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Die Kirchenzeitung des Bistums Münster agitiert gegen Erzbischof Müller

Kirche und Leben ist ein im großen Zeitungsformat erscheinendes Bistumsblatt des Bischofs von Münster mit gelungener Gestaltung; es fährt allerdings inhaltlich seit Jahrzehnten einen modernistischem Kurs, nicht zuletzt dank ihres Chefredakteurs Dr. Hans-Josef Joest.  
Passend dazu veröffentlichte die Kirchenzeitung  in ihrer jüngsten Ausgabe vom 15. Juli 2012 eine Reihe ironischer bis rabiater Seitenhiebe gegen den neuen Chef der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard L. Müller (siehe Foto). 0012

Auf Seite 8 findet sich dort ein ganzseitiger Artikel unter dem Titel „Glaubenshüter und Slumbürger“ von Markus Nolte.
Bereits im Untertitel kann man das „Kommende“ ahnen, heißt es dort doch süffisant über den Glaubenspräfekten: „Daheim hat er nicht nur Freunde. Womöglich prädestiniert ihn das für Rom.“
Folgendes Zitat aus dem Artikel ist in Großbuchstaben wie ein quadratisches Kästchen hervorgehoben: „Was heißt das, wenn sich Gerhard Ludwig Müller einerseits im Stil der alten Meister, andererseits in Trainingsanzug und Badelatschen porträtieren läßt?“

In dem ausführlichen Beitrag wird Erzbischof Müller in mancherlei Hinsicht durchaus gewürdigt: so wird seine theologische Kompetenz erwähnt, auch seine Freundschaft mit einem Befreiungstheologen, ebenso seine Sprachbegabung und seine mitunter leutselige Art des Umgangs mit dem Kirchenvolk.

Doch insgesamt gerät der Artikel des Kirchenblatts zu einem massiven Rundumschlag gegen den neuen Glaubenspräfekten.
Hier folgen einige Ausschnitte dessen, was die Münsteraner Kirchenzeitung dem bisherigen Oberhirten von Regensburg zur Last legt:
„Erst Ende April bot Müller während einer Pontifikalvesper anlässlich des 85. Geburtstags von Benedikt XVI. und des siebten Jahrestags von dessen Papstwahl einen Einblick in seine Sicht der Kirche hierzulande: 
„Auch in unserem deutschen Katholizismus gibt es Kräfte bis hinein in manche Gremien – Gott sei Dank ist das in unserem Bistum nicht der Fall – , wo man meint, einen antirömischen Affekt pflegen zu können. Man hält sich für kritisch und reformerisch. In Wirklichkeit aber ist man nur oberflächlich und will sich dem Zeitgeist anpassen.“
Außerdem mißfällt dem Bistumsredakteur folgende Klarstellung Müllers in seinem jüngsten Fastenhirtenbrief:
„Im Fastenhirtenbrief dieses Jahres  – mitten im von der Bischofskonferenz beschlossenen Dialogprozess  –  unterstellt er Gläubigen, die einen „Reformstau“ in der Kirche beklagen, „dass sie dadurch den Tempel Gottes entweihen und die Kirche Jesu Christi verweltlichen.“
Vor allem wird beanstandet, daß er „engagierte Laienvertreter vor den Kopf gestoßen“ habe; hier folgt das „Sündenregister“ aus Sicht der Münsterschen Kirchenzeitung:

„Den Deggendorfer Dekanatsratsvorsitzenden setzte er wegen seiner Mitgliedschaft in einer Reformgruppe ab, ließ Bistumszahlungen für das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) ruhen, setzte einen wegen sexuellen Missbrauchs eines Ministranten verurteilten Kaplan ohne Information der betroffenen Gemeinde als Pfarradministrator ein, rückte die Medien auf dem Höhepunkt der Missbrauchsskandale in die Nähe von Joseph Goebbels, organisierte die Laienvertretung im Bistum komplett um – vatikanisches Rechtsverfahren inklusive –  und verbot dem angesehenen langjährigen ZdK-Präsidenten Hans Maier eine Lesung aus dessen Autobiographie in seinem Bistum, weil Maier die Schwangeren-Beratungsorganisation „Donum Vitae“ unterstützt.“
Das Bistumsblatt läßt freilich unerwähnt, daß der Papst selber den Verein „Donum Vitae“ ausdrücklich ablehnt, weil die dortigen Beratungsstellen  schwangeren Frauen jenen staatlich geforderten Schein ausstellen, der eine straffreie Abtreibung ermöglicht.
Abschließend weiß die Kirchenzeitung zu berichten, daß Erzbischof Müller „die Theorie, Verteidigung, Bewahrung und Verkündigung der Lehre näher zu sein scheint als ihre Übersetzung in die Realität von Zeitläufen und Christenleben und deren Wahrnehmung. Damit freilich entspricht er dem Profil der Glaubenskongregation genau wie sein Vorvorgänger Joseph Ratzinger“.
Damit bekommt der Papst selber auch noch einen indirekten Seitenhieb von „Kirche und Leben“ verpaßt, dem amtlichen Bistumsblatt der Diözese Münster.
Ob das die neue Art bzw. Unart der „Mitbrüderlichkeit“ sein soll?
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
Foto: Pressestelle des Bistums Regensburg

Kommentare

3 Antworten

  1. Seit Herr Dr. Jost Chefradakteur von Kirche&Leben in Münster ist, lese ich wieder die Kirchenzeitung. Ich hatte vorher schon ernsthaft überlegt, sie abzubestellen. Mich würde interessieren, was ihm Felizitas Küble konkret vorwirft. Hat sie den Artikel über Herrn Müller „Bischof der Schmerzen“ im Spiegel“ (August 2012) gelesen? Wie denkt sie darüber? Wie steht sie zu den Vorstellungen der Piusbruderschaft? Möchte sie diese Kirche? Kann man mit den Vorstellungen von vorgestern die Kirche von morgen reanimieren? Könnte es ein, dass Menschen Kritik üben, weil sie sich um Glauben und Kirche Sorgen machen? Nicht jeder, der kritisiert, agitiert!

  2. Wegen des antikirchlichen Agierens des Chefredakteurs von ‚Kirche und Leben‘ haben wir diese Zeitung bereits 1998 abbestellt. Schmutz- und Schundliteratur dieser Art wollten wir unseren heranwachsenden Kindern ersparen.

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