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Mathias von Gersdorff über die verhängnisvolle Utopie des Genderismus

In dem folgenden Interview mit der liberal-konservativen Webseite „Freie Welt“ äußert sich unser langjähriger Autor, der katholische Publizist Mathias von Gersdorff (siehe Foto) über den Genderismus. Zunächst warnt er davor, dem bisweilen wohlklingenden Etikettenschwindel dieser Ideologie auf den Leim zu gehen: 0653a-bildungsplan-demo-1-2-1448b12b252812529

Aufgrund der Proteste gegen die Bildungspläne in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern ist glücklicherweise einer größeren Anzahl von Menschen inzwischen bekannt, dass die „Gender-Ideologie“ überhaupt existiert.

Doch immer noch wenige wissen, worum es da überhaupt geht. Das wird von den Befürwortern von „Gender“ ausgenutzt, um eine verharmlosende Version zu verbreiten.

Oft sagen sie, es ginge bloß um „Gleichstellung“ bzw. Gleichberechtigung der Frauen bzw. darum, Gewalt gegen Homosexuelle, Transsexuelle usw. vorzubeugen. Doch das ist Augenwischerei: In Wahrheit wird versucht, durch die Einführung einer radikalen Ideologie eine Gesellschaftsrevolution durchzuführen.

Auf die Frage „Übertreiben Sie nicht etwas?“ antwortet der Leiter der Frankfurter Initiative „Kinder in Gefahr“ folgendermaßen:

Gender geht davon aus, dass die Geschlechter Mann und Frau gesellschaftliche bzw. kulturelle „Konstrukte“ sind. Diese vermeintlichen Konstruktionen sollen demontiert werden. Die Genderisten – ich nenne die mal so – verwenden dafür das Wort „Dekonstruktion“. Das ist harter Tobak, aber eigentlich geht diese „Dekonstruktion“ noch viel tiefer, denn „Gender“ stellt in Frage, dass es überhaupt so was wie „Identität“ gibt. Weil sie die Existenz einer individuellen Identität ablehnen, verneinen sie auch die Geschlechtsidentitäten Mann und Frau.

Die Genderisten postulieren das nicht bloß in theoretischen Büchern, sondern gehen mit großem Tatendrang daran, ihre Ideologie der Gesellschaft überzustülpen, auch über den Weg der Schulen – siehe Bildungspläne. Aus diesem Grund ist es nicht übertrieben, von einer „Revolution“ zu sprechen.Gender-Buch

Dazu hat der Autor auch ein Buch mit dem Titel „Gender – was steckt dahinter“ verfaßt, das soeben erschienen ist:

Der Verlag „Media Maria“ will mit diesem Buch eine Reihe von Publikationen zu aktuellen Themen beginnen, die sich an das allgemeine Publikum wendet. Ich habe deshalb versucht, klar und deutlich das Thema zu beschreiben.

Tatsächlich ist Gender eine wirre Ideologie. Wissenschaftlich lassen sich ihre Thesen nicht begründen. Im Grunde ist Gender blanker Fanatismus und deshalb werden die Kritiker dieser Doktrin nicht selten mit Hetze und Verleumdung bekämpf. Eine Diskussion über das Thema, was in einer Demokratie normal wäre, findet kaum statt.

Das „Gender Mainstreaming“ – in etwa die praktische Implementierung der Gender-Ideologie – wurde überall per Dekret eingeführt, parlamentarische Debatten fanden nicht statt.

Zu der Frage „Wie kam es dann in letzter Zeit zu den scharfen öffentlichen Auseinandersetzungen?“ erläutert Mathias v. Gersdorff:

Solange Gender an Universitäten behandelt oder in staatlichen Behörden angewendet wurde, führte das Thema kaum zu hitzigen Debatten. Doch als klar wurde, dass man im Rahmen von staatlichen Projekten wie dem „Bildungsplan 2015“ die Kinder in den Schulen ab dem ersten Grundschuljahr – und manchmal auch schon in den Kindergärten – indoktrinieren wollte, regte sich der natürliche Instinkt der Eltern. 20140501 Demo für Alle Banner WordPress

In Baden-Württemberg kommt es nicht zur Ruhe, nachdem die Absichten der grün-roten Landesregierung unter der Führung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann bekannt wurden.

Ende 2013 startete der Realschullehrer Gabriel Stängle eine Petition gegen die Einführung dieses Bildungsplans, die über 192.000 Unterschriften sammeln konnte. Außerdem finden regelmäßig Straßendemonstrationen unter dem Namen „Demo für Alle“ statt sowie Postkartenaktionen, Unterschriftensammlungen usw.

Weitere Frage: „Wer steckt dahinter, wer ist an der Durchsetzung von „Gender“ interessiert? Woher kommt diese Denkrichtung?“

Das sind verschiedene Interessengruppen. Im Falle der Bildungspläne ist nachgewiesen, dass die entsprechenden Stellen von LSBTIQ-Lobbygruppen erarbeitet wurden. Ansonsten gibt es eine verwirrend große Zahl von Organisationen, die diese Agenda vorantreiben. „Gender“ ist sozusagen das jüngste Fabrikat der Emanzipationsbewegungen vom Ende der 1960er Jahre – Stichwort 1968er. 20f88-demo1-03

Somit befinden sich die ideologischen Wurzeln von Gender im Marxismus, in den Doktrinen der 1968er, vor allem Marcuse, im radikalen Feminismus und in der sog. Queer-Theorie, dessen bekannteste Vertreterin die Sprachwissenschaftlerin Judith Butler ist.

Alle diese Doktrinen haben zwei gemeinsame Merkmale: Sie sind radikal egalitär und vertreten eine äußerst pessimistische Sicht des Menschen und der Kultur. Deshalb akzeptiert der Genderismus den Menschen nicht, wie er ist, als Mann und Frau, sondern fühlt das Bedürfnis, ein ganz anderes, aus einer utopistischen Phantasie hervorgebrachtes Menschenbild in der Gesellschaft durchsetzen zu müssen. Gender hat durchaus etwas Totalitäres an sich.

Manche fragen sich jedoch angesichts dieser utopischen Ideologie: „Kann es aber nicht sein, dass Gender so schnell wieder verschwindet, wie es gekommen?“

Die Anstrengungen, die unternommen werden, um Gender durchzusetzen, sind gewaltig. Und die Methoden geradezu diktatorisch, wie ich schon angemerkt habe. Aus diesem Grunde wird man die Durchsetzung von Gender nur verhindern können, wenn man die Menschen aufklärt, was da auf sie zukommt.

Würde die Mehrheit der Menschen wissen, worum es da wirklich geht, wäre die Implementierung von Gender nicht möglich. Deshalb bin ich der Meinung, wir müssen große Aufklärungsarbeit leisten und uns in den Projekten einsetzen, die gegen diese Implementierung Widerstand leisten.

Ich erlaube mir, meine Aktion „Kinder in Gefahr“ der „Dt. Vereinigung für eine christliche Kultur“ zu nennen, die Postkartenaktionen und Unterschriftensammlungen organisiert – sowie die „Demo für Alle“, ein Aktionsbündnis unter Führung der Freifrau Hedwig von Beverfoerde, das regelmäßig Straßendemonstrationen in Stuttgart und in anderen Städten organisiert.

BUCH-Infos: Mathias von Gersdorff beschreibt in der Neuerscheinung „Gender – was steckt dahinter?“ die Hintergründe und Entstehung dieser Ideologie in verständlicher Weise und führt kompetent in die Materie ein. Erläutert werden die Auswirkungen aus Sicht der Kinder, der Eltern, der Gesellschaft. – Verlag Media Maria, 128 Seiten, gebunden, 14,95 €, ISBN 978-3-9454011-4-9

Kommentare

9 Antworten

  1. Die einseitig theoretisierende Gender Mainstreaming-Ideologie begeht den fundamentalen Irrtum,
    die als entscheidende menschliche Gegebenheit vorliegenden neurophysiologischen Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann völlig auszuklammern bzw. fälschlicherweise zu
    behaupten, diese festgelegten Gegebenheiten um– bzw.dekonstruieren zu können.
    [Einzelheiten bezüglich unüberbrückbarer Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Frau sind in dem Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 3. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2013 nachzulesen]
    Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten
    Studien
    z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg:
    Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer
    Mädchen ist die höchste in Europa. [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014, ISBN 978-3-9814303-9-4] und
    „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann“, Verlag Logos Editions, Ansbach,
    2015:
    ISBN 978-3-945818-01-5 (http://www.amazon.de/trifft-Frauen-Kinder-zuerst-Genderismus/dp/394581801X)

    Die Abschaffung des Geschlechts
    Die Tagespost
    Die Gender-Ideologie soll ein anderes Menschenbild etablieren – Das Ergebnis: entwurzelte, manipulierbare Personen.

    https://www.gabriele-kuby.de/single-post/2016/07/27/Die-Abschaffung-des-Geschlechts

    Eine Top-down-Revolution

    Der „Genderismus“ zerstört Identität und Familie.
    Im Septemberheft der Herder Korrespondenz (457 ff.) setzte sich der in Wien lehrende theologische Ethiker Gerhard Marschütz mit der in jüngster Zeit in der Kirche häufig geäußerten Kritik an der vermeintlichen „Gender-Ideologie“ auseinander. Im Zentrum seiner Kritik an dieser „Ideologiekritik“ stand dabei das Buch der Publizistin Gabriele Kuby „Die globale sexuelle Revolution“. Kuby nimmt im Folgenden Stellung.

    https://www.gabriele-kuby.de/single-post/2014/11/03/Eine-Top-down-Revolution

    Der Kaiser ist nackt
    Gender: Selbst Google kann Professor Jordan Peterson nicht mundtot machen. Von Gabriele Kuby

    https://www.die-tagespost.de/feuilleton/Der-Kaiser-ist-nackt;art310,180874

    http://www.freiewelt.net/nachricht/jordan-peterson-kanada-geht-gegen-prominente-stimme-der-konservativen-vor-10071672/

    Die journalistische Web-Datenbank von Ulrich Arndt, Fachjournalist und Buchautor für Gesundheitsthemen, Alternative Wissenschaften, Naturheilkunde und ..

    Zeit-Fragen > 2012 > Nr.25 vom 11.6.2012 > Möchten Sie zu «Schule und Bildung» eine kleine neurolinguistische Seelenmassage?
    Möchten Sie zu «Schule und Bildung» eine kleine neurolinguistische Seelenmassage?
    Angriffsziel Schule und Kirche

    von Dr. phil. Judith Barben, Psychologin

    https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2012/nr25-vom-1162012/moechten-sie-zu-schule-und-bildung-eine-kleine-neurolinguistische-seelenmassage.html

    —————————————
    Frühsexualisierung: Rechtsgutachten stuft schulische Sexualerziehung zur „Vielfalt“ als verfassungswidrig ein
    Epoch Times/8. September 2016 /Aktualisiert: 8. September
    2016 18:45
    Kinder in der Schule zur „Akzeptanz jeglicher Art von Sexualverhalten zu erziehen“, ist verfassungswidrig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Hamburger Verfassungsrechtler
    in einem neuen Rechtsgutachten.
    http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/fruehsexualisierung-rechtsgutachten-stuft-schulische-sexualerziehung-zur-vielfalt-als-verfassungswidrig-ein-a1931912.html

  2. Nicht nur äußere Bedingungen gilt es auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen, auch die Beschädigung der inneren Identität muss vermieden werden. Denn die eigentümliche Reduzierung des Menschen auf seine Sexualität erfasst neuerdings nahezu alle Bereiche (Krippe, Kita, Schule). Vorallem die Schwächsten, die Kinder, werden möglicherweise ernste Probleme durch Gender Mainstreaming (social engineering) bekommen und damit die Zukunft unseres Volkes (Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent (Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa). [Einzelheiten über „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ sind in dem Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4 nachzulesen]

    1. „…Denn die eigentümliche Reduzierung des Menschen auf seine Sexualität erfasst neuerdings nahezu alle Bereiche…“ –
      Es ist doch gerade die wesentlich unchristliche und „konservative“ Auffassung der kirchlichen Sexuallehre, die den Menschen nachgerade auf eine prähistorische Insektenexistenz zurückführt, alles dreht sich um Vermehrung, Fortpflanzung, „Ehe“, Volk. Ekelhaft.

      Daß der Gender-Gedanke auch Irrwege mit sich bringen kann und lernfähig sein muß, schließt nicht aus, daß die Gender-Idee uraltes Leiden an Ungerechtigkeiten vermindern helfen kann. Völlig unmöglich, unverhältnismäßig und damit entlarvend ist dieses wüste Dreinschlagen durch „Konservative“ und Rechtsextreme auf die Versuche zu einer allgemein größeren Gerechtigkeit.
      So wird es für jemanden verwirrend schwer gemacht, der sich ernsthaft ein seriöses Bild machen will, besonders wegen der besorgniserregenden Beschädigung der Mutter-Kind-Bindung durch immer brutaler den Menschen verzweckende Tendenzen in unserer Zivilisation. Kinder werden weggesteckt in Einrichtungen, die Mütter sollen in der idiotischen Wirtschaftswachstumsreligion versklavt werden. Diese Tendenzen gibt es offenkundig. Da sich aber die schreienden Sexualaufklärungsverhinderer und Schwulenhasser ebenfalls dieses Themas angenommen haben, wird mir eine sachliche Meinungsbildung wirklich schwer gemacht.
      Ist der Wegfall des Betreuungsgeldes eine schlechte Sache? Doch wohl ja, könnte ich meinen. Wenn jedoch von gefühlsblinder „konservativer“ Seite ebenfalls Klage geführt wird über den Wegfall, ist dann der Wegfall nicht doch eine gute Sache? Ich konnte mir noch kein befriedigendes Bild machen.
      „… Auf das Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) wird das Betreuungsgeld in voller Höhe angerechnet, das heißt, es wird vom ALG II wieder abgezogen. Eltern, die ALG II beziehen, dürfen es nur indirekt für die Altersvorsorge oder zum Bildungssparen verwenden, wobei das Gesamtvermögen 200 Euro pro Lebensjahr jedoch nicht übersteigen darf. Faktisch gibt es damit kein Betreuungsgeld für die meisten Eltern, die ALG II beziehen. …“ Wikipedia.
      Sollten demnach die Befürworter des Betreuungsgeldes aus jenen klerikalfeudalen und zutiefst unchristlichen Kreisen kommen, denen der Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft eigentlich völlig egal ist?
      Wie auch immer, der Eindruck wächst bei mir, daß diese „konservativen“ Kreise alles und jeden mißbrauchen. Wer weiß Bescheid?

      1. Ihre Kommentare sind schneidet und ich pflichte Ihnen teilweise sogar zu. Heute ist in der Tat jeder gegen jeden. In der Kirche stehen wir vor einem Schisma (Spaltung) und es wird immer offensichtlicher. Ihre politischen und wirtschaftlichen Überlegungen sind passend.

        Doch der moderne Mensch glaubt, dass Gott keine Ansprüche und Erwartungen an den Menschen stellen darf. Der Mensch denkt, dass Gott sich nicht einmischen soll und der Mensch sein Leben so gestalten darf, wie er es am Besten findet. Diese hedonistische Denkweise geht dann immer zu Lasten der Schwächsten. Besonders darf Gott sich nicht in die Sexualität des Menschen einmischen und hat auch keine Regeln aufzustellen.

        Es ist aber doch anders. Dem Menschen ist nicht alles erlaubt und wenn er es doch tut, dann muss er mit den Folgen leben (vor oder nach dem Tode). Gott hat die Regeln gemacht und der Mensch wird zur Verantwortung gezogen. Verantworten muss sich der Mensch für alles.

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