Von Felizitas Küble
Seit Monaten erlebten wir in Medien und Öfentlichkeit, aber vor allem innerkirchlich einen geradezu hysterischen Feldzug gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki.
Dem Kardinal wurde Vertuschung in puncto sexueller Missbrauch vorgeworfen und ihm zudem angelastet, er habe das Gutachten einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei nicht veröffentlicht.
In Wirklichkeit hatte er rein formal-rechtliche Bedenken geltend gemacht, zumal er selber darin gar nicht belastet wurde, also persönlich kein Motiv für eine „Verschleppung“ vorlag.
Zugleich hatte Woelki hochrangige Juristen mit einem Alternativ-Gutachten beauftragt, das zudem weitaus gründlicher konzipiert war – also genau das Gegenteil von „Vertuschung“ angestrebt und durchgeführt.
Wir haben hier im CHRISTLICHEN FORUM mehrfach das Jagdtreiben gegen Kardinal Woelki deutlich kritisiert und als durchsichtiges Manöver entlarvt, das weniger von der weltlichen Presse ausging, sondern vor allem von progressiven Kreisen und Gremien innerhalb der Kirche, von linkskatholischen Initiativen, Reformer-Gruppen, Zeitgeistlichen usw. (Siehe hier unsere Artikel: https://charismatismus.wordpress.com/?s=Kardinal+Woelki)
So fragt man sich also: Was trieb die aufgeregte Meute dazu an, ohne jede Beweisgrundlage einen derart polemischen Feldzug gegen den Kölner Erzbischof zu führen und dabei ständig seinen Rücktritt zu fordern, ohne wenigstens die Veröffentlichung des von ihm angekündigten Alternativ-Gutachtens abzuwarten?
Der wichtigste Beweggrund für die Kampagne dürfte in der schlichten Tatsache zu finden sein, daß sich der Kardinal kritisch über Vorgänge und Zielsetzungen innerhalb des „Synodalen Prozesses“ geäußert hat, dabei diesen suizidalen „Weg“ als Holzweg entlarvte – und deshalb bei einflußreichen Progressisten innerhalb der Kirche in Ungnade fiel.
Nachdem der Kölner Erzbischof durch das Gutachten nun von allen Vorwürfen entlastet ist, warten wir auf eine Entschuldigung all jener, die ihn nicht nur voreilig, sondern vorurteilsbeladen und höchst unfair attackiert hatten – und dies, obwohl sich mit Thomas Fischer ein hochrangiger Bundesrichter mit messerscharfen juristischen Argumenten vor Woelki gestellt hatte.
Der Artikel von Prof. Richter war noch dazu im nicht gerade als konservativ verdächtigen „Spiegel“ erschienen (siehe dazu unser Bericht: https://charismatismus.wordpress.com/2021/02/06/bundesgerichtshof-jurist-fischer-kritisiert-medienkampagne-gegen-kardinal-woelki/).
Aus dem gestern veröffentlichten Gutachten geht hervor, daß sich seit 1975 im Erzbistum Köln 127 „Kleriker“ (Zwei-Drittel der Gesamtzahl) des sexuellen Missbrauchs schuldig machten. Zum Klerus zählen freilich auch die meist verheirateten Diakone.
Dutzende weiterer Fälle beziehen sich auf hauptamtliche Laien-Mitarbeiter innerhalb der Kirche, was in der öffentlichen Debatte freilich kaum thematisiert wird, zumal diese Mediendiskurse vielfach eng mit dem Kampf gegen den Zölibat verknüpft sind.
Somit ergibt sich aus dieser Aufarbeitung, daß zu den Missbrauchstätern im hohen Maße auch Laien-Theologen bzw. verheiratete Personen im kirchlichen Dienst gehören.
Die alte Leier, die immer wieder neu aufgelegt wird, der priesterliche Zölibat sei die wesentliche Ursache für sexuellen Missbrauch, ist damit erneut widerlegt. Ich habe mich in der Zeitschrift „Theologisches“ vom Oktober 2018 bereits ausführlich mit dieser Thematik befaßt.
Dieser faktenstarke Grundsatzartikel wurde auch im CHRISTLICHEN FORUM veröffentlicht: https://charismatismus.wordpress.com/2018/10/09/fuehrende-experten-widerlegen-einen-zusammenhang-von-zoelibat-und-missbrauch/
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet berufliche den KOMM-MIT-Verlag und ehrenamtlich das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
7 Antworten
Kölner Gutachten trifft auf hohe internationale Resonanz „Gercke report“ wird übersetzt
Die „Unabhängige Untersuchung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln“ trifft auf hohe internationale Resonanz. So berichteten in den USA unter anderem die New York Times oder die Washington Post über den „Gercke report“.
https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2021-03-24/gercke-report-wird-uebersetzt-koelner-gutachten-trifft-auf-hohe-internationale-resonanz
Siehe auch den Kirchfahrter Archangelus und den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und die „Zeugen der Wahrheit“ (ZDW) Website und das Kreuzgang-Forum und den Catwalk-Weblog und den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger
Da Kardinal Woelki von allen Vorwürfen entlastet ist, ist es der richtige Kardinal, um nun Konseuenzen für die Täter, Vertuscher, Verharmloser zu ziehen.
Möglichst schnell.
Was für ein Außmass an Fällen über so viele Jahre.
Das ist auf jeden Fall auch der EInstellung der 68er zuzuschreiben. Durch alle Institionen wollten diese auch in der Kirche. Und die Kirche hat leider diese „Tarnkappen Mitarbeiter“ gewähren lassen.
Auch heute muss noch aufgepasst werden, wer sich wo engagiert.
Es macht mich sehr traurigh aber ich freue mich auch, dass die Sache ans Licht gekommen ist.
Nur so kann der Reinigungsprozess und Filz beseitigt werden. Und die Kirche wieder rein vor ihren Schöpfer stehen.
Die Opfer mögen gut therapiert werden und eine angemessene Entschädigung bekommen.
Siehe auch den Weblog „Philosophia Perenis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger über die anti-autoritäre Ideologie der „Frankfurter Schule“ und auch über die islamophile Multi-Kulti-Ideologie und siehe auch den Kirchfahrter Archangelus mit seinem Internetauftritt und den Catwalk-Weblog
Von wegen Entschuldigung! Woelki muss ja froh sein, wenn hinter die sofort in den Raum gestellte „Möglichkeit“ einer sich selbst entlastenden Selbstinzenierung wenigstens ein Fragezeichen gesetzt wird, wie gestern um 21.45 h im ZDF-heute-journal durch Claus Kleber geschehen. Ganz zufrieden können die mit dem Ergebnis ihrer Dauertreibjagd im ZDF ja nicht sein… LG Ihr Müller Von meinem/meiner Galaxy gesendet
04.02.2021
Kölner Stadtdechant Kleine
Aufstand gegen Woelki
Kleine forderte die Bistumsspitze einschließlich des Kardinals auf, sich zu Fehlern zu bekennen und Konsequenzen zu ziehen, und zwar schon vor dem 18. März, wenn das neue Missbrauchsgutachten der Kölner Kanzlei Gercke Wollschläger veröffentlicht wird.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/missbrauch-im-bistum-koeln-aufstand-gegen-priester-woelki-17179839.html
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22.12.2020
Missbrauchsskandal
Kölner Pfarrer Meurer teilt gegen Kardinal Woelki aus
https://www.express.de/koeln/missbrauchsskandal–koelner-pfarrer-meurer-teilt-gegen-kardinal-woelki-aus-37852546
31.12.2020
Umgang mit Missbrauch im Erzbistum Köln
Nun fordern auch Priester Woelkis Rücktritt
„Es haben schon eine Menge Leute gefordert, dass Woelki zurücktritt. Ich schließe mich dem an“, sagte der Pfarrer des Seelsorgebereichs Dormagen-Nord, Klaus Koltermann, der „Neuß-Grevenbroicher Zeitung“. In einer Stellungnahme bescheinigt er dem Kardinal „eine Ignoranz den Mitchristen gegenüber, die symptomatisch für seinen Leitungsstil im Bistum steht“.
https://www.kiz-online.de/nun-fordern-auch-priester-woelkis-r%C3%BCcktritt