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Laschet will AfD „bis aufs Messer“ bekämpfen

Von Felizitas Küble

Als der AfD-Politiker und Fraktionsvorsitzende Dr. Alexander Gauland sogleich nach der für seine Partei erfolgreichen Bundestagswahl 2018 erklärte, er werde die neue Regierung „jagen“, gab es lauthals Empörung in der Presse und erst recht bei den öffentlich-rechthaberischen Fernsehanstalten. 

Weitaus ruhiger ging es freilich zu, als Andrea Nahles nach ihrer Wahl zur SPD-Fraktionsvorsitzenden im Vorjahr sagte, sie werde der CDU „eins auf die Fresse“ geben.

Der Satz war zwar reichlich derb, aber noch harmlos im Vergleich zu der Entgleisung, die sich der Ministerpräsident von Nordrhein Westfalen, Armin Laschet, am vergangenen Samstag geleistet hat.

Er sprach auf dem Deutschlandtag der „Jungen Union“ davon, die AfD solle „bis aufs Messer“ bekämpft werden.

Danach gab er sich weiter „zackig“ wie ein Oberfeldwebel und erklärte, was in Zukunft angesagt sei: „Klare Sprache, kurze Sätze, markante Botschaften – dann werden wir die AfD vertreiben“.

Ob solches Stammtisch-Vokabular der neue Stil in der Führungsriege der CDU werden wird? Ist das nicht genau jene äußerst „populistische“ Sprache, die gerade von diesen Leuten sonst der AfD vorgeworfen wird?

Man mag zu dieser Partei stehen, wie man will – es geht um politische Fairneß und eine demokratische Debattenkultur. Scharfe Sachkritik kann durchaus dazugehören, aber keine derartigen Ausfälligkeiten – um nicht von Gewaltfantasien zu sprechen.

Stellen wir uns nur vor, ein führender AfD-Politiker hätte dazu aufgefordert, die anderen Parteien „bis aufs Messer“ zu bekämpfen – welch ein Aufschrei in den Medien!

Aber bei Laschets Entgleisung geht es „nur“ um die AfD – daher also allgemeines Schweigen im Blätterwalde.

 

Kommentare

13 Antworten

  1. Dieser Vorsatz von Herrn Laschet und um damit Erfolg zu haben setzt voraus, dass er mitsamt seiner NRW CDU zu den ursprünglichen bürgerlichen Werten der CDU zurückkehrt.
    Die Bürgerlichkeit, der Ruf der Bürger nach Sicherheit, nach Recht und Ordnung wird in Deutschland derzeit einzig von der AfD bedient. Dass bei der AfD derzeit noch einige Querköpfe sind, die ihre Forderungen überziehen, kann und wird nicht bestritten, gehe aber davon aus, dass sich das mit weiteren Erfolgen der AfD ändert.
    Herr Laschet wirkt mit seiner Kampfansage, die AfD zu bekämpfen gegen die Geschichte und viele Millionen AfD Sympathisanten, die Deutsche sind. Er zeigt somit unverblümt, dass er und die NRW CDU gegen Deutschland und das, was Deutschland bisher ausmacht, ist.
    Herr Laschet, wenn Sie ein einiges und auch demokratisches Deutschland erhalten und forcieren wollen, dann unterlassen Sie solche Drohungen und Kampfansagen gegen Deutsche Bürger und versuchen sie, die AfD zu gewinnen, um gemeinsam wiedet ein lebenswertes und sicheres Deutschland zu bekommen.

  2. Welchen Vorbildern folgt Laschet?

    Laschet verleiht 2018 Rettungsmedaille des Landes NRW für beherzten Einsatz zweier Bürger, die den Bürgermeister von Altena vor einem Messerangreifer beschützten.

    16. November 2018

    Ministerpräsident Armin Laschet verleiht die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen an 21 Bürgerinnen und Bürger

    Ahmed Demir und Abdullah Demir aus Altena griffen am 27. November 2017 ein, als der Bürgermeister von Altena von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurde.

    Laschet: Retterinnen und Retter sind echte Helden und Vorbilder für die Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen

    https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/ministerpraesident-armin-laschet-verleiht-die-rettungsmedaille-des-landes-nordrhein

  3. „Bis aufs Messer bekämpfen“, „jagen“, dies war der gängige Wahlkampfjargon der 1970er und -80er („eines auf die Fresse“ geben nicht, es gab Grenzen), heute wird alles skandalisiert.
    Geschenkt.
    Wesentlich interessanter ist, welche Einschätzung er von der (Ex-)CDU-Wählerschaft hat. Sein „Patentrezept“ – klare Sprache, kurze Sätze – legt nahe, dass er seinen (potentiellen) Wählern das Verstehen zusammenhängender, aufeinander bezogener Argumente nicht zutraut. Die Funktionärskaste ist schlau und macht daher schlaue Politik, kann diese aber „ihren Wählern nicht ausreichend vermitteln“, da sie deren geistige Beschränktheit leider unterschätzt hat. Demzufolge muß sie das geistige Niveau ihrer Ansprache an die Wähler soweit senken, bis sie, auf deren Tiefstand angekommen, nunmehr „auf Augenhöhe“ mit ihr in Stammelsprache kommunizieren kann: Möglichst knapp, möglichst flach, kein Kontextbezug, keine innere Differenzierung.

    Danke, Herr Ministerpräsident, für diese offenherzige Einschätzung Ihrer Wähler.

    1. Was für eine zackige u. „populistische“ Sprache. Man schaue sich diesen H. Laschet einmal genauer an: Ausgebeulter Anzug, Übergewicht – u. lasch. Rheinisch-fröhliches Lächeln.. Vielleicht haben ihn die vielen Messerattacken seit 2015 in diesem Land inspiriert!

  4. MP Laschet wollte sich „nur“ bei den Jungen, der Jungen Union mit Vulgär-Sprache anbiedern.

    Das ist doch nur heißer Dampf. Wenn er z.B. aus Programm der AfD – beschlossen auf Bundesparteitag in Stuttgart am 30.04./o1.05.2016 – mit Häme in Stimme und Mimik – zitiert hätte, Reaktion unten im Saal: …. atemlose Stille.

    Weil auch den Jungen klar wäre, dass das Programm der AfD deckungsgleich mit dem der untergegangenen CDU ist.

    MP Laschet ist der treue, devote Politiker der Kanzlerin. Ihr Sprachrohr. Was kann man anders von ihm erwarten und die Presse bei ARD / ZDF ist staatstreu ohne eigentlichen Wächter-Auftrag sachlicher Kritik und Information.

  5. MP Laschets Entgleisung „bis aufs Messer“ wäre aus dem Munde eines AfD-Politikers als „Hassrede“ gebrandmarkt worden.
    Die im Artikel genannten Beispiele bzw. Vergleiche belegen treffend, dass in Politik und Medien hierzulande mit zweierlei Maß gemessen wird.
    Doppelmoral ist in unserer Debatten-„Kultur“ inzwischen Standard.
    Manchmal hat man bei Wortmeldungen aus den „rechten“ Lager (etwa zum Thema „Antisemitismus“) sogar den Eindruck: Hier wird mit äußerster „Kreativität“ gefahndet, wie man sie „interpretieren“ und missverstehen könnte, um der betreffenden Person einen Strick draus zu drehen und sie an den öffentlichen Pranger zu stellen.
    Im Fall des nordrhein-westfälischen MP kommt hinzu, dass ein ansonsten eher unauffälliger, konturenarmer, weichgespülter Unions-Politiker sich im Ton vergreift.
    Endlich hat er sich mal „getraut“!

  6. Die wahren Hetzer

    In Zeiten, in denen Messerangriffe praktisch zum Alltag auf deutschen Straßen gehören und – jenseits aller kriminalstatistischen Taschenspielertricks – einen beängstigenden Blutzoll fordern, kann sich keiner damit herausreden, der „Kampf bis aufs Messer“ wäre eine bloße Floskel. Laschet hat hier die Maske fallen lassen. Dass er – wie die meisten in der Union – die Hosen gestrichen voll hat angesichts der AfD-Umfragewege, kann solche Ausfälle nicht rechtfertigen. Wer hier die wahre Eskalation der politischen Auseinandersetzung betreibt, wer hier wirklich den Boden des demokratischen Diskurses verlässt und subtil zur Gewalt aufruft, liegt auf der Hand. (DM)

    https://www.journalistenwatch.com/2019/10/14/kampf-messer-will/

  7. Ist das nicht Volksverhetzung? Die AFD bis aufs Messer bekämfen?
    Will er Deutsche gegen Deutsche aufhetzen?
    Soll es zum Bürgerkrieg zwischen Deutschen kommen?

    Ist das kein Grund zur Anzeige?

  8. Andrea Nahles wurde vermutlich vom Unternehmer-freundlichen „Seeheimer“-Kreis der SPD „abgesägt“ und „zurückgetreten“…!
    Schade eigentlich, jetzt endlich wollte sie ihre ganzen nicht erfüllten Versprechungen endlich mal umsetzen – aber sie hat durchaus Nachfolger. Ich würde der SPD durchaus empfehlen, sich wie Sigmar Gabriel es vorgeschlagen hat an den dänischen Sozialdemokraten zu orientieren. Einerseits eine an rationalen nationalen und volkswirtschaft-lichen Interessen orientierte Einwanderungspolitik zu machen, eventuell orientiert am kanadischen und schweizerischen und dänischen und australischen Zuwanderungsrecht. Und andererseits, etwa nach den Ideen Manfred Julius Müller für eine Lohnkostenreform nach dem Vorbild des finnischen Steuer-Modells an dem sich auch Japan orientiert und sein Steuer-System ausgerichtet hat, das skandinavische Modell für den Sozialstaat zu wählen. Siehe dazu auch Manfred Julius Müller Bücher und Internetauftritte, wie etwa die Websites zu „Mehrwertsteuererhöhung“ und „Lohnkostenreform“ und „Konsumsteuer“ und „EU Skeptiker“ und „Hartz 4“ und „Freihandel“ und „Agenda 2010“ und „Rente“ und „Ökosteuer“ und „Zuwanderung“ und „Energiewende“ und „Biodiesel“ und „Milchpreise“ usw. Es gibt doch eine Art (Patent-) Lösung für die Steuer- und Freihandels- und auch die Globalisierungs- und Automatisierungs-Problematik (en). Nur müßte man die auch mal durchsetzen und umsetzen. Ein Probeversuch in Deutschland hat schon funktioniert…!

    http://www.neo-liberalismus.de

    http://www.anti-globalisierung.de

  9. Das passt und ist stimmig. „Biss aufs Meser bekämpfen“. Auf eine Messerattacke mehr oder weniger kommt es diesem Politiker vielleicht nicht an. Die gehören ja scheinbar zum Alltag. „Bis aufs Messer“ klingt auch nach „bis aufs Blut“. Wenn man jemanden zum Unmenschen macht, darf man es sich scheinbar erlauben, unmenschlich zu sein. Mir ist das unheimlich.

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