Schlechtere Sicherheitslage nach der Ära Gaddafi
Am 2. März wurde im libyschen Bengasi, Bezirk Jarutha, die Leiche eines ägyptischen Mannes gefunden. Ein eintätowiertes Kreuz an seiner Hand weist ihn als koptischen Christen aus.
Er ist das 8. Todesopfer einer Serie von Morden an ägyptischen Christen innerhalb von nur einer Woche, nachdem bereits am 24. Februar sieben Kopten tot aufgefunden worden waren. Ein weiterer Christ überlebte einen Anschlag schwer verletzt.
Ein Open Doors-Mitarbeiter berichtet von zahlreichen Übergriffen gegen koptische Christen einschließlich Verhaftungen, Folter und Morden wie am 24. Februar:
„Nach unseren Informationen sind die Angreifer sehr gezielt vorgegangen. Die in der vergangenen Woche getöteten sieben ägyptischen Christen wurden von bewaffneten Männern aus ihren Wohnungen entführt, die auf der Suche nach Christen waren.“
Ihre Leichen fand man später mit gebundenen Händen und einer einzelnen Schusswunde an einem Strand bei Bengasi, wo sie offenbar regelrecht exekutiert worden waren. Andere Christen konnten entkommen.
Seit dem Fall des langjährigen Diktators Gaddafi hat sich die Sicherheitslage in Libyen deutlich verschlechtert. Zahlreiche islamistische Gruppierungen können nahezu ungehindert agieren und finden Zulauf aus der Bevölkerung.
Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex, einer Liste der Länder, in den Christen weltweit am stärksten verfolgt werden, belegt Libyen derzeit Rang 13.
Quelle (Text/Foto): christliches Hilfswerk Open Doors
4 Antworten
Wenn man bedenkt, dass der „Westen“ den Putschisten den Weg freigebombt hat… dann sollte man vielleicht spätestens jetzt die eigene Bewertung Amerikas einmal überdenken.
Obwohl ich zugegebenermaßen nicht weiß, wie die Situation der Christen unter Gaddhafi war…
Guten Tag,
in unserem „Christlichen Forum“ findet sich jedenfalls nicht einmal ein Ansatz dafür, daß´wir die US-dominierte Militäraktion gegen Gaddafi befürwortet hätten (bei aller Kritik an jenem Diktator). Zur Frage nach einem westlichen Militäreinsatz in Syrien schreiben wir seit zwei Jahren strikt dagegen.
Die Erfahrung (auch im Iran nach dem Schah) bestätigt, daß solche Umwälzungen im islamischen Raum meist zu einer Verschlimmerung führen, auch für die Christen, zudem für die gemäßigten Muslime.
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Ich habe allgemein gesprochen. Mein Kommentar war nicht speziell auf diese Seite gemünzt…