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Katholische Ehelehre auf dem Prüfstand: Laßt euch nicht verwirren!

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Die Bischofsversammlung in Rom hat nach der ersten Sitzungswoche keine Schlagzeilen und wenig neuen Stoff für das „Konzil der Medien“ geliefert. Also wird das Feuer durch Leserbriefe und neu aufgewärmte Behauptungen am Köcheln gehalten. zeitungen

Artikelüberschriften in Zeitungen wie „Die Kirche könnte, wenn sie nur wollte“ (Augsburger Allgemeine Zeitung, 14.10.14), „Kardinal glaubt an Öffnung der Kirche“ (AZ, 11./12.10.14) oder „Die Lehre ist nicht in Stein gemeißelt“ (AZ, 11./12.10.14) zeigen die Richtung an.

Im Kern geht es immer wieder um die Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zur Kommunion. Das ist das zentrale Thema.

Auf die Frage des Interviewers: „Warum ist das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen so wichtig?“ antwortete Kardinal Kasper: „Das ist ein Schlüsselthema, mit dem man auch andere schwierige Situationen aufschließen kann“ (AZ, 11./12.10.14).  –  In der Tat! Würde die Kirche ihre Lehre über das Ehesakrament ändern, wäre sie nicht mehr die Katholische Kirche.

Um die angestrebte Änderung zu erreichen, praktizieren Medien unterschiedliche Strategien. Eine davon ist die Einschüchterung: Die Kirche habe sich „ins Abseits manövriert“, sie „wird nicht mehr ernst genommen und die Gläubigen laufen ihr davon“, „die Amtskirche ist weit weg vom Alltag der Gläubigen“… DSC05485

Eine andere Strategie vernebelt die Begriffe. Die kirchliche Ehelehre wird dann zur „Ideologie“, zum hehren „Ideal“, zur „reinen Lehre“ zur „Doktrin“ zum seelenlosen „Prinzip“.

Dabei ist völlig klar, worum es wirklich geht, nämlich um die Treue zum Wort Jesu: „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“. Diese Wahrheit soll zur Disposition gestellt werden. Dann wäre die Katholische Kirche auch dort, wo die vielen christlichen Gemeinschaften rangieren, die das Evangelium der Zeit anpassen.

Die emotionale Strategie versucht, die Lehre mit „Barmherzigkeit“ auszuhebeln. Interessant ist dabei, dass nicht nach dem Ehepartner, der an der Ehe festhalten will oder nach der Befindlichkeit der Scheidungswaisen gefragt wird.

Ein weiteres Tabu ist eine Wiederaussöhnung der Ehepartner. Stattdessen versucht man, Reue und Umkehr zu pervertieren. So heißt es in einem Artikel der AZ (14.10.14):

„Und folgt es nicht einer Idealvorstellung, wiederverheiratete Geschiedene wieder zur Kommunion zuzulassen, wenn sie sich danach sehnen und/oder das Scheitern ihrer ersten Ehe bereuen?  – Reue und Umkehr sowie Vergebung der Sünden sind schließlich zentrale Bestandteile des Glaubens“.

Um schließlich die Frage der geschiedenen Wiederverheirateten in ihrem quantitativen Gewicht ins Feld zu führen, wird auf die hohe Zahl von Ehescheidungen und Wiederverheiratung hingewiesen.

Von daher war es wichtig, dass Kardinal Brandmüller dieses Problem wieder vom Kopf auf die Füße gestellt hat: „Nur ein Prozent der praktizierenden Katholiken gehören zu dieser Personengruppe“ erklärte er in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ und fügte hinzu.

„Diese Menschen bräuchten pastorale Begleitung; Das bedeute jedoch nicht, eine Zulassung zur Eucharistie, ‚denn ihre Lebensentscheidung steht in dauerndem Widerspruch zum Wort Jesu‘“.

Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Herausgeber der Zeitschrift „Der FELS“ und Vorsitzender des Dachverbandes „Forum deutscher Katholiken“

Kommentare

5 Antworten

  1. Liebe Frau Küble!
    „Befindlichkeit der Scheidungsweisen“ – soll da nicht „Scheidungswaisen“ geschrieben werden?
    Mit freundlichen Grüßen
    Reimund Gayk

  2. Liebe Mitchristen!

    In einer Privatoffenbarung hieß es einmal: Rom wird des Glauben verlieren und Sitz des Antichristen werden! Das gibt zu denken!

    1. Guten Tag,
      bei der betreffenden „Privatoffenbarung“, aus der Sie zitieren, handelt es sich um den zweiten Teil bzw. das sog. „Große Geheimnis“ von La Salette, das kirchlich nicht anerkannt, sondern sogar ausdrücklich abgelehnt wurde. Diese Aussage, welche der Madonna von der Seherin Melanie unterstellt wurde, ist auch inhaltlich ziemlich unsinnig. Der Sitz des Antichristen wird nach Lage der biblischen Dinge höchstwahrscheinlich nicht Rom, sondern Jerusalem sein. Zudem kann „Rom“ (als Zentrum der kath. Weltkirche) lt. Mt 16,18 ff. nicht „den Glauben verlieren“, sonst hätte Satan die Kirche überwältigt.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. Wie gut ist es dann, dass es „Privatoffenbarungen“ gibt, die auf sehr einfache Art und Weise komplexe Sachverhalte lösen und noch einfachere Erklärungen liefern. So ersparen „Privatoffenbarungen“ wahre Denkarbeit.

      Oftmals genügt es den besonders eifrigen (?) Gläubigen nicht – nicht nur einmal mit derart einfachen Erklärungen auf die Nase gefallen zu sein – siehe auch „Garabandal“.

      Vor ein paar Jahrhunderten hat sich Luther ähnlich geäußert, der im Papsttum den „Antichristen“ am Werk sah.

      Zitat
      Wir erinnern uns: Der katholische Bischof Gerhard L. Müller (Regensburg) forderte im Frühjahr 2011 die evangelischen Kirchen dazu auf, sich offiziell von der Behauptung Martin Luthers zu distanzieren, wonach der Papst der Antichrist sei. (So veröffentlichte Luther zB. die Schmähschrift „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet“).
      http://charismatismus.wordpress.com/2011/09/19/protestantismus-soll-papstamt-neu-bewerten/
      Zitat Ende

      mfg

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