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Von Pastor Anton Behrens

Zum Konklave ab dem 7. Mai in der Sixtinischen Kapelle in Rom: Wie wird der Papst bestimmt? Wir sind es gewohnt, dass die Abläufe sehr streng geregelt sind:
Alle wahlberechtigten Kardinäle (derzeit 135) werden in der „Sixtinischen Kapelle“ (neben dem Petersdom) eingeschlossen (deswegen der Begriff „Konklave“, d. h. „mit Schlüssel“ fest eingesperrt): niemand darf in irgendeiner Weise mit der Außenwelt in Kontakt treten, bis nach den Wahlgängen eine 2/3- Mehrheit für eine Person besteht, die damit dann gewählt ist.

Um die Ergebnisse dennoch ganz anonym jeweils nach außen zu kommunizieren, hat man sich nach jedem Wahlgang den schwarzen oder weißen Rauch aus dem Kamin der Kapelle, der auf dem Petersplatz sichtbar ist, ausgedacht. Schwarzer Rauch: Niemand hat eine 2/3-Mehrheit erreicht; weißer Rauch: die Papstwahl ist gelungen!

Der Wahlleiter tritt auf die Veranda des Petesdomes und verkündet: „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst), gibt der Öffentlichkeit (auf dem Petersplatz und vor den Weltmedien) den Namen bekannt, und stellt den neuen Papst vor, der dann zum 1. Mal spricht und seinen Segen erteilt. 

Diese heutige unangefochtene Regelung lässt vielleicht vergessen, daß es oft ganz anders ging. Der Hl. Petrus z. B. hat seinen Nachfolger (Linus) vor seiner Hinrichtung selbst ernannt. Manchmal wurde er durch Akklamation und Einmütigkeit von Kirchenvolk und Klerus in Rom bestimmt.

Aber manchmal herrschten auch chaotische Zustände. Besonders im Mittelalter als das Papstamt eine große politische Bedeutung bekam, versuchten verschiedene Nationen, Kaiser, Könige und Fürsten, direkten Einfluss auf die Wahl zu nehmen, so dass manchmal monatelang, ja sogar jahrelang, kein Papst ausgerufen werden konnte. Es gab sogar „Gegenpäpste“.

Also der Hl. Geist hat es nicht immer leicht gehabt, sich durchzusetzen; wurde manchmal fast eliminiert ist. Und auch jetzt hören wir vom Kampf zwischen den „Progressiven“, „Modernen“ und den „Konservativen“, „Rückschrittlichen“. So viele beanspruchen, genau zu wissen, wo „vorne“ ist.

Wie sehr ist das Gebet der ganzen Kirche vonnöten, damit nicht eine bestimmte „Richtung“ gewinnt, sondern der Hl. Geist:

HERR, nach dem Heimgang unseres Papstes Franziskus obliegt es den 135 Kardinälen aus aller Welt, einen Nachfolger zu erwählen. So rufen wir zusammen mit der ganzen Christenheit zu dir:
Sende ihnen deinen Heiligen Geist und lass sie erkennen, wen du bestimmt hast. Bewahre sie vor falschen Motiven, die aus menschlichen und vordergründigen
Meinungen kommen; vor solchen, die vom verführerischen Zeitgeist geleitet sind.

Sieh auch besonders auf unsere Not in Deutschland. Gerade für uns ist es unendlich wichtig, einen Hirten zu haben, der kraftvoll und entschlossen einschreitet, um der Zerstreuung der Herde zu wehren und die Schafe vor dem Zugriff der Wölfe zu retten.

So rufen wir nun voll Vertrauen zu dir:
HERR, sende deinen Geist und erneure in uns allen, besonders in den zur Wahl gerufenen Kardinälen, das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist und er- neure das Antlitz der Erde. Schenke deiner ganzen Kirche zusammen mit dem künftigen Papst neuen Mut zur Verkündigung des Gottesreiches und der ganzen
zerrissenen und todverwundeten Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Herzen!

So bitten wir dich, den HERRN und Hirten der Kirche, den Erlöser der ganzen Menschheit, der du lebst und reagierst mit dem Vater und dem Heiligen Geist heute und in alle Ewigkeit. Amen

Kommentare

10 Antworten

  1. Gewählt wurde Pius X.: der aber zwischen Österreich und der slawischen Welt nicht zu vermitteln vermochte.

  2. Ich denke, der Vatikan wäre gut beraten, ein zweites Debakel, dass Ratzinger zurück treten musste, weil Politiker sich eingemischt haben, um dem WEF zu dienen, zu verhindern und ihrem christlichen Gewissen zu folgen. Nun ja, Kardinal Reinhard Marx hat ebenso häretische Vorstellungen wie Käßmann, da ist es gut, dass die Kommunikation der Kardinäle nicht nach außen dringt und beeinflusst wird und ich hoffe nach der letzten Pleite für das Christentum, dass ein im christliches Glauben starker Papst, der seine europäischen Christenlämmer schützt, hervor geht.

    1. Benedikt hat seinerzeit seinen Rücktritt mit der zunehmenden körperlichen Schwäche und den Erscheinungen des Alters erklärt. Von einer Einmischung von Politikern war keine Rede.
      Hat er uns alle demnach belogen?

      1. Benedikt hat sicher nicht gelogen, es war vermutlich der letzte Ausweg, nah bei seiner gequälten Christen-Herde zu sein und nicht in der Folterkammer oder schlimmer noch den Giftmördern in die Hände zu fallen, man erinnere an die Borgias. Franziskus hat im Namen der UNO 2015 verkündet die Welt-Einheitsreligion. Man kann nur hoffen, das Konklave entscheidet weise für die Rettung des Christentums.

  3. mk Sie irren nicht. Es war Kaiser Franz Joseph, der den Kardinal von Krakau (damals zu Österreich gehörig), beauftragt hatte, im Falle der anstehenden Wahl eines bestimmten Kardinals, der im Verdacht stand, ein Freimaurer zu sein, sein schriftlich formuliertes Veto bekannt zu geben. So kam es: die Wahl wurde verhindert und gewählt wurde ein anderer Kardinal.
    Es stimmt allerdings nicht, daß „mehrere Regierungen“ auf die Papstwahl Einfluß nehmen konnten. Ausschließlich dem römisch-deutschen Kaiser stand dieses Vetorecht zu. Nach dem Untergang des 1.deutschen Reiches 1806 erklärte Kaiser Franz von Österreich, daß er dieses Recht weiterhin ausüben werde. Mit dem Untergang der Habsburger Monarchie ist dieses Veto-Recht untergegangen

  4. Ich hatte für gestern eine Maiandacht vorzubereiten. Ich habe dazu im Internet gesucht und folgendes Gebet gefunden. Damit haben wir gestern dann begonnen und ein Lied zum Heiligen Geist gesungen.
    Gott, du Hirt und Lenker aller Gläubigen, schenke den Kardinälen Weisheit und Unterscheidungskraft, damit sie den rechten Weg erkennen. Lass sie von deinem Heiligen Geist geleitet sein, damit sie den Papst wählen, der deine Kirche in Liebe und Gerechtigkeit führt. Wir bitten dich, dass er in dieser schweren Aufgabe dein Wort treu verkündet, die Gläubigen zu dir führt und die Einheit deiner Kirche stärkt. Amen!

  5. Das Vetorecht einiger Regierungen ging weit über das Mittelalter hinaus. Hat nicht Österreich 1903 erst zum letzten Mal davon Gebrauch gemacht, wenn ich es recht erinnere?

    1. Daß der GRUND der Sohn von Franz Josef I. war, wird verständlich vielleicht durch die Aja, Franz Josefs: weil er fühlte, was es bedeutete, daß Kronprinz Rudolf sie gebraucht hätte. Dem „reichsdeutschen Fräulein“, das im Haus Habsburg, „die alten deutschen Kaiser verehrte“ {Anton Weimar, „Die Kindheit unseres Kaisers“), Louise von Sturmfelder, wurde auch nach der Zuerkennung des Ruhestands in den Zimmern der Burg, „ganz hoch oben“, am „15. Mai 1865“ in ihrer schweren Krankheit nicht Undank zuteil. Aber „Papstwahl“: muß nicht nach der Binde- und Lösegewalt, „Mt 18,12-20“, gefragt werden? JESU WORTE.

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