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„Lebendige Gemeinde München“: EKD soll Desorientierungspapier zu Ehe und Familie zurücknehmen!

Lebendige Gemeinde München e.V.  /  Grünwalder-Straße 103c  /  81547 München

OFFENER BRIEF an Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Öffentliche Stellungnahme zur „Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie

Sehr geehrter Herr Landesbischof,

Leitungskreis und Vorstand der Lebendigen Gemeinde München haben folgende öffentliche Stellungnahme beschlossen:

„In der „Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie ist Verlässlichkeit zwischen Menschen Hauptkriterium für die Beurteilung eheähnlicher Beziehungen. Zwar stemmt sich die EKD damit gegen den Trend zur Individualisierung. Das wäre positiv für das Funktionieren der Gesellschaft, wenn darüber nicht das Leitbild der auf Dauer verlässlichen Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kindern als Kern unserer Gesellschaft relativiert würde  –  zu Gunsten vielfältiger Lebensformen, zum Beispiel gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sogar mit Kindern.

Foto: M. Löhr, CDL
Foto: M. Löhr, CDL

Biblische Argumente, die das herkömmliche Verständnis von Ehe und Familie beschreiben, werden durch hermeneutische Umdeutung zurechtgebogen  –  hilfsweise durch Verweis auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes.

Damit wird das neutestamentliche Familienbild ersetzt, was der neuen gesellschaftlichen Wirklichkeit Rechnung tragen soll. Das widerspricht dem Auftrag der Kirche: Paulus fordert im Brief an die Römer im Kap. 12,2: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert Euch durch Erneuerung eures Sinnes…“

Abgesehen davon, dass christliche Moralvorstellungen schon immer Korrektiv der gesellschaftlichen Wirklichkeit waren – und nicht umgekehrt, sollten wir auch die Konsequenzen bedenken.

Die Ehe ist auf Kinder ausgerichtet

Es besteht kein Zweifel, dass die Ehe nach dem Willen Gottes auf Kinder ausgerichtet ist. Sie soll auf Lebenszeit  –  also auf Dauer verlässlich sein. Die meisten kennen aus ihrem Elternhaus eine auf Dauer stabile Familie mit Vater, Mutter und Kindern als Leitbild in unserer Gesellschaft  –  im Einklang mit der Bibel (Mt 19,5; Mk 10, 11, 12, 1.Kor 7,10; 39, Eph 5,21 – 6,4; Heb 13,4).

Das Verständnis von Ehe und Familie hat sich nicht von selbst gewandelt; dieses Fundament unserer Gesellschaft wurde gezielt geschwächt. Lenin würde seine Forderung „Schafft die Familie ab“ bestätigt sehen. Auch die heute gängigen gender-ideologischen Bestrebungen zur Veränderung des Bildes der Frau und Mutter wirken in die gleiche Richtung.

Kirchenleitungen und Politikern scheint weithin nicht mehr bewusst zu sein, dass die Institution der Ehe mit den sie begleitenden Geboten und schützenden Gesetzen sowie die damit einhergehende soziale Kontrolle den mächtigen Sexualtrieb einhegt und so dessen zügellose Auswüchse bändigt.

Wer die Familie  –  Vater, Mutter, Kinder  –  als dauerhaft verlässlichen Rahmen für die Ehepartner auch bei Krankheit und im Alter und als verlässlichen Entwicklungs- und Schutzraum für Kinder sowie als wichtiges Element der sozialen Einbindung in unsere Gesellschaft für unverzichtbar hält, muss diese Entwicklung und deren dramatische Auswirkungen mit großer Sorge sehen.

EKD-Papier erschwert die Ökumene

Außerdem vertieft die „Orientierungshilfe“ den Graben zwischen den ethischen Positionen der EKD und der römisch-katholischen sowie der orthodoxen Kirchen. Insbesondere sind zu nennen: die unklare Haltung zu Abtreibung und Sterbehilfe, zur Auflösung des Zusammenhangs von Ehe, Fruchtbarkeit und Sexualität, zur Akzeptanz von praktizierter Homosexualität sogar in Pfarrhäusern bis hin zur „Trauung“ gleichgeschlechtlicher Paare.

Hinzu kommen die Infragestellung der Heilsbedeutung des Leidens Christi am Kreuz und seiner Auferstehung als angeblich aus Vernunftgründen nicht mehr glaubwürdig  –  gar als „fundamentalistische Zumutung“.

Unsere Kirchenleitungen erschweren die Bemühungen um Ökumene dadurch, dass sie einen bibelkritischen Sonderweg weitergehen, mit dem sie sich sowohl von der biblisch-apostolischen Lehre wie auch von der römisch-katholischen, den orthodoxen und altorientalischen Kirchen  –  ja auch von evangelischen Geschwisterkirchen weltweit absetzen.“

Als Glieder der ELKB (Evang.-lutherischen Kirche Bayerns), deren Bindung an Schrift und Bekenntnis uns unverzichtbar ist (siehe Grundartikel unserer Kirchenverfassung), fordern wir Sie auf, darauf hinzuwirken, dass die “Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie zurückgenommen wird.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Pfr. Dieter Kuller
gez. Bolko von Bonin
Vorstand Lebendige Gemeinde München e.V.
 
 

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