Der junge israelische Pianist Boris Giltburg (28 J.) hat in Brüssel den diesjährigen Queen Elisabeth-Klavierwettbewerb gewonnen. Die Jury lobte seine perfekten technischen Fähigkeiten, seinen Ideenreichtum und seine Emotionalität.
Giltburg setzte sich im Finale gegen sechs Mitbewerber durch. „Das ist unglaublich und fühlt sich fantastisch an“, freute sich der in Moskau geborene Pianist bei der Preisverleihung.
Der Wettbewerb gilt als einer der renommiertesten weltweit. Er feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Dieses Video, aufgezeichnet bei einem Wettbewerb in Tel Aviv, vermittelt einen Eindruck von den Fähigkeiten des jungen Musikers: hier klicken!
Quelle: Israelische Botschaft / Webseite „Israel heute“
Eine Antwort
Zurück zum menschlichen Maß – auch am Klavier.
Hat man einen Boris Berezovsky erlebt, wie er ein Prelude von Rachmaninow unter seinen Pranken nachgerade zerquetscht, freut man sich über solch eine feinere Herangehensweise ans Werk, klar, kraftvoll und doch von einer singenden Lyrik geprägt. In der heraufziehenden Ära des Lang – Lang war zu befürchten, die qualitative Bemessungsgrundlage des Pianistischen wäre in Hinkunft die Frage nach einem Paradigma des Vollgas – auf – allen – Parametern, lauter, schneller, höher, weiter, mehr. Da mußten wir wohl durch, wobei Lang – Lang unbestreitbar absolut überragende Fähigkeiten mitbringt.
Bei Boris Giltburg jedoch passt der dekorative Bezug zu Artur Rubinstein. Ein zeitlos schöner, schlanker und unspektakulärer Klavierstil, im Ton mehr Holz als Stahl, hochdifferenziert gestaltet. Wohltuend und mit guten Aussichten in die Zukunft.
Peter Friedrich
P.S: Arbeite selber z. Z. intensiv Chopin op. 10 Nr. 8 bei sehr schwieriger gesundheitlicher Lage im weiteren Sinne einer Hyperakusis / Reaktion auf ubiquitären Zivilisationsschall. Wer hätte Ideen / kennt ähnliche Fälle?