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Konstanz: Protest vor Gendiagnostikfirma gegen „Rasterfahndung“ nach Behinderten

Von Susanne Wenzel

Vor dem Gebäude der LifeCodexx AG in Konstanz haben am vergangenen Sonntag (16.7.) erneut über hundert Menschen demonstriert. Organisiert wurde diese Protestaktion von den Christdemokraten für das Leben (CDL) gemeinsam mit der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA).

LifeCodexx hat unter dem Namen PraenaTest einen Bluttest für Schwangere entwickelt, mit dem neben Chromosomenstörungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom) oder anderen auch das Geschlecht des erwarteten Babys festgestellt werden kann. Weit über 90 Prozent der mittels dieser Blutuntersuchung getesteten Schwangerschaften enden – wie zum Beispiel bei Trisomie 21 – in einer Abtreibung.

Neben dem CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe (siehe Foto), der auch stellv. Bundesvorsitzender der CDL ist, war auch Prof. Dr. Holm Schneider, Leiter der Molekularen Pädiatrie am Universitätsklinikum Erlangen, nach Konstanz gekommen, um zu den Teilnehmern der Kundgebung zu sprechen.

Beide Redner betonten, es sei ein Skandal, dass in Deutschland wieder eine Selektion von Behinderten stattfinde.

Hüppe, von 2009 – 2013 Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, stellte heraus, dass in der Gesellschaft leider weiter grundsätzlich falsche Vorstellungen über das Leben von und mit behinderten Menschen vorherrschen.

Ausdrücklich warnte Hüppe davor, den Bluttest zur Regelleistung der Krankenkassen zu machen. Die Kassen würden damit eine Untersuchung finanzieren, die keinerlei therapeutische Möglichkeit eröffne, sondern „deren einzige Folge die Aussonderung von Menschen mit Behinderung ist. Das müssen wir politisch verhindern“, sagte der Bundestagsabgeordnete.

Professor Schneider wies darauf hin, dass es in der Gesellschaft und bei den Verbänden einen wachsenden Widerstand gebe, weil die dem Angebot des Tests zugrunde liegende schwerste Diskriminierung behinderter Menschen mit deren Todesfolge abgelehnt werde: „Es ist nicht die Aufgabe der Krankenkasse oder des Staates, Betroffene ausfindig zu machen, um sie zu beseitigen.“

Vielmehr müsse sich der Staat müsse hinter die Schwachen stellen und diese schützen. Professor Schneider forderte, die Pränataldiagnostik auf die Feststellung solcher Sachverhalte zu begrenzen, die entweder vorgeburtlich oder direkt nach der Geburt behandelt werden können.

An der Kundgebung nahmen auch Menschen mit Down-Syndrom teil. „Auch wenn ich nicht genauso bin wie andere junge Menschen, macht mir das Leben viel Spaß und ich genieße es jeden Tag aufs Neue“, erzählte Conny Albert, die Mitarbeiterin der bayerischen Verkehrspolizei ist: „Dass ich ein Chromosom mehr habe, sieht man mir an. Aber weder meine Kollegen noch meine Familie würden auf die Idee kommen, mich auszusortieren.“ 

Zum Schluss der Kundgebung wies Rechtsanwalt Josef Dichgans, Landesvorsitzender der CDL-Baden-Württemberg, darauf hin, dass es für die Opfer des Unrechts keinen Unterschied mache, ob der Staat ihre Rechte wie in der Diktatur selbst verletze oder ob er die Verletzung dieser Rechte nur zulasse:

„Der Rechtsstaat hat die Pflicht, die Schwachen und deren Leben zu schützen. Tut er das nicht, verdient er es nicht, hier Rechtsstaat genannt zu werden. Das Recht und das Grundgesetz erkennen das Lebensrecht auch des ungeborenen Menschen ohne jeden Zweifel an“, so Dichgans.

Die Protestaktionen vor der Firma, die führender Anbieter dieser Gentests ist, sollen fortgesetzt werden.

Susanne Wenzel, die Autorin dieses Berichts, ist Pressesprecherin der CDL: www.cdl-online.de

 

Kommentare

2 Antworten

  1. Hubert Hüppe(CDU), der ehemalige Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, beklagt sich, dass es in der Gesellschaft viele falsche Vorstellungen gäbe bezüglich Behinderter.
    Dann möge Herr Hüppe „Selbstkritik“ üben, denn wenn er Behindertenbeauftragter war, müsste es in seinen Aufgabenbereich gefallen sein, diese aus Sicht Hüppe´s „falschen“ Vorstellungen zu beseitigen.
    Und Hüppe ist dagegen, dass die Krankenkassen den Test bezahlen. Jetzt reichts. Entweder Hüppe ist aus grundsätzlichen Erwägungen dagegen, dann muss er dafür plädieren, dass dieser Test allgemein verboten wird – oder aber der Test kommt allen zugute.
    Hüppe verlangt nicht, dass der Pränatest aus grundsätzlichen Erwägungen verboten wrd, er hat keine Einwände, dass die Reichen „Selektion“ betreiben.
    Tut mir leid, Herr Hüppe, mich haben Sie erst Recht darin bestärkt, dass die Krankenkassen den Test bezahlen sollen.

  2. Es kann einem nur noch übel werden, wie sehr der Genderismus der Grünen über die Kahane Stiftung schon Fuß gefasst hat. Jetzt wollen diese Gestalten schon in den Reproduktionsprozess des Menschen, tut mir leid, wenn ich es so hart formuliere, eingreifen. Von wegen freie Liebe und Toleranz unter der Regenbogenflagge, sondern knallhartes Geschäft zur Geburten- und Abtreibungskontrolle. Intimkontrolle und Intim Spitzelei pur. Wer nicht über den Artikel bei Achgut nachdenklich wird, wie unsere Zukunft gemäß den Gender-Gesinnungsterroristen aussehen wird, der schläft. Kinder sollen nicht mehr auf natürlichem Weg das Licht der Welt erblicken und wenn nur mit Genehmigung der Elite. Mir ist übel.

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