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Medjugorje: Mirjanas neue Himmelsbotschaft

Von Felizitas Küble

Medjugorje ist ein kirchlich nicht anerkannter, aber allseits bekannter Erscheinungsort in Bosnien-Herzegowina. Dort soll seit über 34 Jahren der „Himmel die Erde berühren“, wie es in Fankreisen gerne heißt.

Zur Seherschar gehört auch Mirjana Dragicevic-Soldo; sie erhielt am 2. Oktober 2015 von der Gospa (wie die Madonna in jener Region genannt wird) wieder eine „Privatbotschaft“, die auch online verbreitet wird. Wir veröffentlichen den vollen Wortlaut (Linien zur Hervorhebung von uns):  Scannen0004

„Liebe Kinder! Ich bin hier bei euch, um euch zu ermutigen, euch mit meiner Liebe zu erfüllen und von neuem aufzurufen, Zeugen der Liebe meines Sohnes zu sein.

Viele meiner Kinder haben keine Hoffnung, sie haben keinen Frieden, sie haben keine Liebe. Sie suchen meinen Sohn, aber sie wissen nicht, wie und wo sie Ihn finden. Mein Sohn breitet für sie die Hände aus; helft ihnen, dass sie in Seine Umarmung kommen.

Meine Kinder, deshalb müsst ihr um die Liebe beten. Ihr müsst viel, viel beten, damit ihr noch mehr Liebe habt, denn die Liebe besiegt den Tod und bewirkt, dass das Leben fortbesteht. Apostel meiner Liebe, meine Kinder, vereint euch mit aufrichtigem und einfachem Herzen im Gebet, wie weit ihr auch immer voneinander entfernt seid.

Ermutigt einander im geistigen Wachstum, so wie ich euch ermutige. Ich wache über euch und bin mit euch wann immer ihr an mich denkt. Betet auch für eure Hirten, für diejenigen, die wegen meinem Sohn und wegen euch allem entsagt haben. Liebt sie und betet für sie. Der himmlische Vater hört eure Gebete. Ich danke euch.“

Hierzu einige Anmerkungen:Wetzlar-DSC_0640-2 - Kopie

1. Die wahre Gottesmutter wird nur jene Menschen als ihre „Kinder“ bezeichnen, die auch Kinder Gottes sind. Alle Menschen sind zwar Geschöpfe Gottes, aber die geistliche Kindschaft erhalten wir durch die Taufe; durch die schwere Sünde wird die Freundschaft mit Gott zerstört. Daher sind jene Getauften, die sich nicht  mehr in der Gnade Gottes befinden, keineswegs im Zustand der Gotteskindschaft (theologisch als „Gnadenstand“ bezeichnet). Wenn also jemand weder Hoffnung, noch Frieden, noch Liebe hat, dann ist er kein Kind Gottes – und folglich auch kein Kind der Madonna. Es wird hier aber das Gegenteil behauptet.

2. Wer Christus sucht, findet ihn in der Kirche  – wo sonst?  Warum wird diese klare Lösung in der Medju-Botschaft nicht erwähnt? Stattdessen ruft diese Erscheinung ihre Seherschar fast flehentlich um Hilfe an. Wozu hat Christus dann überhaupt eine Kirche gegründet, wenn die „Madonna“ jahrzehntelang auf die Erde steigt, um ein halbes Dutzend Visionäre als geistliche Hilfstruppen zusammenzurufen?

3. Die Liebe Christi besiegt den Tod und schenkt uns das ewige Leben bei Gott. Hier wird aber gesagt: „…daß das Leben fortbesteht“. – Welches Leben? Das irdische? – Falls hier die ehelich-intime Liebe gemeint sein sollte, welche für Nachkommenschaft sorgt, so überwindet diese Form der Liebe keineswegs den Tod, denn sie existiert im Jenseits nicht mehr.

4. Das „geistige Wachstum“ ist freilich etwas, das Mirjana und die anderen Visionäre von Medjugorje dringend benötigen, was aber durch derart banale Botschaften kaum zustandekommen kann. Im übrigen erscheint es merkwürdig, wenn die angebliche Madonna nur dann über ihre Schar wacht, sofern diese „an mich denkt“. Wo ist hier von Gott, wo von Christus oder vom Hl. Geist die Rede?

Felizitas Küble leitet hauptberuflich den KOMM-MIT-Verlag und ehrenamtlich das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Kommentare

Eine Antwort

  1. Liebe Frau Küble,

    Zur neuesten schönen, mütterlichen Medjugorje-Botschaft. Me dju gor je kann
    man übrigens mit „Mitten im Herzen Jesu“ übersetzen bzw. es steht fast so da.

    Zu Punkt 4: Kinder denken an ihre Mutter und die geistigen Kinder an die
    Gottesmutter. Das führt uns

    Zu Punkt 1: Alle Menschen haben bereits bei ihrer Geburt einen Schutzengel
    (siehe Thomas v. Aquin)
    und alle Menschen haben bereits bei ihrer Geburt eine himmlische Mutter, auch
    wenn sie noch nicht getauft sind. Und daher sagt vielleicht die Muttergottes, dass
    wir sie in die Umarmung Jesu führen sollen bzw. Sie tut das,
    damit sie die geistige Kindschaft des Dreieinigen Gottes erlangen können.
    Sollte man das nicht verstehen, dann kann ich nur sagen: Liebt eine irdische Mutter,
    die z.B. 4 Kinder hat, nur die Kinder, die den wahren Glauben annehmen, oder liebt
    sie auch die Kinder, die den Glauben noch nicht annehmen können? Ja, genau,
    sie liebt alle ihre Kinder. Und jetzt die entscheidende Frage: Warum tut sie das?
    Weil sie alle Kinder mit ihrem Mann gezeugt hat oder noch besser, weil der Himmlische
    Vater ihr alle Kinder geschenkt hat und ihr alle Kinder als Mutter anvertraut hat und
    was noch wichtig ist: Sie ist von Anfang an Mutter, ob die Kinder getauft sind oder
    nicht. Sie liebt also alle ihre Kinder als Geschöpfe des Dreieinigen Gottes und weil sie
    sich zu allen hinbezogen und verantwortlich fühlt als Mutter. Und wenn dies nun mit
    einer irdischen Mutter schon so ist, dann mit der Himmelmutter erst recht, denn ihre
    Liebe ist noch mal viel viel größer. Das müssen wir also dogmatisch festhalten:
    Die Kindschaft beginnt schon vor der Taufe. Und in diesem Sinne kann die Gottesmutter
    ohne jegliche Probleme von ihren Kindern sprechen. Die Heiden sollen ruhig wissen,
    dass auch sie eine Himmelmutter haben. Sie führt sie dann zu Jesus und zur Taufe.

    Zu Punkt 2: Kirchengründung warum? Um in die himmlische Familie eingegliedert
    zu werden: Vater – Sohn – Hl. Geist und die Tochter, Mutter und Braut

    Zu Punkt 3: Die Liebe bewirkt, dass das irdische Leben in das himmlische
    Leben übergehen kann. Wer die Liebe auf Erden in sich ertötet, der kommt
    in die Hölle, wo es keine Liebe gibt, was daher kein wahres Leben ist, sondern
    eine ewige Hassexistenz. So besteht das Leben durch die Liebe fort.

    Somit ist die neue Botschaft der Königin des Friedens in friedlichen Worten gegeben,
    nicht banal, wie Sie behaupten, sondern in einer verblüffend einfachen, aber doch
    völlig korrekten Dogmatik gegeben, ja es ist sogar genial, denn wenn man die Worte
    der Gottesmutter betrachtet, in Demut, dann erkennt man jegliche Dogmatik darin
    enthalten.

    Alles Gute. Haben Sie keine Kinder?
    Alex

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