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Ludwig Windthorst und das ZENTRUM: Politik für Freiheit und Recht



Am Dienstag, dem 17. Januar 2012,  jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des vorbildlichen katholischen Politikers Ludwig Windthorst.
Heute leider vielfach vergessen,  ist er für katholische Politiker etwas wie ein Urgestein, hat er doch Kanzler Otto von Bismarck im Parlament die Stirn geboten.
Mit der Gründung des Deutschen Reiches zog Windthorst als Abgeordneter in den Reichstag ein und leistete mit seiner ZENTRUMS-Partei anhaltenden Widerstand, vor allem gegen Bismarcks sog. „Kulturkampf“, mit dem der Reichskanzler die Rechte und den Einfluß der Kirche und der Katholiken brechen wollte. Windthorst wurde so der bekannteste parlamentarische Widersacher Bismarcks.
Maria Flachsbarth ist ebenfalls Parlamentarierin, Mitglied des Bundestages,  Katholikin und in der Bundestagsfraktion der CDU/CSU zuständig für Religionsfragen  –  und sie vertritt im Parlament die Stadt, in der auch Windthorst lange lebte und in der er als Parlamentarier schon vor der Reichsgründung mit Nismarck die Klingen kreuzte: Hannover.
Maria Flachsbarth sieht durchaus Windthorsts Vorbildcharakter auch für heute:
„Er hat aus dem Glauben heraus, aus seiner katholischen Überzeugung heraus Politik gemacht, er ist jemand, der auch in Richtung der Christdemokratie ein Vorgänger ist und auch schon zu seiner Zeit konfessionsübergreifend gedacht hat. Windhorst hatte zwei Themenschwerpunkte, einmal abgesehen von seiner exponierten Position im Kulturkampf: Auf der einen Seite ist es sein Einsatz für Minderheiten und in diesem Zusammenhang sein Eintreten gegen den Antisemitismus. Auf der anderen Seite ist es sein Eintreten für Rechtsstaatlichkeit und insbesondere auch für soziale Absicherung.“

Damit habe Windthorst nicht nur eine defensive Politik zum Schutz katholischer Rechte betrieben, sondern ganz allgemein ein politisches Konzept für Deutschland verfolgt.

Hintergrund Kulturkampf:
Reichskanzler Otto von Bismarck wollte nach der Reichsgründung 1871 gemeinsam mit den Liberalen den Katholizismus eindämmen. Seine Maßnahmen begannen mit dem „Kanzelparagraphen“, der kritischen Predigern Haftstrafen androhte.
Danach wurden einige Ordensgemeinschaften, unter ihnen die Jesuiten, aus Deutschland vertrieben. In den sog. „Maigesetzen“ sollte außerdem die kath. Geistlichkeit letztlich der staatlicher Kontrolle unterworfen werden.
Bismarck bewirkte aber das genaue Gegenteil dessen, was er angestrebt hatte: Der Katholizismus unterwarf sich nicht, ging sogar gestärkt aus dem Kulturkampf hervor.
Angeführt von Parlamentariern wie Windthorst stieg der Stimmenanteil der katholischen Zentrumspartei sogar weiter an, Bismarck war gescheitert.
Mit mit Leo XIII. wurde 1878 ein Papst gewählt wurde, der am Ausgleich interessiert war. Was allerdings auch dazu führte, daß die Einigung zwischen Vatikan und Bismarck  ohne den streitbaren Parlamentarier verlief, eine Niederlage für Windthorst, denn die umstrittenen Gesetze wurden nicht widerrufen, sondern nur abgeschwächt, wenn auch deutlich.“
In der kath. Kirche Deutschlands hoch geschätzt, starb Ludwig  Windthorst im März 1891.
Quelle: Radio Vatikan

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