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Mit Liebe zur Wahrhaftigkeit ins Neue Jahr

Von Jörgen Bauer

„Wie habt ihr die Lüge so gern!“ (Psalm 4,3)

Eine vielgelesene amerikanische Zeitung richtete an eine Anzahl angesehener Persönlichkeiten ihres Landes folgende Anfrage: „Was würde geschehen, wenn die Menschen durch irgendeine übernatürliche Gewalt oder ein elementares Ereignis gezwungen würden, einmal 24 Stunden lang keine Lüge zu sagen?“

Diese Frage wurde von einflussreichen Staatsmännern, Geschäftsleuten, Professoren, Millionären mit wenigen Ausnahmen dahin beantwortet: „Die angenommenen 24 Stunden ohne Lüge würden ein nationales Unglück sein.“

Der Bürgermeister einer der bedeutendsten Städte Nordamerikas meinte, dass das angenommene Ereignis ein größeres Unglück wäre als ein gewaltiges Erdbeben und dass die Folgen noch schlimmer wären als das Erdbeben.

Ist das nicht schrecklich?

Es hat sich also überhaupt nichts geändert. Bereits im Alten Testament beklagen die Propheten im Auftrag Gottes, dass gelogen und betrogen wird, was das Zeug hält  –  und in unserer Zeit gilt, dass es ohne Lügen nicht geht.

Natürlich sagt man dazu nicht „lügen“, sondern allenfalls „kreativer Umgang mit der Wahrheit“. Es muss ja auch nicht grob gelogen werden. Es reicht ja schon nur die halbe Wahrheit zu sagen (die immer eine ganze Lüge ist). Die Lüge ist zu  einem Gebrauchsartikel geworden und kein Unglück mehr.

Und so werden wir ständig belogen.

Aber es wäre falsch hier auf „die Anderen“ zu zeigen. Wollen wir nicht auch belogen werden? – „Die Welt will betrogen sein“, sagt ein geflügeltes Wort. Gefällt es uns nicht, wenn uns die Dinge auf angenehme Weise präsentiert werden? Sind wir nicht bereit, solchen Botschaften eher zu glauben?

Und wie halten wir es selbst mit der Wahrheit?

Natürlich lügen wir nicht in gröblicher Weise und wenn dann nur in Notfällen (ist sarkastisch gemeint) aber sonst schildern wir die Dinge so, dass wir dabei ein gutes Bild abgeben.

Wenn man das bedenkt, wird schon klar, warum 24 Stunden ohne Lüge eine Katastrophe wären.

Das Wort Gottes sagt uns, dass diejenigen, welche die Lüge lieben und praktizieren, einmal draußen sein werden, also das Ewigkeitsziel nicht erreichen. Das wollen wir bedenken und nach Wahrhaftigkeit streben und uns vergeben lassen, wenn wir gefehlt haben.

Allerdings kann das Bleiben bei der Wahrheit einen hohen Preis haben, wenn wir an den Märtyrer Stephanus denken, dessen am 26. Dezember gedacht wird.

Unser Gastautor Jörgen Bauer ist evangelischer Christ und lebt in Heidenheim

Gemälde: Evita Gründler

Kommentare

Eine Antwort

  1. Neu ist diese Erkenntnis nicht: Erinnert sei an den charismatischen ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission aus der Steueroase Luxemburg: „Wenn es ernst wird, muss man lügen!“

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