Von Birgit Kelle (Leiterin von „Frau 2000plus“)
Der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff geht hart ins Gericht mit deutschen Kindern:
„Kinder, die auf uns zukommen, sind lustorientiert. Sie haben keine Frustrationstoleranz, keine Gewissensinstanz oder Arbeitshaltung.“
Man kann sagen, seine Analyse bestätigt das, was Arbeitgeber mit Auszubildenden täglich erleben.
Tragisch ist: Die Ursachen werden nicht wirklich erforscht. Sie liegen natürlich in der Erziehung, also bei den Eltern.
Winterhoff sagt: Die Eltern ruhen zu wenig in sich selbst, sind selbst Getriebene, rastlos.
Er bezieht auch kritisch Stellung zum Thema Ritalin, ein Mittel, das heute flächendeckend bei Kindern eingesetzt wird und eigentlich unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.
Leider kümmert sich die Politik zu wenig um die Ursachen und behandelt nur Symptome – und diese in meinen Augen auch noch falsch. Die Frage ist doch: Wenn immer mehr Eltern Schwierigkeiten bei der Erziehung haben, wie gehen wir vor?
Nehmen wir die Erziehung aus der Hand der Eltern – so wie es derzeit gemacht wird – oder sollten wir nicht vielmehr die Eltern stärken?
Das erwähnte Interview mit Winterhoff finden Sie hier:
http://www.nachrichten.at/ratgeber/familie/Psychiater-Winterhoff-Jugend-ist-arbeitsunfaehig;art124,95692
Quelle: www.frau2000plus.net
2 Antworten
Haben die Sendung „hart aber fair“ gesehen und fanden auch wichtig, wo von der Gehirnveränderungen erzählt wurde! Meine Frau befasst sich gerade auch mit diesen Dingen, wie z.b. das pds-syndrom Väterentfremdung!
„Die Ursachen werden nicht wirklich erforscht. Sie liegen natürlich in der Erziehung, also bei den Eltern. „:
Soo natürlich finde ich das NICHT!
Ich gehe davon aus, dass der umfassendere Faktor die „Kollektive Neurose“ der zivilisierten Gesellschaft ist, der schon die Eltern und die Großeltern und die Urgroßeltern geprägt hat – wenn sie in der zivilisierten Gesellschaft aufgewachsen sind.