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Kretschmann ignoriert berechtigte Kritik von Elterninitiativen am "Bildungsplan"

Mathias von Gersdorff

Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann plant für den 27. März 2014 ein Treffen mit christlichen Vertretern. An diesem soll über den „Bildungsplan 2015“ und insbesondere die darin enthaltene Erziehungseinheit „Akzeptanz Sexueller Vielfalt“ diskutiert werden. Leipzig2014c
Diese „Verhandlungsrunde“ ist die Reaktion Kretschmanns auf die Petition „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ und die Demonstrationen gegen den Bildungsplan am 1. Februar 2014 und 1. März 2014 auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
FOTO: Mathias von Gersdorff (links) an seinem Infostand bei der Leipziger Buchmesse
Oberflächlich gesehen sieht Kretschmanns Gesprächsangebot wie ein Entgegenkommen an die Gegner des Bildungsplans aus. Das stimmt aber nicht: Bis heute wurden weder die Initiatoren der Petition noch die Organisatoren der beiden Demonstrationen eingeladen.
Ebenso wenig wurden katholische, orthodoxe oder muslimische Vertreter eingeladen. Alles deutet darauf hin, dass Kretschmann eine Show vorbereitet, um der Öffentlichkeit vorgaukeln zu können, er wünsche sich ein „Kompromiss“.
Dass er etwas ganz anderes vorhat, zeigt die Tatsache, dass er einen Vorschlag der linksorientierten „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – GEW“  –  sicherlich kein Hort christlich-konservativen Denkens  –  ablehnte, den Bildungsplan um ein Schuljahr auf 2016/2017 zu verschieben und eine deutliche Überarbeitung der Inhalte vorzunehmen.
Kretschmanns Reaktion war erstaunlich, denn etliche Politiker der Grünen haben den GEW-Vorschlag durchaus begrüßt.
Die kritischen Elterninitiativen sind nicht bereit, die undemokratische Vorgehensweise Kretschmanns zu akzeptieren. Die Initiative „Schützt unsere Kinder“, welche die beiden Demonstrationen in Stuttgart organisiert hat, die Orthodoxe Kirche in Stuttgart und die Initiative „Arche-Viva“ haben sich inzwischen mit Protestschreiben an Kretschmann gewandt.
„Schützt unsere Kinder“ kritisiert, dass offenbar nur sehr ausgewählte Kreise eingeladen werden sollen. Generell seien die Vorbereitungen des Treffens am 27. März intransparent. Eine „Politik des Gehörtwerdens” (das war die „Vision“ Kretschmanns im Wahlkampf für die letzte Landtagswahl) sähe anders aus. „Aus unserer Sicht ist dies der durchsichtige Versuch der Landesregierung, die Kritik am Bildungsplan thematisch zu verengen und der Öffentlichkeit gegenüber als rein religiöse Empörung darzustellen“, erklärt die Initiative.  
Wie Kretschmann auf diese Proteste reagieren wird, muss abgewartet werden. Es wird aber immer deutlicher, dass der grüne Ministerpräsident nicht in der Lage ist, irgendwelche Einwände ernsthaft zu hören, egal von welcher Seite sie auch kommen.
Er scheint nicht realisieren zu können, dass so sensible Themen wie Schulpolitik und Kindererziehung nicht mit der Brechstange durchgesetzt werden können. Kretschmann scheint immer noch derart über seine Wahl zum Ministerpräsident berauscht zu sein, dass er gar nicht daran denkt, sich mit der harten Realität auseinanderzusetzen.
Mit seinem autoritären Gehabe riskiert Kretschmann endlose Proteste und öffentliche Diskussionen. Es ist kaum anzunehmen, dass in einem solchen Klima am Ende überhaupt ein Bildungsplan zustande kommt.
Unser Autor Mathias von Gersdorff ist katholischer Publizist und Leiter der Frankfurter Aktion „Kinder in Gefahr“

Kommentare

3 Antworten

  1. Und wer schützt die Kinder vor religiöser Indoktrination ? Hier wünscht man sich von der Politik härteres Vorgehen, in einer staatlichen Schule eines Landes wo 60% der Bürger der Glauben an einen persönlichen Gott fremd ist hat die rückständige Indoktrination nichts zu suchen.

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