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Medien und Doppelmoral: Causa Limburg im Vergleich zur Causa Rottenburg

Rottenburg: Fast 40 Mio € aus Kirchensteuermitteln

Schon seit Monaten zieht eine Kampagne gegen den Limburger Bischof Tebartz van Elst durchs Land, die von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“  und ihrem „reformkatholischen“ Kulturredakteur Daniel Deckers stark mitgeprägt wird, wobei das Nachrichtenmagazin wieder „Der Spiegel“ an vorderster Front agiert.

Anlaß für die Presse-Prügel sind vor allem die hohen Kosten für das Diözesanzentrum in Limburg, wobei Renovierung und Neubauarbeiten vom Domkapitel bereits konzipiert worden waren, bevor Tebartz van Elst vom Papst zum Oberhirten dieses Bistums ernannt wurde.

Abgesehen davon, daß diese Kosten weder von der FAZ noch vom „Spiegel“ noch von Vater Staat aufgebracht, sondern von Kirchenvermögen bezahlt werden, abgesehen auch davon, daß die Limburger Bauherren Vorschriften des Denkmalschutzes zu berücksichtigen hatten, ist vor allem folgender Sachverhalt aufschlußreich:

Lob für Großprojekt von Bischof Fürst

Am 2. Juli dieses Jahres hat der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst den Neu- und Sanierungsbau seines bischöflichen Ordinariats im Beisein von 4002200 Gästen eingeweiht.

Der Oberhirte der schwäbischen Diözese nannte den modernen Bau ein „architektonisches Highligh“, welches das Stadtbild Rottenburgs deutlich mitpräge. Das Gebäude sei kein Selbstzweck, sondern „Dienstort im Interesse einer diakonischen Pastoral„, also  –  auf deutsch  –  einer dienenden Seelsorge.

Wie das „Schwäbische Tagblatt“ berichtet, haben Sanierung und teilweiser Neubau des bischöflichen Palais und des Ordinariats nach vier Jahren Bauzeit fast 40 Millionen Euro (genau: 39,2 Mill.) verschlungen.

Das katholische PUR-Magazin schreibt in seiner jüngsten Ausgabe (Nr. 9/2013) hierzu:

„Das Gebäude ist ein exklusives, aufwendig gestaltetes Objekt, das vielfach mit naturnahen und sehr kostspieligen Materialien gestaltet ist. Der Sprecher des Diözesanrates, J. Warmbrunn, zeigte sich froh darüber, daß das Großprojekt in mehrfacher Hinsicht zu einem guten Abschluß kam. Der Diözesanrat als Gremium mit Finanzhoheit habe es in jeder Phase gefördert und die nötigen Mittel bewilligt. Pressse, Politik und Kirche lobten den Bau.“ 

Abschließend schreibt das PUR-Magazin, der Limburger Bischof stehe dagegen wegen der Renovierung seines Bischofshauses und Dienstsitzes „in bundesweiter Kritik“.

Woran diese so offensichtlich gegensätzliche „Wahrnehmung“ und „Aufarbeitung“ unserer Medienlandschaft wohl liegen mag?

Diese ist  – rein der Sache nach  –  umso unlogischer, als in Rottenburg voll und ganz Rücklagen aus Kirchensteuer-Einnahmen verwendet wurden, in Limburg hiervon aber nur 2,5 Mill. (das meiste wurde dort aus dem Vermögen des „Bischöflichen Stuhls“ bezahlt).

Ob diese merkwürdige, von der Sache her nicht begründete Doppelmoral bzw. Schieflage vielleicht damit zusammenhängt, daß der Limburger Oberhirte als „konservativ“ und „romtreu“ gilt, der Rottenburger Bischof hingegen schon seit langem deutschlandweit für seine „reformkatholische“ bzw. modernistische Haltung bekannt ist…?!

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Weiterer lesenswerter Text zum Thema: http://kreuzzeichen.blogspot.de/2013/09/zoff-im-bistum-limburg.html

Kommentare

14 Antworten

  1. Egal ob der Bau und das dafür benötigte Geld 31 Mio. angemessen ist oder nicht angemessen ist. So ist der ganze Trubel darum doch ein Krieg. Ein Krieg zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle. Viele im Glauben schwache Menschen nehmen das Thema gerne dazu als Anlass heftig über die Kirche, Würdenträger und Gläubige zu schimpfen, und trotzig massenweise aus der Kirche auszutreten. Entweder ich bin für Christus und seine Kirche, oder ich bin gegen Ihn. Aber weil ich Ihn doch liebe, weil er mich zuerst geliebt hat, so soll es mich doch nicht Interessieren, den Bischof zu verurteilen, sondern besser für Ihn zu Gott und zu Jesus, der im Vater ist, zu Beten. Die Liebe wird nicht geliebt.
    Ja ich finde es wirklich Schade dass das wieder zum Anlass genommen wird, um aus der Kirche auszutreten.

  2. Na, wie ist die Stimmung jetzt? Ein staatsanwaltschaftlich verfolgter Lügner, der im finanziellen Größenwahn das Geld der Katholiken verschleudert, oder ein armer Märtyrer, der für seine konservative Haltung verfolgt wird?

    1. Guten Tag,
      na, steht es sich gut auf der Leitung?
      In diesem Artikel geht es darum, aufzuzeigen, daß sich die Medien MERKWÜRDIGERWEISE nicht für das 40 Mio. teure Bischofsprojekt in Rottenburg-Stuttgart interessieren – ok?
      Übrigens: Ein Strafbefehl-ANTRAG der Staatsanwaltschaft ist noch lange keine Verurteilung, selbst die Eröffnung eines Hauptverfahrens wäre dies nicht. Oder ist Ihnen das ABC des Rechtsstaats nicht geläufig? Oder meinen Sie, Kirchenmänner hätten keinen Anspruch darauf? Sind doch nicht alle Menschen vor dem Gesetz gleich – oder?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. „Der Bischof habe die Steigerungen auf bislang bekannte 31 Millionen Euro zum Teil selbst verursacht, sagte der Sprecher des Vermögensverwaltungsrates, Jochen Riebel, in mehreren Interviews. „Ich kann es mir nur so erklären, dass der Bischof von Limburg entweder ein raffinierter Betrüger oder krank ist“, sagte Riebel“

        Spätestens jetzt müsste Herr Tebatz doch aktiv werden? Oder ist seine 15 000 € teure Badewanne schon in Betrieb? Nebenbei: Gibt es eine solche in Rottenburg? Alle Menschen sind gleich?

        1. Guten Tag,
          jener Jochen Riebel hat noch im Januar dieses Jahres gerne den Gregorius-Orden aus der Hand des Bischofs angenommen. Wo war denn seine jahrelange kritische Aufarbeitung als vom Bischof eingesetztes Mitglied eines Kontrollgremiums?
          Seine Äußerung gegen den Bischof (krank oder Betrüger) ist eine dreiste Beleidigung.
          (Auf das „Wannen-Argument“ reagierte ich bereits an anderer Stelle – siehe Kommentare zum Artikel „Medienverwirrspiel…“)
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

    2. @ Guenter:
      na,wer noch einen Funken Grips hat,erkennt natürlich das letztere.
      Diese Kampanien sind weder neu noch originell und offenbaren die „übertünchten Gräber“ in diversen Gemeinden und Diözesen.

  3. Ich vermute auch, wie in dem Artikel geschrieben steht, eine Hetzkampange gegen den recht romtreuen Tebartz-von-Elst. Ich erlebte diesen Bischof in einem persönlichen Gespräch vor ca.3 Jahren, eher bescheiden. Hoffentlich nimmt das bald ein Ende.

  4. ob die welt „menschlicher“ wäre, wenn „die kirche in Deutschland so verschwindend klein“ wäre und weniger macht hätte? so manche vergewaltigte frau würde diese frage sicher eindeutig bejahen. rund 95 % der kosten für angeblich mildtätiges wirken der „amts-„kirchen in ihren tendenzbetrieben werden von der allgemeinheit über steuern finanziert – ohne jegliches mitspracherecht. dabei lautet das motto in unserer gesellschaft doch eigentlich: wer zahlt, bestimmt die musik! auch der bischof lebt von den steuern aller – und das in einem land, in dem angeblich kirche und staat getrennt sind. merkwürdig, nicht wahr?

    1. Guten Tag,
      bei Ihren Bemerkungen zu den staatlichen Zuschüssen für kirchliche Sozialwerke (von Ihnen „Tendenzbetriebe“ genannt), wie etwa Krankenhäuser, Kindergärten, Pflegeheime usw. vergessen Sie, daß der Staat nur die laufenden Kosten bezuschußt, nicht jedoch die Errichtung eines Gebäudes und sonstige Infrastruktur-Kosten. Daher ist der Staat so scharf auf kirchliche Einrichtungen, weil er dabei eine Menge spart. Verstanden?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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