Von Kaplan René Pfeiffer aus Berlin
Hochwürdiger Herr Generalvikar,
herzliche Grüße aus meinen derzeitigem Kurzurlaub. Das Schreiben Ihres Sekretariates habe ich erhalten und bin ganz froh, daß ich aus erwähnten Abwesenheitsgründen dieses Schreiben nicht verlesen muß, denn damit hätte ich einige Probleme. Auch wenn Sie eigentlich nicht der richtige Adressat sind, erlauben Sie mir bitte, meine Bedenken zu äußern. 

Der Name / Begriff „Gott“ taucht im Schreiben der Deutschen Bischöfe das erste Mal auf Seite 3 auf („Gabe Gottes“) – in unserem Grundgesetz im ersten Satz: „In Verantwortung vor Gott und …“ – Ist schon seltsam, oder???
In weiten Teilen könnte der inhaltliche Teil dieses Briefes auch aus dem Wahlprogramm der SPD, ja sogar der Grünen abgeschrieben sein – ich verzichte auf konkrete Zitate – die fallen dem kritischen Leser schon beim ersten Lesen auf.
In keinem einzigen Satz weisen die Bischöfe darauf hin, daß wir als Katholiken den 10 Geboten und der Lehre der Kirche verpflichtet sind und daß auch Parteien, die das „C“ in ihrem Namen führen, sich daran messen lassen müssen, wie sie die Gebote des christlichen Gottes in ihrem Parteiprogramm umsetzen und daß dies für gläubige Christen auch ein Wahlkriterium darstellen müßte.
Dieser Brief der deutschen Bischöfe ist für gläubige Katholiken keine wirkliche Orientierungshilfe und es wäre fast besser, wenn er nicht geschrieben worden wäre.
Abgesehen von den natürlich sehr wichtigen Punkten des Lebensschutzes und der Homoehe vermisse ich einen konkreten Gottesbezug und den Hinweis, daß wir als Katholiken verplichtet sind, umsere Wahlentscheidung auch danach auszurichten, wie die Parteien Gottes Geboten entsprechen.
Wenn nicht mehr daran erinnert wird, können wir uns unser Tauf- und Firmversprechen sparen, denn dann ist dies eh nur noch ein Farce, eine Witzveranstaltung, da wir zwar zu besagten Anlässen etwas versprechen müssen, aber an die Umsetzung zu einem so konkreten Anlaß wie einer Wahl nicht mehr erinnert wird…
Im Gebet verbunden
Kaplan René Pfeiffer
11 Antworten
Es ist erfreulich, dass immer mehr Mitglieder unserer Kirche unseren Glauben erkennbar
ernst nehmen und ihren Maulkorb fallen lassen.
man braucht manchmal ein bißchen Mut, gerade, wenn man in einem Abhängigkeitsverhältnis steht – aber ich könnte nicht mehr ruhig schlafen, wenn ich nicht mehr meine Meinung sagen dürfte. Ich bin ein Kind der „DDR“ und habe auch damals nicht geschwiegen.SED und KK heute haben leider viel gemein. Wir müssen mutiger werden – wie es der Herr war – kein Maulkorb und Berliner Schnauze frei raus – kein pharisäisches Häucheln – nur das hilft den Menschen, den Gläubigen und der Kirche – Danke für Ihre Zustimmung
Ich – der Verfasser – bin auch ein „Kind“ der „DDR“ und habe auch damals nicht geschwiegen und selbst damals nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Und so werde ich auch heute nicht schweigen, wenn es mein Gewissen von mir verlangt. Mein Primizspruch ist: „Si deus pro nobis, quis contra not? – Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ (Paulus) Bisher bin ich damit am besten gefahren, auch wenn Unannehmlichkeiten folgen könnten …
Der zweite Geistliche in etlichen Jahrzehnten, dem ich meine uneingeschränkte Hochachtung widme…
Danke natürlich auch an Frau Küble für die Veröffentlichung des Schreibens!
Auch dito. Und Danke an Anonym für die Mail-Adresse!
Einfach toll! Solange wir solche Kapläne haben, muss uns um die Zukunft unserer Kirche auch in Deutschland nicht bange sein! Korrekt, konsequent und mutig! Ich danke dem Herrn Kaplan. Kann man ihm diesen meine Dank, meine große Anerkennung, irgendwie zukommen lassen!
http://www.herz-jesu-tegel.de/Namen_und_Orte.html
Kaplan René Pfeiffer
Telefon: 030 / 923 71 228
E-Mail: mail@renepfeiffer.de
Danke für diesen Hinweis!
dito!
Guten Tag,
dem, was Sie grundsätzlich schreiben, stimme ich durchaus zu. Es ist gut, daß Sie die Dinge insgesamt so nüchtern und wachsam beurteilen. Was Ihre Heilungserfahrungen betrifft, so könnten Sie diese auch an anderer Stelle gemacht haben, zumal es sich offenbar um keine sofortige Genesung handelte. Zudem hat die liturgische Lesung – womit die Heilung offenbar begann – mit P. Manjackel direkt nichts zu tun.
Ich weiß von einem jungen Historiker und Konvertiten, dem Pater Manjackal im Sommer vorigen Jahres eindeutig ankündigte, er werde geheilt – in Wirklichkeit starb er Anfang dieses Jahres an seiner Tumorerkrankung.
Es gibt keine ärztliche Kommission, welche Pater Manjackals „Heilungen“ wissenschaftlich überprüft – sehr im Gegensatz zu den präzisen, niet- und nagelfesten Untersuchungen in Lourdes mit einem international und gemischt-religiös besetztem Ärtzeteam.
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble