Von Birgit Kelle (Leiterin von „Frau 2000plus“)
Eine neue Publikation aus dem Haus der Bertelsmann-Stiftung hat sich mit der Frage der Generationengerechtigkeit befasst. Interessanter Aspekt: Die Beschreibung eines Familienwahlrechtes, bei dem die Eltern zusätzlich Stimmen für ihre Kinder erhalten würden.
In die Tat umgesetzt, würde es wohl eine gewaltige Machtverschiebung bedeuten – deswegen wird man es wohl auch niemals umsetzen. Gerecht wäre es allerdings. Denn mit der heutigen Politik bürden wir ja unseren Kindern eine Menge auf.
Da wäre es doch nur fair, wenn ihre Eltern in ihrem Namen Einfluß nehmen könnten auf die Gestaltung der Zukunft.
Ein Ausschnitt (Seite 9): „Ein weiteres sehr wirksames Mittel, um in den alternden OECD-Gesellschaften mit ihren überproportional älteren Wählerschaften die Politik zu einer stärkeren Generationengerechtigkeitsperspektive zu bewegen, besteht in einer Reform des Wahlrechts zugunsten von Kindern bzw. Familien. Nach dieser weitreichenden Idee sollte jedes Elternteil stellvertretend für jedes seiner Kinder, das noch nicht wahlberechtigt ist, zusätzlich eine (halbe) Wahlstimme extra ausüben können.
Derartige „Proxy-Stimmen“ für Kinder – ausgeübt durch die Eltern – würden in mehrerer Hinsicht einen symbolischen und tatsächlichen Perspektivwechsel zugunsten einer generationengerechteren Politik darstellen.„
Das ganze Dokument finden Sie hier: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-3FBB67E9-F80CAE6A/bst/xcms_bst_dms_37614_37615_2.pdf
HINWEIS unserer REDAKTION:
Die Idee des Familienwahlrechts hat Erzbischof Johannes Dyba aus Fulda bereits in den 90er Jahren öffentlich vorgeschlagen, doch sein Impuls verhallte leider weitgehend ungehört.
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