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Medjugorje: Wozu über 40.000 „Erscheinungen“ gut sind….

Ist der Ruf zur Heiligkeit eine „besondere Botschaft“?

In der Juli-Ausgabe der Medjugorje-Fanzeitschrift „Oase des Friedens“ findet sich eine begeisterte „Einladung zur Reflexion“ von Mag. Marija Stelzer, geboren in Medjugorje.

Die Autorin begründet unter der Überschrift „30 Jahre unter dem Mantel der Gospa“, welcher theologische Sinn hinter den „Marienerscheinungen“ in der bosnischen Pfarrei Medjugorje zu erkennen ist: es sei der „Ruf zur Heiligkeit“:

„In diesem Ruf zur Heiligkeit zeigt uns die Muttergottes ihre Entschlossenheit in dem, was sie mit uns vorhat und gleichzeitig verrät sie uns, warum sie so lange unter uns bleibt. Sie möchte uns heiligen  – das ist der Kern und der Grund ihres Kommens zu uns.“

Nun ist der Aufruf zur Heiligkeit so alt wie die Kirche selbst  – wozu also zehntausende von Erscheinungen?  – Auch hier weiß Frau Magister Stelzer guten Rat:

„Sie (die Gospa) möchte die Heiligkeit nicht nur für gottgeweihte Personen in der Kirche, sondern sie wünscht die Heiligkeit aller Getauften  – gerade das also, wozu uns die Kirche im 2. Vatikanischen Konzil einlädt und was sich die Kirche selbst als Aufgabe gab: die Heiligkeit von uns allen zu betonen.

Das war für uns alle eine besondere Botschaft, durch die wir erkannten, daß wir auch als Laien zur Heiligkeit berufen sind. Denn soweit mir bekannt, hat niemand vorher zu uns in dieser Weise über die Heiligkeit gesprochen.“

Die Verfasserin widerspricht sich von einem Absatz zum nächsten: erst heißt es, daß dieser Ruf zur Heiligkeit für alle Getauften im 2. Vatikanum von der Kirche „betont“ wurde   –   und direkt im nächsten Satz wird behauptet, die Berufung auch der Laien zur Heiligkeit sei „eine besondere Botschaft“.  –  Warum das denn, wenn sich doch die Kirche „selbst als Aufgabe gab: die Heiligkeit von uns allen zu betonen“, wie Frau Stelzer einräumt?  – Welchen erkennbaren Sinn haben dann mehr als 40.000 „Erscheinungen“ in Medjugorje.

Abgesehen davon hat unsere Kirche den Auftrag der Heiligung für alle Getauften nicht etwa erst auf dem 2. Vatikanum verkündet, sondern immer schon gelehrt, wovon zum Beispiel die zahlreichen heiliggesprochenen „Laien“ schon aus den ersten Jahrhunderten des Christentums Zeugnis geben, darunter viele Märtyrer.

Dieser Ruf zur Heiligkeit ist seit 2000 Jahren überhaupt nichts Neues, geschweige eine „besondere Botschaft“, für deren Verkündigung es mehrerer zehntausend Erscheinungen bedarf.

Doch aus Sicht von Frau Stelzer ist eben dieser Aufruf „der Kern und der Grund ihres Kommens“  – und die Autorin fügt noch hinzu: „Es schien uns, als wären uns mit diesem Aufruf der Gospa die Schuppen von den Augen gefallen. Sie hat uns damit unsere Würde der Kindschaft Gottes auf neue Weise nahe gebracht.“

Wie bitte?   –   Die euphorische Autorin muß nicht nur „Schuppen“, sondern ein dickes Brett vor Augen gehabt haben, wenn sie uns diesen „Ruf zur Heiligkeit“ in immer neuen Varianten als etwas „Neues“ und „Besonderes“ präsentieren möchte.

Doch die Verfasserin scheint ohnehin zu Tagträumereien zu neigen, schreibt sie doch Folgendes über ihre Lektüre der „Botschaften“ von Medjugorje:

„Manchmal, während ich so die Botschaften lese, erlebe ich sie, als ob ich durch einen wunderschönen Blumengarten spazieren würde, in dem Blumen mit verschiedenen Farben und Düften mein Leben bereichern, fröhlicher und dankbarer machen.“

Auf dem Niveau eines „wunderschönen Blumengartens“ befinden sich die naiven „Botschaften“ der „Gospa“ auch tatsächlich  – weit entfernt von der kernigen, nüchternen, handfesten und bodenständigen Botschaft Gottes selbst, die wir in der Heiligen Schrift und in der Lehre der Kirche wiederfinden.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
Kontakt: felizitas.kueble@web.de

Kommentare

2 Antworten

  1. Liebe Leute,

    Da ich genau ein Bekehrter durch diesen gesegneten Ort bin, muss ich Ihre Aussagen über Medjugorje entschieden abweisen.

    Wenn Sie die Botschaften lesen, die vor allem vom Gebet, dann von Umkehr, Beichte und dem Lesen der Schrift spricht, wie können Sie dann das ganze so negativ darstellen?

    Millionen Menschen haben dadurch wieder ihre wahr heimat gefunden: nämlich den Himmel. Und das soll vom Bösen kommen? NIEMALS

    Die Mutter unterrichtet hier im Glauben und das haben wir bitter notwendig, oder nicht?

    fg
    Hermann

    1. Grüß Gott Hermann,

      wenn Sie nun katholisch geworden sind, dann sollten Sie sich nicht weiter an Medjugorje halten, sondern an Rom, denn Rom ist das äußere Zentrum der Kirche, das innere Zentrum ist die Eucharistie – aber nicht Medjugorje und nicht die Erscheinung und ihre Botschaften! Wie ich bereits woanders mitteile, verbreitet die Erscheinung von Medjugorje eine Menge Irrlehren. In den äußerlich schön aussehenden Früchten von Medjugorje ist folgendes faul:

      – Den Franziskanern vor Ort hat die Kirche in den 1980er Jahren befohlen, die Vorkommnisse in Medjugorje abklingen zu lassen! Bis heute wurde dem Corpus Christi der Gehorsam verweigert! Die Seher sind bei dieser Verletzung des Corpus Christi mitverantwortlich!

      – Den Sehern wurde vom Corpus Christi untersagt, in der Öffentlichkeit aufzutreten und die „Botschaften“ zu verbreiten. Sie haben dem kirchlichen Befehl nicht Gehorsam geleistet – bis heute! Ihr Ungehorsam wird von den vielen Anhängern unterstützt und gefördert, indem sie weiterhin die „Botschaften“ haben, hören und verbreiten wollen. Damit machen sie sich alle mitschuldig an der Rebellion gegen den Corpus Christi.

      – Die Kirche hat es verboten, Wallfahrten nach Medjugorje zu organisieren (nicht nur Priestern). Nach wie vor setzt man sich darüber hinweg, zumal sicherlich auch finanzielle Gründe dahinter stecken. Auch hier machen sich alle Wallfahrer, die an solchen organisierten Wallfahrten mitmachen, schuldig, da sie etwas unterstützen, was der Corpus Christi untersagt hat!

      – Die Kirche hat es untersagt, private Wallfahrten nach Medjugorje machen zu dürfen, wenn man sie mit den Vorkommnissen dort verknüpft. Die meisten setzen sich darüber hinweg und arbeiten so gegen den Corpus Christi

      – Die „Erscheinung“ selbst arbeitet gegen all diese und andere Befehle und Anweisungen des Corpus Christi, indem sie die ungehorsamen Seher, die ungehorsamen Franziskaner und die ungehorsamen Pilger und Wallfahrtsorganisatoren anhält, so weiterzumachen!

      – Die Anhänger von Medjugorje unterstützen und befürworten eine Erscheinung, die Irrlehren verbreitet. Wie die Heilige Schrift gegen Irrlehrer und deren Anhänger urteilt, sollte man mal in den Apostelbriefen nachlesen! Das gilt noch heute!

      Folglich ist es nicht die Muttergottes, die hier erscheint, sondern ein Geist der Gegenseite, der gegen die Kirche, den Corpus Christi streitet.

      Hiermit nochmals die sehr wichtige Aussage von Pfarrer Andreas Hönisch:

      „Ich muß allerdings auch zugeben, dass ich in der Seelsorge viele angetroffen habe, die in Medjugorje eine Anfangsbekehrung erfahren haben. Wenn die Bekehrung echt ist, wird der Bekehrte auf lange Sicht einen verbindlichen Zugang zum Gehorsam gegenüber der katholischen Kirche, zum Lehramt und zu den Sakramenten finden. Andernfalls wäre die Bekehrung nicht echt. (…)

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