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„Katholisch.de“ auf Abwegen: Warum das Portal der Bischofskonferenz ein Ärgernis ist

Mathias von Gersdorff

Berechtigte Empörung provozierte ein Tweet des Chefredakteurs von „katholisch.de“, Steffen Zimmermann. Mit Fäkalsprache („A….löcher“) beleidigt er die AfD-Vertreter bei der Bundesversammlung am 12. Februar 2017 und alle Wähler dieser Partei.M. von Gersdorff

Geradezu ironisch wirkt die Tatsache, dass der neue Bundespräsident, Walter Steinmeier, den Umgangston in sozialen Netzwerken beklagt.

Zimmermann selbst oder jemand in der Redaktion hat wohl schnell gespürt, dass diese Bemerkung definitiv zu weit ging und löschte nicht nur den Tweet, sondern gleich das Twitterkonto. Schon in der Nacht von Sonntag auf Montag zeigte Twitter die Meldung: „Sorry, diese Seite existiert nicht“.

Dieser Tweet ist aber keineswegs ein Einzelfall. „Katholisch.de“ ist seit langem ein Ärgernis für viele Gläubige und nicht selten zum Fremdschämen. Man fragt sich unwillkürlich, welcher Geist in der Redaktion dieses kirchenfinanzierten Portals herrscht.

Wenn es beispielsweise darum geht, Kritik an konservativen Katholiken zu üben, fehlt jede Verhältnismäßigkeit. So wurden am 14. Januar 2017 die vier Dubia-Kardinäle Burke, Brandmüller, Meisner und Caffarra mit den Mördern Brutus und Cassius verglichen. So  bewertet man bei katholisch.de eine Anfrage beim Papst, er möge zu gewissen Punkten in seinem Schreiben Amoris Laetitia Stellung nehmen. Fragen zu stellen (in Form von Dubia) wird mit einem Cäsarenmord in Zusammenhang gebracht.

Das reichte der Redaktion wohl noch nicht. Wenige Tage später, am 18. Januar 2017, legte man nach und „katholisch.de“ machte sich Gedanken darüber, was wohl die Kritiker von „Amoris laetitia“ antreibt. Dazu heißt es dort:

„Es sind die selbsternannten Bewahrer der Lehre, die vor allem mit ‚Amoris laetitia‘ und der Zulassung Wiederverheirateter zur Eucharistie überfordert zu sein scheinen. Innerlich zerrissen zwischen Papst- und scheinbarer Lehramtstreue nehmen ihre Äußerungen – vom US-Kardinal bis hin zum deutschen Blogger – immer absurdere Züge an. Man spricht dem Lehrschreiben die Verbindlichkeit ab, fordert eine Klarstellung, will Franziskus formal korrigieren oder plädiert dafür, doch erst einmal auf den eigenen Bischof statt auf den Papst zu hören. Ab und zu fallen sogar Worte wie ‚Häretiker‘ oder ‚Schisma‘. Doch woher kommt all der Hass? Wovor haben die konservativen Katholiken eigentlich Angst?“

Wohlgemerkt: Unter diesen kritisierten Personen befindet sich jemand wie Kardinal Carlo Caffarra, einer der anerkanntesten Moraltheologen der Gegenwart. Auch der päpstliche Ehrenprälat Kardinal Walter Brandmüller ist demzufolge lediglich von Hass angetrieben  – ebenso viele andere, die Amoris Laetitia kritisch beleuchtet haben, wie etwa der Philosoph Robert Spaemann.

Für „katholisch.de“ spielt das alles keine Rolle. Das sind Personen, die aus der Zeit gefallen sind und offenbar aus Hass handeln. An dieser Stelle fragt man sich, was im Kopf der Verantwortlichen dieses Portals der Bischofskonferenz vorgeht. Sind sie dermaßen von Narzissmus befallen, dass sie nicht merken, wie abfällig und überheblich sie über andere urteilen? Ist das etwa die Art und Weise, wie die katholische Kirche in Deutschland das Herz der Menschen für den Glauben gewinnen will?

Im Vorfeld der Familiensynode im Herbst 2015 konnte man laufend Artikel in „katholisch.de“ lesen, die der katholischen Morallehre widersprachen. Das Portal betrieb einen regelrechten Kampagnenjournalismus gegen das  kirchliche Lehramt.

Zu Recht empören sich viele Katholiken regelmäßig darüber. Kirchensteuern werden dazu verwendet, andere Katholiken – insbesondere konservative – zu verschmähen oder zu verspotten.

Ist das etwa die Internet-Pastoral, die sich die Bischofskonferenz wünscht? Es wäre jedenfalls an der Zeit, einzuschreiten und Maßnahmen zu treffen, damit sich solche Entgleisungen in der Zukunft nicht wiederholen.

Unser Autor Mathias von Gersdorff aus Frankfurt leitet die Aktion „Kinder in Gefahr“ und veröffentlicht aktuelle Beiträge über Kirche und Politik auf seiner Webseite: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/

Kommentare

17 Antworten

  1. „Kardinal Marx steht der protestant. Kirche sowieso näher, wie seiner eigenen.“

    Eine infame Lüge! Und dann wundern Sie/sie sich, dass es aus dem Walde heraus schallt, wie Sie/sie hinein rufen?
    Mässigen Sie/sie sich! Dann werden sich auch Ihre Gegenüber mässigen-

    1. https://youtu.be/zDQGPX0xm_M

      Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton…….

      Man sollte sich nicht total verkrampfen beim Schreiben oder beim Reden, aber wenn man mit Absicht bescheuerte Wörter verwendet um cool zu wirken ist es auch doof.

      Als ich das erste Mal das Wort Arschloch aus dem Munde eines Priesters gehört habe, bin ich auch erschrocken.

  2. Hier geht so viel durcheinander!
    1. Der erste Punkt ist: Klar, diese Art auf katholisch.de, inzwischen nun auf Fäkalsprachniveau ist unwürdig!
    2. Der Brutus- und Cassius-Vergleich ist nicht nur unanagemessen und hetzerisch, sondern vollkommen sachfremd.

    Aber nun wird es doch schwieriger: Was Sie hier „über die seltsamen Bewahrer der Lehre“ zitieren, Herr von Gersdorff, ist allerdings – trotz allem – auch wahr. Niemand, der auf den einschlägigen Tradi-Seiten unterwegs ist, kann leugnen, dass der Stil dort polemisch, parteiisch und leider sehr oft auch hasserfüllt ist, und dies nicht, weil ihnen einer was getan hätte, den Autoren, sondern weil sie glauben, auf diesen Hass ein Anrecht zu haben. Ohne Not rottet sich dort gerne ein Mob zusammen und macht Personen, die eine missliebige Ansicht vertreten, verbal ad personam nieder, dass man das als Betroffener durchaus als bösartig und beleidigend empfindet, auch dann, wenn man hart im Nehmen ist.
    V.a. wenn sie Pius X.-Fans sind und sich diesem Kirchenlager zuordnen, sehen sie sich leider sogar bestärkt durch einen entsprechenden Schreibstil ehemaliger Päpste, die auch teilweise so herablassend und degoutant gewütet haben, dass man sich heute fragt, wie ernsthafte Katholiken einen solchen Stil akzeptieren konnten. Da werden Andersdenkende als „Pest“, als vom „Reiche Satans“ bezeichnet oder als geisteskrank. Und geht man noch weiter zurück, dann landet man bei den vielen Lehrschreiben, die unter Verfluchungen irgendetwas angeordnet haben und die, die das nicht annehemn konnten, den weltlichen Scheiterhaufen überstellten. Von dieser „alten“ und angeblich „rechtgläubigen“ Kirchlichkeit träumen viele Tradis, und auch die Ultramontanen und pianischen Antimodernisten haben davon nachweislich geträumt und das auch noch verschriftlicht. Man schlug Personen, die etwas nicht annehmen konnten, tot und brüstet sich damit, ihnen damit einen Akt der Liebe zu widmen.

    Dieser furchtbare Umgangsstill ging seitens Roms erst nachhaltig nach dem Pontifikat Pius X. zurück, war aber auch schon – nach dem langen und hardlinigen Pontifikat Pius IX. – unter Leo XIII. rückläufig gewesen.

    Heute sieht es so aus, dass man sich bei F.s unklarer Ausdrucksweise empört, ihm alles mögliche unterstellt und meint, alles gegen ihn vorbringen zu können. Wie gesagt: davon habe ich mich selbst lange anstecken lassen. Und in der Tat redet er viel und schwankend. Das ist tatsächlich so. Aber die Tour, ihm ohne Hemmungen alles mögliche zu unterstellen, was man aus seinem Kaffeesatz zu lesen meint, ist auch nicht in Ordnung.

    Wenn wir nicht aufhören, in diesem altbackenen Lagerdenken zu verharren, wird sich die Lage verschlimmern. Im Grunde müssen wir alle Buße tun, aber genau das will keiner, weil immer die andere Seite ja schuld ist an der Misere.

    Und zum Schluss: bei den Dubia verstehe ich eines nicht: warum greifen die vier Kardinäle nicht die Herren Marx und Woelki als Hauptverantwortliche für die Unklarheiten an? Es ist irgendwie hinterhältig, sich auf F. zu stürzen und außen vor zu lassen, wo der Ungehorsam wirklich schwelt. M.E. hat sich F. klar ausgedrückt. Und im übrigen hat ein nachsynodales Schreiben tatsächlich nur einen geringen Verbindlichkeitswert!
    Die deutschen Bischöfe haben auch schon unter Benedikt gemacht, was sie wollten, wenn es drauf ankam. Nicht mal das „pro multis“ haben sie umgesetzt nach so vielen Jahren. Ich habe noch nicht gehört, dass auch nur ein Priester in der deutschen Messe das „für alle“ aufgegeben hätte.

    Warum also prangern die vier nicht das eigentliche Problem an?

    1. weil wir denken wider alle Erfahrung (ich sag nur Abtreibungsschein), dass ein Donnerwetter aus Rom reicht, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen.

    2. „Warum also prangern die vier nicht das eigentliche Problem an?“

      Na, warum wohl? Ich möchte das Hauen und Stechen in der DBK nicht erleben, wenn ein Bischof es wagen würde z.B. „pro multis“ in seiner Diözese verbindlich für die Priester umzusetzen. Dann wäre er nämlich der Fundamentalist schlechthin und in der DBK ein Einzelkämpfer.
      Es gibt da eine schöne Anekdote von Bischof Dyba, im besten Sinn ein Fundamentalist, wie er im Buche stand. Der Bischof war nicht nur in weiser Voraussicht, sondern aus Überzeugung aus dem staatlichen Beratungssystem für Schwangere ausgestiegen, noch ehe seine zweifelnden und zaudernden Kollegen vom Papst dazu verdonnert wurden. Die Bischofskollegen kommentierten seine Entscheidung mit dem Vorwurf, er würde ohne Narkose am offenen Herzen operieren. Seine Antwort: Ich operiere wenigstens. Ihr tut gar nichts.

      1. Naja – dieser Vergleich vom „Offenen Herzen“ mit dem Ausstieg aus der Beraterei ist schief und polemisch gewesen.
        Man kann zu der Sache ja verschiedener Meinung sein – je nachdem, wo man den Schwerpunkt setzt.
        Ich persönlich sehe auch in der Frage das Problem, dass man in einem Volkskirchenmodell in einer völlig säkularisierten Zeit, egal wie herum man es dreht, falsch liegt, so oder so. Denn diese Volkskirche ist nur noch Illusion und Karteileichentum.
        Geht man von der Volkskirche aus, muss man danach sehen, dass man wenigstens bei den Beratungen der Schwangeren irgendwie mitredet. Setzt man auf Rückzug und Entweltlichung und „innere Reinigung“, klinkt man sich eher aus aus der Beratung.

        Johannes Paul II. war in der Sache insgesamt aber auch nicht konsequent. Ich finde dessen Aktionen genauso verwirrend wie die F.s.
        Bischof Dyba hatte seine Linie – das war davon unabhängig.

        Eines aber lehrt doch Bischof Dyba: dass das „Hauen und Stechen“ gewagt werden muss, und zwar da, wo es notwendig ist. Das ewige Taktieren bringt immer weiter weg von der Wahrheit (Christus).

        @ Ester

        Die „Petzerei“ beim Papst ist gute alte ultramontane „Tradition“, schönstes 19. Jh in seiner ganzen Hässlichkeit. Bloß ist der Papst nicht mehr ultramontan, und daher hat das Ganze absurde Züge.

        Ich denke, wir kommen um einen offenen Zerbruch der Kirche, wie wir sie bislang kannten, wahrscheinlich nicht herum. Die Bruchlinie setzt aber nicht bei F. an, sondern tatsächlich in den Bistümern selbst.
        Wenn nicht ein Wunder geschieht.

        Das Übermaß an Zentralisierung, das wir nun 150 Jahre hatten, hat sich selbst erledigt, bloß kapieren das die meisten noch nicht. Es stünde an, die universale Kirche, die echte Ökumene zu restaurieren – bloß wie? Ich habe keinerlei Idee, wie das noch mal klappen soll.

        1. Guten Tag,
          ein ergänzender Hinweis zum Thema „Ausstieg aus dem Todesschein“ (Erzbischof Dybas Alleingang, dem später der Vatikan folgte): Dyba bzw. das Bistum Fulda ist nicht aus der Schwangerenberatung ausgestiegen, sondern hat diese sogar intensiviert. Der Ausstieg bezog sich allein auf die sog. Schwangerschaftskonfliktberatung, weil hierbei ein Schein ausgestellt wird, der zur straffreien Abtreibung „berechtigt“ (sie formal ermöglicht – neben der Drei-Monats-Frist). Die allgemeine Beratung von Schwangeren (ohne jene Bescheinigung für Abtreibungswillige – die anderen brauchen den Schein ohnehin nicht!) war auch für Dyba unstrittig.
          Allerdings bezahlt der Staat für diese unproblematische Schwangerenberatung ohne Schein weitaus weniger Zuschüsse als für die Schwangerschaftskonfliktberatung mit Schein! Das dürfte wohl auch eine Rolle in der jahrelangen Debatte gespielt haben.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. @ FK

        Ja, ich hatte das nicht präzise geschrieben. Allerdings meinte ich schon, dass man, wenn man das Volkskirchentum voraussetzt, auch in der Konfliktberatung mitreden will. Die anderen sind ja nicht in diesem zugespitzten Konflikt und deren Beratung geht dann in andere Richtung.

        Die Ausstellung des Scheines ist eine schillernde Sache: einerseits legitimert sie die Schwangere, damit die Berechtigung zur Abtreibung zu erwirken („Ich habe mich vorher beraten lassen und bin doch zu der Entscheidung gekommen…“). Und das kann die Kirche nicht wollen.
        Andererseits kann man sich sicher auf den Standpunkt stellen, der ungefähr besagt: für die Entscheidung der Schwangeren, abzutreiben, sind wir aber aufgrund dieses Scheines nicht verantwortlich – denn wir haben sie nicht so beraten.

        Ich war mir nie so sicher, wie ich das sehen soll. Tatsächlich spricht für beide Sichtweisen einiges. Außerdem habe ich ein ethisch-logisches Problem: in der Tat ist die Bestätigung, dass ich jemandem vom Töten abgeraten habe, nun einmal kein Ja meinerseits dazu, dass derjenige dann doch tötet. Die Merkwürdigkeit liegt eher bei der staatlichen Regelung, dass jemand, bevor er abtreiben lässt, eine solche Beratung nachweist. Ich denke, dass es ethisch nicht eindeutig ist, dass der Beratende sich dann den moralischen Schuh anziehen muss, der durch den unbeirrbaren Tötungswunsch der Beratenen aufgeworfen wird.

        Dass man aber aus einem so bizarren Konstrukt aussteigt, weil man damit mittelbar eben doch in eine Dynamik gezogen wird, die man nicht will, ist auch schlüssig.

        1. Guten Tag,
          in jenem Beratungsschein wurde nicht bescheinigt, daß zugunsten des Lebensrechts beraten worden ist, sondern es wurde und wird darin lediglich bestätigt, daß eine Beratung stattfand, wobei ein solcher Schein dem einzigen Ziel dient, eine straffreie Abtreibung zu ermöglichen. (Es kommt also ohnehin nicht so sehr darauf an, was drinsteht, sondern was der Zweck ist.)
          Dazu kommt, daß kirchliche Konfliktberatungsstellen (Caritas, SkF etc) damals ausdrücklich erklärten, die „Gewissensentscheidung“ der Frau zu respektieren. Daß Zwang sowieso nicht möglich ist, versteht sich am Rande, aber die Tötung eines ungeborenen Kindes ist keine „Gewissentsentscheidung“, die Achtung verdient.
          Jene katholischen Beratungsstellen nach § 218 waren größtenteils auch inhaltlich fragwürdig orientiert. Ich habe das hier in Münster selber erlebt, als in den 90er Jahren eine Tagung von katholischen Schwangerschaftskonfliktberaterinnen stattfand: Sehr liberale Ansichten kamen da zum Vorschein – und als ich zB. im Falle einer Schwangerschaft nach Vergewaltigung die Adoption vorschlug, kam das für diese Damen als Lösung überhaupt nicht infrage, die Abtreibung aber sehr wohl. Da half es auch nicht, daß sich zudem eine junge Frau zu Wort meldete, die selber als Baby adoptiert wurde. Diese Geschehnisse hier in Münster waren kein Einzelfall, die Lebensrechtsorganisationen haben solche Beispiele damals in den 80er und 90er Jahre reihenweise aufgelistet. Es ging nicht allein um den „Schein“, den Dyba zu Recht als „Lizenz zum Töten“ bezeichnete, aber der Todesschein war die sichtbare Spitze des Eisbergs. Er hat die katholische Kirche formal in das staatliche Abtreibungssystem eingebunden, so daß ihr Zeugnis pro life unglaubwürdig geworden ist, zumal die Beratungstätigkeit – wie erwähnt – ohnehin schon fragwürdig genug war.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

          1. @Zeitschnur: Hier noch ein ergänzender Hinweis:
            Sie schrieben in einem Ihrer vorigen Kommentare, Johannes Paul II. sei in dieser Causa nicht konsequent bzw. nicht ganz klar gewesen. Das stimmt leider haargenau. Der Papst hat damals die definitive vatikanische Entscheidung gegen den Beratungsschein jahrelang auf die lange Bank geschoben. Vorher handelte es sich um Bitten und Aufforderungen an die deutschen Bischöfe, die wirkungslos verpufften. Der einzige, der damals in Rom öffentlich Druck zugunsten der Dyba-Linie ausübte, war Kardinal Ratzinger.
            Dazu kommt, daß Joh. P. II. nicht etwa Dyba zum Kardinal ernannt hat, was überfällig und ein positives Signal für diesen mutigen „Außenseiter“ gewesen wäre, sondern seine „Gegenspieler“, nämlich Lehmann und Kasper.
            Im Stich gelassen wurde Dyba aber auch von dem in konservativen Kreisen so vielgelobten Kardinal Meisner:
            Der Kölner Erzbischof hat den Fuldaer Bischof bei keiner einzigen wichtigen Sache unterstützt, nicht einmal intern (in der Bischofskonferenz), geschweige öffentlich. Meisner ist weder im Gefolge von Dyba aus dem Todesscheinsystem ausgestiegen – noch hat er sich an Dybas Glockenläuten-Aktion für die Ungeborenen beteiligt. Der einzige Bischof, der sich wenigstens beim Glockenläuten am 28.12. mit Dyba solidarisierte, war damals Erzbischof Degenhardt von Paderborn.
            Dyba war ein Rufer in der Wüste, alleingelassen sogar weitgehend auch vom Vatikan, sieht man mal von Kardinal Ratzinger ab.
            Natürlich ging es bei dieser ganzen Endlosdebatte indirekt auch um die Kirchensteuer: Es wurde wohl befürchtet, wenn die Kirche sich in puncto Beratungsschein zu sehr gegen den Staat stellt, könnte das unliebsame Konsequenzen haben…..
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

  3. Ob es klug ist, wenn ich meine Meinung dazu sage, weiß ich nicht. So lange wir diesen Papst haben, der selbst mit vielen ‚Zungen‘ spricht und ebenso handelt, werden wir uns über derartige Auswüchse beim Portal der DBK nicht wundern müssen. Kardinal Marx steht der protestant. Kirche sowieso näher, wie seiner eigenen.
    Dennoch – man kann diesem Kommentar, wenn er nicht angemessen erscheint – gerne die Freischaltung verweigern.

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