Der fast achtzigjährige Kardinal Robert Sarah lehnt die Ernennung von Laien für Führungspositionen in der Kurie ab. Die Stimme des früheren Präfekten der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation ist unüberhörbar.
Der fast achtzigjährige Kardinal Robert Sarah lehnt die Ernennung von Laien für Führungspositionen in der Kurie ab. Die Stimme des früheren Präfekten der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation ist unüberhörbar.
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5 Antworten
Ganz am Rande ein Hinweis auf Evangelische: Die (grobe, also nicht immer stimmende) Faustformel dort lautet: Weit eher demokratische Konfessionen, sind weit eher konservativer…
Warum sollten Laien, die die erforderliche Kompetenz besitzen, nicht auf Führungspositionen in der Kurie ernannt werden? Die Priester sind doch nicht geweiht worden, und hatten doch auch sicher nicht die Absicht bei ihrer Weihe, ihr Priesterwirken auf einen Posten in der Kurie zu beschränken. Sie wären am Ende besser als Seelsorger bei den Menschen tätig als in einem kurialen Büro. Geht, wie die Apostel, zu den Menschen, und verkündet ihnen die frohe Botschaft!
Ergänzung zu meinem ersten Kommentar:
Kardinal Sarahs Einspruch ist durchaus getragen von strukturalen Erkenntnissen über das Wesen der Kirche.
„Sarah sieht die heutige Zeit als eine Herausforderung zwischen der Kirche und den neuen Mächten der Welt, analog zur gregorianischen Reform zu Beginn des zweiten Jahrtausends“ und folgert: „Die Grundsätze einer solchen Bewegung basierten nicht in erster Linie auf institutionellen Reformen, sondern auf der Wiederbelebung der Heiligkeit der Priester.“ … Tatsächlich hat die weltliche Macht wieder Fuß in der Kirche gefasst. Diesmal handelt es sich nicht um eine politische, sondern um eine kulturelle Macht. Es kommt zu einem neuen Kampf zwischen Priestertum und Kaisertum. …. Doch das Imperium ist nun die relativistische, hedonistische und konsumistische Kultur, die überall einsickert. Es ist an der Zeit, sie abzulehnen, weil sie mit dem Evangelium unvereinbar ist.“
Mir ist es rätselhaft . was mit der hier angesprochenen, „von Christus gewollten, hierarchischen Struktur der Kirche“ gemeint sein kann. Im Neuen Testament gibt es einige Bibelstellen, die von der Diskussion der Jünger darüber, „welcher von ihnen wohl der Grösste sei“ handeln. Jesu Antwort darauf widerspricht eindeutig dieser von den Jüngern angesprochenen „Hierarchie“. „Wer von euch der Grösste sein möchte, …. oder „wer an meiner Rechten oder Linken sitzen möchte…..“ entscheidet sich ganz wo anders….
„Sicherlich gibt es Laien, Männer und Frauen, die in Kommunikation, Management und Führungsstrategien besser bewandert sind als Priester. Es ist notwendig, ihnen die richtigen Rollen zuzuweisen, die ihrer Kompetenz und ihrem Fachwissen entsprechen.
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Streng genommen ist die Leitung der Kirche jedoch nicht in erster Linie eine Kompetenz, sondern eine Präsenz, nämlich die Präsenz Christi, des Dieners und Hirten. Deshalb kann die Leitungsfunktion in der Kirche niemals von anderen Personen als von ordinierten Amtsträgern ausgeübt werden.“
Dazu:
Es ist ein Elend, dass (auch) in der Kardinalsriege von „Management“ gesprochen und im Muster von „Führungsstrategien“ gedacht wird.
Demgegenüber kann aber nicht – vereinfachend und schlicht – entgegengesetzt werden: „Wichtiger als Kompetenz ist die Präsenz Christi“.
Wie soll man sich, bitteschön, die Präsenz Christi anders vorstellen als vermittelt?!
Und unmöglich kann man sich diesen vermittelten Christus als inkompetent vorstellen.
Schaut man auf die Anfänge der Kirche, z. B. in Korinth, dann kann man erkennen, dass j e d e s Tun in der Kirche, als Leib Christi gesehen, ein Dienst ist, zu dem man durch sein Charisma berufen ist. Das gilt auch für die sog. „Hierarchie“.