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Medjugorje: Maria erscheint mit „Jesuskind“, doch segnen tut sie selber…

Von Felizitas Küble

In der aktuellen Januar-Zeitschrift „Medjugorje“ aus Einsiedeln, herausgegeben von der Schweizer Initiative „Maria, Königin des Friedens“, wird wie üblich für diese Erscheinungsstätte geworben, die kirchlich nicht anerkannt, aber aus pastoralen Gründen als Gebetsstätte zur Regulierung des Pilgerstroms eingerichtet ist.

Aufschlußreich sind in dieser Ausgabe einige Aussagen aus den „Marien-Botschaften“ der letzten Jahre und Jahrzehnte, in denen sich Maria  – so das Blatt ganz erfreut – als Segensträgerin und Segensspenderin erweist.

Das wäre   – rein theoretisch betrachtet  – durchaus kein Problem, denn alle Christgläubigen sind zum Segnen berufen, erst recht also die Gottesmutter als edelstes aller Geschöpfe.  

Theologisch sehr merkwürdig wird es allerdings, wenn die (angebliche) Madonna gemeinsam mit Jesus bzw. dem „Christkind“ erscheint, aber nicht etwa der göttliche Heiland den Segen spendet (obwohl die Quelle jeden Segens GOTT selber ist), sondern Maria  – so als ob das Jesuskind lediglich zur „frommen“ Dekoration dient, aber sonst „nichts zu melden“, nichts zu sagen, geschweige etwas zu segnen hat.

BILD: Dieses fundierte Buch „Der Medjugorje-Betrug“ (570 Seiten) gibt es bei uns zum Sonderpreis von 15,80 Euro

In der genannten Zeitschrift werden dazu folgende „Botschaften“ aufgelistet: 

An Weihnachtsfest des Jahres 2005 sagte sie:

„Mit dem kleinen Jesus in meinen Armen segne ich euch alle mit besonderem Segen.“

Fünf Jahre vorher, am 25.12.2000, erwähnte die vermeintliche Gottesmutter erst ihren eigenen Segen, dann erst den des „neugeborenen Jesus“ (der zudem nach 2000 Jahren bestimmt nicht mehr „neugeboren“ ist):

„Ich segne euch alle mit meinem Segen und dem Segen des neugeborenen Jesus.“

Ebenso fragwürdig ist die neueste Weihnachts-„Botschaft“ des Christfestes 2022. Dort erschien sie wieder „mit Jesus in meinen Händen“ und erklärt am Schluß:
„Ich segne euich mit meinem mütterlichen Segen“.

Reichlich sentimental und theologisch nichtssagend ist auch die Ansage vom 25.11.2020:

„Ohne den kleinen Jesus habt ihr weder Zärtlichkeit noch ein Gefühl des Himmels, das sich im Neugeborenen verbirgt.“

Es fällt auf, wie Christus, der verherrlichte und auferstandene Gottmensch, ständig verkitscht und verniedlicht wird – und seine einzigartige Bedeutung als Erlöser überhaupt nicht angemessen zum Vorschein kommt.

Anscheinend merkt die erwähnte Zeitschrift in ihrer grenzenlosen Naivität und Medjugorje-Begeisterung nicht einmal, welche angreifbare Inhalte sie mit dieser Blütenlese präsentiert….

Aber mit der „Unterscheidung der Geister“ ist es allgemein in der Erscheinungsszene nicht weit her, es fehlen oft sogar die einfachsten theologischen Kenntnisse…

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

Kommentare

11 Antworten

  1. Ich glaube nicht an die Echtheit der Erscheinungen, und habe auch mit anderen Erscheinungen und Verheißungen Probleme, auch wenn es heisst, dass auch Jesus in Privatoffenbarungen sagt …zB wer dieses Bild verehrt usw, dem werde ich beistehen und diese Seele wird nicht verlorengehen…..
    ??????

    Aber diesen Artikel verstehe ich auch nicht so ganz.
    Die Gottesmutter wird ihr Kind auch oft gesegnet haben, auch wenn sie „wusste“…nur: sie und auch Josef verstanden nicht, was Jesus, als er 12 war, damit meinte, er müsse im Haus seines Vaters sein…
    Sie bewegte die Worte in ihrem Herzen, heisst es.
    Vielleicht geht es wirklich einfach um den mütterlichen Segen.
    So wie Jesus als Kind auf Maria als angewiesen war, ihr anvertraut wurde… So auch wir.
    Maria = Kirche, wie ein Kommentator bemerkte.
    Und ganz spontan fiel mir ein, wie Jesus sagte: wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…

    Und hochtheologische Abhandlungen zu erwarten, ist ohnehin überzogen.
    Jesus hat einfach gesprochen, in Gleichnissen, bezogen auf die damalige Lebenswelt.
    Und grade Einfachheit wird oft nicht verstanden.

    Ich denke immer, wer seine Bibel und gute theologische Literatur, auch den KKK kennt, weiss so etwas recht einzuordnen … und mit Erscheinungsbewegten auch mal barmherzig sein… selbst mit denen, die bewusst lügen sollten, was ich aber nicht zu entscheiden wagen würde.
    Obiges Buch habe ich zur Hälfte gelesen….aber wirklich verstanden habe ich die Zusammenhänge noch nicht…und auch nicht die Beweisführung….warum weiss ich nicht, denn dumm bin ich nicht…(wenn auch nicht so intelligent, wie ich gerne wäre)… ich lese aber weiter, und dann eben noch ein 2.Mal.
    Empfehlen, natürlichvauch wachsam, zur Prüfung möchte ich folgende Bücher:
    Immaculee Ilibagiza, Aschenblüte und
    Der Junge, dem Jesus begegnete.

    (Diese Bücher haben mir mächtig imponiert.
    Und dass die KK dort zur Aussöhnung der Tutsis und Hutus beiträgt, finde ich großartig und wundervoll.)

    Prüfet alles, das Gute behaltet.
    Sagt schon Paulus.

    1. Guten Tag,
      natürlich konnte Maria das Christkind einstmals segnen, denn wenn ER auch GOTT war, so war ER zugleich seinen Eltern untertan.
      Hier geht es aber darum, daß die Pilger gesegnet werden – und (der angebliche) Christus als eigentlicher Segensspender erstens kein Wort spricht, zweitens nicht segnet, also offenbar nur der „frommen“ Dekoration dient.
      Zudem ist Christus im Himmel kein „Jesuskind“ mehr, sondern der verklärte und auferstandene HERR.
      Maria erscheint interessanterweise nie im kleinkindlichen Zustand – auch nicht zusammen mit ihrer Mutter Anna….
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      PS: Und der Evangelist Johannes sagt:
      Prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind hinausgegangen in die Welt…

      1. Zitat: Zudem ist Christus im Himmel kein Jesuskind mehr…

        Genauso wurde es uns am 1. Weihnachtstag auch gepredigt. Schon bald kommen in den liturgischen Texten andere biblische Geschichten. Man hält sich quasi nicht mit der Kindheit Jesu auf. Und es stimmt, einige Passagen zur Geburt, dann Erscheinung des Herrn, welches ja eigentlich schon auf die Herrschaft über die ganze Welt hindeutet.
        2. Weihnachtstag Stefans Mätyrertod wegen der Verkündigung des Auferstandenen und dann 28.12 der Kindermord in Bethlehem.

        Erleben wir Weihnachten auch im Laufe des Jahres. Denken wir hin und wieder im Jahreskreis an das wunderbare Geheimnis seiner Geburt.

  2. Leider eine glatte Irrlehre, Maria zur 4. Person der Gottheit zu erklären. Haben diese Leute nie die Worte von Maria anlässlich der ersten öffentlichen „Aktion“ Jesu auf der Hochzeit zu Kana gelesen, wo Maria demütig erklärt: „Was ER sagt, das tut!“

  3. Liebe Frau Küble,
    sehr guter Artikel. Jesus darf nicht verkitscht werden.
    Man sieht häufig Madonnenfiguren, die das Jesuskind als einfach nur kleines Kind auf dem Arm trägt und Maria als große Königin mit überdimensionalen Krone. So ist auch die Fatima-Madonna für mich vor einigen Jahren zur Kitschmadonna geworden.
    Sie trägt eine riesen Krone auf dem Kopf und erweckt den Eindruck, als ginge es nur um ihre Person.
    Maria war eine demütigen Frau und ist eine Fürsprecherin.
    In unserer Heimatkirche hat der Künstler es sehr treffend gestaltet. Maria trägt ein blaugoldenens Kleid .Jesus trägt sie als König auf den Arm. Sie selbst wirkt schlicht und trägt eine goldene Krone als schlichten Ring ähnlich wie einen Lorbeerkranz .
    Der ganze Gesichtsausdruck ist der biblischen Maria nachgeformt.
    Demütig und Ausdruck von einer starken Frau.

    1. Man sieht auch häufig Jesusbilder, die IHN als erwachsenen Mann zeigen, die unsäglich kitschig sind…

      Am besten in meinen Augen sind die Skizzen von Rembrandt…

  4. Lesen die Leute, die solche „Botschaften“ zusammenstoppeln bzw. weiterverbreiten, eigentlich selbst, was sie da für einen Unsinn schreiben? Muss so etwas erlaubt sein? Kann das niemand stoppen? Lässt die Kirche alles nur noch laufen? Aber Hauptsache, wir haben „ein Gefühl des Himmels“ – die Erlösung ist wohl out…

  5. Es fällt auf, wie Christus, der verherrlichte und auferstandene Gottmensch, ständig verkitscht und verniedlicht wird – und seine einzigartige Bedeutung als Erlöser überhaupt nicht angemessen zum Vorschein kommt.

    So ist es!

    Auch sind diese angeblichen Botschaften seit dem Jahr 1981 nur hohl – von dem albernen Erscheinungstheater der Mirjana D-Soldo ganz zu schweigen.

    MfG

  6. „Fünf Jahre vorher, am 25.12.2000, erwähnte die vermeintliche Gottesmutter erst ihren eigenen Segen, dann erst den des „neugeborenen Jesus“ (der zudem nach 2000 Jahren bestimmt nicht mehr „neugeboren“ ist):
    „Ich segne euch alle mit meinem Segen und dem Segen des neugeborenen Jesus.“ (F.Küble)

    Dazu:
    Nimmt man ernst, was ernsthafte Mariologen versichern, dass alles, was dogmatisch über Maria ausgesagt worden ist, zunächst Aussagen über die Kirche sind – und: dass das Faktum der Menschwerdung Christi stets neu in der Aktualität des Lebens in der Gemeinschaft der Kirche sich ereignen muss, um gläubig wirksam zu werden,
    dann:
    ja, dann ist gerade das zu überdenken, was in Klammern im Text eingefügt ist:

    „der zudem nach 2000 Jahren bestimmt nicht mehr „neugeboren“ ist“.

    Die Kirche – mit dem „neugeborenen“ Christus in ihrer Mitte – hat tatsächlich die Vollgewalt zu segnen!

    Nichts für ungut und schönen Sonntag!

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