Fast vier Jahre mussten Wissenschaftler und Ingenieure warten, bis die japanische Hayabusa2-Sonde mit dem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelten und gebauten Lander MASCOT an Bord ihr Ziel erreichte: den Asteroiden Ryugu.
Mit der Annäherung und der Ankunft am 27. Juni 2018 ist die Landung nun in greifbare Nähe gerückt. Voraussichtlich in der ersten Oktoberwoche 2018 wird mit MASCOT zum ersten Mal ein wissenschaftliches Labor mit Instrumenten gezielt auf einem Asteroiden landen.
BILD: Der Asteroid Ryugu aus einer Höhe von ca. 1000 Meter
Zurzeit führt die japanische Raumfahrtagentur JAXA mit der Raumsonde Hayabusa2 Messungen durch, die die Schwerkraft des Asteroiden präziser bestimmen sollen. Diese Angabe ist auch für die Landung von MASCOT eine wichtige Größe.
Auf der Asteroidenoberfläche wird MASCOT an mehr als einem Ort Messungen durchführen. Dabei wird er autonom „entscheiden“ und die Instrumente betreiben.
Projektleiterin Dr. Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme erläutert im Interview mit Manuela Braun, wie das Team den Lander MASCOT auf seine Mission vorbereitet, wie seine Arbeit auf dem Himmelskörper ablaufen wird – und welche Risiken auf ihn warten.
Frage: Auf den aktuellen Aufnahmen erkennt man gut, dass der Asteriod von großen Brocken übersät ist und auch große Krater auf seiner Oberfläche hat. Wird dies auf die Landung Auswirkungen haben?
Der Krater beunruhigt uns nicht – wir könnten dort auch landen. Von der Topographie her ist derzeit nichts ausgeschlossen. Es gibt aber andere Kriterien wie die physikalischen Eigenschaften von Ryugu, die wir berücksichtigen müssen – z.B. die thermischen Bedingungen auf dem Asteroiden.
Wenn es für MASCOT zu heiß wird, ist es ungünstig: Die Instrumente können nur in ihren vorgesehenen Betriebstemperaturen optimal arbeiten, sonst erhält man zu viel Rauschen in den erfassten Daten. Und zu hohe oder zu niedrige Temperaturen sind auch nicht gut für die Batterie, weil sie sich sonst gefährlich aufheizen oder nutzbare Kapazität verlieren würde.
Quelle (Text/Foto) und FORTSETZUNG des Interviews hier: https://www.dlr.de/dlr/presse/desktopdefault.aspx/tabid-10172/213_read-29259#/gallery/31615