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Kardinal Peter Turkson fordert die Afrikaner dazu auf, in ihrer Heimat zu bleiben

Kirchenführer kritisiert „demographische Ausblutung“ Afrikas

Der aus Ghana stammende Kardinal Peter Turkson äußerte sich bereits Mitte Juni dieses Jahres zur anhaltenden Flüchtlingswelle aus Afrika; diese Situation hat aus seiner Sicht negative Auswirkungen auf die Herkunftsländer: „Afrika kann diese demographische Ausblutung nicht länger verkraften“. bildma1

Dies sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er erklärte, die vielen jungen Menschen dürften ihrer Heimat nicht verloren gehen.

Der Kurienkardinal beklagt, dass sich die meisten Flüchtlinge großen Illusionen über ihre Zukunft in Europa hingeben: „Die wirkliche Geschichte ihrer Wanderschaft wird daheim nie erzählt; über die Erniedrigung und die Schmerzen wird geschwiegen.“  – Deshalb müßten in Afrika realistische Informationen über die Gefahren der Flucht und die Situation in Europa verbreitet werden.

„Mildtätigkeit ist garantiert keine Lösung“

Der schwarzafrikanische Würdenträger ruft dazu auf, die Fluchtursachen in den jeweiligen Heimatländern zu bekämpfen: „Mildtätigkeit ist garantiert keine Lösung. Hier müssen gezielte Aufbauprogramme für die gefährdeten Staaten her, die gleichermaßen Bildung, Ausbildung und demokratisches Regierungshandeln auf allen Ebenen anpacken.“

Europa selber könne nicht immer mehr Menschen aufnehmen und integrieren: „Wir haben die Krisen in den EU-Ländern von Griechenland bis Frankreich; die Angst vor Überfremdung in der Bevölkerung. Europa muss versuchen, dort anzusetzen, wo die Menschen ihre Wanderung beginnen.“

Quelle bzw. vollständige Meldung hier: http://www.domradio.de/themen/fluechtlingshilfe/2015-06-15/kurienkardinal-turkson-fuerchtet-demographische-probleme-afrika

Kommentare

Eine Antwort

  1. Ich muss dem Kardinal großenteils zustimmen. Zwar bin ich mir nicht sicher, ob die Abwanderung wirklich ein „Ausbluten“ bewirkt: In Afrika gibt es viele kräftige junge Leute, aber so gut wie keine beruflichen Perspektiven. Wenn diese Leute zu Hause blieben, würde sich für das Land wohl leider nicht viel ändern.

    Ansonsten sehe ich es aber auch, wie in dem Artikel beschrieben. Ich habe einmal einen Dokumentarfilm gesehen, in dem beispielhaft die Situation in Mali geschildert wurde. Oft legt ein ganzes Dorf zusammen, und schickt den kräftigsten Jungen Mann los, um außerhalb ders Dorfes Geld zu verdienen. Diese Männer versuchen es dann erst einma in Afrika, z.B. in Sierra Leone. Und dort geht das auch: Irgend eine Hilfsarbeit findet sich immer, und sei es als Helfer auf dem Markt. Wenn sie aber nicht genug Geld verdienen, haben sie ein Problem: Sie können sich nicht mehr zu Hause blicken lassen und sitzen verzweifelt in Bamako. Da haben viele die Idee, es in Europa zu versuchen, zumal andere auch schon nach Europa gegangen sind. Was viele aber nicht wissen ist, dass man hier nicht einfach so als Hilfsarbeiter arbeiten kann. Selbst um einen Lebensmittelstand zu betreiben, braucht man Arbeitserlaubnis, Gesundheitszeugnis etc.. Und so kommen viele in Europa an und merken, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen sind.
    Es wird wenig darüber berichtet, aber ich schätze, dass in dem „Illegalen“-Milieu oft mafiöse Strukturen herrschen, von denen der Normalbürger hier gar nichts mitbekommt. Das sind große Probleme.

    Deswegen halte ich es für wichtig, die Leute in den armen Ländern aufzuklären, wie die Situation in Europa wirklich ist. Da sollte die Bundesregierung mehr investieren.
    Und natürlich sollte auch die Situation in den Herkunftsländern verbessert werden. Aber wer ist daran ernsthaft interessiert? Schon in den 80-er und 90-er Jahren tönte die CDU (oder mindestens Teile von ihr) „das Boot ist voll“ und „statt immer mehr Flüchtlinge aufzunehmen, soll man die Stuation in den Herkunftsländern verbessern“. Nur: Gerade die CDU ist groß darin, die Interessen der deutschen Wirtschaft zu schützen und für substanzielle und auch schmerzhafte Hilfe für andere Länder wenig auszugeben. Und sie hat sich ja einer „unverbrüchlichen Treue“ zu Amerika verschrieben, das ja erfahrungsgemäß das Leid in der Welt auch immer mehr vermehrt statt eindämmt. Außer Lippenbekenntnissen hat es von der deutschen (und allgemein westlichen) Politik nicht viel zur Verbesserung der Situation in den Heimatländern gegeben, und es gibt keine Anzeichen, dass sich das in der Zukunft ändern wird. Und so werden sich weiterhin Leute aus den armen Ländern nach Deutschland drängen. Und wenn sie nicht im Mittelmeer ertrinken, kommen sie auch hier an.

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