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„Kunst“ ohne Tabus im Religio-Museum von Telgte: Entblößter Christus am Kreuz

Von Felizitas Küble

Das kleine Städtchen Telgte unweit von Münster ist ein beliebter Marienwallfahrtsort in Westfalen. In der  –  mitten in Telgte gelegenen  –  Gnadenkapelle brennt das „ewige Licht“ als Zeichen für den gegenwärtigen HERRN im Tabernakel. Viele Gläubige kommen zur inneren Sammlung, Besinnung und Anbetung Christi in das Kirchlein mit ihren Anliegen, Sorgen und Fürbitten. 006_3A

Zugleich wird die Madonna hier seit vielen Jahrhunderten als „Pieta“ verehrt, als schmerzhafte Mutter, die ihren göttlichen Sohn auf dem Schoß trägt (siehe Foto).

Bereits seit 1934 gibt es in der Nähe der Wallfahrtsstätte ein aus zwei Gebäuden bestehendes Museum, in dem neben der Erinnerung an den seligen Kardinal von Galen und heimatkundlicher Traditionspflege auch eine dauerhafte Krippenschau gezeigt wird, zudem Sonderausstellungen über Brauchtum und religiöse Kultur in Westfalen.

Seit einigen Jahren trägt dieses Museum den Namen „Religio“, wobei in einer Dauerschau die Symbole, Lehrinhalte und Traditionen aller großen Weltreligionen gezeigt werden. 

Es fand also eine deutliche Verschiebung von den früher meist kirchlich geprägten Themenbereichen in Richtung einer „gleichberechtigten“ Darstellung der Weltreligionen statt, was bereits viele Katholiken bekümmerte.

Zu den Trägern des Museums gehört das bischöfliche Ordinariat im Bistum Münster.Scannen0005

Doch nun ist „Religio“ einen erheblichen Schritt weitergegangen  – und schockt damit noch mehr Gläubige aus dem Kirchenvolk:

Die am 22. April dieses Jahres eröffnete Sonderausstellung „Vom Allmächtigen zum Leibhaftigen“ läßt schon vom Titel her etliche Fragen offen. Gott ist in seinem Sohn zwar „leibhaftig“ Mensch geworden, aber der Ausdruck „Leibhaftiger“ bedeutet  –  nachzulesen im Duden   –  bekanntlich Teufel, Satan, Luzifer. Warum erhält diese Ausstellung ein solch mehr als fragwürdiges, eindeutig zweideutiges Motto?

Wie unser Ausriß aus dem Ausstellungs-Prospekt zeigt, wird Christus zudem in einer zumindest verstörenden Weise mit bunten Luftballons abgebildet. Christen fragen sich daher: Soll damit die Himmelfahrt des Erlösers etwa ins Lächerliche gezogen werden?

10. Kreuzwegstation: „Jesus wird seiner Kleider beraubt.“

Es kommt leider noch schlimmer: Der von der Bistumsleitung Münster mitgetragene Flyer zeigt ein weiteres, geradezu skandalöses Bild, das Christus am Kreuz ohne Michelsberg-DSC_0856 - KopieLendentuch  – also splitterfasernackt  – darstellt. (Natürlich bilden wir dieses Skandal-Gemälde von Michael Triegel hier nicht ab.)

In der Pressemitteilung dieses Religio-Projekts ist dieses unverschämte Bild ebenfalls zu sehen (letztes Foto dort): http://www.museum-telgte.de/pages/sonder.html

Erinnern wir uns: Die zehnte Kreuzwegstation lautet: „Jesus wird seiner Kleider beraubt.“  – Dieser Vorgang gehört zu Christi LEIDENS-Weg, war also ein gegen IHN gerichteter Akt der Erniedrigung.

Zudem hat die Kirche eine völlig entblößte Darstellung Christi ohnehin untersagt. Papst Benedikt XIV. schrieb 1745 dazu: „Außerdem ist die Nacktheit der Glieder so ungeziemend, daß die Kirchenordnung Darstellungen des Erlösers mit gänzlich unbekleidetem Körper auf Gemälden oder Bildern verboten hat.“

Der Tabubruch ist im weltlichen Bereich als Stilmittel einer vermeintlichen „Kunst“ und als billige Methode der Provokation bekannt  – wahrlich kein Grund, dies nun in Ausstellungen zu präsentieren, die in kirchlicher bzw. bischöflicher Trägerschaft stehen.

Zurück zur Telgter Religio-Ausstellung. In einer weiteren öffentlichen Erläuterung heißt es:

„Darüber hinaus verdeutlicht sie, dass weder die Kunst noch die Religionen aus dem Nichts entstanden sind. Denn auch die großen Weltreligionen haben ihre Vorläufer gehabt, in archaischen Mythen, in Urbildern von Göttern und Menschen und in vielen weiteren Vorstellungen, die die Menschen sich von einem Dasein jenseits des Irdischen gemacht haben.“ (Quelle: http://www.museum-telgte.de/download/pdf/presse_text024.pdf)

Hier wird keinerlei Unterschied zwischen dem Christentum  –  als einer von Gott geoffenbarten Wahrheit  –  und den anderen Weltreligionen erwähnt.

Die Sonderschau „Vom Allmächtigen zum Leibhaftigen“ wird von diversen Veranstaltungen umrahmt. So gibt es zB. am 22. Mai 2016 eine „spirituelle Führung“ durch Hermann Flothkötter zum Thema „Kreuz“. Der kath. Theologe ist ehem. Leiter der Fachstelle Bildungsmanagement im Bischöflichen Generalvikariat Münster. Was wird der Referent bei seiner Führung wohl zum komplett entblößten Heiland am Kreuz sagen?

Vielleicht sollte er sich an die Warnung des Apostels Paulus erinnern: „Gott läßt seiner nicht spotten! Was der Mensch sät, wird er ernten!“ (Gal 6,7)

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

3. Foto: Dr. Bernd F. Pelz

 

Kommentare

9 Antworten

  1. Würden manche geistlichen Würdenträger doch nur aus den Fehlern der Geschichte lernen, anstatt immer wieder globale Utopien anzustreben. Muss es denn erst wieder eine Eruption der kirchlichen Landschaft geben, wo es wieder zu Machtkämpfen kommt. Dass die Gläubigen abtrünnig werden, weil sie mit manchem Kurs der geistlichen Vertreter nicht einverstanden sind, ist schon schlimm genug, aber realitätsfern eine Zündschnur zu legen im Höhenrausch, ist heftig. Jesus war für seine Gemeinde da, sein Volk, ein Hirte, der nah bei seinem Volk war und kein Globalplayer. Seine Jünger waren seine Botschafter, die weite Wege auf sich nahmen, um auch anderen Völkern seine Botschaft der Erlösung zu bringen. Allein schon dieser Gedanke wird bei den geistlichen Globalplayern als Ketzerei empfunden, weil sie darauf beharren, wesentliche Aspekte für den Zusammenhalt der Menschen ignorieren zu können und lieber Kritiker verfolgen. Auch das sind Auslöser von Anarchie, wo die Entchristlichung, die Schändung des christlichen Glaubens ihren Lauf nehmen…

  2. Sehr geehrter Herr Jakobi,
    wie auch schon @Erzengel kann ich Ihre Gefühlslage gut nachvollziehen.
    Ich möchte Sie keinesfalls drängen, gerade jetzt Ihrem ursprünglichen Wunsch nach Konversion zu folgen. Geben Sie sich die nötige Zeit dafür!
    Doch bedenken Sie – die katholische Kirche als Institution ist nicht gleichzusetzen mit der katholischen Kirche, wie sie Christus gestiftet hat. Diese ist heilig, nicht ihre Vertreter!
    Manchmal möchte ich auch schier verzweifeln angesichts der momentanen Situation, aber wenn ich dann wieder eine hl. Messe besuche, die diesen Namen verdient oder tagsüber mal in der leeren Kirche bin, den Tabernakel im Blick, dann weiß ich: Ich bin am richtigen Ort.
    Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest. Der Heilige Geist möge Sie leiten und irgendwann zur richtigen Entscheidung führen.

  3. Mein Eindruck: Im Bistum Münster muss es eine Weiterbildungsanstalt für junge Priester geben, die sich rühmen darf, als „Häresie Anstalt“ bezeichnet zu werden. Jedenfalls zeigt meine Erfahrung mit einigen dort in Seminaren „weitergebildeten“ Priestern, dass diese den Heiligen Geist gegen den Zeitgeist ausgetauscht haben.

  4. Wir rutschen mehr und mehr ab ins Heidentum. Und eigentlich sind wir schon längst mittendrin. Und viele unserer sog. ,,Hirten“ wollen lieber zeitgemäß und mundgerecht die Gesetze Gottes aufweichen, anstatt – ich sag mal so – richtig auf den Tisch zu hauen, und für ,,D E N“ einzutreten, dem sie sich bei der Priesterweihe verpflichtet haben: nämlich unserm Herrgott.
    Und selbst wenn man an Jesus als den Sohn Gottes nicht glaubt: wie krank muß man im Hirn sein, wenn man einen Menschen, der derart geschunden wurde wie Jesus und auf grausame Art zu Tode kam, auch noch den allerletzten Fetzen vom Leib reißt ?
    Das sind keine Künstler, sondern diese Leute verhalten sich wie viele heute im Alltag:
    es werden schwer Verletzte mit dem Handy gefilmt, statt daß geholfen wird, oder Menschen weitergetreten, obwohl sie schon am Boden liegen……usw.
    Also kurzum: dieses Verhalten ist keine Kunst, sondern asozial, unmenschlich, und völlig unterste Grenze respektlos !
    Das Schlimmste ist, wenn wir nichts dagegen tun und sowas zulassen.

  5. Wieder mal so ein Angriff auf unsere kulturellen Werte und den Respekt voreinander von gottlosen Künstlern und Islambesessenen, die die Entchristlichung mit aller Gewalt auch künstlerisch durchzwingen wollen!
    Kinderehen, Zwangsehen, Sklavenhandel ist für die Islam-Fans völlig normal und wehe, es wagt ein anders Gläubiger, die islamische Kultur kritisieren, Hauptsache, man verhöhnt die christliche Kultur. Es ist geschmacklos, Menschen, die leiden, zu entblössen und einer geistigen Pornografie die Türen zu öffnen, als sei der Mensch nur ein Konsumobjekt.
    Die mittelalterliche Vorstellung vom Teufelchen mit Ziegenart und gut geheizter Hölle ist albern und wer näher sich mit dem Christentum befasst, auch mit Kirchenliedern, da heißt es oft auch „Sterben ist mein Gewinn“, aber nicht in dem Zusammenhang, für suizidale Menschen einen Freibrief auszustellen.
    Nein, wir sind hier, weil wir uns für die Lichtwelt Gottes bewähren müssen und je öfters wir versuchen, diesen Weg abzukürzen, desto öfters müssen wir in die Hölle sinnbildlich zurück, damit unsere Seele von Sünden gereinigt wird und das universelle überleben kann. Schau ich mir unsere irdische Welt an, Krieg, Bomben, Terror, Unterdrückung, Versklavung, Größenwahn, der einen Atomkrieg heraufbeschwören könnte, nun, dann könnte man auch irdische Hölle sagen, von der man mehr oder weniger verschont ist.
    Nur wenn sich das Tor zur astralen Welt öffnet, weil unsere Seelen die irdische Bewährungsprobe bestanden hat, nur dann werden mit der Erlösung unsere Seelen frei und deshalb glaube ich auch an Christus, der schon vorher ahnte, dass Pharisäer und Schriftgelehrte seine Botschaft missbrauchen werden. Z
    ugegeben, ich brauchte einen Impuls von außen, um die biblischen Texte besser zu verstehen und so oft ich abtrünnig werden wollte, weil die Institution Kirche einen mancherorts wahrhaft verprellt, wenn sie Christi Botschaft aus egoistisch irdischen Interessen entstellt und man in deren Machtkämpfen auch noch verbale Prügel bekommt, wer will denn unsere christlich-humanistisch-jüdische Kultur verteidigen, treu zu Jesus stehen, wenn nicht wir.
    Gerade jetzt ist das besonders wichtig und auch dass wir unsere Feigheit überwinden und Klartext mit Kirchenvertretern reden, die ihre Aufgabe, Christi Botschaft zu vertreten, verfehlen oder im irdischen Machtrausch anfangen, ihn zu verhöhnen. Meinungsfreiheit ja, aber diese Art obszöner Kunst ist eine Beleidigung der Würde der Menschen, auch wenn Jesus weit entfernt von uns ist, auch er hat als Mensch Würde verdient. Wer Jesus beleidigt, beleidigt alle Christen weltweit und da hätten Kirchenvertreter die Pflicht, als Botschafter Jesu das zu untersagen. In der Treue zu Christus beweist sich, wer wirklich von den Theologen zu ihm und seinen Dienstauftrag steht oder wer nur wegen der Pfründe Theologe geworden ist.

  6. Es geht immer weiter in Richtung „Es gibt keinen Gott“ und Jesus am Kreuz soll als ganz normaler Mann dargestellt werden ohne besondere Bedeutung. „Sohn Gottes“, das zu glauben, das war einmal, als wir noch hinter dem Mond lebten. Die 68ziger haben uns „Gott sei Dank“ inzwischen aufgeklärt.
    Ich dachte immer, die evangelische Kirche würde sich immer mehr vom christlichen Glauben lösen. Aber nun folgt die katholische Kirche nach. Und ich wollte eigentlich konvertieren und die evangelische Kirche verlassen und mich der Katholischen Kirche anschließen. Aber nun stoppt mein Entschluss erstmal…

    1. Hallo Herr Jacobi,
      ich kann Sie voll und ganz verstehen. Und auch ich bin nicht immer einverstanden, was manche Hirten tun.
      Doch – Gott sei Dank – bin ich in meinem Leben als überzeugter Christ und Katholik Priestern begegnet, die gebrannt haben für Jesus. Vor allem einem Mann: unserem verstorbenen Erzbischof Dyba aus Fulda.
      So viele sind im Dienst Christi in aller Welt, und gehen bei ihrer Arbeit an ihre körperlichen Grenzen, bis es wehtut.
      Lassen Sie sich von falschen Hirten und ihren Werken nicht in die Irre leiten. Viele Kardinäle tragen die Farbe ,,Rot“, was für das Blutzeugnis für den Herrn JESUS steht. Aber würden diese auch den letzten Schritt gehen, wenn’s hart auf hart kommt ?
      Nur GOTT hat Worte des ewigen Lebens ! Nicht die Heiden und Irrlehrer von heute.

  7. Hat dies auf Des katholischen Kirchfahrters Archangelus unbotmäßige Ansichten – ob gelegen oder ungelegen. rebloggt und kommentierte:
    Der kommende, sich in den Konturen bereits abzeichnende Welteinheitsstaat benötigt eben die Welteinheitsreligion. Und die wird – von interessierten Kreisen initiiert – überall schleichend und kaum merklich vorangebracht, eben auch im kleinen Städtchen Telgte.
    Wer die Fenster aufreißt, um den Duft der Welt hereinzulassen, wird mit dem unseligen Papst Paul VI. schnell feststellen müssen, dass der Rauch Satans eingezogen ist. Und wenn der mal drinnen ist, geht es nur noch in eine Richtung: abwärts…

    1. Das Motto haben die sich doch schon selbst gegeben:
      „Vom Allmächtigen zum Leibhaftigen“, also besser hätte ich diese geistige Talfahrt auch nicht formulieren können !

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