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Medienexperte Rota kritisiert Maischbergers Entschuldigung gegenüber Ditfurth

Von Felizitas Küble

Am heutigen Freitag, den 14. Juli 2017, veröffentlichte das Nachrichtenmagazin FOCUS-online ein Interview mit dem Stuttgarter Medienexperten Prof. Dr. Franco Rota zum Eklat bei der Maischberger-Talksendung über die Hamburger Krawalle.

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hatte die Sendung wegen der Ausfälle der Ex-Grünen Jutta Ditfurth vorzeitig verlassen. (Siehe hierzu unser Bericht.) 

Die ultralinke Aktivistin hatte die Einsatzkräfte scharf kritisiert, linksextreme Gewalttaten hingegen verharmlost. Nicht allein Politiker von CDU und CSU stellten sich hinter die Polizei, auch Hamburgs Oberbürgermeister Olaf Scholz (SPD) erklärte: „Polizeigewalt hat es nicht gegeben, das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise.“

Unter dem Titel Bosbach verließ wütend die Runde befragt das Münchner Magazin den Medienwissenschaftler über den aufsehenerregenden Ablauf dieser Talkshow.

Zur Reaktion Bosbachs erklärt Prof. Rota, der Christdemokrat sei ein „streitbarer Politiker vom alten Schlag: gerade heraus, hin und wieder emotional, der seine Überzeugungen begründen kann, das hat er auch gegenüber Mehrheiten seiner eigenen Partei gezeigt“.

Es sei durchaus „nachvollziehbar“, so der Medienexperte, daß Bosbach nicht „ständig unterbrochen und niedergeredet werden“ wollte.

Prof. Franco Rota über Ditfurths „unsachliche Schmähungen“

Ditfurth habe immerhin „alle Register der non-verbalen Schmähungen wie Augenverdrehen sowie ständiges Unterbrechen eingesetzt“, ihr Auftritt sei in einer „übertriebenen, unsachlichen Form“ erfolgt. Die Moderation habe „überfordert“ gewirkt.

Mittlerweile hat sich Frau Maischberger öffentlich bei Jutta Ditfurth wegen ihrer Aufforderung an diese zum Verlassen des Studios entschuldigt. Doch der Ex-Grünen reicht dies noch nicht aus, da sie in der Schlußphase der Sendung nicht mehr zu Wort gekommen sei, wie Ditfurth beklagte.

Zuvor hatte sie freilich Bosbach in der Talkrunde „mimosenhafte“ Empfindlichkeit vorgehalten, drei Tage später per Tweet sogar höhnisch nachgetreten: „Mimose macht Mimimi bei Medien, seit Tagen. Armer Mann, kein Leben“.  – Welches erbärmliche intellektuelle und moralische Niveau offenbart sich hier?

Selbst das linksliberale Journalistenforum „Meedia“ wundert sich und bezeichnet ihr Benehmen als einen „Mix aus frech, böse und unbelehrbar“.

Zurück zu Prof. Rota: Er kritisiert Maischbergers Entschuldigung gegenüber Ditfurth:

„Dies ist der Kotau vor einer sich völlig daneben benehmenden Ditfurth, die ihre Gastsituation missbraucht. Eine Entschuldigung bei Herrn Bosbach für den Auftritt von Frau Ditfurth wäre wohl besser angebracht gewesen. Insofern hat sie ihre Fehlinterpretation der Situation über die Sendung hinaus verdeutlicht.“

Umfragen in STERN und BILD zu Bosbachs Abgang

Mittlerweile publizierte der CDU-Politiker auf seiner Bundestags-Webseite eine eigene Stellungnahme zu den Vorgängen. Er berichtet darin u.a.:

„In den ersten 24 Stunden nach der Erstausstrahlung der Sendung haben mich knapp 100 SMS erreicht, Zustimmungsquote 100%, daneben kamen gut 600 Mails und Faxe, Zustimmungsquote etwa 95% – wobei die 5% Kritiker sicherlich einwenden werden, dass die 95 % die Sache falsch bewerten.“

Die linke Zeitschrift STERN-online veröffentlichte eine Leserbefragung (ob der Abgang Bosbachs „angemessen“ war), an der fast 40.000 User teilnehmen: 70% äußerten sich hierbei verständnisvoll zugunsten des CDU-Abgeordneten. An einer gleichartigen BILD-Umfrage nahmen fast 224.000 Leser teil, also über fünfmal mehr: Hier entscheiden sich sogar 85% eindeutig für Bosbach: „Ich hätte das Studio an seiner Stelle auch verlassen.“

Zugleich dokumentiert der konservative CDU-Parlamentarier auf seiner Homepage die Straftaten aus dem linken/linksradikalen und dem rechten/rechtsradikalen Spektrum im Vergleich  – demzufolge gab es auf linker Seite in den letzten drei Jahren deutlich mehr Gewalt-Delikte: http://wobo.de/news/Deliktsbereiche%20Rechts%20und%20Links.pdf

Quelle für die Interview-Zitate: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/bosbach-verliess-wuetend-die-runde-medienwissenschaftler-ueber-talk-eklat-maischberger-wirkte-ueberfordert_id_7355028.html

Foto: http://wobo.de/bildergalerie

Kommentare

5 Antworten

  1. Also man kann davon ausgehen, dass eine Frau, die immer älter wird, sich endlich mal ein paar Manieren zulegt. Sollen sich die Talkgäste demnächst mit Eiern und Tomaten bewerfen, weil sie sich nicht grün sind? Den Zuschauer freut es vielleicht, aber das ist kein Niveau für eine Gesprächsrunde. Steinbach hätte nicht so sensibel reagiert wie Bosbach, da ist sie eher eine Kämpfernatur ist. Damit sich Frau Ditfurth keine blauen Hörner holt und blamiert, hat man Frau Steinbach ausgeladen?
    Zustand der CDU/CSU, das Desaster hat die Partei selbst verschuldet, ohne Frage. Viele der Ex-Union-Wähler haben schon Konsequenzen gezogen, auch ich, die Union ist für mich nicht mehr wählbar mit einer Kanzlerin Merkel, aber all die anderen Altparteien auch nicht, also bleibt nur die AFD für mich. Es kann nicht sein, dass Politiker, allen voran Merkel, entgegen ihrem Wählerauftrag Gesetze missachten, wie sie wollen. Das kann man ihr nicht durchgehen lassen.
    Dabei darf aber auch nicht untergehen, wie seit der Ära Schröder in Regierung mit den Grünen unsere Gesetze derart geschliffen wurden, dass statt Opfer jetzt Täterschutz herrscht, dass vor allem die SPD unlängst klammheimlich sich weiter am Grundgesetz vergriffen hat, um Autobahnen und Schulen privatisieren zu können. Als ich die Petition erhielt, ich konnte es erst gar nicht glauben, wie wenig Politiker unsere Gesetze scheren und diese nach Herzenslust in ihrem Sinne verbiegen. War es etwa kein Taktieren, als es um Frau Schwesig heiß geworden ist, das man sie weggelobt hat? Der ungesunde Parteifilz findet sich leider in jeder Altpartei. Ferner sagte Barley SPD einmal, die Kanzlerin ist eine von uns, ich glaube eher, sie wird immer grüner und von konservativen Werten der CDU/CSU sehe ich bei der Kanzlerin kaum noch was und ihren Hofstaat Altmaier, Tauber und Co., die voll nach rotgrünlinks gerutscht sind, und der Rest der Partei hat keinen Mumm in der Hose, gegen die Domina auf zu begehren. Natürlich sind Wahlgesetze schwierig und ich erwarte von der CDU/CSU nach der Wahl, dass sich der konservative Flügel vom linken Flügel distanziert, doch das wird Wunschtraum vermutlich bleiben.

  2. Bosbach hat sich völlig korrekt verhalten, das muss sich ein gestandener Mann nicht von einer spätpubertären Ditfurth weiter anhören. Maischberger, Illner, Will und Co. würden die Augen aufgehen, wenn man ihren Personenschutz einsparen würde und sie in Brennpunktvierteln leben müssten – bei so viel Realitätsverweigerung. Ja, das Staatsfernsehen ist wirklich linksgrün durchorganisiert. Nun ja, die Antifa hat ihren Auftritt in Berlin schon angekündigt, wenn die dann mal das Studio stürmen, Pech gehabt, Frau Maischberger. Dann wird ihnen Frau Ditfurth sicher erklären, Opfer gehören zum Klassenkampf dazu – oder geht Maischberger etwa die Muffe?

  3. Das sehe ich durchaus nicht so verklärt. Bosbach ist nicht wirklich streitbar. Wäre er das, wäre er aus der CDU ausgetreten, anstatt Merkel auf Parteitagen hochleben zu lassen, und wäre Erika Steinbach nicht in den Rücken gefallen, anstatt vorzeitig die Sendung Maischbergers zu verlassen.
    (Interview mit Bosbach zu Steinbach – das finde ich dermaßen schwach, dass es mir die Schuhe auszieht: UND: Steinbach ist streitbar und gradlinig, aber nicht Bosbach, der mit seiner folgenlosen Konzilianz gar nichts verändert hat und mit seiner falschen Loyalität zu Personen die Rechtsbrüche seiner Parteichefin mitträgt bis heute: http://wobo.de/die-afd-kann-kein-politischer-partner-sein. Er weiß ganz genau, welch schweres Unrecht geschieht und hat nicht den Mumm, das auch klar und deutlich zu benennen. Ich habe mir auch seinen Vortrag bei Pater Ockenfels vor dem schwarzen Freitag zum Netzdurchsetzungsgesetz angehört, und fand das dermaßen schwach und nichtssagend, dass es zwar nett war, aber nicht heldenhaft. Sorry.ich mag Bosbach als Typen, aber das reicht so nicht, und dem Ernst der Lage war es erst recht nicht angemessen.

    Soviel Unsinn Ditfurth tatsächlich redete – Bosbach wusste vorher, mit wem er da zusammentreffen würde. Der Anlass, warum er ging, ist mir bis heute ein Rätsel. Ditfurth teilte hart aus, wurde aber auch selber hart angegriffen ohne darauf beleidigt zu reagieren. So ist das nun mal in solchen Sendungen. Mir war der Stil insgesamt zu schwarzweiß, bei Ditfurth auch zu infantil-vulgär, aber Bosbach stellte keineswegs einen Helden dar, sondern eine beleidigte Leberwurst, die ihr Anliegen nicht vertreten konnte oder wollte.

    Nein, er ist kein „Widerständler“, sondern ein Mitläufer, der in den letzten Jahren an seine Grenzen kam, weil das Unrecht, das Merkel tut, unerträglich wurde, aber das würde er niemals deutlich sagen. Er weicht einfach zurück und hält der Kanzlerin die Stange. Das ist lau, ein taktierendes Hinken auf beiden Seiten.

    1. Na ja, eine spätpubertierende Ditfurth würde ich mir auch nicht antun, aber lassen wir das. Da kann ich Bosbach auch verstehen, dass er sich von der Ex-Grünen nicht ….. .
      Vor allem verstehe ich Horst Seehofer nicht, der der Kanzlerin einen eigenen Kanzlerkandidaten hätte entgegen stellen können, um die Union zu retten. Stattdessen spielt er lieber Bettvorleger und russisches Roulett. Doch leider beherrscht Merkel ihr Terrain und alle ducken sich aus Angst um ihre Pfründe weg oder kann sie alle erpressen? Ich glaube bei der Wahl wird es der Union nicht gut bekommen, dass sie sich von Merkel nicht distanziert hat und die Augen vor der Tatsache verschließt, dass Merkel nach wie vor gefährlich bleibt und nicht daran denkt, das Parlament zu fragen. Der Unionswähler hat nur eine Chance, das Drama zu beenden, wozu den Feiglingen in der Partei, die gerne gegen Merkel rebellieren würden, aber es nicht tun, das Kreuz fehlt, indem er der Union zwar die Stimme gibt, aber der Kanzlerin bei den zwei Stimmen, die er hat, die Stimme verweigert. Aber ich werde nicht die Union wählen, weil die Kanzlerin nicht im Interesse der Bürger, die hier schon länger leben, handelt, lieber würde ich diese Stimme der Biertrinkerunion – kleiner Scherz – geben. Die ÖDP wäre nicht schlecht, aber ich finde, die AFD sollte zur starken Opposition werden.

      1. Wenn Bosbach sich diese „spätpubertierende Ditfurth“ nicht antun will – und sie war auch schon vor der Sendung so wie sie ist – warum geht er dann überhaupt da hin?
        Und das, nachdem Maischberger Erika Steinbach ausgeladen hat?
        Bosbach ist einer von diesen Feiglingen, die Sie nennen, die eigentlich aufgrund ihrer öffentlichen Akzeptanz die CDU hätten retten können.
        Und für das Desaster der Merkel-CDU kann wiederum Ditfurth nichts.
        Und ich sage es Ihnen ehrlich: Ditfurth mag man mit Recht für verblendet oder politisch extrem halten, aber sie ist immerhin ehrlich und hält mit all ihrem Kram nicht hinterm Berg.
        Es mag der rasenden konservativen Community fremd sein, was ich jetzt sage:
        Das ist mir tausend mal lieber als dieses hinterhältige Taktieren, das wir bei den meisten anderen erleben, quer durch die Parteien. Sie hat das gewagt, was ein Bosbach verweigert: sich zu trennen von Leuten, mit deren Haltung man nicht mehr gemeinsam gehen kann oder will (aus der natürlich persönlichen Sicht desjenigen). Ich sage das, weil Jesus von uns Ja und Nein fordert und nicht Taktik (O wenn Ihr kalt oder warm wäret!“ ruft der Herr…). Das Nein des Sünders in Verblendung ist immer noch besser als das Jein des Bürgerlichen, weil es auch in der Verblendung ehrlich ist. Ditfurth macht Ihnen nichts vor. In gewissem Sinn gibt sie sich ja gerade dem gesammelten Hass, der auch hier spürbar ist, zum Abschuss frei. das spricht dafür, dass sie wirklich denkt, das sei richtig, was sie tut, und dass sie bereit ist, dafür einzustehen.
        Damit mich niemand falsch versteht sage ich es erneut ausdrücklich: Ich teile Dirfurths Positionen in keiner Weise und halte sie in vielen Punkt für falsch und sogar verderblich.

        Ich finde also, dass die konservative Seite von ihrem undifferenzierten Ditfurth-Bashing runterkommen sollte und sehen sollte, dass in einem gewissen Sinn der Mut und die Konsequenz einer Ditfurth (aus meiner Sicht freilich im Falschen) einem Bosbach vollkommen fehlt.
        Die richtige Gesprächspartnerin im Gegensatz zu Ditfurth wäre daher tatsächlich Steinbach gewesen, und Maischberger ist offenbar zu schwach, hier kluge „Aufstellungen“ zu machen.

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