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Kuba: IGFM beklagt „tiefgreifenden Rassismus“ in kommunistischen Behörden

Die international bekannte afro-kubanische Menschenrechtsaktivistin Sonia Garro und ihr Ehemann Ramón Munoz werden seit dem 18. April 2012 willkürlich gefangen gehalten, ohne einem Haftrichter vorgeführt worden zu sein.

An diesem Tag war ihr Haus von militanten Castro-Anhängern gestürmt worden. Sonia Garro und ihr Mann versuchten, die Schläger daran zu hindern, in ihr Haus einzudringen. Die Polizei verhaftete daraufhin beide wegen angeblichem „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ und „versuchtem Mord“. IGFM_Logo_blau_R32 G90 B165

Seitdem halten die kubanischen Behörden Sonia Garro und ihr Ehemann getrennt in den Sicherheitstrakten verschiedener Haftanstalten gefangen. Die IGFM vermutet, dass die Kritik der beiden Afro-Kubaner am Rassismus innerhalb der kommunistischen Partei und ihres Machtapparates der eigentliche Hintergrund für ihre Gefangenschaft ist.

Sonia Garro ist langjähriges Mitglied der Bürgerrechtsbewegung „Damen im Weiß“, die im Jahr 2005 von Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet wurde. Am Vortag ihrer Verhaftung hatte Sonia Garro an einen Protestmarsch durch Havanna teilgenommen. 

„Das Haus der Eheleute wurde von einem Rollkommando gestürmt. Der Zaun wurde mit Hammerschlägen zerstört”  –  berichtet der unabhängige Journalist Davis Ávila, der damals als Zeuge die Aktion der Gruppe regierungstreuer Schläger aus der Ferne beobachtete:

„Sie hatten keine Chance zu entkommen. Die Polizei kam zusammen mit dem Rollkommando in das Haus. Sonia wurde von Gummigeschossen verletzt. Ihr Mann versuchte, über das Dach ihres Hauses zu entkommen, wurde aber von den Polizisten dort festgenommen. Als er sich weigerte, die Treppe hinunter zu laufen, haben die Beamten ihn einfach aus dem Dachgeschoss des Hauses geworfen.“  –  Nach Angaben der IGFM erlitt er infolge dessen  Knochenbrüche an den Armen und den Rippen.

Eine Augenzeugin berichtet: „Die Schläger setzten Gummigeschosse ein und gingen bei der Verhaftung von Sonia und ihren Ehemann Ramón unverhältnismäßig brutal vor. Nahezu ihr gesamtes Eigentum wurde beschlagnahmt. Sie behandelten sie, als ob sie Terroristen wären.“  –  Das gewaltsame Vergehen gegen die Regimegegner führt die IGFM unter anderem auf deren schwarze Hautfarbe zurück. „Rassismus ist auf Kuba leider immer noch allgegenwärtig“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.

Auch im Gefängnis werden afrokubanische Häftlinge offen diskriminiert. Sonia Garro klagt über Beschimpfungen und Misshandlungen, die sie ganz klar auf ihre schwarze Hautfarbe zurückführt. Bereits bei ihrer Graduierung habe sie den Rassismus der Behörden am eigenen Leib erfahren: Ihr wurde nahe gelegt, dass eine andere Person stellvertretend für sie ihr Diplom entgegennimmt, da ihre Hautfarbe für das Foto zu dunkel sei. Vor ihrer Verhaftung kämpfte Sonia Garro als Mitglied der „Afro-Cuban Indepedent Foundation“ für die Rechte Farbiger auf Kuba.

Im Rahmen des IGFM-Patenschaftsprogramms übernahm Staatsministerin Maria Böhmer die Patenschaft über Sonia Garro. „Mit ihrem Engagement für eine Wende zum Besseren in ihrer Heimat ist Frau Garro zu einem Symbol im Kampf für Gerechtigkeit in ihrer Heimat geworden. Eine Patenschaft wie die von Familienministerin Böhmer gibt den verfolgten Menschenrechtsaktivistinnen auf Kuba neue Kraft, den angeschlagenen Weg fortzusetzen“, so die IGFM.

Zur Lage der Menschenrechte in Kuba unter:
http://www.igfm.de/Kuba.456.0.html

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