Zum überlieferten Brauchtum im Jahreskreis – meist Anfang November – gehören vielerorts auch die Hubertusmessen und Hubertusfeiern, womit die Jäger zunächst an ihren Schutzpatron, den heiligen Hubertus von Lüttich erinnern.
Von dem jungen Edelmann erzählt eine Legende, daß er einst einen großen Hirsch sah, der mitten in seinem Geweih ein Kreuz trug. So wurde seine ausschweifende Jägerleidenschaft gezügelt und er erkannte in den Tieren seine Mitgeschöpfe, die zu respektieren waren.
Diese Achtung vor der Schöpfung Gottes gehört als sogenannte „Waidgerechtigkeit“ zu den Prinzipien der Jägerschaft.
Manchmal werden bei diesen traditionsreichen Gottesdiensten, zu denen oft Jagdhornbläser dazugehören, auch Tiere gesegnet, meist die Hunde der Jäger.
Was seit Jahrhunderten gang und gäbe ist, nämlich die jährliche Hubertusmesse der Jägerschaft, wird mittlerweile von manchen Tierschutzgruppen heftig kritisiert.
Möglicherweise haben sich kirchliche Stellen hiervon beeinflussen lassen. Es schlägt jedenfalls recht hohe Wellen, daß die Bistumsleitung Speyer seit drei Jahren keine Hubertusmessen im Dom mehr erlaubt hat. Darüber beklagt sich jetzt der Landesjagdverband (LJV) Rheinland-Pfalz in einer Pressemitteilung.
Die Beschwerden von Tierschützern lauten auf den Punkt gebracht:
Jagen sei sowieso unmoralisch, weil dabei Tiere getötet würden – und dies schlimme Treiben würde durch die Gottesdienste für Jäger gleichsam kirchlich „abgesegnet“.
Strikte Tierschützer mögen dies so sehen, doch mit dieser speziellen „Logik“ müßte man konsequenterweise die ganze Welt zu einem vegetarischen oder gar veganen Speiseplan verdonnern, was weder sinnvoll noch realistisch ist (und überdies auch nicht biblisch wäre).
Wildfleisch ist sehr werthaltig und gesund – also was spricht gegen seinen Verzehr?
Man muß kein Jäger sein oder sich fürs Jagen interessieren, um einzusehen, daß dieses Hobby keineswegs unmoralisch ist, zumal auch Berufsförster mit solchen Aufgaben betraut werden.
Es geht neben dem Wildfleisch-Speiseangebot nämlich auch darum, kranke oder verletzte Tiere „waidgerecht“ zu töten, damit sie nicht leiden müssen. Außerdem müssen Wald und Flur gehegt und geschützt sowie das biologische Gleichgewicht erhalten werden.
Hätte der Mensch stets aufs Jagen verzichtet, dann könnten wir uns heute noch mit Bären und Wölfen herumschlagen, die Menschenleben gefährden.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
4 Antworten
Vielen Menschen, leider anscheinend auch der spirituellen Gesellschaft, ist gar nicht bewusst, wie es in der heutigen Zeit in unserer Natur aussieht. Jäger manipulieren die Arten, (die jagdbaren Arten) zu Gunsten einer möglichst hohen Bestands-Entwicklung, während natürliche Regulatoren, wie Fuchs, Marder und Dachs als Beutekonkurrenz ganz oben auf der Abschussliste stehen. Jäger versuchen stets ihr übles Hobby mit fehlenden Beutegreifern oder der Gefahr von Seuchen zu rechtfertigen.
Merkwürdig ist nur die Tatsache, dass es in Gebieten in denen nicht gejagt werden darf, derartige Probleme nicht gibt. Dort wird auch nicht gefüttert und man findet keine Überpopulation, weil Beutegreifer existieren dürfen.
Wer auch nur am Rande seinen Biologie-Unterricht verfolgt hat weiß: Die Arten regulieren sich in der Anzahl selbst, anhand des Nahrungsangebotes und der Reviergröße. Regionale Schwellenwerte gibt es überall. Diese stellen sich aber zeitnah auf normalen Level zurück, sofern man der Natur eine Chance dazu lässt.
Hierzulande werden diese (eigentlich natürlichen) Gefüge total durcheinander gebracht. Die natureigenen Regulierungsmechanismen werden bewusst durch die Jagdscheininhaber außer Kraft gesetzt und somit sind zu viele Tiere einer Art (für diese Reviergröße) die Folge.
Diese Folgeerscheinungen werden nun durch Jagd und Jäger behoben. Mit Fallen, in denen Tiere oft stundenlang leiden, mit Bleimunition, die nachhaltig unsere Restnatur schädigt und mit Ausbildung der Jagdhunde an lebenden Tieren wie Enten, Füchsen und Katzen. Dies alles führt zu vielschichtigen Tierquälereien, die eigentlich im Dt. Tierschutzgesetz verboten sind, aber durch Ausnahmen (lediglich für Jäger) als notwendig eingeräumt und erlaubt werden.
Und wo ist hier die vielgepriesene Artenvielfalt, für die unsere Jagscheininhaber angeblich sorgen, wenn bereits diverse Arten, gerade die eben genannten Beutegreifer, von den Jägern selbst ausgerottet wurden. Der Begriff „Waidmännisch“ ist im Grunde ebenso ein Unsinn wie die Behauptung der „Hege und Pflege“, da es sich dabei lediglich um eine umganssprachliche jägereigene Volksverdummung handelt.
Nur weil es Menschen gibt, die als Hobby zur Jagd gehen und dementsprechend Unordnung und Chaos in unsere Natur bringen, braucht es in unserem Land widerum solche Leute, die diese Unordnung korrigieren wollen, ganz zum (überflüssigen) Leid unserer Mitgeschöpfe.
Rudi Pohlenz
Natur ohne Jagd e.V.
Daß jemand mit Ihrem intellektuellem und spirituellem Horizont, Frau Küble, Leiterin einer christlichen Einrichtung wie des Christoferuswerkes e. V. sein kann, ist ein Skandal, eigentlich aber auch wieder nicht.
Aber jede Karnevalgesellschaft bekommt eine Hl. Messe. Das ist dann aber auch nicht richtig. Die ganzen Schnapsleichen und darunter viele Ehebrecher an Karneval noch absegnen.
„Denkanstoß für Veganer und Tierschützer!“
Ich bin auch dafür, dass die Asterix und Obelix-Heftchen verboten werden.
Da wird besonders von Obelix der unkontrollierte Wildschweinverzehr zelebriert.
Solche Heftchen verderben unsere Jugend seit Jahrzehnten mit schlechten Vorbildern und regen zum Flesichverzehr an.
Dann besser nur Popeye, – der sich bekanntlich von Spinat ernährte.
mfg