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Limburg: Die Entschleierung der Fakten

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Den Jakobinern der Diözese Limburg kann man strategisches Denken nicht absprechen. Nachdem Papst Franziskus Bischof Tebartz-van Elst nicht, wie gewünscht, fallen ließ und der Bischof erstaunliche Standfestigkeit zeigt und nicht zurücktritt, versucht man mit flächendeckenden Initiativen einen Neuanfang mit Tebartz-van Elst als unmöglich darzustellen. Und die Zeit drängt.

Foto: Bistum Limburg
Foto: Bistum Limburg

Inzwischen wird immer mehr klar, dass es beim Versuch, den Bischof wegzumobben, nicht um Geldverschwendung, Baukosten, Führungsstil etc. ging, sondern darum, dass Tebartz-van Elst versucht hatte, den limburgischen romunabhängigen nationalkatholischen Weg zu korrigieren.

Diese Entschleierung der Fakten konnte auch der ZDK-Präsident Alois Glück mit seinen Warnungen vor einer Dolchstoßlegende nicht verhindern. Schließlich trat der Bischofsgegner Dekan Graf zu Eltz, Bischofsvikar für Frankfurt, selbst als Kronzeuge auf:

„Die Ambivalenzen der Regelung (durch Papst Franziskus) deuten in meinen Augen darauf hin, dass der Kampf um den Kurs der Kirche in Deutschland, in dem unserem Bischof eine wichtige Rolle zugedacht war, noch nicht entschieden und noch nicht zu Ende ist“.

Das Jakobinertribunal von Frankfurt im “Haus am Dom” lieferte weitere Belege für den angestrebten romunabhängigen Kurs in Limburg. Auf dem nur mit Bischofsgegnern besetzten Podium saß auch der ZDK-Generalsekretär Stefan Vesper, nicht als Privatperson, sondern als Spitzenfunktionär und Repräsentant dieses Gremiums.

Mit Stefan Vesper waren gewissermaßen auch die im ZDK vertretenen Verbände, wie BDKJ, Katholischer Frauenbund, kfd etc., die ihre Filialen auch in der Diözese Limburg haben, repräsentiert.

Inzwischen hat auch die Limburger Diözesanversammlung deutlich gemacht, dass für sie ein Neuanfang mit Bischof Tebartz-van Elst nicht mehr möglich erscheint. Diese Aussage der Diözesanversammlung wurde, um ihr noch größeres Gewicht zu geben, in den Fernsehnachrichten (BR) mit der Aussage versehen: „Die Diözesanversammlung, die gewählten Vertreter der Katholiken“.

Um die Vorgehensweise der Gegner des Limburger Bischofs zu verdeutlichen, sei noch angefügt, dass der ehemalige Generalvikar Günther Geis, jetzt Domdekan, den Sitzungsteilnehmern der Diözesanversammlung zur Arbeit der von der deutschen Bischofskonferenz eingesetzten Kommission zur Prüfung der Kosten des diözesanen Zentrums St. Nikolaus „versichert“ hat: „Wir werden darauf achten, dass der Prüfungsauftrag erfüllt wird“. Das kann bedeuten, dass die Wortführer der Revolution gegen den Bischof die Kommission beeinflussen, wenn nicht unter Druck setzen wollen, damit das erwünschte Ergebnis herauskommt.

Das Erschreckende der diversen Aussagen „kein Neubeginn mit Bischof Tebartz-van Elst“ und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem die Schuldvorwürfe noch gar nicht untersucht und geklärt sind, ist die Tatsache, dass katholische Christen ihrem Bischof nicht einmal die in einer zivilen Gesellschaft geltenden Prinzipien eines Rechtsstaates zubilligen. Sie sprechen sich in einer Vorverurteilung gegen einen Neuanfang, d.h. gegen Versöhnung aus.

Die heutige Gesellschaft braucht weltweit nichts dringlicher als Versöhnung, Ausgleich und Neuanfang. Diese unversöhnlichen Katholiken geben der säkularen Gesellschaft ein miserables Zeugnis einer christlichen Gesinnung. Sie disqualifizieren sich selbst!

Prof. Dr. Hubert Gindert ist Chefredakteur der Zeitschrift FELS und Vorsitzender des „Forums Deutscher Katholiken“

Erstveröffentlichung des Beitrags hier: http://blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=1883

Kommentare

5 Antworten

  1. Alleine die Kosten für die Bischofswohnung -Stichwort: Badewanne- disqualifzieren den sich selbst als „bescheidenen Mann“ bezeichnenden Bischof für dieses Amt in diesen Zeiten.

    Möglich, dass er zu absoutistischen Zeiten, zum Beispiel eines Julius Echter von Mespelbrunn, oder eines Paris Lodron so hätte agieren können, oder gar müssen, aber diese Zeiten sind sogar für die feudalistisch verfasste römisch-katholische Kirche lange, lange vorbei, wenn sie denn nicht noch das letzte Fitzelchen Glaubwürdigkeit -und Selbstachtung- verlieren will.

  2. Bischof Tebartz-van Elst hatte bereits eine stark negative Außenwirkung, bevor des „Fall“ überhaupt richtig losging.
    Man frage da einfach mal die Menschen im Bistum Limburg, die Laien wie die Kleriker. Wer sich immernoch gegen diesen Bischof wendet, hat sicher seine Erfahrungen mit ihm gemacht und versucht nun, das Schlimmste zu verhüten. Das träte zutage, wenn dieser Bischof in sein Amt zurückkehrte.
    Ich finde es verantwortungsvoll, diesen Menschen in diesem Amt zu verhindern.
    Und ich finde es wunderbar, daß nun endlich mal eine solche Offenheit und demokratische Ehrlichkeit in der kath. Kirche deutlich wird und möglich ist.
    Interessant, was die Neubesetzung des Papstamtes für Kräfte freilegt…

    1. Ich mag den Limburger Bischof.

      Wer sich nicht in unserem Rechtsstaat daheim fühlt, sollte die Aspiration, Jesus zu vertreten oder zumindest Seine Gerechtigkeit anzustreben, nicht äußern.

      CHRISTLICHES FORUM: Danke für diesen Beitrag

    2. Sicher hat das Wirken seiner Exzellenz Bischof Bischof Tebartz-van Elst eine starke negative Auswirkung nach sich gezogen, den er wirkte ja auch wahrlich noch katholisch, und das ist nun einmal, in der sich über eine moderne Form des Ablasshandel finanzierten „Körperschaft öffentlichen Rechts katholische Kirche Deutschlands“ die sich immer mehr in eine Funktionärsgesteuerte „Kirche von Unten“ und Ungehorsame häretisch- schismatische Glaubensgemeinschaft wandelt. Aber seine Exzellenz Bischof Bischof Tebartz-van Elst ist ja nicht der erste der der „Innerkirchlichen Kathopobie“ zum Opfer fällt. Siehe seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI, seine Exzellenz em. Bischof Mixa, und viele viele andere Hirten die wahrlich noch katholisch wirken oder zumindest bis zu ihrer Vertreibung dies versuchten.

      Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen

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