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Medjugorje-„Seherin“ über ihre täglichen „Erscheinungen“

Marija Pavlovic-Lunetti erhält seit über 30 Jahren „Botschaften“

Die „Seherin“ Marija gehört zu jenen Visionären von Medjugorje, die angeblich bis heute  –  also seit über 30 Jahren  – täglich einen „Besuch“ der Gottesmutter (Gospa) erleben.

Anfang der 80er Jahre  –  in der Frühphase der „Erscheinungen“   – erklärte sie, ins Kloster gehen zu wollen.  Mittlerweile ist sie mit dem Italiener Lunetti aus Mailand verheiratet und Mutter von vier Kindern.   Auch „Seherin“ Vicka hatte Anfang der 80er Jahre bekräftigt, daß sie Ordensfrau werde, was ebenfalls nicht eintraf.

Niemand aus der Seherschar hat den geistlichen Stand gewählt  – und keiner der männlichen „Visionäre“ das Priestertum. Dies wäre sicherlich nicht unbedingt ein grundsätzliches Problem, wenn es nicht diese anderslautende Ankündigungen gegeben hätte.

Zurück zur heute 46-jährigen Visionärin Marija, die der jüngsten Ausgabe der Medjugorje-Zeitschrift „Oase des Friedens“ (Nr.8/2011) ein ausführliches Interview gab, das teilweise aufschlußreich ist.

Die Kernaussage dieser Unterredung findet sich bereits im Titel: „Die wichtigste Botschaft der Gospa ist ihre Anwesenheit unter uns.“

Wie bitte?  – Das Wichtigste an einer „Erscheinung“ soll sein, daß sie überhaupt stattfindet? Und inwiefern beinhaltet diese Feststellung eine „Botschaft“?

Im Gespräch mit der „Oase“ erläutert Marija dies damit, daß die „Gospa“ ihnen (den „Sehern“) die „Nähe Gottes bewusster gemacht“ habe:

„Denn früher dachten wir, Gott sei weit weg von uns, irgendwo im Himmel, wo er nicht an uns denkt und nicht mit uns ist. Die Gospa erinnert uns, daß wir uns bewußt werden, daß Gott mit uns und unter uns ist.“

Muß hierfür die Madonna über 40.000 mal erscheinen, damit sechs „Seher“ etwas begreifen, was sich von selbst versteht, wenn man die einfachsten Grundlagen der biblischen Botschaft, der kirchlichen Lehre und der katholischen Sakramente kennt: Daß Gott nämlich durchaus kein unnahbar fernes, lediglich abstraktes „höchstes Wesen“ ist, das mit uns und unserem Leben nichts zu tun hat  („nicht an uns denkt“). Eine solch irrige Gottesvorstellung wäre deistisch und damit ohnehin häretisch.

Marija erhält also   –  eigenen Aussagen zufolge   –  seit über 30 Jahren tägliche (!) Erscheinungen der Himmelsmutter, damit sie das simpelste ABC des Glaubens begreift?

Außerdem weiß die Visonärin zu berichten:

„Das tägliche liturgische Programm der Pfarrkirche in Medjugorje ist auf Einladung der Gottesmutter entstanden. Vorher gab es außer der hl. Messe kein Gebetsprogramm in der Kirche.“

Hieraus ergeben sich folgende Fragen:

1. Ist die heilige Messe nicht ohnehin das mit Abstand wichtigste tägliche „Gebetsprogramm“ in einer katholischen Kirche?

2. Die Gläubigen sind bereits seit vielen Jahrhunderten zum Gebet und vor allem zur eucharistischen Anbetung eingeladen (daher die offenen Kirchen). Dies kann in aller Stille und persönlichen Frömmigkeit geschehen; dafür bedarf es keines „Gebetsprogramms“.

Zudem plaudert Marija Folgendes aus dem Nähkästchen, um das „Besondere“ von Medjugorje aufzuzeigen:

„Ich erinnere mich an einen Bischof, der anonym nach Medjugorje kam. Nachher erzählte er, daß er, als er die vielen Jugendlichen eine Stunde lang vor dem Allerheiligsten auf dem harten Kies knien sah, es auch probierte, aber nicht schaffte. Die Jugendlichen knieten, beteten und schauten auf Jesus. Und der Bischof sagte: „Ich schämte mich, daß ich als Bischof so wenig Kraft und auch zu wenig Glauben habe, um auf diesem Kies zu knien.“

In Wirklichkeit brauchte sich der Bischof weder zu schämen noch fehlt es ihm deswegen an „Glauben“, weil er im vermutlich vorgerückten Alter nicht mehr so fit auf Kies knien kann wie das fromme Jungvolk dort.

Seit wann hängt die persönliche Andacht und Gläubigkeit eines Menschen davon ab, wie jung bzw. körperlich durchtrainiert er ist?  Wird hier nicht eine fragwürdige „Leistungsfrömmigkeit“ sozusagen auf dem „Kieswege“ präsentiert?

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

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