Gestern veröffentliche die Tageszeitung „Die Welt“ (online) ein Interview mit dem bekannten Schriftsteller und Büchner-Preisträger Martin Mosebach über die Situation des christlichen Glaubens in Deutschland und der Welt.
Dabei stellte ihm die Redaktion auch die Frage: „Gehört der Islam zu Deutschland, wie es Christian Wulff gesagt hat und wie es Volker Kauder jetzt in Abrede stellt?“
Mosebachs Antwort:
„Wenn ein Politiker sich über den Islam äußert, kann er sagen: Die Deutschen, die sich zum Islam bekennen, haben dieselben Bürgerrechte wie die anderen Deutschen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Aber der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ ist eine verantwortungslose und demagogische Äußerung. Was hat der Islam zu unserer politischen und gesellschaftlichen Kultur bisher beigetragen?
Unser Grundgesetz fußt auf dem Christentum, auf der Aufklärung und auf weit in die deutsche Geschichte zurückreichenden Konstanten, wie etwa dem Partikularismus. Da gibt es kein einziges islamisches Element – woher sollte das auch kommen?
Wenn die muslimischen Deutschen die kulturelle Kraft besitzen sollten, der deutschen Kultur islamische Wesenszüge einzuflechten, dann mag man in hundert Jahren vielleicht einmal sagen: der Islam gehört zu Deutschland.“
Quelle und vollständiges Interview hier: http://www.welt.de/kultur/article106207333/Der-Unglaube-im-Osten-ist-ein-Erbe-Preussens.html