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Künftige evangelische Pfarrer/innen wollen sich nicht „überarbeiten“

Der theologische Nachwuchs unterscheidet sich in seiner Einstellung zur Arbeit deutlich von den jetzt tätigen Geistlichen. Dieser Meinung ist die Studienleiterin für Theologie und Ethik an der Evangelischen Akademie Loccum, Pastorin Julia Koll.

Evangelische Kirche in Augsburg

Wie sie im Deutschen Pfarrerblatt über die „Generation Y“ (geboren zwischen 1985 und 2000) schreibt, bringen die neuen Pfarrer eine geringere Bereitschaft zur Überarbeitung mit. Sie übten sich darin, die eigenen Kräfte zu schonen: „Bei den Workaholics der früheren Generationen mag das dann schon mal als arbeitsscheu oder allzu bequem ankommen.“

Laut Pastorin Koll werden für junge Theologen Abgrenzung und der Schutz des Privatlebens wichtiger. Das produziere Enttäuschungen und stoße ehrenamtliche Mitarbeiter in den Gemeinden gelegentlich vor den Kopf.

Dies hänge mit veränderten Rahmenbedingungen von Partnerschaft und Familie zusammen. Die Partner der Pfarrer seien heute meist selbst berufstätig und weder in der Lage noch bereit, „sich ihren Wohnort, ihre Arbeitszeiten und Freizeitgestaltung vom Pfarrberuf diktieren zu lassen“.

Quelle und Fortsetzung der IDEA-Meldung hier: http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/der-pfarrernachwuchs-will-sich-nicht-ueberarbeiten-104437.html

Kommentare

9 Antworten

  1. Auch das ist eine ewige alte Leier. Schon vor 30 Jahren, als ich studierte, konnte man dieses Gejammere hören… früher war ein Pfarrer 24 Stunden im Dienst, heute aber braucht er einen Pfarrersonntag am Montag und so weiter und so fort.

    Erstens möchte ich drauf hinweisen, dass auch Pfarrer nur aus Fleisch und Blut sind und natürlich eine Form der Abgrenzugnbrauchen, Ruhe und Erholung.

    Zweitens haben sich die Zeiten verändert, und wir alle stehen unter ungeheurem Druck, etwa auch durch die Zusammenlegung und übermäßige Bürokratisierung von Gemeinden. Auch ein mörderischer Perfektionsdruck macht vielen zu schaffen.

    Dass manche hier wieder Ihren Lutherhass ausbreiten müssen, gehört nicht zum Thema, aber bitte: das scheint ja tief zu sitzen…

    Luthers Antisemitismus kam am Ende cholerisch zum Ausdruck. Allerdings beruht er auch auf einer großen Enttäuschung, nachdem er erkennen musste, was die Juden über den Herrn lehren.

    Dass aber ausgerechnet Erzkatholiken, deren Tradition eine endlose Kette von Judenprogromen, Judenvertreibungen, Judenkenzeichnungen an den Kleidern, Judenghettoisierung und Entrechtung, Kinderraub an den Juden, Legenden über Hostienfrevel und Brunnenvergiftung, ja sogar ganze Wallfahrten an Orte, an denen Juden angeblich kleine Kinder geschlachtet haben, bis hin zu Synagogenbränden kennt, sich nun über Luthers Enttäuschung, die in das ALTE KATHOLISCHE RESSENTIMENT FIEL, erheben, ist grotesk:

    Wir sollten erst mal vor der eigenen Tür kehren, bevor wir Luthers Enttäuschung so kommentieren.
    Ich möchte daran erinnern, dass es kurz vor und während Luthers Zeit den Herrn Pfefferkorn gab, einen konvertierten Katholiken, der vorher Jude war, der Schmähschriften gegen die Juden verfasste, auch v.a. wegen der entscheidenden Lehren über Jesus im Talmud. Er sorgte für Talmudverbrennungen – als Katholik, unter Beifall versteht sich. es gab ein großes Hin und Her, v.a. mit Reuchlin, die Dominikaner und die Inquisition waren auf Pfefferkorns Seite, einige Bischöfe und am Ende der Papst auf Reuchlins Seite.

    Nun muss man allerdings der Sache halber zugestehen, dass Pfefferkorn besser als alle Katholiken von Geburt an, sehr genau wusste, was man im Talmud diskutierte und auch stimmungsmäßig unter den Juden vertrat. Sein Onkel war Lehrer an der Jeschiwe und hatte Pfefferkorn im Talmud zunächst ausgebildet, bevor der davon abkam.
    Alle anderen konnten alleine schon wegen ihrer mangelnden Hebräischkenntnisse kaum nachvollziehen, was genau dort gelehrt wurde.
    Die Haltung, erst mal genauer zu prüfen, war dann zwar mit Sicherheit seitens Roms in diesem Falle die klügste Entscheidung, aber sie ließ ja offen, welche Ergebnisse herauskommen würden.

    Luther war mit dieser Sache direkt ebenfalls konfrontiert, indem er nämlich durch seine Vertiefung ins Hebräische und die Lehren der Juden erkennen musste, dass Pfefferkorn vielleicht doch näher an der Wahrheit lag, als man es glauben wollte.

    Man hat diese Angelegnheit nun ohne allzu große Vertiefung im Reformationsjahr gegen Luther ausgeschlachtet.
    Aus mS harrt sie noch einer sachgemäßen und unaufgeregten Untersuchung.

  2. Früher war Theologie ein Beruf mit Berufung, heute ist es immer mehr zum Eventzirkus verkommen und die Seelsorge bleibt auf der Strecke. Neben fürstlichem Gehalt, Dienstwohnung, vielen Urlaubstagen und Sondervergütungen, da kommen selbst linke Ideologen auf den Geschmack, Pfarrer zu werden, und da wundern wir uns, dass die geistliche christliche Lehre so runter gekommen ist. Selbst einige Synodalen könnte man als Vandalen im christlichen Glauben bezeichnen, wenn sie alles abnicken, was die Klerus-Führungsriege vorschlägt, von Grundwissen in der christlichen Lehre keine Ahnung und kein Einspruch, wenn von der Kanzel parteipolitisch Fernstenliebe statt Nächstenliebe gepredigt wird oder die Finanzen für ein Kirchenblatt, die gegen Christenverfolgung aufbegehrt wie idea, gestrichen wird und Bedford Strohm sein Parteischmierblatt Crismon, welches die christliche Lehre entstellt für einen krankem Zeitgeist, der uns noch die Christenverfolgung in das Haus bringen wird, weitere Finanzmittel. unsere Unterwerfung unter den Islam fördert, wo Frauen keine Rechte haben und Tiere grausam geschächtet werden in Zukunft. Denen scheint nicht bewusst zu sein, dass unsere klerikale Obrigkeit Berufung zum Synodalen scheint für manche eher Prestigeobjekt als denn Vertreter des Glaubens zu sein.

  3. Wer nimmt sich von diesen Herren und Damen noch den Apostel Paulus als Vorbild?

    * 2 Thess 3,8 noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen.

    Dabei hatte er aber noch um die Gläubigen gerungen und ihnen das Evangelium von der Errettung durch Jesus Christus verkündet!

    Er hatte mit Sicherheit keinen 8-Stunden Tag und legte sich anschließend auf das Sofa zum relaxen. Nach einem Studium der Theologie wird es in anderen Konfessionen ähnlich aussehen. Diese Leute leben heute doch alle recht fett von ihren Bezügen.

    In Deutschland zahlen abgesehen von Hamburg und Bremen die Bundesländer die Gehälter der Bischöfe der katholischen und evangelischen Kirchen. Sie geben dafür jährlich nach Berichten der Zeit insgesamt etwa 485 Millionen Euro aus. Demgegenüber steht ein geschätztes Vermögen der katholischen Kirche von ca. 270 Milliarden Euro.

    Sie erhalten je nach Ausgestaltung ein Gehalt zwischen der Besoldungsstufe B 7 (ca. 9.000 Euro) und B 10 (ca. 12.000 Euro). So gehört zur Besoldungsgruppe B 10 etwa der Erzbischof von München und Freising, Robert Zollitsch, sowie der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. Der Osnabrücker Bischof Franz-Jose Bode ist wiederum der Besoldungsgruppe B 7 zugeordnet. Dazu können noch mietfreie Dienstwohnungen und Dienstfahrzeuge mit Chauffeur hinzukommen.

    [http://www.refrago.de/Was_verdient_ein_Bischof.frage166.html]

    Da hatte ich wohl den falschen Beruf!

  4. Tja, so hat jeder seine Probleme und ich habe sie mit Martin Luther, was das für ein Mensch war.

    Hier geht es aber darum:
    “ … über die „Generation Y“ (geboren zwischen 1985 und 2000), bringen die neuen Pfarrer eine geringere Bereitschaft zur Überarbeitung mit. Sie übten sich darin, die eigenen Kräfte zu schonen.“

    Wie bitte, das will man kritisieren? Überarbeiten sollen sie sich auch noch zur Ehre Gottes?

    Ja klar, die junge Generation ist ja heute sooo schlecht. Früher war man natürlich besser.

    NEIN, aber so was von nicht!

    Wenn ich mich an ein gutes Zitat erinnere, kurz nachgeschaut im Netz – und hier spricht ein
    sehr alter weiser Herr, nämlich
    Sokrates:
    „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

    Lach! Da war aber was los damals.
    Da waren ja unsere beiden Jungfuzzis noch besser. Sie haben keine Süßspeisen am Tisch verschlungen. Sie hatten Respekt vor älteren Leuten. Oma und Opa fanden sie prima, gingen gerne zu ihnen in die Ferien. Luxus hatten sie auch nicht, ihr Taschengeld musste reichen.

    Das wird bei Familie Pfarrer auch nicht anders sein! Im übrigen, sie erziehen doch den Nachwuchs, über den sich die Pastorin jetzt beklagt.

    Shakespeare: „Viel Lärm um nichts.“ (Da musste ich aber nicht nachschauen, smile)

    1. Ich glaube, Martin Luther wurde im Reformationsjahr bewusst von den Pfaffen (Theologen, die das christliche Wertebild für den Zeitgeist missbrauchen) in Szene gesetzt, um das Christentum für den politisch-ideologischen Zeitgeist einer sich dem Islam und der Welteinheitsreligion anpassenden Kirche zu verkaufen. Allen voran der Kreuz-Verstecker, Parteigeschwafel von der Kanzel abfeuernde Bedford Strohm, als Mitglied im Moscheebauverein.
      Deshalb hatte ich bei den Reformations-Plakaten immer so Bauchschmerzen. Wenn man Martin Luther zugesteht, wozu er auch in seinen Thesen stand, ein unvollkommenes Schöpfungskind, welches sich vor Gottes jüngstem Gericht verantworten muss, zu sein, kann man seine persönlichen Verfehlungen getrost dem Urteil Gottes überlassen und sich von seinem Antisemitismus in den letzten Jahren klar distanzieren. Immerhin hatten wir dank Aufklärung und Humanismus den Antisemitismus überwunden, der dank Pfaffen und unserer Regierung wieder fleißig importiert wird und uns Nächstenliebe für die abgeschlachteten Opfer als Fernstenliebe verkaufen will. Das Zeitalter Martin Luthers war antisemitisch und er war nicht von Anfang an Antisemit. Luther hat im Ringen um sein persönliches Glück sein ganzes Lebenswerk der Forschung der heiligen Schrift gewidmet und immer wieder seine Demut gegenüber der Gottesmutter und Jesus zum Ausdruck gebracht. Er hat sicher einige liturgische Grenzen der Kirchen gebrochen, weil er davon überzeugt war, das der liebende Gott den Menschen eine noch größere Freiheit zugesteht, als die katholische Kirche bereit war, immerhin hat er seine Katharina geheiratet und verehrt. Man kann darüber streiten, ob er seine Glaubensüberzeugung zu frei ausgelegt hat, aber er hat niemals Gott verhöhnt, wie es viele Pfarrer heute tun.

      1. Genau so wie Sie es hier schreiben sehe ich dies auch!
        Die EKD hat Luther aufs Übelste missbraucht, und dabei hat dieser Verein sich längst von Luther verabschiedet.
        Seine Gegnerschaft zu den Juden entwickelte er erst später, als er die Christus- und Christen feindlichen Texte im Talmud gelesen hatte. Und diese werden im Judentum noch immer gelehrt!

  5. Ja, das kommt hin, wenn ich als Gast eines evangelischen „Kirchencafés“ sehe, wie sich dort die Pfarrerinnen ein schönes, bequemes Leben machen. Manch anderer Gast hat sie daher schon als „überflüssig“ bezeichnet.

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