Mathias von Gersdorff
Nachdem Bischof Stefan Oster von Passau schon am 11. Mai 2015 das Positionspapier des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ kritisierte, hat nun auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Dt. Bischofskonferenz, das Papier am 15. Mai 2015 gerügt:
Kardinal Marx, der im Weltepiskopat zum liberalen Flügel zählt, hat die Notbremse gezogen. Die katholische Kirche Deutschlands ist ihren Positionen hinsichtlich der Familiensynode im Herbst 2015 gegenwärtig völlig isoliert. Keine Delegation außer der deutschen unterstützt geschlossen die Ideen Kardinal Kaspers bezüglich der Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zum Tisch des Herrn.
Aus allen Ecken der Welt hebt sich Kritik am deutschen Sonderweg.
Zuletzt stellte Kardinal George Pell in einer Rede am 9. Mai 2015 fest, die Familiensynode könne die Lehre über die Ehe und die Familie nicht ändern.In Rom wurde diese Klarstellung als Warnschuss an Deutschland gewertet. Die maßlosen Forderungen des offiziösen Laiengremiums zwangen nun Kardinal Marx, die Notbremse zu ziehen.
Die Begeisterung im romtreuen Lager über die neue Pressemitteilung von Kardinal Marx dürfte sich in Grenzen halten, denn in seiner Stellungnahme fügte er hinzu: „Beide Themen (Segnung von nicht-ehelichen Partnerschaften, vorbehaltlosen Akzeptanz‘ des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften) bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen.“
Offenbar will sich der Münchner Oberhirte alle Optionen offenhalten.
2 Antworten
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Ich habe gerade heute einen Brief zu einer Umfrage von „Christ in der Gegenwart“ erhalten,
wo in einem Empfehlungsflyer auch Kardinal Marx wie folgt zu vernehmen ist:
„Wer aktuell und hintergründig über das Geschehen in Kirche und Gesellschaft informiert sein will, liest CHRIST IN DER GEGENWART. Die engagierte Redaktion berichtet objektiv!!! und
ermutigend zu Debatten, die für uns in der Kirche wichtig sind. Ich schätze die Zeitschrift
CHRIST IN DER GEGENWART sehr!!!:Sie ist eine Bereicherung innerhalb der Vielfalt christlicher Medienangebote. Verläßlich und solide recherchiert, helfen die Beiträge zum Ein-
ordnen von Vorgängen und Diskussionen. Ich wünsche ihr viele Leserinnen und Leser.“
Dabei entsinne ich mich, daß diese Zeitschrift schon vor mehreren Jahren das gefordert
hat, was das Zd“K“ nunmehr als Wundertüte verabschiedet hat. Es wurde mehr oder
weniger gefordert, die traditionelle, an Gottes Geboten orientierte Lehre über die mensch-
liche Sexualität zu entsorgen.
Bereits im Jahre 2010 hatte der Chefredakteur Johannes Röser in einem Artikel“Der Priester
von heute“ zum durch Papst Benedikt VXI ausgerufenen Priesterjahr folgendes verlautbaren
lassen:Nicht wenige Priester äußerten sich irritiert , ja entsetzt, welch streckenweise schama-
nistisch-magisch anmutendes Verständnis des Priestertums noch im dritten Jahrtausend als
Vorbild hingestellt wird. In weiteren Teil der Abhandlung heißt es:Hat der „Kultpriester“ über- haupt noch Zukunft? Dann heißt es :Priester sollen Hebammen des
Religiösen sein, mit Führungssinn und Führungsverantwortung, aber ohne Besserwisserei,
ohne den heute nur noch peinlich sakral-magischen Dünkel eines besonderen „Auserwählt-
seins“ und „Geweihtseins“, als ob die vielen weltlichen Berufungen des Menschen keine
göttliche Dignität hätten. Entweder kennt Marx die Zeitschrift nicht wirklich oder aber er denkt
ähnlich. Ich habe zu diesem Hirten kein Vertrauen mehr!