Ich steh‘ an deiner Krippe hier,
o Jesus, du mein Leben;
ich komme, bring‘ und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel‘ und Mut, nimm alles hin
und laß dir’s wohl gefallen.
Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast dich mir zu eigen gar,
eh’ ich dich kannt’, erkoren.
Eh’ ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.
Ich lag in tiefer Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud’ und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht’,
wie schön sind deine Strahlen.
Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib’ ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär’
und meine Seel’ ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen.
Wann oft mein Herz im Leibe weint
und keinen Trost kann finden,
rufst du mir zu: »Ich bin dein Freund,
ein Tilger deiner Sünden.
Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein,
ich sühne deine Schulden.«
Du fragest nicht nach Lust der Welt
noch nach des Leibes Freuden;
du hast dich bei uns eingestellt,
an unsrer Statt zu leiden,
suchst meiner Seele Herrlichkeit
durch Demut und Armseligkeit;
das will ich dir nicht wehren.
Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
daß ich dich möge für und für
in meinem Herzen tragen.
Paul Gerhardt (1607–1676)
2 Antworten
Im Christentum gibt es aber auch die „drei Weisen aus dem Morgenland“ bzw. „Heiligen Drei Könige“ als „Magoi aus dem Osten“ im Neuen Testament der Bibel. Siehe dazu auch den Propheten Daniel als „Rab-Mag“ im alten Testament der Bibel, als Titel des Obersten der sterndeutenden Magier-Priester bzw. „Magoi“ der alten monotheistischen persisch-medischen Religion der Zarathustrier bzw. Zoroastrier bzw. Parsen. Somit führte neben dem Judentum auch der monotheistische Parsismus bzw. Zarathustrismus bzw. Zoroastrismus nach dem monotheistischen persisch-medischen Propheten Zarathustra bzw. Zoroaster zum Christentum. Denn der Prophet Daniel prophezeite das Kommen des auch von den Parsen bzw. Zarathustriern bzw. Zoroastriern erwarteten göttlichen Erlösers als „Menschensohn“. Auch Jesus Christus verwandte diesen spirituellen Hoheitstitel im Neuen Testament der Bibel als Eigenbezeichnung. Siehe auch den Historiker Michael Hesemann und seine Artikel über die Sterndeuter bzw.Magoi aus dem Osten und Bauvals und Gilberts Buch „Der Stern der Weisen“ zur Thematik.
CHRISTENTUM
Jesus: Der geheimnisvollste Mann der Welt – und seine unglaubliche Macht
Vermutlich im Frühling des Jahres 30 zieht Jesus nach Jerusalem, ins Zentrum der Macht und des jüdischen Glaubens. Die Begleiter jedenfalls sehen den auf einem Esel Einreitenden bereits als „Messias“, den Erlöser
Vermutlich im Frühling des Jahres 30 zieht Jesus nach Jerusalem, ins Zentrum der Macht und des jüdischen Glaubens. Die Begleiter jedenfalls sehen den auf einem Esel Einreitenden bereits als „Messias“, den Erlöser
© Alinari Archives/INTERFOTO
von Jörg-Uwe Albig
24.12.2022, 11:48
31 Min.
Wohl im Jahr 30 christlicher Zeitrechnung stirbt in Jerusalem ein jüdischer Wanderprediger am Kreuz, hingerichtet wegen Aufruhrs. Wer ist dieser „Messias“, dessen Wirken die größte Religion der Welt begründet? Eine Biografie über einen unfassbaren Menschen
https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/jesus-und-die-anfaenge-des-christentums-30935836.html