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Kritik an Asylpolitik: Evangelikaler Prediger wegen „Volksverhetzung“ angezeigt

Grüner Stadtrat gegen ehem. DDR-Bürgerrechtler aktiv

Rainer Wagner (siehe Foto), evangelischer Theologe und ehem. Vorsitzende der DDR-Opferverbände, erklärt: „Als Prediger der Evangelischen Stadtmission Neustadt, Prädikant der protestantischen Landeskirche der Pfalz und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande sind diese Vorwürfe geeignet, meine Reputation zu schädigen.“ 
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Gegen den früheren DDR-Bürgerrechtler (er war bereits als Jugendlicher aus politischen Gründen inhaftiert) liegen eine Anzeige und eine Selbstanzeige wegen eines Verdachts auf „Volksverhetzung“ vor. 

Anlaß ist ein Artikel in seinem Gemeindebrief von Dezember. Darin wird auf den Zustrom von Flüchtlingen, die Europa „überfluten“, auf weltweite Christenverfolgungen und auf einen „immer stärker werdenden Islam“ hingewiesen sowie die Lauheit der Christen in Deutschland beklagt. Sie müssten „bibeltreu, feuerfest und KZ-fähig“ werden, um der Entwicklung zu widerstehen, so das Fazit des Artikels.

Der grüne Mannheimer Stadtrat Gerhard Fontagnier wirft dem evangelikalen Prediger vor, Flüchtlinge als Bedrohung darzustellen und sie mit den Nationalsozialisten zu vergleichen, die im Dritten Reich Juden in Konzentrationslagern umbrachten. Er hat eine Anzeige beim Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen erstattet.

Wagner selbst hat bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal eine Selbstanzeige eingereicht. Er will sich damit bestätigen lassen, dass der Verdacht auf Volksverhetzung unberechtigt ist. Der Artikel enthalte keinen Angriff auf Flüchtlinge und Zuwanderer. Sowohl die Stadtmission als auch er selbst engagierten sich zudem für die Integration von Fremden, erläutert Wagner.

Quellen: Nachrichtenagentur IDEA, KOMM-MIT-Verlag / Foto: Evangelische Allianz

Unser Christoferuswerk solidarisiert sich uneingeschränkt mit Prediger Rainer Wagner, den wir seit Jahrzehnten persönlich kennen und schätzen.

Aktueller Hinweis: Das Verfahren gegen Prediger Wagner ist bereits in kürzester Zeit   – nämlich nach den Vorermittlungen  – eingestellt worden. Näheres hier: http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/pfalz-keine-ermittlungen-gegen-leiter-einer-stadtmission-93419.html

Kommentare

2 Antworten

  1. Ich habe höchsten Respekt vor den Verdiensten dieses Predigers zu DDR-Zeiten, und ich zweifle auch keineswegs an seinem tiefen, echten Glauben.

    Des weiteren bin ich der Ansicht, dass diese Massen von Flüchtlingen in Zukunft sehr wohl eine große Belastung und vielleicht auch Bedrohung für unsere Gesellschaft und unsere Kultur sein können.

    Die Worte von Herrn Wagner finde ich aber zumindest äußerst unglücklich gewählt.
    Zuerst halte ich es für einen Fehler, das Wort „überfluten“ zu verwenden. Ich fühle mich unwillkürlich an das Oder-Hochwasser oder an die verheerenden Überflutungen nach dem Hurrikan „Katrina“ erinnert. Solche Bilder wecken in mir ein Gefühl von Hilflosigkeit und, daraus folgend, von Abneigung und Wut.
    Solche Gefühle sollte man aber nicht wecken, wenn es um Menschen geht. Auch wenn man die Lebensweise und das Wertesystem vieler Einwanderer nicht teilt – sie sind keine gesichtslose „Flut“, die über uns hereinbricht, und gerade ein Pfarrer sollte solche Ausdrücke nicht bemühen.

    Auch der Ausdruck „bibeltreu, feuerfest und KZ-fähig“ erfüllt mich mit Bauchgrimmen. Natürlich sollen Christen bibeltreu sein. Was er mit „feuerfest“ meint, weiß ich nicht; ich habe noch nie gehört, dass gläubige Menschen nicht brennbar wären. Aber „KZ-fähig“ gießt völlig unnötig Öl ins Feuer und vergiftet die Atmosphäre.
    Es ist sicherlich legitim, vor den Gefahren eines radikalen Islam zu warnen, wie es z.B. Bischof Laun kürzlich getan hat. Nur, sich das schlimmste überhaupt mögliche Szenario auszudenken und dann in einem Gemeindebrief (nicht etwa im kleinen Kreis) den Leuten zu sagen „darauf müsst ihr vorbereitet sein“, halte ich für eine unnötige Provokation.
    Ich stelle mir einmal vor: Wenn ich gerade noch dem IS entkommen wäre, und dann müsste ich hören „die Flüchtlinge sind gefährlich, macht euch für die Zukunft auf eine mögliche KZ-Haft gefasst“ – was würde ich von so einer Aussage halten?

    Die Gefahren durch die massenhafte Einwanderung von Muslimen sind nicht zu leugnen und sollten auch öffentlich diskutiert werden. Aber bewusst Ablehnung hervorrufende Bilder zu verwenden und schlimmstmögliche Szenarien an die Wand zu malen, trägt sicherlich nicht dazu bei, dass Flüchtlinge sich hier heimisch fühlen. Und wenn sie sich abgelehnt fühlen, geraten sie am ehesten in die Fänge irgendwelcher Radikaler. Das sollte doch gerade verhindert werden.

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