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Kirchenaustrittsrekorde und ihre Gründe

Von Horst Ditz

Die Medien berichten zurzeit von beachtenswert zunehmenden Kirchenaustritten. Das heißt, nun laufen auch der Katholischen Kirche in Deutschland vermehrt die Gläubigen davon. flyerstralsund2

Man sucht verwundert nach Gründen und wird schnell fündig. Da sind die reformwilligen „Linkskatholiken“, die aus der 68er Bewegung hervorgegangen sind, und denen die „Protestantisierung“ mit deren vermeintlichen „Vorzügen“ nicht schnell genug vorangetrieben wird.

Andererseits die an der Tradition der kirchlichen Lehren festhaltenden Katholiken, die sich dem notwendig gewordenen „Rätekatholizismus“ und der daraus resultierenden „Demokratisierung“ nicht folgen.

Schließlich ein Anpassungsruck des Klerus an den Zeitgeist, woraus die „Unglaubwürdigkeit“ der deutschen Katholischen Kirche ihre Nahrung zieht. Und nicht zuletzt eine Predigtpraxis, die vielfach überzeugende Verkündigung durch Sozialromantik ersetzt.

Den Predigern fehlt der Mut eines Pater Leppich (siehe Foto) zu provozierenden Aussagen. Er hatte es verstanden, nicht nur die Plätze, sondern auch die Kirchen zu füllen, weil er den Hörern nicht nach dem Mund redete, sondern predigte, was auf deren Seelen brannte. Foto: Radio Vatikan

Er besaß den Mut, mit seinen Reden unpopulär zu sein und scheute sich nicht davor, den Sünden seiner Zuhörer einen Namen zu geben, Tabuisierungen zu durchbrechen und zu geißeln. 

Wer soll es denn sonst tun, wenn es die Prediger nicht machen? Es wäre unsinnig, Pfarrern mangelndes Rednertalent zu unterstellen. Es geht nicht um die brillanteste Rhetorik, sondern um den Bezug zu den Sorgen, Nöten und Zweifeln der Katholiken, die wie die Kirche selbst in einer Welt leben, die sich derzeit dramatisch verändert.

Wir brauchen tapfere und mutige Pfarrer, die endlich gegen die Liberalisierung der Tötung ungeborener Kinder und die daraus resultierende demografische Katastrophe, gegen den linken und menschenverachtenden Mainstream, gegen „Ehe für alle“, gegen eine verlogene und verfehlte Europa- und Asylpolitik Stellung beziehen. Wacht endlich auf und redet Tacheles!

Unser Autor Horst Ditz aus Ludwigshafen ist ausgebildeter Chemo- und  Physikotechniker; er war dreißig Jahre lang Ausbilder und Ausbildungsleiter für naturwissenschaftliche Berufe beim Chemie-Unternehmen BASF SE.

Kommentare

11 Antworten

  1. Genau genommen halte ich die Einteilung bzw. Dreiteilung von Mensch und Kosmos in die drei Ebenen auch beim Apostel Paulus im Neuen Testament für wesentlich. Körper und Seele (griechisch Psyche) und Geist (spirituell-platonisch)
    Diese Einteilung bzw. Dreiteilung mit körperlich-materieller Ebene und seelisch-psychische Ebene ist eine universelle Aufteilung bzw. Ordnung und Gesetzmäßigkeit die der Apostel Paulus und Philon von Alexandrien aus der griechisch-römischen Philosophie und der Hermetik bzw. hermetischen Philosophie kennen und übernommen haben.

    Die theologische Gedanke von „Mysterium paschale“ wurde von dem Maria Laacher Benediktiner Dr. Odo Casel wiederentdeckt und vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen und entfaltet

    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pascha-Mysterium

    Immerhin hat auch Jesus Christus mit „Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist“ bezüglich der Steuern staatliche und religiöse Pflichten voneinander getrennt bzw. so miteinander vereinbart. Auch er benutzte im Neuen Testament das Gleichnis von den zwei Königen mit ihren Armeen, und er trieb mit einer Geissel die Geldwechsler bzw. die Wucherer bzw. die betrügerischen Geldverleiher aus dem Tempel. Auch er wusste, dass das Leben auf dieser Welt den Gesetzmäßigkeiten des LOGOS nach funktioniert. Diese „Logos“ ist eben die „Weltvernunft“ als universelles Weltgesetz und göttlicher Schöpfungsordnung des Kosmos.

  2. Tipp: Auf der Seite des Entwicklungshilfeministeriums http://www.BMZ.de gibts eine Liste mit allen Entwicklungsprojekten verschiedener Träger. Die Liste kann man runterladen und sehr empfehlenswert.

    Sucht man nämlich mal nach laufenden Projekten unter dem Stichwort „Gender“, dann findet sich 41 aktuelle Projekte mit einem Volumen von gut 10 Mio Euro.

    Eines der Projekte für 200k Euro wird von einer Mediziner/Pharmazeutenorganisation durchgeführt.

    Zwei weitere Projekte für ca 1,3 Mio Euro stammen von zwei christlich motivierten Vereinen namens „Christliche Initiative Romero“ und „Don Bosco Mondo“.

    … und jetzt kommts…

    18 Projekte rund ums Thema „Gender“ für zusammen 53 Mio Euro werden durchgeführt von der „Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe“. Also Sachen wie etwa „Wege zu einer gendergerechten Gesellschaft“..

    … und jetzt kommts noch dicker…

    Ganze 20 Projekte kommen von der „Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe“. Preislich mit knapp 37 Mio Euro eine Etage unter den Evangelen, aber das Volumen machts. WOW. Zur Feier dieses heimlich-feisten katholischen Neo-Katechismus hier die Titelliste:

    – Förderung der Gendergerechtigkeit durch die Fachstelle der Bischofskonferenz
    – Prävention von HIV/AIDS und Gewalt unter Berücksichtigung von Gender-Aspekten in El – Salvador
    – Gendergerechte Entwicklung in El Salvador: Vom Bewusstsein zur politischen Mitwirkung / El – Salvador
    – Förderung von Gendergerechtigkeit in 12 Diozesen in Nordindien
    – Weiterführung gendergerechter lokaler Selbstverwaltungsprozesse in ländlichen Gebieten von Haryana und Rajasthan
    – Förderung von Gendergerechtigkeit in zwölf Diozesen der Bundesstaaten Uttar Pradesh, – Uttarakhand und Rajasthan
    – Weiterführung des Genderprojekts für Jugendliche in Malawi
    – Gender-orientiertes Advocacy- und Entwicklungsprogramm in General Santos City und Sarangani Province, Philippinen
    – Gender-orientiertes Advocacy- und Entwicklungsprojekt in General Santos City und Sarangani Province, Philippinen
    – Weitere Förderung einer gendergerechten Entwicklung in der Erzdiozese Tabora
    – Weiterführung des nationalen Frauenförderungs- und Genderprojekts / Tansania
    – Fortführung des Projektes für gendergerechte Entwicklung in der Diozese Mbulu
    – Weiterführung eines Projekts zur gendergerechten Entwicklungsarbeit in Arusha
    – Weitere Unterstützung des genderorientierten Entwicklungsprojekts der Diozese Same (Phase 4)
    – Weiterführung des nationalen Frauenförderungs- und Genderprojekts
    – Integrierte und genderbasierte Förderung von organisierten Kleinbauernfamilien im Distrikt – Ibanda, Subcounties Rukiri und Kicuzi
    – Genderbasierte Förderung von Kleinbauernfamilien f³ür Einkommen schaffende Maßnahmen – und Gesundheitsprävention in der Diozese Kabale
    – Verbesserung der Genderbeziehungen innerhalb ländlicher Familien
    – Genderprojekt der Diozese Hoima

    … und zum Abschluss mein Lieblingsprojekt:

    – Unterstützung von 23 ländlichen Gemeinden der Diozese Tarija bei der Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie der Stärkung der Bürgerbeteiligung und der Gendergerechtigkeit

    Und warum? Weil, es läuft unter „Landwirtschaft“!

    1. Nun mal langsam… „Gendergerechtigkeit“ heißt in erster Linie Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau. Mit Homo-Ehe und dergleichen hat das erst mal nix zu tun. Überhaupt geht es bei diesen Projekten in den meisten Fällen um die Verbesserung der Situation der Frau. Zumindest ich lese das heraus. Dass manchmal Projekte mit zweifelhafter Zielsetzung gefördert werden, möchte ich gar nicht in Abrede stellen, aber nicht jedes Projekt mit „Gender“ im Namen bedeutet automatisch, dass das Ziel der Lehre der Kirche widerspricht.

      1. HAHA, Reingefallen!

        Pardon, aber genau das ist es,womit Genderaktivisten wuchern: Es geht nur um Gerechtigkeit, es geht um das verfassungsmäßige Recht auf Gleichheit blabla.. die üblich Grütze, damit der Widerstand vor dem Lungenzug möglichst gering ist und am Ende hat man es mit Frauen zu tun, die Schwangerschaft als Krankheit definieren und damit Männer als Krankheitserreger.

        Ich glaube bei dem Thema rein gar nichts mehr. Es ist Agitprop, was da betrieben wird. Möglichst unauffällig, möglichst verklausuliert und möglichst von anderen finanziert.

        Davon abgesehen stellt sich beim Thema „Gendergerechtigkeit“ auch die Frage, ob es denn wirklich so dringend notwendig ist, angesichts restriktiver Budgets. Ist es wirklich Gender, was Tansania, Malawi oder Indien fehlt, um in den gesellschaftlichen Zustand von Wohlstand in Frieden und Freiheit zu gelangen?

        War es Gender, das Deutschland im 19. Jhd hochgebracht hat? Ist Erdogan in Wahrheit ein Gleichstellungsprediger und hat China beim Thema Wohlstandinnerhalb von 40 Jahren Indien mit dem Faktor 6 abgehängt, weil Deng Geschlechterstereotypen endlich als konstruiert erkannt und abgeschafft hat?

        Wenn ich mir Gesellschaften ansehe, in denen pro Kopf und Jahr weniger als 3.000 Euro, oder gar 300 Euro durch die Hände geht, dann ist es definitiv nicht die Geschlechterfrage, die ich als nächstes lösen würde. Selbst der weltliche Teil religiöser Institutionen müss(t)e mE so viel Sinn für die Realitäten mitbringen.

  3. Die Großkirchen insgesamt haben sich noch nie sonderlich um ihre Schäfchen gekuemmert, sondern waren immer politische Organisationen. Und die Katholische Kirchen mit ihrem irren Papstsystem, das biblisch nicht zu rechtfertigen ist, sowieso. Man muss nur in die Kirchen-geschichte schauen.
    Uebrigens habe ich eine interessante Aussage gelesen, zur Praxis die Heiligen um Fuerbitte zu bitten.. Das ist Aufnahme mit einem Totengeist, und das ist laut Bibel verboten. Siehe Saul, der im AT Samules Geist beschwören lässt, und so seine Ruhe stört.

    1. Guten Tag,
      man muß nur in die Bibel schauen, um zu erkennen, daß das Papstamt gerechtfertigt ist: „Du bist Petrus, der Fels – und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen….“ (Mt. 16,18) – Wie Sie (hoffentlich) wissen, gibt es weitere NT-Stellen zu dieser besonderen Erwählung und Stellung des Apostels Petrus.
      Der direkte Nachfolger Petri war Linus, ihm folgte Papst Clemens als Bischof von Rom und dritter Papst. Als es wieder einmal zu Streitereien in Korinth kam (Paulus hatte hier schon seinerzeit mehrfach zur Einigkeit auffordern müssen), ermahnte Papst Clemens die Gemeinde entsprechend (vgl. die bekannten Clemensbriefe) – all dies geschah noch im 1. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung.
      Auch mit Ihrer Mißdeutung der Heiligenfürbitte liegen Sie biblisch nicht richtig, denn die Bitte um Fürsprache ist keine Totenbeschwörung. Die Causa Saul ist völlig anders gelagert, zumal er von jener Hellseherin bzw. von Samuels Geist eine Antwort haben wollte.
      Eine genaue biblische Begründung für die Heiligenanrufung lesen Sie hier: https://charismatismus.wordpress.com/2011/08/06/die-fursprache-der-gerechten/
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. Liebe Jutta,

      Kontakt SUCHEN zu einem TOTEN ist NICHT OHNE GRUND VERBOTEN.
      Im Leben soll man …..
      Und nicht erst nach eines Menschen Tod!
      Niemand darf die wohlverdiente EWIGE RUHE ,OHNE STRAFE GOTTES,zu unterbrechen versuchen.

      1. Guten Tag,
        das Gebet f ü r Verstorbene ist etwas völlig anderes als eine „Kontaktaufnahme“ m i t Verstorbenen oder gar „Totenbeschwörung“.
        Halten Sie mal bitte die verschiedenen Bereiche auseinander.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  4. Die Lieblosigkeit und die Missachtung der göttlichen Gebote sind DIE URSACHE dessen, was auf diesem Planeten geschieht und deren Veröffentlichungen uns auf diesem Blog immer wieder vor Augen geführt werden.

  5. Die genannten Gründe scheinen mir nicht den Punkt zu treffen. „Linkskatholiken“, „Protestantisierung“, „Demokratisierung“, … Sind das nicht einfach Schlagwörter eines etwas selbstgerecht daherkommenden recht(s)gläubigen Katholizismus? Die Gründe für die steigende Zahl der Austritte scheint mir nicht in erster Linie in dem vorliegenden Negativen (also das, was auf beiden Seiten des Grabenkriegs bei gegensätzlicher Bewertung zur Sprache gebracht wird), sondern in dem nicht vorliegenden Positiven. Die Kirchenmitglieder wissen einfach nicht, was sie in der Kirche sollen. Sie werden nicht so sehr von negativen Eindrücken vertrieben aber es gibt auch nichts von ihnen wahrgenommenes, was sie hält. Da hilft nur eine geduldige und ausdauernde Verkündigung des vollständigen Evangeliums, so dass sich eine positive Erkenntnis/Erfahrung entwickeln kann.

  6. Treten „an der Tradition der kirchlichen Lehren festhaltenden Katholiken“ massenhaft aus der Kirche aus? Das wäre mir neu. Und ich würde mal behaupten: Auch die meisten „reformwilligen „Linkskatholiken““ sind nicht die, die vorrangig austreten. Vielmehr sind es die, die sich nie sonderlich mit dem Glauben auseinandergesetzt haben.

    Ich beklage den „Anpassungsruck“, aber dass die katholische Kirche daraus „Unglaubwürdigkeit“ zöge, kann ich nicht erkennen. Unglaubwürdigkeit resultiert eher daraus, dass die Gläubigen und vor allem Kirchenvertreter etwas anderes praktizieren, als sie lehren (siehe z.B. Kindesmissbrauch). Allgemein wird der Kirche weniger „Unglaubwürdigkeit“ vorgeworfen, als vielmehr Weltfremdheit.

    Die „demographische Katastrophe“ kommt wohl kaum aus der Legalisierung der Abtreibung. Bei verbotener Abtreibung hätten wir mehr allein erziehende Mütter, die sich um ihren Nachwuchs mehr oder weniger gut kümmerten. Aber ihre Kinder wären gar nicht empfangen worden, wenn die Frauen nach katholischer Sexualmoral gelebt hätten.
    Außerdem wäre ein Verbot der Abtreibung nicht genug, um die demographische Katastrophe auszugleichen. Der eigentliche Grund für dieselbe ist die Tatsache, dass heutzutage nicht mehr viele Kinder als Altersvorsorge nötig sind, zusammen mit einem Ich-bezogenen Lebensstil und dem freien Zugang zu Verhütungsmitteln.

    Und „verfehlte Europa- und Asylpolitik Stellung“ – sorry, aber das sind rein politische Themen, da sollte sich die Kirche „raushalten“. Natürlich können sollen Priester allgemein christliche Werte auch im Bezug auf Gesellschaft und auch Politik ansprechen (Lebensrecht, Schöpfungsordnung, Soziallehre, etc.), aber sie tun gut daran, sich nicht in die Tagespolitik einzumischen. Wie sehr wird unser Papst von selbsternannten „Konservativen“ kritisiert, wenn er sich zur Erderwärmung äußert.

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