Der politische Gefangene Iván Fernández Depestre wurde am 9. April schwer verletzt in Isolationshaft in eine sog. „Strafzelle“ des Guajamal-Gefängnisses in Santa Clara (Provinz Villa Clara) auf Kuba verlegt.
Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, trat er noch am selben Tag in den Hungerstreik, um gegen diese unrechtmäßige Behandlung zu protestieren.
Der kubanische Bürgerrechtler und IGFM-Mitglied Jorge Luis Garcia Pérez – genannt “Antunez” – erklärte, dass Depestres’ Leben akut gefährdet ist.
Wie die IGFM erläutert, hatte sich Fernández Depestre beim Gefängnisleiter Lázaro Cuellar Pérez und den Leiter für innere Angelegenheiten des Guajamal Gefängnisses über die brutale Behandlung seines Mithäftlings Maikel Valdés beklagt. Daraufhin wurde Fernández Depestre selbst von mehreren Gefängniswärtern geschlagen und misshandelt und anschließend in eine Isolationszelle verlegt.
Nach Kenntnis der IGFM ist eine derartige Strafzelle zu klein, um darin aufrecht zu stehen oder ausgestreckt zu liegen, die hygienischen Bedingungen sind untragbar und reichen von verschimmelten Löchern im Boden, die als Toilette benutzt werden müssen, bis hin zu undichten Rohren über der Zelle.
Iván Fernández Depestre wurde während eines friedlichen Protestmarsches zu Ehren des an diesem Tag vor 56 Jahren verstorbenen Regimekritikers Frank País in Placetas (Provinz Villa Clara) festgenommen, und in einem Schnellverfahren, drei Tage nach der Verhaftung am 2. August wegen angeblicher „sozialer Gefährdung“ zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Die IGFM ruft zu Solidarität mit dem politischen Gefangenen auf, der sich aufgrund der menschenverachtenden Haftbedingungen und seines Hungerstreiks in akuter Lebensgefahr befindet. Der auch auf Kuba mit einer Sektion vertretene Menschenrechtsverband fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.
„Iván Fernández Depestre wurde wegen potentieller sozialer Gefährdung inhaftiert. Dieses Willkürgesetz erlaubt dem Castro-Regime unbequeme Kritiker bis zu vier Jahre einzusperren“, kritisiert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
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