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Kath. Kirche hat bei Büchereien die Nase vorn

Von Felizitas Küble

Seit jeher war es vor allem die katholische Kirche, die in deutschen Landen  – und europaweit – für Bildung sorgte, wobei auch Frauen vor allem als Klosterschwestern eine höhere Bildung genossen, lesen und schreiben, oft auch Latein lernten. Die ersten Universitäten Europas von Paris über Köln bis Prag waren kirchlich-katholisch.

Interessanterweise hat die katholische Kirche heute noch  – seitdem sich längst die staatliche Bildung etabliert hat  – bei den öffentlichen Bibliotheken die Nase vorn, jedenfalls in NRW:

Wie der „Westfalenspiegel für Kultur und Gesellschaft“ in seiner Ausgabe Nr. 2/2019  – der dem Sonderthema Bibliotheken gewidmet ist  –  auf S. 19 berichtet, gibt es in Westfalen-Lippe 243 Haupt- und Zweigstellen staatlicher Bibliotheken, darunter 17 Universitäts- und Hochschulbüchereien.

Gleichzeitig gibt es aber in Nordrhein-Westfalen 1075 katholische öffentliche Büchereien, die von mehr als 3,3 Mill. Besuchern genutzt werden. Dem stehen in NRW 197 Büchereien in evangelischer Trägerschaft gegenüber, also nicht einmal 20% soviel wie auf katholischer Seite.

Außerdem schreibt der „Westfalenspiegel“, daß die Stadtbibliothek Münster im Jahre 2017 über 860.000 Besucher verbuchen konnte – bei einer Einwohnerzahl von rd. 300.000 ist das beachtlich. Einer der Mitarbeiter dort ist Klaus-Otto Nagorsnik, der in der ARD-Spielshow „Gefragt – gejagt“ regelmäßig als „Jäger“ gegen Kandidaten auftritt.

Die Landes- und Universitäts-Bibliothek in Münster entstand einst durch eine riesige Sammlung von Büchern, die katholische Jesuitenpatres in ihrem Kolleg der Nachwelt hinterließen; dieses Vermächtnis bildete den Grundstock der Uni-Bibliothek.

Die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ erhielt übrigens im Jahre 2007 die Gefangenen-Bücherei der Haftanstalt in Münster.

Viele Klosterbibliotheken  – vor allem Benediktiner-Abteien – sind bedeutende Denkmäler der europäischen Buchkultur von Corvey bis Weltenburg.

Aber auch in puncto Ethnologie (Völkerkunde) ist die katholische Kirche eine wichtige Trägerin von Kultur und Wissenschaft. So betreibt z.B. der Franziskanerorden seit 1962 das „Forum der Völker“ in Werl (Südwestfalen), wobei das Museum rund 14.000 Exponaten zu den größten seiner Art gehört.

 

 

 

 

 

Kommentare

13 Antworten

  1. @Anonymous:

    Es gibt die beiden Extreme der Idealisierung und Romantisierung der Indianer einerseits, und der Dämonisierung und Verteufelung der Indianer andererseits – die Wahrheit liegt dazwischen. Sie waren wie auch die heidnischen Griechen und Römer und Germanen und Kelten eben MENSCHEN! Kannten aber auch schon den LOGOS als „Weltseele“ und auch „Weltvernunft“ und göttliches Weltgesetz und natürliche universelle allgemeine göttliche Schöpfungsordnung des Kosmos, siehe auch die Areopag-Zitate des Apostel Paulus im Neuen Testament der Bibel dazu und auch die Logos-Theologie.

    Die Lakota kannten weder Gott noch Teufel. Sie glaubten an die Universalenergie „Wakan Tanka“. Alle Dinge und Wesen im Kosmos betrachteten sie als Volk; alle Völker bewohnten gemeinsam mit Sternen, Mond, Sonne und Winden das Universum. Die Lakota glaubten, dass sie nur mit dem Wohlwollen der Natur überleben konnten – der Mensch als Krone der Schöpfung war mit ihrem Weltbild unvereinbar.

    ———————————————————————————————————————

    Humboldts Blick auf Ureinwohner: Edle Wilde?
    SPIEGEL ONLINE – Wissenschaft – 21.05.2018
    Alexander von Humboldt ist für seine Lateinamerika-Reisen berühmt. Anfangs idealisierte der Naturforscher die Ureinwohner des Kontinents. Dann entdeckte er den Kannibalismus am Orinoco. mehr…

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/alexander-von-humboldt-und-seine-ungewoehnliche-sicht-auf-die-ureinwohner-a-1208455.html

    Karl-May-Festspiele: Wilder Westen im hohen Norden
    SPIEGEL ONLINE – einestages – 05.07.2017
    Im norddeutschen Städtchen Bad Segeberg spielen Erwachsene Cowboy und Indianer. Seit 65 Jahren schon. Und immer sehen Tausende zu. Als Winnetou-Fan ist Astrid Mathis jedes Jahr dabei – sie kann nicht anders. mehr…

    https://www.spiegel.de/einestages/karl-may-festspiele-in-bad-segeberg-65-jahre-winnetou-a-1155200.html

    Buffalo Bill: Der Mann, der den Wilden Westen erfand
    SPIEGEL ONLINE – einestages – 10.01.2017
    Bisontöter, Prahlhans, König der Prärie – blendendes Showtalent machte Buffalo Bill in Amerika wie Europa berühmt. Noch lange nach seinem Tod im Januar 1917 sorgte der Wildwest-Superstar für Schlagzeilen. mehr…

    https://www.spiegel.de/einestages/buffalo-bill-der-mann-der-den-wilden-westen-erfand-a-1129208.html

    Starkes „Winnetou“-Remake: „Deutscher, hm?“ – „Jawoll!“
    SPIEGEL ONLINE – Kultur – 22.12.2016
    RTL hat Karl May neu verfilmt. Geht das gut? Ja. Nicht nur, weil Wotan Wilke Möhring seinen Vorgänger Lex Barker mühelos in den Schatten stellt, sondern auch, weil der Film als deutsches Märchen erzählt ist. mehr…

    https://www.spiegel.de/kultur/tv/winnetou-auf-rtl-guten-tag-mein-name-ist-karl-may-a-1126598.html

    Legenden: Western von gestern
    DER SPIEGEL – Medien – 10.12.2016
    Nach fünf Jahrzehnten wurde „Winnetou“ neu verfilmt. Ausgerechnet von RTL und mit einem „Tatort“-Kommissar, der Old Shatterhand spielt. Klingt schlimm. Ist es aber nicht. mehr…

    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-148434917.html

  2. @ Anonymus

    Karl May ist auch bei seinen Indianer-Büchern umstritten. Er war nie in Amerika.
    Für ihn waren Indianer alle EDLE Wilde.
    Diese Bücher haben mit der Realität wenig zu tun.

    Aber ich fand die Filme schön und auch die Musik der Filme.

    1. Er war in Amerika, NACHDEM er seine Bücher geschrieben hatte. Das Motiv des „edlen Wilden“ war ja eine Zeitlang sehr en vogue. Demgegenüber gab es auch die Vorstellung von den bösen wilden Heiden, bei denen jeder im Kochtopf oder am Marterpfahl landete, der nicht bis drei zählen konnte. Die Wahrheit war, wie immer, irgendwo dazwischen.

      Gerade was die indigenen Völker in Nord- und Südamerika anging, sind diese unter dem Strich äußerst barbarisch von den sog. weißen „Christen“ behandelt worden. Es gab ein paar wenige kirchliche Stimmen, die dies verurteilten. Ändern konnten die aber leider nicht viel. „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ war ein Buch, das mir schon als Jugendlicher mächtig unter die Haut ging.

      Die Indianer waren in der Regel Animisten, wobei viele Stämme durchaus zusätzlich von der Existenz einen höchsten Wesens und/oder Geistes ausgingen. Eine unmittelbare Beziehung zu diesem Gott war aber in der Regel nicht möglich, es waren primär Geister, die befragt, besänftigt und angerufen werden mussten.

      1. @Anonymous:

        Karl May wurde Christ und schrieb später auch christliche Bücher und phantastische Romane und Geschichten. Ich halte ihn für einen der bedeutenden deutschen Schriftsteller.
        Die Indianer-Schamanen bzw. Medizinmänner kannten ebenfalls den LOGOS als „Weltseele“ und „Weltvernunft“ und universelles Weltgesetz und allgemeine natürliche universelle göttliche Schöpfungsordnung des Kosmos, zu welchem der Apostel Paulus auf dem Areopag in Athen im Neuen Testament der Bibel den Stoiker Kleanthes zum göttlichen Logos zitierte (im damals bekannten und berühmten zitierten Werk dieses stoischen Dichters und Philosophen die „Weltseele“ und das „Weltgesetz“). Dionysios Areopagita knüpfte später an dieses Areopag-Zitat des Apostels Paulus an und bezog sich darauf.

        Esoterik: Plötzlich sprachen die Bäume
        DER SPIEGEL – Wissenschaft+Technik – 15.12.2018
        Südamerikanische Schamanen nutzen Ayahuasca seit Jahrhunderten als Heilmittel. Nun trinken auch Westler das psychedelisch wirkende Gebräu. Bringen sie sich damit in Gefahr? mehr…

        https://magazin.spiegel.de/SP/2018/51/161350452/index.html

        Naturforscher im Wilden Westen: Ein deutscher Prinz bei den Indianern
        SPIEGEL ONLINE – einestages – 07.09.2018
        Die Amerikaner mokierten sich über seinen preußischen Akzent: Vor knapp 200 Jahren erforschte Prinz Maximilian zu Wied die indigenen Völker des Kontinents. Er wurde zum Chronisten einer untergehenden Welt. mehr…

        https://www.spiegel.de/einestages/naturforscher-maxilian-zu-wied-expedition-zu-den-indianern-a-1215130.html

  3. In meiner Kindheit war ich auch in einer kath. Bücherei angemeldet.
    Dadurch wurde ich schon früh zum Lesewurm.
    Ich habe es auch geschafft, dass meine Eltern Bücher gelesen haben.
    Die hatten vorher nur die Tageszeitung.

    Diese Bücherei gibt es schon lange nicht mehr. Eine Zeit lang war in der ehemaligen
    Bücherei ein Eine-Weltladen untergebracht. Nun ist da nur noch ein Büro, zur Kirche gehörend.

    Meine Erinnerung an diese Bücherei ist eine schöne.

    1. Ich wurde von meiner Mutter auch früh in Büchereien geschleppt. 🙂 Ob es städtische oder kirchliche Büchereien waren, weiß ich fast nicht mehr. Aber die Bücher von Karl May habe ich mir alle ausgeliehen, sofern ich nicht im Urlaub bei meinem Opa dessen Sammlung zur Verfügung hatte. Selbst gehörten mir nur die Old Surehand-Bücher. Und ja – mir hat damals die „Bekehrung“ von Old Wabble mächtig imponiert. Die Filme fand ich sehr enttäuschend, weil sie mit den Büchern wenig gemein hatten. Allerdings war ich trotzdem vor allem ein Fan von Lex Barker.

  4. In Deutschland gibt es gesamt ca. 12.000 Bibliotheken, davon etwa 4.100 in kirchlicher Trägerschaft. Nicht alle 4.100 sind also katholisch.

    Quelle: https://bibliotheksportal.de/informationen/bibliothekslandschaft/oeffentliche-bibliotheken/

    Dass also die katholische Kirche bei Büchereien „die Nase vorn“ habe,ist unzutreffend; es sei denn, es wäre nur der Vergleich zur evangelischen Kirche gemeint.

    Es trifft zu, dass die ersten Universitäten u.a. von der katholischen Kirche eingerichtet wurden, was aber mit ihrer engen Verzahnung zur staatlichen Gewalt zu tun hatte. Man darf auch nicht verkennen, dass Bildung damals ein weithin elitäres Gut war. Klosterschwestern waren auch sicher nicht repräsentativ für das Bildungsniveau von Frauen insgesamt.

  5. Ein wenig Sarkasmus am Rande, wo ist die gute Bildung innerhalb der Kirche geblieben? Wenn ich mir so traurige Gestalten wie einen Wölki oder einen Marx anschaue!

  6. Im Mittelalter war die Kirche sicherlich Trägerin der Kultur (katholisch und evangelisch gab es damals ja noch nicht). Ob sie dieses Monopol nicht manchmal ausgenutzt hat, wäre noch zu untersuchen.

    Woher die relativ hohe Anzahl katholischer Büchereien rührt, weiß ich nicht genau. Wäre es möglich, dass es mit dem Versuch im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu tun hat, einen „Milieukatholizismus“ zu etablieren? Dass man dann eben eigene Büchereien eingerichtet hat, um zu verhindern, dass die Katholiken vermehrt öffentliche Bibliotheken aufsuchten, wo ja auch „zweifelhafte“ oder gar verbotene Bücher zu finden waren?

    Leider ist heutzutage die Qualität katholischer Büchereien „sehr unterschiedlich“.
    Ich war kürzlich in der hiesigen katholischen Bücherei, um nachzusehen, ob ich dort nicht religiöse Vorlese-Bücher für meine kleine Tochter finden könnte.
    Ergebnis: praktisch null. Man findet dort Abenteuerbücher, Romane à la Konsalik oder Rosamunde Pilcher und Fantasy-Bücher, die schon ins Esoterische gehen. Aber fast nichts an religiösen Büchern, zumindest nicht für Kinder. Das einzig Gute, dass ich da gefunden habe, sind wissenschaftliche Bücher für Kinder.

    1. @Bernhard:

      Der Schriftsteller Karl May wurde im Laufe seines Lebens überzeugter Christ – und schrieb teilweise auch phantastische Romane. Neben seinen Abenteuer- und Reiseerzählungen usw.

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