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Linkskatholische Initiative „Wir sind Kirche“ kritisiert Erzbischof Gerhard L. Müller

Streit um Unauflöslichkeit der Ehe und Sakramentenpastoral

Nachdem der vatikanische Glaubenspräfekt Gerhard Ludwig Müller die Lehre der Kirche zur Unauflöslichkeit der Ehe erneut bekräftigt hat, fühlt sich die sog. „Kirchenvolksbewegung“ auf den Plan gerufen.

Diese reformkatholische Bewegung „Wir sind Kirche“ nimmt Anstoß daran, daß Erzbischof Müller die herkömmliche kirchliche Position bestätigte, wonach geschieden-Wiederverheiratete nicht zum Tisch des HERRN zugelassen sind. 

Die linkskirchliche Initiative veröffentlichte daher am 24. Oktober eine Pressemitteilung, wonach sie es für „sehr problematisch“ halte, daß der Präfekt der Glaubenskongregation „den Ausschluß von nach Scheidung Wiederverheirateten vom Empfang der Sakramente bekräftigt“ habe, obwohl Papst Franziskus dieses Thema auf die Tagesordnung der Außerordentlichen Bischofssynode zur Familienpastoral im Oktober 2014 gesetzt“ habe. IMG_1468 - Kopie

Offenbar meint die Aktion „Wir sind Kirche“ ernsthaft, Erzbischof Müller solle oder dürfe sich als oberster Glaubenshüter der katholischen Weltkirche zu einem derart grundlegenden, seit Jahrzehnten kontrovers diskutierten Thema allein schon deshalb nicht äußern, weil dieses sich auf einer Bischofsynode im Herbst nächsten Jahres auf der Tagesordnung befindet.

Wenn die Initiative dies kurioserweise tatsächlich als „Schweigegrund“ betrachtet, weshalb äußert sie sich selber ständig hierzu?  – Warum verpaßt sie sich nicht konsequent selbst einen Maulkorb?

Sollte der Chef der Glaubenskongregation etwa weniger „Mitspracherecht“ in der katholischen Kirche haben als eine selbsternannte „Wir sind Kirche“-Gruppierung?!

Der Ton der Pressemitteilung läßt auch sonst zu wünschen übrig, vom Inhalt ganz zu schweigen; so heißt es eingangs:

„Erzbischof Müller sollte in Sachen Ehepastoral nicht versuchen, mit brüchigen Argumenten, die sich auf Dauer nicht halten lassen, die innerkirchliche Meinungsführerschaft an sich zu reißen.

Die „innerkirchliche Meinungsführerschaft“ scheint wohl ein Exklusivanspruch ausgerechnet dieser Initiative zu sein?

Sodann wird ebenso vorlaut wie unsinnig behauptet: Erzbischof Müllers „Grundpositionen einer göttlichen „sakramentalen Ordnung“ widersprechen dem viel differenzierteren Zeugnis der Schrift.“

Es zeugt von reichlich dreister Mentalität, ausgerechnet die Heilige Schrift mit ihrer unmißverständlichen Ehe-Verkündigung in Anspruch nehmen zu wollen, um eigene Abweichungen vom biblischen Standpunkt zu „begründen“.

Zudem wird dem römischen Glaubenspräfekten vorgehalten, er ignoriere „Entwicklungen und Brüche, die das katholische Eheverständnis im Laufe der langen Kirchengeschichte erfahren hat.“

„Wir sind Kirche“ belieben zu träumen: Die katholische Kirche hat an ihrem „Eheverständnis“ seit zweitausend Jahren keinerlei „Brüche“ erfahren  – eben deshalb erfolgt  doch ständig das Gejammer modernistischer Kreise.

Gäbe es „Entwicklungen“ oder gar „Brüche“ (in welchem Jahrhundert bittschön?!), dann wäre für diese Ehe-Auflöser längst alles in Butter.

Die nächstfolgende Aussage ist ähnlich unverfroren: „Auch eine Unfehlbarkeitsideologie kann sich nicht unbekümmert über die ursprüngliche christliche Botschaft hinwegsetzen.“

Wie bitte?  –  Wenn der Glaubenspräfekt sich eindeutig zur Unauflöslichkeit und Sakramentalität der Ehe bekennt, dann widerspricht er angeblich der „ursprünglichen christlichen Botschaft“?

Hat die Initiative „Wir sind Kirche“ evtl. bereits eine eigene Bibel zusammengebastelt, die ihre Zeitgeistwünsche reihenweise absegnet?

Andere Modernistengruppen sind in der Regel immerhin aufrichtig und räumen ein, daß ihre Thesen der Heiligen Schrift widersprechen, wobei freilich gerne drauflosfabuliert wird, biblische Inhalte seien angeblich zeitbedingt, kulturell beeinflußt etc.

Demgegenüber ist es eine bewußte und listige Dialektik dieser „Kirchenvolksbegehrer“, ihren abständigen Forderungen ein biblisches Mäntelchen umzuhängen, um ihnen einen scheinheilig-frommen Anstrich zu verpassen. Ehrliche Argumentation sieht anders aus!

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Foto v. Erzbischof Müller: Bischöfl. Presseamt Regensburg

Kommentare

6 Antworten

  1. Es kann nicht Jeder, der Sonntags eine Kirche besichtigt, maßgeblich für unseren Glauben
    sein. Es gibt nun mal Bereiche, in der nicht Jeder die Qualifikation hat, an führender
    Stelle mitzureden. Im Krankenhaus wird ja auch nicht vor jeder Operation von allen
    Patienten monatelang darüber abgestimmt, wie viele Organe man herausnehmen kann oder was wie gemacht werden soll. Am Gericht ist es ähnlich. Das Urteil fällt immer nur 1 Richter.

    Vielleicht ist die „Kirche von unten“ sowas wie die inoffizielle Schattenjustiz der Presse. Sie lebt von ihrem Geschrei, vom Sensationsverkauf und der Destruktionslust. Was soll mir das?
    Ich lebe meinen Glauben, so gut ich kann, die Kirche gibt mir dafür einen Rahmen, und ich bin froh, dass wir zentral geleitet sind. Entscheiden und denken muss ich ohnehin selbst. Wir sind
    kein Kindergarten.

  2. Wenn man das Alte Testament aufschlägt, Gen. 1,26 Da spricht Gott im Plural, d.h. es spricht der Dreieinige Gott: Dann sprach Gott: Lasst UNS Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Gen. 2,7 Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Gen. 2.20 Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. ABER EINE HILFE, DIE DEM MENSCHEN ENTSPRACH, FAND ER NICHT! Gen 2,22 -23 Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch. / Frau soll sie heißen, / denn vom Mann ist sie genommen! Dem Menschen ist nun ein Du gegeben, ein Gegenüber, das seinem Wesen entspricht, dem er seine Liebe schenken kann, so wie es ihm von Gott eingegeben ist.
    Wenn Gott in Gen. 1,26 erwähnt, daß der Mensch seinem Abbild gleich ist, dann kommt man zum Umkehrschluss: „Auch Gott benötigt um lieben zu können, ein Gegenüber, ein DU, das seinem Wesen entspricht! Dieses Gegenüber ist sein geliebter Sohn Mt. 3. 17 der AUS der liebenden Mitte des Vaters ist! Also zwei Personen! Da sich die Liebe des Vaters zum Sohn nicht eingrenzen läßt, ist der Sohn gleichzeitig IM Vater! Von daher sagt Jesus zu Recht Joh. 10,30 Ich und der Vater sind eins. Wer mich sieht, sieht den Vater. Vater und Sohn lieben einander so innig, daß diese Liebe kreativ schöpferisch ist, Kreator, Schöpfer Geist, dritte Person! ALSO, UM GOTT ZU SEIN, BEDARF ES DREI PERSONEN! FEHLT EINE PERSON, DANN KANN ES NICHT GOTT SEIN! NUR DER DREIFALTIGE GOTT KANN EIN LIEBENDER GOTT SEIN!
    Wenn wir in Gen 2,24 weiterlesen, da heißt es: „Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch.“ Man vergleiche: „Mann und Frau werden EIN FLEISCH“ und die Worte Jesu: „Ich und der Vater sind EINS!“ Die Existenz des Heiligen Geistes ist die übermächtige, innige, besondere, unbeschreibare Liebe zwischen Vater und Sohn! Auch durch die liebende Hingabe zwischen Mann und Frau wird ihre Liebe im Kind lebendig!
    Im Evangelium nach Lukas, genannt „Die Versuchung Jesu“ Lk 4,5 – 7 Da führte ihn der Teufel (auf einen Berg) hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören! Im Grunde war die Versuchung Jesu ein Frontalangriff auf den Dreieinigen Gott, die Zerstörung der Liebe zwischen Vater und Sohn durch ein scheinbar großzügiges Angebot! Aber die Liebe des Sohnes zum Vater erweist sich stärker als das verlockendste Angebot. Auch in der Ehe sind solche Begegnungen möglich. Der oder die Neue erscheint in einem äußerst vorteilhaften Licht. Wenn man dem nachgeht zerstört man die eheliche Liebe und verstößt damit gegen das Gebot Christi, das man durchaus auf die eheliche Liebe anwenden kann: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Joh 13,34 Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. Lk 16,18 Von daher gesehen kann die Katholische Kirche den Geschiedenen gar kein Angebot machen. Wenn man von Hochzeit spricht, dann spricht man auch über die „Trauung“, d. h. man will einander vertrauen! Dieses Vertrauen muß für jeden Tag neu seine Berechtigung erfahren.

  3. Ein schöner jüdischer Witz: Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden komme ich selbst zurecht. – Wer dächte angesichts des Unwesens von: „Wir sind Kirche“ nicht an diesen klugen Witz. Das Raffinierte: unter dem Tarnmantel der Reform die völlige Zerstörung der Kirche zu wollen.Wären alle Reformvorschläge diese Bewegung in der Kirche realisiert, gäbe es die Katholische Kirche nicht mehr. Solche falschen Freunde sind oft gefährlicher als der offene Feind,
    Uwe C, Lay

  4. Es zeigen die hier besprochenen Punkte sehr gut, daß es sich bei “Wir sind Kirche” um eine U-Boot-Gruppierung handelt, welche die Auflösung des charakteristisch Katholischen betreiben soll. Es ist falsch, hier von “linkskatholisch” zu reden, das gälte nur, wenn die Gruppierung mit ihren Aussagen einen Interpretationsspielraum der katholischen Lehre ausloten und in diesem dann verbleiben würde. Das wäre legitim, und es ist bei der Forschung nach Wahrheit notwendig.Die Gruppierung will hier aber gerade nicht dienen, sondern will, mit ihrem Verständnis außerhalb des Katholischen und gegen das Katholische, herrschen. Deshalb ist “Wir sind Kirche” keine “linkskatholische”, sondern eine antikatholische Gruppierung.

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