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Medjugorje: Neue „Botschaft“ an die Seherin Mirjana vom 2. Januar 2015

Von Felizitas Küble

Stets am zweiten Tag jeden Monats erhält die „Seherin“ Mirjana Dragicevic-Soldo aus Medjugorje eine sog. „Privatbotschaft der Muttergottes“. 

Dies geschah auch am gestrigen 2. Januar 2015; diese angebliche Offenbarung des Himmels wird per Newsletter vierge_pellevoisinverbreitet.

Der Erscheinungsort Medjugorje existiert bereits seit über 33 Jahren, wurde von Millionen Pilgern besucht, ist allerdings kirchlich nicht anerkannt.

Wir dokumentieren hier die jüngste Botschaft der „Gospa“ (wie die Gottesmutter in jener Gegend genannt wird) im vollen Wortlaut:

„Liebe Kinder! Ich bin hier bei euch als Mutter, die euch helfen möchte, die Wahrheit zu erkennen. Während ich euer Leben auf der Erde lebte hatte ich die Erkenntnis der Wahrheit und damit ein Stück des Paradieses auf Erden. Deshalb wünsche ich euch, meinen Kindern, das Gleiche.

Der himmlische Vater möchte reine Herzen, erfüllt mit der Erkenntnis der Wahrheit. Er möchte, dass ihr all jene liebt, denen ihr begegnet, weil auch ich meinen Sohn in euch allen liebe. Dies ist der Anfang der Erkenntnis der Wahrheit.

Euch werden viele falsche Wahrheiten angeboten. Ihr werdet sie bezwingen mit einem Herzen, das durch Fasten, Gebet, Buße und das Evangelium gereinigt ist. Das ist die einzige Wahrheit und es ist die Wahrheit, die euch mein Sohn hinterlassen hat; das müsst ihr nicht sehr betrachten. Von euch wird ersucht, zu lieben und zu geben, wie ich es tat. Meine Kinder, wenn ihr liebt, wird euer Herz ein Zuhause sein für meinen Sohn und mich, und die Worte meines Sohnes der Leitfaden in eurem Leben.

Meine Kinder, ich werde euch, die Apostel der Liebe, benutzen, um all meinen Kindern zu helfen, damit sie die Wahrheit erkennen. Meine Kinder, ich habe immer für die Kirche meines Sohnes gebetet, so erbitte ich das gleiche von euch. Betet, dass eure Hirten mit der Liebe meines Sohnes erstrahlen. Ich danke euch.“

Hierzu ergeben sich folgende Fragen und Anmerkungen:

1. Schon eingangs heißt es seitens der angeblichen Madonna, sie komme deshalb auf die Erde, weil sie den „lieben Kindern“ helfen wolle, „die Wahrheit zu erkennen“. – Hierfür bedarf es freilich keiner Marienerscheinung. Die Heilige Schrift, die kirchlichen Glaubenslehren, die Zehn Gebote und die Sakramente genügen vollauf. media-390606-2

2. Geradezu unsinnig ist folgender Satz der Erscheinungsphänomens:Während ich euer Leben auf der Erde lebte hatte ich die Erkenntnis der Wahrheit und damit ein Stück des Paradieses auf Erden.“  –  Die selige Jungfrau hat keineswegs unser Leben auf Erden gelebt, denn sie war von Gott als Mutter seines Sohnes auserwählt, makellos empfangen und lebte in einer besonderen Nähe zu ihrem göttlichen Sohn. 

Ebenso falsch ist die Aussage, sie habe die „Erkentnis der Wahrheit“ gehabt, „während ich euer Leben auf der Erde lebte“.  –  Statt „während“ müßte es vielmehr heißen „seitdem…„, denn die „Erkenntnis der Wahrheit“ ging ihr ja keineswegs verloren, nachdem sie in den Himmel aufgenommen wurde.

3. Unlogisch wie ein rundes Viereck ist auch die Behauptung, den „lieben Kindern“ würden viele „falsche Wahrheiten“ angeboten. Eine Wahrheit ist nie falsch, sonst ist sie eine Lüge, zumindest ein Irrtum.  –  Offensichtlicher Unfug ist auch die Feststellung, die Reinigung des Herzens durch Fasten, Gebet, Buße und Evangelium sei die einzige Wahrheit“, die Christus „hinterlassen“ habe.

4. Die Schmeichelei der Erscheinungs-„Madonna“, sie werde die Seherschar dazu „benutzen“, um den Menschen zur Wahrheitserkenntnis zu verhelfen, ist ebenfalls unsinnig, weil es keiner Privatoffenbarungen und „Himmelsbotschaften“ bedarf, um zur Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen. Hierfür gibt es die Bibel, die apostolische Tradition und das Lehramt der Kirche sowie die menschliche Vernunft.

 

 

 

Kommentare

4 Antworten

  1. Während Maria auf Erden lebte, hatte sie gerade *nicht* die Erkenntnis der Wahrheit. Im Gegenteil war sie mit Joseph über die (echte) Prophezeiung des alten Simeon verwundert, Lk 2,33. Wie hätte sie sich wundern sollen, wenn sie die Erkenntnis der Wahrheit gehabt hätte?
    Ebenso wußte sie nicht, wieso der Jugendliche Jesus zum Tempel ausgebüxt war, und hat ihm ihre Sorge vorgeworfen: Lk 2,48-50.
    Die Medjugoristen kennen die Bibel einfach nicht.

  2. Frau Küble, ein paar kritische Bemerkungen zu Ihren kritischen Anmerkungen:
    “um die Wahrheit zu erkennen, bedarf es keiner Marienerscheinung.“
    Richtig. Aber wenn der liebe Gott es will, dass Maria erscheint – wollen Sie ihm das prinzipiell verbieten? Sind die Botschaften in Lourdes und Fatima unnützes Geschwätz? –
    „Die selige Jungfrau hat keineswegs unser Leben auf Erden gelebt.“
    Ja. Jeder lebt sein eigenes Leben. Aber wir haben mit Maria auch Gemeinsames: unser Menschsein.
    “falsche Wahrheiten” – Können Sie wirklich nicht verstehen, dass darunter vielerorts verkündete sogenannte „Wahrheiten“ gemeint sind?
    (Wenn es z.B. in 1Joh 2,16 heißt: „es ist die letzte Stunde“ – Wie könnte man auch diesen Satz ins Lächerliche ziehen!)
    Sie entpuppen sich – wie mir scheint – als Fanatikerin. Damit kommt auch Ihr berechtigtes Anliegen, Irrlehren aufzudecken, in Misskredit. Schade!
    Michael Kerner

    1. Guten Tag,
      auch kirchlich genehmigte Marienerscheinungen sind zur Wahrheitserkenntnis nicht notwendig, da sie der göttlichen Offenbarung nichts hinzufügen und nichts wegnehmen (dürfen). Die kirchliche Approbation einer Privatoffenbarung bedeutet keine Glaubensverpflichtung für die Katholiken, sondern lediglich eine Erlaubnis (Approbation = Genehmigung). Die deutsche Übersetzung „anerkannt“ ist ungenau und mißverständlich, weil eine Approbation keine Erscheinung sicher als übernatürlich bestätigt, sondern lediglich den Gläubigen die Zustimmung dazu erlaubt.
      Niemand „verbietet“ dem lieben Gott eine Marienerscheinung, darum geht es doch gar nicht – allerdings war es der Höchste selbst durch seinen Heiligen Geist, der dafür sorgte, daß es im Hebräerbrief gleich eingangs heißt, Gott habe „zuletzt gesprochen durch seinen Sohn“.
      Christus ist das vollständige und endgültige Wort Gottes.
      Darauf hat besonders Papst Benedikt immer wieder hingewiesen, es ist aber Lehre der Kirche seit zweitausend Jahren, ein sog. „Axiom“, also die Denkvoraussetzung für diverse Einzeldogmen, wonach die göttliche Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen ist. Dieser Punkt steht auch im Anti-Modernisten-Eid des hl. Papst Pius X.
      Im übrigen gehört Medjugorje ohnehin nicht zu den kirchlich genehmigten Erscheinungen. Diese zu kritisieren ist gewiß kein „Fanatismus“. Die Kirche lehnt es ab, Privatoffenbarungen wie das 5. Evangelium zu behandeln, das gilt sogar für die „anerkannten“, erst recht für die anderen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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