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Mexiko: Wachsender Kult um heidnische „Todesheilige“ bzw. mythische Sensenfrau

Alte Magie im neuen Gewand: „La Santa Muerte“

Als „blasphemisches Symbol“ hat der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, die in Mexiko und Kuba vielverehrte Todesgöttin „Santa Muerte“ bezeichnet, die dort als „Volksheilige“ gilt und eine heidnische Umkehrung der Marienverehrung bedeutet.

Eine derart magische „Ikone“ anzubeten, sei eine Entartung der Religion, sagte der Kardinal am vorigen Mittwoch in Mexiko.

Die katholische Kirche in Mexiko warnt seit längerem vor dieser „Scharlatanerie“ und spricht vom okkulten „Teufelskult“.  

Foto: mexiko-lexikon.de/

Dargestellt wird die Figur als weibliches Skelett in einer kuttenähnlichen, aber seidenen Kleidung; sie trägt in der rechten Hand eine Sense, in der linken Hand einen Globus oder eine Waage.

Die  Totengöttin hat meist einen weiten Mantel, ein rotes Gewand, den „Kopf“ (Totenschädel) zuweilen mit einer goldenen Krone bestückt, so daß sie aus weiter Entfernung zunächst einer Madonnenfigur ähnelt.

„La Santa Muerte“ heißt auf deutsch „heiliger Tod“ bzw „Die Heilige des Todes“; ihre Fans nennen sie aber auch „die Dünne“ oder „unsere Braut“.

Vor privaten oder öffentlichen „Altären“ bzw. vor Glasschreinen und Andachtsvitrinen an Häusern, Werkstätten, auf Plätzen und Straßen werden der Sensenfrau „Opfergaben“ (Rosen, Bilder, Dosen, Zigarren etc) dargebracht sowie Kerzen angezündet.  Auch „Gebetskarten“ mit Anrufungen sind weit verbreitet.

„Santa Muerte“ soll schmerzfreies Sterben bewirken, aber auch bei der Ausführung von Verbrechen  –  etwa beim Drogendeal  – helfen. Deshalb wird sie häufig von Drogenhändlern und Kriminellen verehrt bzw. um Schutz vor der Polizei angerufen. Beim brutalen Drogenkartell Los Zetas ist es laut Zeitungsberichten üblich, das Blut ermordeter Rivalen dieser magischen Sensenfrau zu „opfern“.

Doch ihr makabrer Kult geht weit über solche Kreise hinaus. Auch „Mühselige und Beladene“ wenden sich der Sensenfigur zu  –  oder Menschen, die beruflich mit dem Tod konfrontiert sind.

Allgemein gilt sie als Idol der „Bettler und Banditen“. Vor allem in den Armenvierteln der mexikanischen Hauptstadt wächst ihre Anhängerschaft, z.B. in dem als Räuberhöhle verrufenen Bezirk Tepito.

Es gibt Volksfeste bzw. Andachten für „Santa Muerte“ mit hunderten Teilnehmern, wobei okkulte, heidnische und katholische Elemente in bedenklichster Weise vermengt werden.
Neben magischen Vorstellungen liegt diesem Treiben auch eine Lust am Schaurigen zugrunde, womit sich ähnlich auch die Faszination von Gruselfilmen und sonstigen Horrormedien erklären läßt.

Der Kult dieser Todesgöttin hat sich von Mexiko und Kuba aus fast in ganz Lateinamerika ausgebreitet, zB. in Argentinien, zudem in mexikanisch geprägte Regionen anderer Erdteile und Großstädten wie Los Angeles.

Felizitas Küble, Leiterin des KOMM-MIT-Verlags und des Christoferuswerks in Münster

Fotos: mexiko-lexikon.de Dr. Edith Breburda (2)

Kommentare

3 Antworten

  1. Es gab im Mittelalter vor allem in den Zeiten der Pest-Epidemie als verheerender Seuche und Pandemie bzw. Krankheit auch lokal und regional die Verehrung des Todesengels Azrael als den personifizierten Tod bzw. Schnitter mit Sene und Sanduhr. Azrael gilt auch im Islam als einer der Erzengel, und wird wie auch Raziel (sowie im slawischen Henoch-Buch) im jüdisch-kabbalistischen Buch Raziel erwähnt aus dem u.a. auch der Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus und Renaissance-Hermetiker bzw. hermetischer Philosoph und Johannes Trithemius als Abt von Sponheim und Reuchlin als christlicher Kabbalist und Hermetiker und Humanist zitierten. Im Mittelalter wurde auch noch der 4. Erzengel Uriel verehrt und es gab Engelsmessen als Votiv-Messen und charismatische Heilig-Geist Messen für Vieh-Segen und Wetter-Segen und Feld-Segen und Heilungen und Kranken und Alten und Vieh und Charismen bzw. Gnadengaben des Heiligen Geistes bzw. Wunderkräften und so weiter…tatsächlich wäre es eine gute Aufgabe für Theologen, all diese in Vergessenheit geratenen Messen mal wieder ins Gedächtnis zu rufen und ins Leben zu rufen und neu zu beleben. Siehe dazu auch den breiteren und engeren Bibel-Kanon der Kopten mit dem für die Angelogie bzw. Engels-Lehre bedeutsamen Jubiläen-Buch aus dem noch Origenes und Epiphanias zitierten und dem äthiopischen Henoch Buch bzw- äthiopischen Buch Henoch, aus welchem der Apostel Paulus im Neuen Testament der Bibel im Judas-Brief zitierte und Dionysios Areopagita und Angelus Silesius und Tauler usw.

    http://www.himmelsboten.de

    Die sieben Erzengel in den westlichen und östlichen Kirchen

    http://www.himmelsboten.de/home_htm_files/7aaSieeebyz.htm

    Weiter zu Uriel – Chr.), wo Uriel genannt wird (3 Esra 4,1-34; 5,20; 10,28), erfolgte nach der Vulgata (Ende 4. Jhdt.). Von diesem bei slavischen Orthodoxen (russische Bibel) als kanonisch geltenden Buch gibt es nur lateinische, also keine hebräischen oder griechischen Texte. Den Engel Uriel schickt Gott zu Esra, um …
    ‎Michael · ‎Gabriel · ‎Raphael

    1. Siehe auch die massenhaften Menschenopfer der Azteken etwa in Mexiko und der Karthager im antiken Nordafrika mit dem gräßlichen Moloch-Kult und auch der vor-islamischen heidnisch-polytheistischen Araber und selbst der Germanen etwa in Sümpfen für ihre verschiedenen heidnisch-polytheistischen kriegerischen Götter bzw. Gottheiten und Götzen und auch der Kelten, etwa mit dem Wiccan-Mann, in dem Menschen bei lebendigem Leib in einer riesigen Strohpuppe verbrannt wurden.
      Siehe auch die Parallelen zum Moloch-Kult der Phönizier und Karthager bzw. Punier und Kanaaniter. Dessen Kennzeichen sind immer das Verbrennen von Menschen und auch Kannibalismus, der auch bei den Kelten immer wieder mal vorkam. Sporadisch auch bei anderen heidnisch-polytheistischen Völkern. Bei den Japanern kam dies teilweise noch im 2. Weltkrieg vor. Siehe auch ritueller Kannibalismus. Siehe auch den auch in Indien lange noch praktizierten Brauch der Witwen-Verbrennung, und auch den entarteten pervertierten Teil des Kali-Kultes in Süd-Indien mit Nekromantie und Menschenopfern – etwa bei der Sekte der Thugs usw. Siehe dazu auch die Symbolik der schwarzen Sonne als Swastika.
      Bei den Kelten gab es auch eine ständige Geisterfurcht. Ebenso bei vielen Naturvölkern wie den Amazonas-Indianern. Außerdem war die Gesellschaft vieler heidnisch-paganistischer Völker geradezu sozialdarwinistisch – es gab für Krüppel und Behinderte und Geisteskranke und Geistes-Schwache keinen Platz, sie wurden – wie bei der Euthanasie der Nazis – vielfach gar nicht erst aufgezogen.So gab es dann den Infantizid als Kindstötung bzw. Säuglingsmord etwa noch bei den Wikingern auf Island und bei den Germanen (einschließlich ständiger kriegerischer Sippenfehden und Blutrache und Dauerkriegszustand zwischen den einzelnen Stämmen und teilweise sogar Sippen und Clans innerhalb eines Stammes) und bei den heidnischen Spartanern Griechenlands mit ihrer Eugenik und Euthanasie und den heidnisch-polytheistischen Arabern – diese vor-islamischen Araber vor Mohammed waren patriarchalisch, weswegen Mädchen bei ihnen häufig als minderwertig und unerwünschte Kinder galten, und es häufig zum Infantizid bzw. Säuglingsmord an den Kindern bzw. meist weiblichen Neugeborenen kam usw.
      Erst Mohammed machte damit Schluß. Aber leider war auch der Mondgott Sin/Suen, dessen Sichel-Mond als Zeichen bzw. Emblem noch heute auf der Fahne des islam zu sehen ist, einer der heidnisch-poytheistischen Götzen, denen Menschenopfer dargebracht wurden und der als einer von 365 Gestirnsgöttern mit Namen Il-Alah schon vor Mohammed in der heidnischen Kaaba verehrt wurde.
      Siehe dazu auch den Orientalisten Hans Peter Raddatz mit seinem Buch „Von Gott zu Allah?“ und Prof. Gustav Ruhland als Historiker und den Historiker Egon Flaig und Ibn Warraq und James DeMeo aus den USA und Jaya Gopals Buch „Gabriels Einrflüsterungen“ zu Islam und Islamismus und den Weblog Jihad Watch by Robert Spencer http://www.jihadwatch.org Siehe auch den Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger mit seiner „Philosophia Perennis“.

  2. Schade dass es wohl keine christliche Sichtweise auf die Verehrung der Santa Muerte gibt, die mehr als nur von außen auf den „Trend“ ihrer Verehrung schaut. Wer genauer hinsieht oder sich mit dem Thema wirklich ernsthaft befasst wird feststellen, dass Santisima Muerte zwar wie eine inoffizielle Volksheilige in Mexiko verehrt wird, aber das vornehmlich aus den Gründen, da sie als eine tote Gestalt, nicht mehr über die Lebenden zu richten vermag (siehe die Waage). Daher steht sie allen Menschen und allen Anliegen offen gegenüber, sowohl rechtschaffenen, als auch dubiosen Vorhaben.
    Santa Muerte interessiert sich nicht für Moral, das ist wohl wahr. Zu vergessen ist aber auf keinen Fall, dass ihre Gestalt als TOTE, die nicht nur hierzulande zunächst auf Ablehnung und Entsetzen stößt, auch eine Reflexion ihrer „Schützlinge“ ist. Sie gilt als die Beschützerin der Außenseitern, Ausgestoßenen, Verfolgten, Deskriminierten und Gemobbten und soll sich insbesondere stark machen, sozial geächteten Menschen zu helfen. Mexiko ist in dieser Hinsicht ein weitaus raueres Pflaster als hier und dass das Bedürfnis der Leute dort nach Schutz und Hilfe einer Heiligen umso dringlicher ist, ist nachvollziehbar.

    Was die hier beschriebenen Praktiken von Drogenhändlern und Kriminellen betrifft, es gibt auch Kriminelle, die sich an Santa Muerte wenden, keine Frage. Allerdings sind diese nicht ihr „Klientel“. Der wirkliche „Baron und Schutzheilige der Drogendealer“ ist Jesus Malverde, der zu Lebzeiten wie ein Robin Hood mit kriminellen Mitteln Geld beschafft hat, um es an Arme zu verteilen. Auch er wird von Leuten wie ein Heiliger verehrt und Mexikaner werden sich bei illigalen Geschäften (die aus der Not heraus entstehen) sich um einiges wahrscheinlicher an diesen Mann wenden, anstatt an Santa Muerte.
    Und was die Blutopfer von Ermordeten betrifft, es gibt auf Haiti eine Gottheit oder einen Heiligen, der als Baron Samedi bekannt ist. Es gibt ihn auch in anderen Ländern, allerdings mit anderen Namen und er stellt dort den Gott der Toten und der Regent über alle Verstorbenen dar. Es wird gesagt, er verlangt nach Blutopfern, wenn er jemanden in sein Reich lassen soll, der eines unnatürlichen Todes (sprich, Mord) gestorben ist. Auch er wird als Skelett dargestellt, in einen schwarzen Mantel mit Zylinder und oft Zigarre rauchend. Kann sein, dass es in Mexiko inzwischen Versuche gibt, die Kulte von Baron Samedi und Santa Muerte zu vereinen, allerdings darf sowas meiner Meinung nach nicht als ein bezeichnender Faktor für die Anhängerschaft und Verehrung Santa Muerte’s gesehen werden, wie es hier der Fall ist.

    Bei der Beschreibung der Santa Muerte hätte die Vielfalt ihrer Gewänder und Farben wohl auch viel Einsicht in das Thema gebracht, da diese klare und eindeutige Zuordnungen liefern, wofür sie angebetet wird. Am häufigsten wird sie mit einen
    SCHWARZEN (Schutz vor Bösem, Loslösung von schlechten Emotionen und Erfahrungen sowie den „inneren TOD“ alles Negativen in einem Selbst), einem
    WEIßEN (Reinigung und Beruhigung, Schutz vor allen schlechten Einflüssen durch andere Menschen wie üble Nachrede und Mobbing) oder einem
    ROTEN (Überwindung von Liebeskummer und vermittlung von Durchhaltevermögen und Stärke. Auch, um die wahre Liebe anzuziehen)
    Umhang dargestellt. Diese Farben stellen oft eine Trinität dar, da diese die häufigsten verwendeten Farben für Santa Muerte sind. Wie auf dem Bild in diesem Artikel, wird die Santa Muerte in Rot als Hilfe in Liebesangelegenheiten und als seelische Stütze verwendet. Andere Farben, die auch Verwendung finden:
    GOLD (auch Geldscheine) als Hoffnung, dass finanzielle Probleme überwunden werden und um gute Geschäfte anzuziehen.
    BRAUN dass sie einem hilft, schlechte Angewohnheiten loszuwerden.
    GRÜN wird auch oft anstelle von GOLD verwendet, aber auch um Gerechtigkeit zu bringen und besonders bei Prozessen, um einen fairen Ausgang zu bewirken.
    ROSA oder MEHRFARBIG für Schwule, Lesben, Transsexuelle und andere sexuelle Minderheiten und nonbinäre Identitäten, um Schutz vor Diskriminierung zu bewirken und Akzeptanz zu fördern.

    Wie man seht, es gibt keine Farbe. die in Bezug auf der Santa Muerte kriminelle Absichten begünstigt (zumindest nicht per se).

    Ich würde mir in Zukunft wünschen, dass Artikel hier sich mehr auf FAKTEN berufen. Denn offensichtlich wurde hier schlecht recherchiert, oder es würden sonst keine drei grundverschiedenen Kulte hier über einen Kamm geschert werden. Dass die Verehrung einer Heiligen, die nicht der katholischen Kirche entspringt bei Fundamentalisten auf Ablehnung stößt, kann ich verstehen. Das ist aber noch lange kein Grund, gegen eine Kulterscheinung zu hetzen, die einem nicht einmal persönlich betrifft. Es werden keine Kirchen geschändet, denen zu Ehren die Santa Muerte anstatt der Maria aufgestellt wird. Es wird keine offensive Verbeitung des Glaubens an ihr propagandiert. Es werden keine Menschen unter ihr diskriminiert oder von ihrer Verehrung ausgeschlossen (siehe ihre Weltkugel, sie ist für alle Menschen da!). Es ist eine friedliche Bewgung, die aus dem Bedürfnis heraus entstanden ist, sich an jemanden wenden zu können, der die persönlichen Probleme versteht und sich um sie kümmert, entgültig wie der Tod.

    Sollte irgendeine Kirche etwas dagegen haben, dass sich Menschen anderweitig nach Schutz und Zuflucht umsehen als im klassischen Christentum, sollten sich die Christen lieber darüber Gedanken machen, warum das so ist. Wäre die Gemeinschaft, wie Gott sie wollte, würde nicht über andere gerichtet werden und niemand würde in SEINEM Namen aus welchen Gründen auch immer von irgendwo ausgeschlossen werden. Doch wie häufig werden wir Zeuge, dass Familien außeinandergehen, weil ein Kind offenbar nicht „christlich“ genug lebt für seine Eltern? Dass Menschen in Armut keine Arbeit finden bei kirchlichen Institutionen, nur weil sie nicht auf einen Glauben gemeldet sind? Dass die Kirche durch Verträge Generationen von Familien dazu zwingt, Grundstückspacht zu zahlen, ohne jeglichen Schutz vor Pachterhöhungen? Die ganzen Skandale um Missbrauch von Schutzbefohlenen und des Amtes? Die Kirchen, nicht nur die Katholische, haben genug Dreck im eigenen Haus, der erstmal beseitigt werden sollte, bevor man versucht, den auf andere Glaubenserscheinungen zu schieben.

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