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„Katholischer“ Theologe Hermann Häring fordert die Absetzung von Erzbischof Müller

Von Felizitas Küble

Der reformkatholische Theologe Hermann Häring ist nicht zu verwechseln mit seinem (zudem verstorbenen) Nachnamens-Vetter, dem bekannten kath. Moraltheologen Pater Bernhard Häring, wobei allerdings beide Herren sehr „romkritisch“ und modernistisch orientiert (gewesen) sind und daher jeweils ihre „Schwierigkeiten“ mit der vatikanischen Glaubenskongregation (gehabt) haben.

Prof. Dr. Hermann Häring ist früherer wissenschaftlicher Mitarbeiter und auch heute weiterhin Berater des amtsenthobenen kath. Theologen Hans Küng und dessen Projekt „Weltethos“.

Mit Benedikt XVI. hat Häring überhaupt nichts am Hut; ihm warf er in einem seiner Anti-Papst-Bücher sogar bereits im Untertitel eine „zu Stein gewordene Theologie“ vor.

Im Jahre 2009 erhielt der Papstkritiker den Herbert-Haag-Preis, benannt nach dem gleichnamigen kath. Theologen, der ebenfalls in Tübingen lehrte bzw. irrlehrte (so leugnete Haag zB. die Existenz von Hölle und Satan).

Hermann Häring wird bei passender Gelegenheit gerne vom Hamburger Magazin „Der Spiegel“ zitiert, unlängst etwa bei seinen Rundumschlägen gegen den Limburger Bischof. 

Foto: Bischöfl. Presseamt RegensburgDaß Häring nicht zum Fanclub des römischen Glaubenspräfekten Gerhard Ludwig Müller (siehe Foto) gehört, läßt sich denken.

Doch auch mit Papst Franziskus ist der progressive Theologe nicht so recht zufrieden, wenngleich er sich diesbezüglich wohl einige reformkatholische Hoffnungen erlaubt.

Unterm Strich stellt er freilich fest, „dass Franziskus die klassische Lehre und Theologie bislang in keiner Weise zu ändern gedenkt“  –  wie schauerlich!

Der Ruhestands-Professor glaubt nicht, daß eine Rückbesinnung auf das 2. Vatikanische Konzil seine Reformforderungen sonderlich beflügeln könnte. Er schreibt: „Ich habe meine Zweifel, weil die Konzilstexte in sich selbst disparat, voller Spannungen und unausgegorener Kompromisse sind.“ 

Damit hat er nicht völlig unrecht, denn tatsächlich liest sich dort manches mehrdeutig und nicht immer paßt der Deckel ganz auf den Topf, doch dies ist ein weites Feld, was diesen Artikel-Rahmen sprengen würde.

„Absoluten Wahrheitsanspruch mühsam aufbrechen“

Häring schreibt in seinem  –  in Nr. 7/2013 der Zeitschrift „Imprimatur“ veröffentlichten  –  Beitrag auf S. 325, der „absolute Wahrheitsanspruch der kirchlichen Lehre“ müsse „mühsam aufgebrochen“ und „mit unserer Wirklichkeit konfrontiert“ werden. Damit bringt Häring sein Ziel immerhin unumwunden und treffsicher auf den Punkt!

Wenn es freilich um Erzbischof Müller geht, läßt er jede sachliche Zurückhaltung fahren und kämpferischer Schwung bemächtigt sich seiner:

„Deshalb muss jetzt schon deutlich gesagt werden, dass ein Mann wie Bischof Gerhard L. Müller mit seiner autoritären, biblisch nicht begründbaren Lehramtsideologie an der Spitze der Glaubenskongregation untragbar und unhaltbar ist.“

Er will daher nichts weniger als Absetzung des vatikanischen Glaubenspräfekten: „Am besten wäre es, zusammen mit seiner Absetzung diese unselige Behörde abzuschaffen.“

Der Quasi-Ketzerstuhl der Glaubenskongregation könne sodann in ein „Museum zur Analyse des inquisitorischen Geistes verbannt werden“, polemisiert Häring weiter.

Man sieht an diesem Beispiel einmal mehr:

Wenn es um die Durchsetzung eigener Vorstellungen geht, kann auch ein sonst gerne von „Demokratie“, „Dialog“ und „Toleranz“ schwafelnder Theologe plötzlich autoritäre Töne schwingen und in seinem kuriosen Machtrausch kurzerhand die Absetzung des drittwichtigsten Mannes in der katholischen Weltkirche verlangen, als wäre ihm hierzu irgendeine Befugnis verliehen  –  nicht einmal auf einen „basisdemokratischen“ Auftrag kann er sich dabei stützen.

DIESER ARTIKEL ist auch auf der JOURNALISTENWATCH veröffentlicht: http://journalistenwatch.com/cms/2013/11/26/katholischer-theologe-hermann-haering-fordert-die-absetzung-von-erzbischof-mueller/

Foto: Bischöfliches Presseamt Regensburg

Kommentare

14 Antworten

  1. Hab vor zwei Tagen aus einer öffentlichen Bücherkiste mit kostenlosen antiquarischen Bücher das Buch: “ Glaube ja Kirche nein“ von Hermann Häring mitgenommen.

    Bevor ich anfange es zu lesen (bin lese faul) wollte ich jetzt im Internet etwas über den mir (als Halb-Heiden) unbekannten Autor erfahren und bin auf „Christliches Forum“ gestoßen.

    „Katholischer“ Theologe Hermann Häring fordert die Absetzung von Erzbischof Müller
    dazu original Zitate von Frau Felizitas Küble.

    “ Der Ruhestands-Professor “

    Hermann Häring ist laut Frau Küble ein:

    „“ Über den von „Demokratie“, „Dialog“ und „Toleranz“ schwafelnder Theologe „“

    Das klingt: abschätzig, abwertend, verächtlich, lieblos. ……….

    * Gefällt mir nicht

    Sehr geehrte Frau Küble wie wollen sie beschrieben werden ?

    Mit freundlichem Gruß

    Siegfried Beer

    1. Guten Tag,
      Prof. Häring wurde zunächst spaltenlang gerade nicht als Ruhestandsprofessor bezeichnet, sondern seine diversen Tätigkeiten beschrieben, wobei es völlig legitim ist, in dem Artikel die Information zu erwähnen, daß er kein dozierender Professor mehr ist. Mir unklar, warum Sie sich hierüber beschweren.
      Meine zweite Äußerung erfolgt erst, nachdem zuvor die abschätzigen, abwertenden, verächtlich-lieblosen Äußerungen Härings über Kardinal Müller zitiert wurden. Diese scheinen Sie ja nicht zu stören.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Sehr geehrte Frau Küble,

        sie schreiben:

        „die abschätzigen, abwertenden, verächtlich-lieblosen Äußerungen Härings über Kardinal Müller ……….scheinen Sie ja nicht zu stören.“

        „abschätzige, abwertende, verächtlich-lieblose Äußerungen Härings über Kardinal Müller“ habe ich nicht gelesen. (hab überhaupt noch nichts über Häring gelesen) Weiß also im Gegensatz zu ihnen noch nicht ob sie mich stören oder nicht stören werden.

        Ich bezweifle aber ob mir danach ihre „Äußerungen“ über Häring besser gefallen werden.

        Eigentlich – wenn ich nachdenke – stören mich „abschätzige, abwertende, verächtlich-lieblose Äußerungen“ über andere Menschen immer.

        Mit freundlichem Gruß

        Siegfried Beer

        1. Guten Tag,
          falls es Ihnen entgangen ist (übrigens hatte ich dies in meiner vorigen Antwort ausdrücklich erwähnt), so habe ich jene abschätzigen Äußerungen Härings über den Glaubenspräfekten wörtlich zitiert. Vielleicht lesen Sie einfach mal den Artikel, statt sich unnötig aufzuregen.
          Ich wiederhole mich übrigens kein weiteres Mal.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  2. Komisch wir sind auch nicht modernistisch, lieben das ehrwürdig traditionelle, und dan noch diese ständigen christlichen Dissharmomien durch das katholische, dann wieder katholisches Glaubensdogma in akademisch-wissenschaftlichen – und so einnderbares Gedächtnis für all diesen Kleinkram auf diesen Seiten. Bewunderung.
    Gott sei Dank war alles schon in unserem Körper, bis zum ersten „ich“, all dass was wir dan n später in der äußeren Kirche anbeten, etwas was sogar höher als alle menschliche Vernunft.
    Christus.

    Recht haben macht nicht glücklich. Jede Entscheidung wohl ein EGO-Problem.
    Früher gabs mal ein Selbstbestimmungsrecht, und inder Bibel das Kamel und das Nadelöhr.
    Sondert euch ruhig ab vom Rest der Welt. Alles Gute!

  3. Frau Küble, sollte es nicht eher heissen: „paßt der Deckel ganz auf den Topf…“. Allerdings kenne ich nur wenige deutsche Redewendungen.

    Kurienkardinal Gerhard Müller ist äusserst notwendig und am richtigen Platz. Der Artikel beschreibt die unsinnigen Vorstellungen der Modernisten. Interessieren sich heute überhaupt noch viele Laien für diese Theorien auf Abwegen oder ist es zu einem Geschwafel in akademischen Gefilde ohne Relevanz verkommen?

    1. Guten Tag,
      danke für den Hinweis auf jene Redensart, da haben Sie recht, daher habe ich es nun korrigiert.
      Die Thesen der Modernisten kommen gottlob nicht in voller Wucht bei der Basis an, werden aber in vielen theologischen Fakultäten vertreten – und damit auch beim Priesternachwuchs – was dann bestimmt nicht ohne Relevanz ist.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  4. Hallo Fr. Küble, dieser Theologe hat sich mit seiner unsinnigen Forderung selbst disqualifiziert. Diese extremen Flügelkämpfer werden immer aufsässiger. Wann reformiert Papst Franziskus den theologischen Betrieb? Liebe Grüße Adam

    1. „Die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.“ Die Türen der Sakramente dürften „nicht aus irgendeinem beliebigen Grund geschlossen werden“.

      Der Heilige Geist ist am Werk und reformiert den theologischen Betrieb. Alles wird gut.

      1. Wenn sich ein Theologe über seine Kirche überwiegend kritisch.äußert, sollte dieser die Kirche verlassen und sich anderen Gemeinden zuwenden.

        Es gibt Alternativen: Freie christliche Gemeinden, evangelische und altkatholische sowie die orthodoxe Kirche. Auch die Pius-Brüder haben sich selbständig gemacht. Wir Christen sind also mit Vielfalt gesegnet. Jeder kann also seinen Platz finden, ohne sich ständig kritisch äußern zu müssen.

        Mir fehlen die Sakramente nicht. Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen. Was ein katholischer Priester zu leisten vermag, das kann Gott schon lange. Denn Gott ist allmächtig.

        Alles wird gut, weil Gott seinen Kindern zur Seite steht.

        1. Guten Tag,
          insofern haben Sie recht: Wenn jemand nicht mehr katholisch denkt, kann und soll er die Konfession wechseln, statt ständig den Rebellen zu markieren.
          Was die Sakramente betrifft: es kommt nicht drauf an, ob sie Ihnen „fehlen“, sondern ob Christus sie eingesetzt hat (und dies ist der Fall).
          Katholische Priester handeln nicht in eigener Vollmacht, sondern „an Christi Statt“ als Diener des Ewigen und Verwalter seiner Geheimnisse – ganz im Sinne des hl. Paulus.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

    2. Hallo Adam,

      Papst Franziskus ist doch gerade dabei, uns (die Kirche) aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.

      Notfalls kommt er auch mit einem nassen Waschlappen vorbei.

      Das Kuscheldeckchen können wir jetzt sicher beiseite legen.

      Der Papst freut sich über unsere Ideen.

      Wer seine Ideen per Brief an den Papst schicken will, in Fulda gibts demnächst neue Briefmarken vom Bistum Fulda (mit Bildern der verschiedenen Kirchen).

      Natürlich müssen die Ideen im Sinne von JESUS sein und dazu dienen und ihm noch mehr zu nähern.

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