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LKR üben harte Kritik an Corona-Warn-App

Am gestrigen Dienstag hat die Bundesregierung die bereits für vor Ostern versprochene App zum Schutz vor der COVID-19-Pandemie vorgestellt. Entgegen ursprünglichen Schätzungen von drei Millionen, wurden hierfür nun rund 20 Millionen Euro ausgegeben. Hinzu kommen Betriebskosten von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro pro Monat.

Der Vize-Bundesvorsitzende der Liberal-Konservativen Reformer (LKR), Sascha Flegel, selbst seit mehr als zwanzig Jahren im Bereich IT und IT-Sicherheit tätig,  erkärt dazu:

„Was hier geliefert und gestern veröffentlicht wurde, ist keine Millionenbeträge wert. Die App hätte man für einen Bruchteil programmieren können. Ich kenne viele kleine Unternehmen, die innerhalb von drei Wochen ein besseres Ergebnis geliefert hätten.

Sämtliche Vergaberichtlinien des Bundes wurden hier ignoriert und die App wurde auf Zuruf an SAP und T-Systems vergeben – quasi eine Lizenz zum Gelddrucken. Für den Steuerzahler bleibt der bittere Satz ‚Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer‘.“

Die Sicherheit der App ist zweifelhaft

Bereits vor Wochen bemängelte Flegel die Sicherheitsaspekte, die in den vergangenen Tagen kleingeredet wurden, nun aber seitens der Universitäten in Darmstadt, Marburg und Würzburg bestätigt wurden:

Mit dieser App, die komplett im Sourcecode einsehbar ist, kann ich problemlos nicht-reale infizierte Klone an beliebigen Orten positionieren und somit Warnungen und Kontakte zu infizierten Personen fingieren. Außerdem ist sie mit einigen Ergänzungen sehr wohl dazu geeignet, Bewegungsprofile der Nutzer zu erstellen, obwohl man aktuell keine personenbezogenen Daten angeben muss.

Wesentliche Funktionen fehlen

Wichtig für eine solche App wäre gewesen, dass man Infektionsherde identifizieren und Infektionsketten nachverfolgen sowie im Idealfall durch geeignete Maßnahmen unterbrechen kann.

Das wäre, neben dem positiven Aspekt der verringerten Gefahr von Falschmeldungen, durchaus möglich gewesen, wurde aber von der Regierung offenbar nicht gefordert. Auch das wäre unter Einhaltung aller Datenschutzbestimmungen sowie der kompletten Anonymisierung aller Nutzer möglich gewesen, nur hat man sich damit nicht beschäftigt.

Ein Untersuchungsausschuss ist geboten

Aufgrund der nicht zu rechtfertigenden Mehrkosten, der Nichteinhaltung der Vergaberichtlinien und dem höchst zweifelhaften Nutzen der App, wäre ein Untersuchungsausschuss gerechtfertigt und geboten. Hier muss detailliert geklärt werden, wer die App mit welchen Anforderungen beauftragt und wer die Gelder angewiesen hat.

 

Kommentare

9 Antworten

  1. Infizierte sollen doch zu Hause in Quarantäne bleiben. Wen will die App. dann warnen? Es gibt ja keine „gefährlichen“ Kontakte zu melden.
    Es wird derjenige bekannt, der nicht in Quarantäne bleibt und mit einem nicht Infiziertem in zu nahem Kontakt kommt.
    Wie lange soll die App warnen bzw. wie lange gilt jemand infiziert und ist „gefährlich“? Deaktiviert sich die Alarmierung, nach vielleicht 2 Wochen, selbst?

    Dafür die Ausgabe von Millionen?

    https://www.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=4USBHxBqQiM&app=desktop

    Nach diesem Video ist mit deutlich mehr Kontrollmaßnahmen zu rechnen! Peu a peu!
    Die jetzt vorgestellte App ist dagen nur die Basis für viel, viel mehr. Deshalb die hohen Kosten.

    Unbedingt anschauen!

  2. Methode der Auftragsvergabe: Macht mal, ganz schnell.
    Ich suche immer noch, was die App wirklich kann und wie sie ausgebaut werden soll. Abstandskontrolle, Kontakt mit Infizierten, die doch zu Hause bleiben sollten? Und …

  3. Keine Software ist perfekt. Und ich werde mir die App auch nicht installieren. Bei diesem Artikel habe ich aber das Gefühl: Irgendein Haar in der Suppe muss man doch finden. Vor allem wenn man eine kleine Splittergruppe und nahezu bedeutungslos ist.

  4. Wenn ich von Softwareanwendungen höre, die durch SAP implementiert werden, dann handelt es sich meist um recht umfangreiche Datenbanksysteme für das Personalwesen oder Unternehmensplanungssysteme, Datenmanagement u.ä.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur um ein kleines Handyprogrämmchen geht, sondern um ein Datensystem, das in der Lage sein muß, in einem Pandemiefall, 2. Welle?, vielleicht 500 – tausend infektiöse Kontakte zu händeln. Das ist ein ziemlich großes Datenvolumen.

    Die Dauer der Inbetriebnahme solcher Systeme in Firmen hat immer mehrere Jahre gedauert. Die Kosten hierfür wurden oft weit überschritten.

    Ich würde das Geld lieber bei den Schulen investiert sehen. Der Nutzen der K-App erschließt sich mir nicht so richtig.

    Es wäre schön, dazu auch von Regierungsseite/Opposition, genaueres zu hören. Gibt es keine Datenfachleute bei den Oppositionsparteien? Wir sind dagegen oder dafür, reicht mir nicht.

    Wie groß ist die Hintergrundsoftware? Was soll die Auswertungssoftware leisten? Ist sie auch schon fertg? Welche Ergebnisse soll sie aufzeigen? Welche Statistiken? Wie sieht das Kosten/Nutzen-Verhältnis aus?

    Ich fürchte wieder ein Fass ohne Boden.

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