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Medjugorje – eine unendliche Geschichte?

Von Felizitas Küble

Obwohl sich die für Medjugorje zuständigen Oberhirten (erst Bischof Zanic, danach Peric) deutlich gegen die Echtheit der angeblichen „Marienerscheinungen“ ausgesprochen haben, obwohl die dortige Bischofskonferenz zweimal amtlich erklärte, keine „Übernatürlichkeit“ jener Phänomene feststellen zu können, behaupten viele Medju-Anhänger immer wieder, „die Kirche“ könne kein endgültiges Urteil über diese Privatoffenbarung verkünden, solange die Erscheinungen in Medjugorje anhalten. bildma1

Diese Sichtweise ist jedoch kirchenrechtlich unsinnig und historisch unhaltbar, wie allein schon der Fall Heroldsbach (Bistum Bamberg) zeigt: Jene „Marienerscheinungen“ Anfang der 50er Jahre wurden sehr wohl kirchlich eindeutig abgelehnt, obwohl sie jahrelang weiter andauerten.

Sodann wird von Medjugorje-bewegter Seite mitunter der irreführende Eindruck erweckt, als sei allein schon die Einrichtung der vatikanischen Untersuchungskommission eine Art „Seitenhieb“ gegen den dortigen kritischen Bischof; als diene dieses Gremium quasi als eine „Korrektur-Instanz“.

Auch diese Deutung ist haltlos, wie erneut das Beispiel Heroldsbach belegt: Damals gelangte der dortige Bischof zu einem klaren „Nein“ gegenüber den vermeintlichen Erscheinungen  – und diese Ablehnung wurde von der römischen Glaubenskongregation (damals: Hl. Offizium) bestätigt und von Papst Pius XII. bekräftigt. media-372515-2

Laut Kirchenrecht ist der Diözesanbischof zuständig für die Beurteilung von Privatoffenbarungen  –  und der Vatikan schaltet sich nur dann ein, wenn es der betreffende Bischof wünscht oder wenn die Phänomene (wie im Fall Medjugorje) internationale Ausmaße annehmen (Millionen Pilger aus aller Herren Länder).

Gleichwohl stellt sich die Frage, ob in puncto Medjugorje evtl. deshalb nach über 33 Jahren noch kein Ende der „Erscheinungen“ in Sicht ist, weil so der Anhängerschar suggeriert werden kann, solange die „himmlischen Botschaften“ anhalten, könne die Kirche angeblich kein definitives Urteil fällen.

Wo bleibt das angekündigte „sichtbare Zeichen“?

Ein weiterer pikanter Gesichtspunkt könnte zudem auch eine Rolle spielen:

Bereits Anfang der 80er Jahre wurde von Medjugorje-Sehern öffentlich angekündigt, daß die Erscheinungen am Ende durch ein auffallendes Wunder bzw. „sichtbares Zeichen“ in aller Öffentlichkeit bezeugt bzw. vom Himmel her bestätigt würden.

Es handle sich hierbei um ein „Zeichen, das der Menschheit gegeben“ wird und das ihrer Bekehrung dienen solle.

Hierzu heißt es auf der Medjugorje-Webseite wörtlich:

„Nach den Ankündigungen wird das sichtbare Zeichen am Ort der Erscheinungen von Medjugorje auftreten, damit die ganze Welt es sehen kann. Das Zeichen wird als Beweis für die Erscheinungen gegeben und damit die Menschen wieder zum Glauben kommen.“  

(Quelle hier –  unter „Botschaft“ vom 26.12.1982: http://www.medjugorje.de/botschaften/alle-botschaften/page/39.html?tx_medjumessage_pi1%5Bcontroller%5D=Message)

Das bedeutet, daß die Medjugorje-Seher sich durch diese Ankündigung gewissermaßen selbst die Hände gebunden haben, denn wenn die „Erscheinungen“ beendet werden, muß der „Menschheit“ dieses „sichtbare Zeichen“ geboten werden.

Alles Weitere liegt auf der Hand.

DIESER ARTIKEL wurde auch auf KATHNEWS übernommen: http://www.kathnews.de/medjugorje-eine-unendliche-geschichte

 

 

Kommentare

19 Antworten

  1. Warum findet sich bei manchen Gegnern von Medjugorje die gleiche Verbissenheit wie bei manchen Befürwortern?
    Spätestens mit dem Tod von Pater Petar Ljubicic wird sich herausstellen, ob das Geschehen dort echt ist. Er soll das versprochene Zeichen ja 10 Tage vorher der Welt ankündigen. Und er ist Jahrgang 1946. Er kann also schon morgen sterben.
    Auch wenn es noch 10, 20 oder mehr Jahre dauert, auch wenn Medjugorje ein Unkraut sein sollte oder es ist, „lasst es wachsen bis zur Ernte“ (Mt 13).
    Das Wichtigste ist nicht, Medjugorje als Schwindel aufzudecken, sondern sich selber zu bekehren. Fr. Küble erscheint es als ein Kriterium der Unechtheit zu sein, dass die „Gospa“ die Menschheit nach 33 Jahren noch immer zur Bekehrung aufruft. Muss sich nicht auch sie (Fr.K.) jeden Tag neu bekehren?
    Viel Gnade uns allen für die immer neue Bekehrung u viel Gelassenheit.
    Michael

    1. Guten Tag,
      Sie legen das Bibelwort „Laßt es wachsen bis zur Ernte“ nicht richtig aus, denn es bedeutete natürlich nicht, daß Kirche und Gläubige nun etwa darauf verzichten sollen, vor Irrlehren oder irrgeistigen Phänomenen zu warnen. Nicht ohne Grund fordert uns der Evangelist Johannes auf: „Prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind hinausgezogen in die Welt.“
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. @ Frau Küble, in Medjugorje habe ich Gott erfahren und dort haben viele zu Ihm und zum glauben gefunden, nicht wenige Priesterberufungen hat es dort gegeben, schon viele sind von Drogen Alkoholsucht oder Krankheiten geheilt worden, viele haben sich dadurch von schweren Sünden und von Esoterik, Okkultismus abgewandt und sind aus Fängen des Satans befreit worden. Dieser Ort ist wahrlich von Gott gesegnet und heilig, das Gebet steht dort an erster und gebeichtet wird sehr viel, wie kaum an einem anderen Ort. Ich habe dort eine gesunde und echte katholische Frömmigkeit erfahren, wie ich mir wünsche das es überall der Fall wäre. In den 33 Jahren der Erscheinungen haben sich die Früchte eindeutig als gut erwiesen. Jesus sagte ein schlechter Baum bringt keine guten Früchte und ein guter keine schlechten. Schon allein an den Früchten kann man erkennen das Medjugorje von Gott ist. Da fragt man sich was für ein Geist in ihnen wohl wirkt, das sie so verbissen und scharf darauf sind den ruf eines so heiligen Ortes und die dort stattfindenden Marienerscheinungen zu schädigen und zu bekämpfen. Das erinnert mich an Saulus, wie er die ersten Christen verfolgte und bekämpfte, nur weil er die Botschaft Jesu mit seinen verstand nicht fassen und als wahr erkennen konnte. Ich glaube, es wird noch sehr schmerzlich für sie sein wenn Gott ihnen die Augen öffnet und sie erkennen läßt in welchem Irrtum sie sich befinden und wieviel Unrecht sie getan haben.

    1. Guten Tag,
      nur weil Sie und andere in Medjugorje „Gott erfahren haben“ etc, meinen Sie, ich dürfe nicht kritisch darüber schreiben? Ist Ihnen entgangen, daß ich lediglich auf kirchenamtliche Fakten verwies? Daß nicht ich, sondern die Medjugorje-Seher behaupten, es gäbe am Schluß ein „sichtbares Zeichen“?
      Aber ganz typisch für verbissen eingestellte Erscheinungsbewegte, wie Sie reagieren: Ich werde direkt mit dem Christenverfolger Saulus verglichen – und dies deshalb, weil ich lediglich die kirchlichen Standpunkte in dieser Causa in Erinnerung gerufen habe.
      Wirklich aufschlußreich, wie weit der Grad schwarmgeistiger Verblendung gehen kann.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Es ist durchaus möglich, dass Menschen in Erscheinungsorten sensibler werden und innerlich eher bereit sind, auf die Stimme Gottes zu hören.

        Möglicherweise sind solche Orte für Menschen wie eine Oase und das wirkt sich bestimmt auch positiv aus.

        Bei aller positiver Stimmung muss aber trotzdem nach der Wahrheit gesucht werden.

        Es gibt Menschen (auch Priester) die austreten bzw. zurücktreten, weil sie das Gefuhl haben, es wird viel gelogen in der Kirche und das passt nicht zu Jesus.

        Vertuschungen oder aus einer falschen Rücksichtsnahme die Wahrheit nicht sagen, kann sich die Kirche nicht erlauben.

        Wenn der Papst schon eine eher pessimistische Haltung gegenüber Medjugorie hat, wird das seinen Grund haben.

        Dem Papst liegen sicher Infos vor, die wir nicht haben.

        Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Kirche trotzdem noch viel zu rücksichtsvoll mit uns umgeht.

        Stellt Euch nur mal vor, es wäre in der Kirche bekannt, dass Menschen die Botschaften selbst schreiben und wir bekommen es nicht erzahlt, damit keine Panik ausbricht.

        33 Jahre Erscheinungen sind halt viel zu schön um wahr zu sein.

        Wenns nen menschlichen Erfinder von Medjugorie geben sollte, der müsste sich schon länger schämen, und im Erdboden verschwinden wollen.

        33 Jahre lügen, wer ist so abgebrüht, so abgestumpft und einsam?

      2. @ Osterglocke
        jetzt gehen wir mal davon aus, dass die Seher und die Unterstützung die Botschaften selber schreiben. So ist es einfach so, dass es mit jeder Botschaft schwerer wird, da auszusteigen.
        Medjugorje hat ja sehr früh eine eigene Dynamik entwickelt und wer brächte den Mut auf, zu sagen „also nee, ich bin mir da eigentlich nie sicher gewesen, ob ich mir das alles nicht eingebildet habe!“
        Ich denke, dass die Kirche da früher weiser war, indem sie die Seher „aus dem Verkehr gezogen hat“.

      3. Estersimplicia,

        Mut hat bei mir auch dazu gehört, als ich zugeben musste, ca. Seid meiner Firmung nicht mehr beichten gewesen zu sein. Da dacht ich auch, ich packs nicht.

        Wer Jesus an seiner Seite hat, der kennt doch angeblich keine Angst.

        Man lästs so dahinplubbern, bis die Seher mal verstorben sind, dann erledigt sichs von allein.

        Weisst Du, Jesus reisst demjenigen nicht den Kopf ab, aber die Medien.

        Gott vergibt einem Erfinder von Botschaften (falls es nicht doch echte sind)
        sollte er es gestehen, aber die Menschen nicht.

        Es wir ja immer gesagt, vor den Menschen solle man keine Angst haben……

        Genau, die Menschheit wird kritisiert, weil sie mehr Angst vor Menschen als vor Gott hat.

        Jesus kennt uns wie wir sind und die Menschen nicht.

        Mir machen Menschen auch mehr Angst ab und zu als Jesus, möglicherweise falsch….ist aber so.

        Wo ein Wille, da ist auch ein Weg

      4. Ich denke mal, es besteht ein Unterschied, in der Beichte was zu bekennen (und ja diese Angst kennt wohl jeder, der mal ernsthaft beichten war), als das sozusagen der Weltöffentlichkeit bekannt zu geben.
        Ich persönlich denke, zu Beginn war das eine Mischung von Einbildung, Spiel und ja vielleicht war es den KIndern gar nicht bewusst, das das gar nicht stimmte.
        Dann griff der Staat ein, die Mönche stellten sich hinter die Kinder, die Pilger kamen, das ganze bekam eine Dynamik, der sich keiner mehr einfach so entziehen konnte und jeder hielt sich am anderen der Gruppe fest, um sich selber einzureden, dass da doch die Gospa erscheint.
        Und irgendwie wird es dann von Woche zu Woche schwerer, zu sagen „Nee, also nee, da ist ja gar nichts“ oder auch nur „ich bin mir im Grunde nicht sicher!“

        Selbstverständlich ist immer, wo ein Wille ist, ein Weg, aber dieser Weg ist oft ein Kreuzweg und, ja wer will in Zeiten, wo die Wahrheit eh keinen interessiert (auch dem Herrn sei’s geklagt innerkirchlich), für die Wahrheit der eigenen Wahrnehmung Leid auf sich nehmen, insbesondere, weil ja in Medju auch Gutes (Bekehrungen, Beichten) geschieht.
        Hätte man auf die jugoslaw. Bischöfe gehört und versucht, Medju runterzukochen, eben nicht dahin zu wallfahren, dann hätte das alles einschlafen oder sich als echt beweisen können, aber so fordert der Ungehorsam, dass man eben weiter macht.
        Ein richtiger Teufelskreis.

    2. Die echte Gottesmutter wird in Medjugorie auch da sein, genau wie Jesus.

      Es geht doch nur darum, ob den Sehern tatsächlich die echte Gottesmutter erscheint oder nicht.

      Die Glaubigen denken an die echte Gottesmutter beim Beten, die echte Gottesmutter fuhlt sich angesprochen.

      Wenn aber die Seher lügen sollten, dann muss es den Gläubigen gesagt werden.

      Beten können wir überall.

      1. Maria ist eine beeindruckende Frau und Persönlichkeit. Jesus hat uns aber den Heiligen Geist gesandt. Marienerscheinungen hat uns Jesus allerdings nicht versprochen?

        Außerdem gibt es Menschen, welche gern im Mittelpunkt stehen.

    3. Zeuge der Wahrheit?

      In der Bibel steht nirgendwo etwas von Marienerscheinungen. Wenn der Heilige Geist uns leitet, wofür brauchen wir Marienerscheinungen?

      Ich wäre deshalb vorsichtig, in Sachen Medjugorje andere Menschen des Irrtums zu bezichtigen.

      Wir können überall Gott erfahren, wenn wir uns nach ihm ausstrecken. Da viele Menschen mit dem Ziel der Gottesbegegnung nach Medjugorje pilgern, werden Gottesbegegnungen dort verstärkt passieren. Das hat aber nichts mit den „Sehern“ zu tun. In unserer Gemeinde ist Gott ebenfalls spürbar anwesend, weil durch starke Anbetung der Raum mit Salbung gefüllt wird.

      Im übrigen habe ich einen katholischen Priester kennengelernt, der in Medjugorje seine Berufung erlebt hat. Nicht nur ich habe diesen Priester als extrem schwierigen Menschen kennengelernt. Ob dieser Priester ein Segen für seine Gemeinde ist, sei einmal dahingestellt. Die „nicht wenigen Priesterberufungen“ sind daher nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal für Medjugorje.

      Selbstverständlich darf jeder Mensch seine eigene Meinung zu Medjugorje haben. Ich halte mich nur an Gottes Wort. Wie eingangs meines Beitrags angemerkt, steht im Evangelium nichts von Marienerscheinungen.

      Der Apostel Thomas hat nicht an die Auferstehung Jesu Christi geglaubt. Erst als er die Wundmale von Jesus fühlen durfte, hat er geglaubt. Zweifeln ist also nichts schlimmes.

  3. Was mir immer wieder auffällt ist, dass den meisten Katholiken in Bezug auf Rom und Kirche überhaupt nichts auffällt.
    Bei Erscheinungsorten, Botschaften usw. meinen sie aber, den Durchblick zu haben!
    Da hakt*s doch!

  4. Heroldsbach ist trotzdem echt!!
    Mich jedenfalls hat die sog. „Ablehnung“ noch nie interessiert.
    Man weiß ja, wie sie zustande kam….

    1. Ich war diverse Male in Heroldsbach, das ist alles viel zu wirr, das kann gar nicht echt sein!
      Und ja, von den Kindern wurde verlangt zu unterschreiben, dass die Kirche das Recht hat über echt und unecht zu entscheiden.
      Die Kinder haben sich geweigert, und so bleibt die Frage?
      Wer entscheidet dann?
      Die Seher? ja und mit welchem Recht?

    2. In „trotzdem“ steckt das Wort „Trotz“.

      Dass Sie das nicht interessiert ist aber vollkommen klar, deshalb werden Sie auch weiterhin eine „Trotzhaltung“ einnehmen.

      ——————
      „Als zweites Trotzalter wurde früher häufig eine bestimmte Phase in der Pubertät bezeichnet, in der die Heranwachsenden sich insbesondere gegen die Erziehungsberechtigten wenden.“
      ——————

      Und erziehungsberechtigt ist in diesem Fall die Kirche = das ordentliche Lehramt und nicht der oder die trotzigen Laien.

      GOTT sei DANK !

      1. Die Kirche muss selber „erzogen“ werden.
        Jedenfalls gesäubert von allen Häresien und Mietlingen.
        Dann erst kann man weiterreden…..

    3. Aha! Mit dem Recht des Himmels, so, so.
      Nun wissen wir, dass es bestimmt Drogen gibt, und bestimmte Krankheiten, die zur Folge haben, dass man Dinge sieht und/oder hört, die andere eben nicht sehen und/oder hören.
      Wie unterscheiden wir nun das eine vom anderen?
      Besonders kompliziert wird das nun, wenn man ein wenig über den katholischen Tellerrand blickt und andere, Konfessionen und Religionen wahrnimmt.
      Auch hier gibt es Visionen und Prophezeiungen.
      Wie sind, diese, nun ihrer Ansicht nach einzuordnen?

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