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Münster: Hat der Bischof den Pfingstmontag als gebotenen Feiertag abgeschafft?

Von Felizitas Küble

Eines der fünf Kirchengebote lautet, daß die Gläubigen an allen Sonntagen und gebotenen Feiertagen an der hl. Messe teilnehmen sollen (sofern es ihnen möglich ist).

Zu jenen Feiertagen, die in Deutschland „kirchlich geboten“ sind, bei denen also die sogenannte „Sonntagspflicht“ gegeben ist, gehört nebem dem 2. Weihnachtstag und dem Ostermontag auch der Pfingstmontag. Es handelt sich bei diesen Zweitfeiertagen um eine Spezialität im deutschen Sprachbereich. Diese Tradition wurde von der Bischofskonferenz in einem Beschluß vom 20.9.1994 ausdrücklich bestätigt.

BILD: Pfingstmontag heute in Münster auf dem Domplatz: Ökumene mit Festivalcharakter

Umso verwunderlicher ist es, daß der Pfingstmontag im Bistum Münster schon lange von oberster Stelle liturgisch praktisch ausgehebelt wird. Wodurch?  –  Weil an diesem Feiertag bereits unter Bischof Dr. Reinhard Lettmann auf dem Domplatz ein „ökumenischer Festgottesdienst“ stattfand und unter seinem Nachfolger Dr. Felix Genn weiter stattfindet   –  und zwar ohne heilige Messe wohlgemerkt. 

Damit nicht genug: In den meisten Pfarreien von Münster fallen die Vormittagsmessen aus, man kann allenfalls vereinzelt noch zu einer Frühmesse gehen. Dadurch soll erreicht werden, daß möglichst viele Gläubige zum Gottesdienst auf den Domplatz kommen, um dort die Predigt des Bischofs anzuhören, obwohl es sich lediglich um einen Wortgottesdienst handelt.

In den Einladungen und Plakaten ist von einem ökumenischen „Festgottesdienst“ am Pfingstmontag die Rede, so daß viele Katholiken meinen, es handle sich um eine Festmesse, wozu auch Evangelische eingeladen sind  – und sich dann auf dem Domplatz nicht wenig wundern, daß dem nicht so ist.

BILD: Evang. Präses Annette Kurschus bei ihrer Predigt

In diesem Jahr war alles noch „bunter“ bzw. gewöhnungsbedürftiger, denn die Festpredigt am heutigen Pfingstmontag hielt nicht der katholische Bischof, sondern Annette Kurschus, Präses der evangelischen Kirche von Westfalen.

Der Protestantin kann man freilich keinen Vorwurf machen, schließlich geschieht all dies auf Wunsch des katholischen Oberhirten unter dem oberökumenischen Motto „Zusammen wachsen“.

Die katholischen Bischöfe setzen sich gerne  – und zu Recht – für die Feiertagskultur ein, wenn es darum geht, daß Einkaufsläden am Sonntag geschlossen bleiben. Wo aber bleibt die Einhaltung der Meßpflicht für kirchlich gebotene Feiertage, wenn der Bischof selber seine „Schäflein“ dazu animiert, am Pfingstmontag lediglich einen Wortgottesdienst zu besuchen? Kann er seine ökumenischen Festivals nicht an einem anderen Tag organisieren, zum Beispiel am 1. Mai?

Übrigens: Nicht nur die Predigt bei diesem Ökumene-Fest auf dem Domplatz war protestantisch, auch die Kollekte diente evangelischen Interessen und galt einem Projekt der Waldenserkirche in Italien. Auch hierbei kann man sich nicht über Protestanten beschweren, schließlich trägt doch der Bischof von Münster die Verantwortung für den Ablauf der Dinge. Gewiß zwingt ihn kein evangelischer Vertreter, auf eine Festmesse am Pfingstmontag zu verzichten.

Felizitas Küble leitet den katholischen KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

 

Kommentare

39 Antworten

  1. Sehr geehrte Frau Küble,
    nicht einmal im Vatikan ist der Pfingstmontag ein gebotener Feiertag! Warum sollen wir päpstlicher als der Papst sein?
    Sie kritisieren doch auch sonst jede Entscheidung oder Äußerung der Deutschen Bischofskonferenz, wenn sie gegen Rom gerichtet zu sein scheint. Wäre es da nicht konsequenter, wenn Sie die Entscheidung der DBK von 1994, den Pfingstmontag zu einem Feiertag zu machen, anprangern würden – wo doch diese Regelung dem Willen Roms widerspricht?
    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus Kegebein

    1. Guten Tag,
      Ihre Polemik ist völlig gegenstandslos, denn diese Regelung von 1994 widerspricht keineswegs dem Willen Roms, weil der Vatikan es den Bischofskonferenzen freistellt, welche Zweitfeiertage sie festlegen, zumal dies auch mit den jeweiligen staatlichen Feiertagsgesetzen zusammenhängt (Meßpflicht besteht logischerweise nur bei arbeitsfreien staatl. Feiertagen).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Sehr geehrte Frau Küble,
        Sie haben keinen Grund, mir Polemik vorzuwerfen; ich habe durchaus sachliche Argumente genannt. Auf die Sie übrigens nicht eingegangen sind. Es mag ja sein, dass Rom den Bischofskonferenzen bei der Gestaltung des Feiertagskalenders Freiheiten zugestanden hat, aber ich fragte, warum wir „päpstlicher als der Papst“ sein sollen – oder anders ausgedrückt: warum wir Deutschen einen Feiertag brauchen, der nicht einmal dort gefeiert wird, wo der Papst wohnt, wo die Dichte an Kardinälen, Bischöfen, Prälaten, Priestern und Ordenleuten größer ist als an jedem anderen Fleck der Erde. Darauf sind Sie nicht eingegangen.
        A propos „Messpflicht“: Die Worte „Messe“ und „Pflicht“ zu einem Wort zusammenzusetzen, ist etwa so sinnvoll wie die Worte „Weiß“ und „Rabe“ oder „Trocken“ und „Meer“. Jesus hat uns EINgeladen – nicht VORgeladen. In meiner Bibelausgabe jedenfalls steht nichts von „tut dies zu meinem Gedächtnis an jedem Sonn- und gebotenen Feiertag“. (Ja, DAS war polemisch.)
        Mit freundlichen Grüßen
        Klaus Kegebein

        1. Guten Tag,
          Sie richten Ihren Vorwurf an die falsche Adresse, an mich statt an die Bischofskonferenz. Wenn diese aber für ihren Verantwortungsbereich beschließt bzw. bestätigt (und das hat sie 1994 getan!), daß der Pfingstmontag ein Zweit-Feiertag ist, dann haben sich hieran nicht nur die „Schäflein“, sondern vor allem auch die Hirten bzw. Oberhirten selber zu halten.
          Wie wohl auch Ihnen nicht entgangen sein dürfte, richtet sich der Artikel genau gegen diesen Widerspruch – und nicht etwa gegen die Teilnehmer des Festivals – und ebensowenig gegen die Ökumene als solche (siehe den Vorschlag, dieselbe auf den 1. Mai zu verlegen).
          Das Thema ist hiermit ausdiskutiert, ich drehe nicht nochmal die Runde.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

          1. Warum soll ich mich an die Bischofskonferenz wenden? Ich finde es ja GUT, dass der Pfingstmontag bei uns ein Feiertag ist! Und noch besser finde ich, dass er in vielen Gemeinden als ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird – was ja auch dem Pfingstgedanken entspricht. Und dem Willen Christi (siehe Joh 17,21). Warum der 1. Mai für einen ökumenischen Gottesdienst besser geeignet sein soll, erschließt sich mir nicht. (Aber sicher gibt es katholische Hardliner, die der Überzeugung sind, dass der Heilige Geist nur in einem katholischen Gottesdienst erscheint, so wie ja auch Jesus Christus nur in einer katholischen Eucharistie gegenwärtig wird…)
            Aber wenn Sie die Verantwortung an die Bischofskonferenz abgeben, dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn die DBK die Entscheidung von 1994 wieder rückgängig macht, damit wir (ohne gegen kirchliche Geboten zu verstoßen) „eucharistielos“ Ökumene begehen dürfen. Oder?
            Sie schreiben: „Das Thema ist hiermit ausdiskutiert“. Gehen Ihnen die Argumente aus? Es ist natürlich einfacher, gewagte Thesen in die Welt (bzw. in einen Blog) zu setzen, als diese Thesen gegen Andersdenkende zu verteidigen. Ich empfehle Mt 10,19: „Macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.“
            In diesem Sinne:

            Mit freundlichen Grüßen
            Klaus Kegebein

          2. Guten Tag,
            Sie drehen sich allmählich im Kreise – und ich bin nicht verpflichtet, diesen Kreisverkehr endlos weiterzubetreiben, zumal ich die gesamte Arbeit hier ehrenamtlich betreibe und „gelegentlich“ auch noch meiner Berufsarbeit nachgehen muß. Warum sollte mir Ihnen gegenüber „die Argumente ausgehen“? Meine Argumente finden sich bereits im Artikel selbst.
            Daß sich der 1. Mai für Ökumene-Aktionen (und damit für Wortgottesdienste!) besser eignet, liegt doch auf der Hand: Der 1. Mai ist kein kirchlich gebotener Feiertag.
            Tatsächlich ist Christus nach katholischer Lehre allein in einer katholischen (und übrigens auch orthodoxen) hl. Messe sakramental gegenwärtig.
            Freilich beschränkt sich seine Anwesenheit nicht auf die Sakramente, sein Geist ist z.B. auch gegenwärtig, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind etc.
            Ende der Durchsage und freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

          3. Jesus, den Aposteln und den Urchristen (siehe Apostelgeschichte) war die Einheit der Gläubigen sehr wichtig. Dass um die Einheit der Kirche (gemeinsam mit den nichtkatholischen Christen) nicht an kirchlichen Feiertagen gebetet werden kann, will nicht in meinen Ketzerschädel…
            Schade, jetzt hätte ich Sie gerne noch gefragt, wo in der Bibel die katholische Lehre (dass Christus nur in der katholischen und orthodoxen Messe sakramental anwesend sein soll) begründet ist – aber Sie hatten die Diskussion ja bereits beendet.
            Übrigens: Ich bin berufstätig und führe solche Diskussionen auch nur „ehrenamtlich“.
            Mit freundlichen Grüßen
            Klaus Kegebein

          4. Guten Tag
            es ist wohl doch ein Unterschied, ob jemand „ehrenamtlich“ in eigener Sache mal einen Leserkommentar losläßt – oder ob ich diese Arbeit hier am CHRISTLICHEN FORUM drei bis sechs Stunden täglich betreibe. Im übrigen dürfte Ihnen bekannt sein, daß allein die katholische Kirche die Wesensverwandlung von Brot und Wein lehrt (die orthodoxe ebenso, wenngleich weniger systematisch) – und es ist nicht mein Problem, daß die Reformierten die biblisch begründetete Realpräsenz ablehnen, an der Luther zwar noch festhielt, jedoch bei gleichzeitiger Ablehnung der sog. Transsubstantiation bzw. Wesenverwandlung der Gestalten von Brot und Wein in den real gegenwärtigen Christus.
            Sollte immer noch etwas unklar sein, lesen Sie doch bitte im Kath. Weltkatechismus bzw. in den evangelischen Bekenntnisschriften nach.
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

  2. @zeitschnur
    Dieses Kirchengebot mag ja von Menschen gemacht sein. Jedoch lehnt es sich an die 10 Gebote Gottes an:
    Du sollst den Sabbat bzw. Feiertag (Sonntag der Christen) heiligen.

    Somit ist durch eine heilige Messe der Sonntag vorzüglich geheiligt worden.
    Die Kirchengebote mussten doch die beste Art und Weise anordnen, wie der Sonntag geheiligt werden soll. Damals ging es der Kirche um das Heil und das Erlangen des ewigen Lebens.
    Gott bleibt immer derselbe, geäußert durch die 1o Gebote.

    Meine Empfehlung, um das Kirchengebot der Sonntagspflicht einzuhalten, habe ich ja bereits geschrieben.
    Es muss auch nicht unbedingt im Internet diese Rankings geben. Jeder hat vertraute Personen, die einen Tipps geben können.
    Klar kann es auch vorkommen, dass plötzlich in diesen Messen nicht Erwünschenswertes geschieht. Man kann dann wieder nach Neuem suchen.
    Jedoch sollten wir immer bedenken, auch ein guter Priester ist nur ein Mensch und bedarf, wenn nötig, ein rechtes Wort zu gegebener Zeit.

    Ich halte den Weg, die Sonntagspflicht nicht ernst zu nehmen, für sehr gefährlich hinsichtlich des Lebens nach dem Tod.

    1. …ich habe nicht geschrieben, dass ich sie nicht ernstnehme! Bitte genau lesen.
      Ich finde es aber lustig, wie Gläubige von einem solchen Gebot so beeindruckt – oder soll ich schreiben: eingeschüchtert – werden, dass sie nicht mehr erkennen, dass das eines der weniger relevanten Gebote ist und sie bereit wären, um dieses nachgeordneten Gebotes willen die zentralen Gebote zu brechen…

      Das Sabbatgebot in den 10 Geboten beinhaltet aber nicht Sonntagspflicht, sondern die Sabbatruhe. Es gab ja nicht überall einen erreichbaren „Gottesdienst“ in Israel – man sollte sich das mal klarmachen. Im AT ging es nirgends drum, dass man an dem Tag dazu gezwungen wird, sich an einen Ort zu begeben, an dem man im schlimmsten Fall auch antigöttlich indoktriniert werden könnte, Hauptsache, man war da.

      Wenn Sie die Schrift gelesen haben, müsste Ihnen aufgefallen sein, dass es um die Abstinenz von „weltlicher Tätigkeit“ geht: kein Geld verdienen (deshalb gehört bei den Juden bis heute zum Sabbat, dass man kein Geld berührt, weil es unrein ist, also der Sphäre des irdischen Fürsten angehört und der des heiligen Gottes ins Gesicht schlägt, der alles gratis gibt…). Der Sabbat ist der Tag, der Gott gehört und für einige Stunden die Folgen des Sündenfalls, des Arbeitenmüssen im Schweiß des Angesichtes, aufhebt. Haben Sie darüber nachgedacht? Natürlich ist das auch die Zeit des Kultes! Aber primär ist es das dennoch nicht, sondern sekundär. Denn in Christus ist jeder Tag, jede Sekunde Zeit des Herrn geworden.

      Sapere aude!

      Mit einer Sonntagspflicht aber bringt man die Menschen ab vom eigentlichen Sinn des Sabbats und verschiebt den Blickwinkel. Man macht ihnen ein schlechtes Gewissen, wenn sie aus Gründen des gesunden Menschenverstandes begreifen, dass sie da nicht mehr hingehen sollten, weil dort Gott gelästert wird. Aber mit diesem Kirchengebot erpresst man die Gewissen, trotzdem hinzugehen, und dann aber hat man Anteil an der Blasphemie, und das wird nicht folgenlos in unseren Seelen bleiben.
      Recherchieren Sie doch mal, seit wann es eine so gefasste „Sonntagspflicht“ gibt! Und: seit wann der Sabbat durch den Sonntag ersetzt wurde. Und damit meine ich: in dieser Form gefasst – nicht in irgendeiner scheinbaren „Vorform“, zu der man den Zusammenhang mit Nüchternheit prüfen sollte.

      1. @Zeitschnur
        Sie finden es also lustig, wie solch ein Gebot beeindruckt oder einschüchtert.

        Dieses Kirchengebot der Sonntagspflicht ist für den katholisch getauften Menschen da, der am Sonntag so auf vorzügliche Weise Gottesdienst und Eucharistie (Erbe unseres Herrn) feiern sollte. Wir können Gott hier auf Erden nicht näher sein als duch den Empfang der hl. Eucharistie.
        Meine Seele ist unruhig, bis sie ruht in dir. (Augustinus)

        Das Begehren des Menschen nach dieser Seelenspeise bedarf einer Ordnung, die sich in diesem Kirchengebot, angelehnt an die 10 Gebote, äußert.
        Ich fühle mich diesem Kirchengebot aus tiefsten Herzen verbunden. Es ist meiner Seele zur Freude am Sonntag geworden.

      2. Ja – das ist lustig, um es nett zu sagen! Die Pharisäer waren auch soooo beeindruckt von der Sabbatruhe, dass sie ein Heilungswunder Jesu als Bruch dieses Gebotes ansahen, und dem Gebot der Nächstenliebe nachordneten…

        Noch mal: Ich sagte nicht, dass ich es generell lustig finde, ein Gebot ernstzunehmen, sondern dass ich es lustig finde, ein unbedeutendes Gebot so aufzublasen, dass ich die bedeutenderen dafür zu brechen bereit bin!

      3. Natürlich gilt das Sonntagsgebot und Frau Zeitschnur, um ihr beizuspringen, schrieb, ja, dass sie bis zu 100 km fährt, um es zu erfüllen.
        Dabei erfüllen wir das Sonntagsgebot ja nicht, um uns als gute Legalisten zu fühlen, sondern weil wir von der Messe leben, um es mal etwas pathetisch auszudrücken.
        Es ist bestimmt heiligmäßig, in einem Eventgottesdienst mitsamt predigender (deutende Worte sprechende) Pastoralassistentin und viel Trallala zu sitzen und dort mit dem geschmähten Heiland am Kreuz sich zu vereinen.
        Alleine so heilig bin ich nicht, ich komm aus so Messen wütend, zornig, enttäuscht, leer und ausgebrannt heraus, und knurre jeden an, der das Pech hat, mir dann über den Weg zu laufen.
        Deshalb halte ich es für besser, solche Messen zu meiden. Sonntagsgebot hin oder her.

    2. Die Sonntagspflicht ist unantastbar, da gibt es nichts zu deuteln.
      Aber die Einwände gegen ein „Kirchenradar“ im Internet mit „Ranking“ überzeugen mich nicht (siehe auch @ester).
      Natürlich ist es für mich persönlich von Vorteil, wenn ich Insider-Tipps bekomme, wo ich am Sonntag unbedenklich die heilige Messe besuchen kann.
      Aber ich muss doch keine Geheimniskrämerei draus machen, weil uns irgendwer von „oben“ oder unterwandernd in die Suppe spucken könnte.
      Rechtgläubige Katholiken sollten m. E. nicht katakombenmäßig unterwegs sein, sondern ihr klein gewordenes „Häuflein“ vergrößern wollen, indem sie auch öffentlich für Orte des würdig und gültig gefeierten Messopfers werben.

      1. Ich habe hier vor Ort genug Möglichkeiten, mir persönlich Tipps für eine gute Sonntagsmesse zu holen.
        Zuerst sollte man sich vor Ort persönlich informieren, bevor man im Internet googelt. Allein schon wegen dem menschlichen Kontakt, der dadurch wieder entsteht.

        Ich habe ebenfalls Bedenken, wenn so ein Internetranking abläuft, dass Kirchenspaltung und Verunsicherungen seitens der Priester zunehmend größer wird.

        Wenn so ein Internetranking schon besteht, kann es von mir aus bleiben. Das sehe ich dann schon locker.

      2. Unantastbar ist lediglich das größte Gebot: die Gottes- und die Nächstenliebe und alles, was draus folgt.

        Ob und inwieweit sich dieses nach den Worten Jesu „größte Gebot“, in dem alles umschlossen ist, was Wille Gottes für den Menschen ist, in der kirchenjuristischen „Sonntagspflicht“ verwirklichen soll oder kann, kann nicht pauschal beantwortet werden. Im übrigen gibt es auch kirchenjuristisch eine Liste von Dispensen.

    3. „Ich halte den Weg, die Sonntagspflicht nicht ernst zu nehmen, für sehr gefährlich hinsichtlich des Lebens nach dem Tod.“
      Uups! Wenn wir die Sonntagspflicht nicht ernst nehmen, BESTRAFT uns Gott nach dem Tod? Au weia… Ich hatte gelernt, die Eucharistie sei „Stärkung auf dem Weg zu Gott“ – also ein Angebot, ein Geschenk Gottes an die Menschen. In meiner Bibel finde ich keinen Hinweis darauf, dass Jesus das als Pflichtprogramm oder Eintrittskarte vor das Himmelreich gemeint haben sollte. (Den Verweis auf die 10 Gebote akzeptiere ich nicht. Erstens ist dort von Sabbat = Samstag die Rede. Und zweitens ist dort nicht angegeben, dass man diesen Tag nur mit der Eucharistie heiligen könne.)
      @Felizitas Kübler: Schade, dass Sie meinen Thread gesperrt haben. (Jedenfalls kann ich nicht mehr antworten…) Sie hatten zwar schon in Ihrer VORVORletzten Replik angekündigt, sich dazu nicht mehr äußern zu wollen, haben dann aber noch zwei Mal nachgelegt. Ihre Sperrung des Threads betrachte ich als Versuch, partout das letzte Wort zu behalten.
      Keine Sorge – eine weitere Antwort ist nicht mehr nötig; ich werde mich ausloggen und meine Zeit sinnvoller verbringen…

      1. Guten Tag,
        zur Klarstellung: Ich habe keinen „Thread gesperrt“ und auch keinem Leserkommentar von Ihnen die Freischaltung verweigert. Wenn Sie nicht mehr antworten können, hat das rein technische Gründe, die ich selber nicht kenne. Ich erfuhr aber schon ein paarmal, daß man nicht oder nur einmal auf meine Antwort per Leserkommentar reagieren könne, indem man sich direkt anhängt. Dann muß man eben frei kommentieren, ohne sich an meine Antwort anzuhängen. Ich kann dies jedenfalls von mir aus technisch nicht beeinflussen.
        Wenn Sie sich ausloggen wollen, ist das ganz Ihre Sache.
        Was die Sonntagsheiligung betrifft, so haben sich die ersten Christen sogar zweimal die Woche versammelt: Am Samstag zur Synagoge (oder Tempel, solange er bestand), am Sonntag zur Eucharistiefeier. Dabei war diese Sonntagsmeßfeier bereits ab der Nero-Verfolgung für viele Christen riskant. Schon der Herbräerbrief ermahnte die damaligen Christen, den Zusammenkünften nicht fernzubleiben – obwohl dies damals mit Gefahren verbunden war.
        Wenn man an das Altarsakrament glaubt, versteht es sich am Rande, daß man es nicht links liegenläßt, sondern den Sonntag und die Eucharistie durch einen Meßbesuch ehrt.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  3. Dann gehen Sie doch zur Piussekte? Da müssen die „Gemeinden“ doch aus dem Boden sprießen, bei der enormen Nachfrage Ewigvorgestriger?

    Ach nein: Die absolute Mehrheit ist halt nicht so schräg drauf. Die ewigvorgestrige Minderheit kann halt nur rumkrakeelen. Große Klappe, nichts dahinter.

    Achtung und Takt für Euch. Und eine große Portion Mitleid!

    1. nur mal so, Achtung und Takt äußert sich aber nicht durch die Verwendung negativer Adjektive, Adverben und Nomen!
      Im übrigen geht es nicht um Mehrheiten und Minderheiten, sondern um Wahrheiten!

    2. @Lucie Fehr (Luzifer)

      Was ist denn heute so viel besser und war vorgestern so schlecht?

      Etwa die von Ihnen so gepriesene „absolute Mehrheit“, die eher wie ein großer Haufen ist, auf den sich die meisten Fliegen setzen?

      Eine Mehrheit, die sich begeistert für den Schutz der deutschen Kellerassel einsetzt – gleichzeitig aber bedenkenlos den millionenfachen Tod ungeborener Menschen eher achselzuckend und kopfnickend, denn mitleidig begleitet?

      Und der Einzige, der auf diesem Haufen eine „große Klappe“ hat, ist der, der seine schwefelgarnierte Show unter dem Beifall dieser „absoluten Mehrheit“ abzieht, die geistig so weichgespült ist, dass sie Lenor Konkurrenz machen kann.

      MfG

  4. Das ist in unserer Seelsorgeeinheit seit Jahren so. Zwar wird dann in irgendeinem abgelegenen, kleinen ökumenischen Zentrum auch eine Hl. Messe angeboten, aber in der Hauptkirche findet das ökumenische Palaver auch nicht statt, sondern im Schlossgarten, open air.
    Das ist seit mindestens 5, wahrscheinlich aber mehr Jahren schon so – ich hab es nicht archiviert.

    Unsere Klagen nützen nichts – der Karren fährt weiter in den Dreck. Man hat manchmal den Eindruck, irgendjemand hat den „Hirten“ das Gehirn verdreht. Nichts kann den Abwärtstrend stoppen, und wenn man sich Gestalten wie Kardinal Woelki ansieht, dann fragt man sich, ob das ein echter Bischof ist. Er agiert gegen den Glauben, hofiert den Islam, dreht besorgten Menschen das Wort auf perfideste Weise im Mund herum, salbadert und moralisiert dabei auch noch.
    Meine Lebenserfahrung ist, dass bei einem so tief abgesunkenen Niveau niemand mehr mit Sachlichkeit und Vernunft erfolgreich appellieren kann.

    Und auf Sonntagspflicht sollte man unter den gegebenen Umständen nichts geben – das ist eines der unwichtigsten Kirchengebote. Viel wichtiger ist, dass ich mit meiner Anwesenheit, zu der man mich zwingen will mit diesem „Gebot“, diese Blasphemien und Glaubensfeindschaften nicht auch noch unterstütze. Glaube nicht, dass Jesus will, dass ich solchen Leuten folge – meine erste Verpflichtung gilt ihm, der von sich sagt, er sei „die Wahrheit“. Wenn ich also den begründeten Eindruck habe, dass die Wahrheit mit Füßen getreten wird, auch in der Kirche, dann habe ich dort, wenn ich Jesus liebe, nichts verloren.

    1. @zeitschnur
      Ich stimme Ihnen weitgehend zu.
      Jedoch schreiben Sie: Auf die Sonntagspflicht solle man unter den gegebenen Umständen nichts geben, das sei eines der unwichtigsten Kirchengebote.

      Das Ganze sehe ich etwas anders. Die Sonnntagspflicht ist ein einzuhaltendes Kirchengebot. Auch wenn viele darauf verzichten.

      Es ist nunmal so gekommen, dass wir uns informieren müssen, wo ein guter Gottesdienst (Messe) angeboten wird. Wir Kirchgänger können uns seit Jahrzehnten schon nicht mehr auf gute Verkündigung in den Kirchen verlassen. Ich denke jedoch, dass dieses Problem auch früher schon da war. Meine Eltern erzählen mir oft von Predigten mit schweren Androhungen und Schüren von Kinderängsten. Die Messdiener wurden oft schlecht behandelt, wenn diese was nicht recht machten.
      Diese Zeiten möchte man ja auch nicht zurück haben.

      Es muss sich ein Netzwerk bilden, indem sich rumspricht, wo der rechtgläubige Katholik eine gute Messe bekommen kann. Diese Priester müssen dann unterstützt werden.
      Vor Ort tauschen wir uns regelmäßig in Gesprächen darüber aus, wo ein katholischer guter Gottesdienst ist.

      1. @Dorrotee
        Ihre Netzwerkidee finde ich ausgezeichnet. Vielleicht könnte man sie sogar zu einer Art „Kirchenradar“ (im Internet) erweitern, aus dem in Form eines „Rankings“ hervorgeht, in welche Gottesdienste man als rechtgläubiger Katholik unbedenklich gehen kann und welche man besser meidet.

      2. Diese „Netzwerke“ gibt es doch längst! Was glauben Sie, warum wir in Gruppen diese besagten bis zu 100 km jeden Sonntag fahren!
        Aber auch diese Netzwerke stehen in der Gefahr, unterwandert zu werden von allerlei obskuren und sektiererischen Tendenzen. Was erlebt man über die Jahre dort nicht alles! Charismatismus, der wie ein Gift überall eindringt, Aberglaube, Wundersucht, wallfahrten zu angeblichen Sehern und die Priester machen womöglich gnadenlos mit bei dem Klamauk – auch da kann man an einen Punkt kommen, an dem man dieses Treiben nicht mehr verantworten kann und weggehen muss.
        Die Sonntagspflicht ist ein rein menschlich gesetztes Gebot der Kirche. Im NT finden Sie das nirgends! Ich sage ja nicht, dass das prinzipiell ein schlechtes Gebot ist, unter normalen Umständen ist das sinnvoll. Wir haben aber keine normalen Umstände mehr!
        Aber ich kann nicht an Orte gehen, an denen die Wahrheit mit Füßen getreten und dem Herrn gelästert wird, wenn ich erkenne, dass es so ist. Wenn das so ist, sind wir gehalten, dorthin nicht zu gehen! Man muss Gott und seinen heiligen Geboten mehr gehorchen als den schwachen und für die Sünde so anfälligen Geboten der irdischen Kirchenjuristen. Die Pharisäer waren ebenfalls so sehr auf ihre eigenen Gesetzeserweiterungen eingeschworen, dass sie den Messias für einen Teufelsabkömmling hielten und hinrichteten. Nee – bevor ich das mitmache, fange ich lieber an, nüchtern und im Sinne Kants des „sapere aude“ zu denken! Auch der Gläubige muss wagen, zu wissen – gerade er!
        Auch in Sachen Kirchengebot gilt: Dieses rein menschliche Recht bzw. diese Pflicht ist für den Menschen da und nicht der Mensch für diese Pflicht!

      3. also werter Thomas, erstens gibt es die Netzwerke schon, die sind allerdings analog, was auch gut ist,
        weil wir ja nicht wollen, dass die paar guten Messen, die es im Umkreis von zig Kilometern gibt, noch mehr in den Focus derjenigen geraten, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, die Leute in verzweifelter Innerweltlichkeit einzusperren

  5. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Ökumene mit den Protestanten vor allem zu einer Ausdünnung, Verwässerung und Schwächung des Katholischen geführt. Dabei waren es vor allem ökumeneversessene Bischöfe und Funktionäre katholischerseits, die sich in vorauseilender Unterwürfigkeit ihren evangelischen Mitchristen angedient und ihre eigenen Gläubigen im Stich gelassen haben.
    Die „Opferung“ der heiligen Messe am Pfingstmontag um kunterbunter ökumenischer Aktivitäten willen ist ein vielsagendes Beispiel. Ebenso sind an den Schulen in Deutschland nahezu flächendeckend die früheren katholischen Schulgottesdienste zugunsten ökumenischer „Wortgottesdienste“ abgeschafft worden, die naturgemäß den Schülern die Möglichkeit des Eucharistieempfangs vorenthalten.
    Es ist an der Zeit, diesen einseitigen Prozess der Ökumene zu beenden, damit in der katholischen Kirche eine Rückbesinnung auf ihre Wurzeln und Glaubensfundamente stattfinden kann. Außerdem wäre einmal die wissenschaftlich belegte Tatsache näher in den Blick zu nehmen, welches Ausmaß an Zerstörung des christlichen Glaubens gerade von der protestantischen Theologie des 19. Jahrhunderts ausgeht, die im Atheismus der „Postmoderne“, welcher sich nicht selten in evangelischen Kreisen wiederfindet, wirksam ans Ziel gekommen ist.

    1. Ich finde es als Protestant auch nicht gut, wenn die Ökumene ideologisch missbraucht wird, um einerseits die Welteinheitsreligion mit islamischer Bevorzugung durch Franziskus voran zu treiben, in einem anderen Verständnis entgegen dem Zitat Jesu „Nehmet einander an“ diese christlich andere Form der Glaubensausübung, die sich gerade durch Unterschiede geistig bereichern und entwickeln kann, die Wurzeln abzuhacken. Man muss ja das Wort Protestant schon als Schimpfwort über sich ergehen lassen, weil gerade die EKD diese Gemeinden durch linientreue Partei-Funktionäre hat unterwandern lassen, die immer mehr den christlichen Glauben im Sinne der Mächtigen ausgehöhlt haben. Aber die Herrschenden haben schon immer Christen gegeneinander ausgespielt, wo durch Ferdinand Freiliggrath in seinem Gedicht Bartholomäusnacht Bezug genommen wird zu diesem Wahnsinn.
      Die wirkliche Ökumene gibt es doch überhaupt nicht mehr, den Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe und Respekt voreinander, wenn man seinen Glauben unterschiedlich praktiziert und im Sinne der christlichen Menschen gegen das Unrecht eines Regimes zusammenhält, wie es in der DDR bei der Aktion Schwerter zu Pflugscharen mal war. Die Christusverräter haben ganze Arbeit geleistet und Zwietracht zwischen den Christen gesät, Käßmann allen voran.
      Auch das hat Methode, zu Luther ein Feindbild zu schüren wegen seinem Antisemitismus, für den er sich das auch wissend als gläubiger Christ vor seinem Schöpfervater verantworten muss, und auf der anderen Seite die Reformation zu feiern, um auf Luthers Kosten sich als Herrscherkaste zu erdreisten, die Welteinheitsbibel (Tebarz van Elst arbeitet schon dran im Auftrage von Franziskus) mit eigenen politisch ideologischen Machtansprüchen zu reformieren und damit den urspünglichen christlichen Glauben, basierend auf der heiligen Schrift, die Luther übersetzte und nicht ideologisch fälschte, aus zu radieren.

  6. Auch in unserer Dorfkirche wird der Pfingstmontag nicht mehr katholisch gefeiert, sondern ökumenisch bei den Protestanten, wie regelmäßig sogar die Osternacht.
    Es tut nur noch weh!
    Im vergangenen Jahr wurde zum erstenmal auch das Patrozinium ökumenisch begangen und dies nicht in der Kirche, sondern in der Gemeindehalle. So konnten die Teilnehmer sich anschließend gleich beim Mittagessen laben.
    Ändert es etwas daran, dass ich mich geweigert habe, da mitzutun? Solange es nicht viele sind, wird es immer so weitergehen. Niemand will aus der Reihe tanzen – und darum funktioniert´s.
    Und die Organisatoren bekommen den Eindruck, dass sie richtig liegen mit ihren Entscheidungen.

    1. die Sache ist aber die, dass es immer weniger werden, egal ob ökumenisch oder nicht, aber genau das scheint die Verantwortlichen kein bisschen zu stören.
      Man hat den EIndruck, es ist gewünscht, dass die Leute gehen

      1. Sie sagen mit einfachen Worten, was auf der Hand liegt: ja, es gibt nur eine Erklärung für das Verhalten der oberen Hierarchie
        (wobei viele einzelne Priester das so eigentlich nicht wollen bzw. wollten – man hat diese Konstellation schon im 20. Jh entdeckt: während alle Oberen schwiegen und das dreckige Spiel mitmachten, natürlich aus rein strategischen und hirtensorglichen Gründen, bluteten die Kleinen…ihnen verdanken wir wahrscheinlich, dass wir es noch aushalten können, ihrer Hingabe und Konsequenz)
        …es gibt nur eine einzige sinnvolle Erklärung für das alles:
        SIE WOLLEN, DASS DER ALTE CHRISTGLAUBE AUFHÖRT!
        Dazu spielen sie uns alle möglichen Fronten ein, etwa Piusbrüder gegen Progressive, Jesuiten gegen Liberale, Modernisten gegen Antimodernisten – all das ist eine Inszenierung mit nur einem Ziel: den Glauben auszulöschen. Es ist altbekannte Strategie: Divide et impera, teile und herrsche, tu so, als gäbe es hier Fronten. Schon Bischof Ketteler begriff, dass es diese Fronten zwischen Infallibilisten und Liberalen nicht gibt, dass sie ein und dasselbe Wesen haben, 1862 schrieb er das. O wenn wir doch nur mehr denken, eigenständig denken würden!
        Die einen bindet man fest an den Papst, so sehr, dass sie Christus vergessen. Und damit sie das schlucken, gibt man ihnen eine Supermaria. Die anderen desillusioniert man mit Wissenschaftsmärchen, um sie von jeglichem Glauben an einen liebenden Gott abzubringen.
        Ich habe lange gebraucht, bis ich das erfasst habe, aber es kann nicht anders sein und es gibt keine andere schlüssige Erklärung für das unmögliche Benehmen der Kirchenoberen seit mindestns 200 Jahren, aber in Tendenzen schon viel länger: Sie wollen, dass der Christglaube aufhört. Es sind nicht böse Feinde im Außen, die das so wollen. Nein: es sind die Führer innen, die das systematisch durchziehen und den Unterschied zwischen Innen und Außen für sich doch schon längst nicht mehr kennen! Wann starb der letzte Papst als Märtyrer – ja: und seit diesem letzten Märtyrer-Papst ist es bergab gegangen.
        Wenn alles genug ausgedünnt und verwirrt ist, werden sie kommen und uns einen anderen, täuschend ähnlichen Glauben vorstellen, den sie uns wie den dernier cri du monde verkaufen werden. Franziskus hat ja schon getönt, dass er jederzeit auch Aliens taufen würde.
        Seien wir gespannt, wir könnten noch erleben in unserer Lebenszeit, was seit Jahrhunderten angezettelt wurde und endlich sein Gesicht zeigt.

      2. ja das denke ich mir auch schon länger, dass die Fronten künstlich sind, dass die nicht wirklich die Linien der Auseinandersetzung abbilden, aber so schön die Kräfte binden und die Leute aufeinanderhetzt.
        Nur was sie davon haben, das erschließt sich mir einfach nicht!
        Auch Bischöfe müssen sich doch morgens rasieren, sprich in den Spiegel gucken.

      3. Ester, ich habe Menschen erlebt in hohen Stellungen, die schauen in jeden Spiegel, mit jedem Gesicht. Irgendeiner hat denen ins Hirn gesch… wie man in Bayern deftig sagt – will sagen: man versteht das nicht, wenn man noch einen Funken Ethik im Leib hat. Irgendetwas stimmt da nicht, es handelt sich um zutiefst unmoralische Menschen, denen nichts mehr heilig ist, auch dann, wenn sie Ehrfurcht spielen (sollten) am Altar oder dann, wenn ihnen einer zuschaut.

        Man muss aufwachen und sich klarmachen: ja, das gibt es, das ist kein Fake, sondern diese verdorbenen Charaktere gibt es.
        Ich habe mir neulich irgend so eine Fernsehansprache Kardinal Woelkis angehört. Ich war wieder mal fassungslos – ist das Dummheit? Ist das Absicht? Ist das perfide? Hat der einen Auftrag aus dem Deep state, solchen Quatsch zu reden?
        Ich weiß es nicht.
        Aber ich weiß eines: Kein Vater, keine Mutter, die den Auftrag haben, gute Verwalter über andere Menschen zu sein, würden sich so verhalten. Diese Personen lassen sich entgegen dem Gebot Jesu „Vater“ nennen und geben ihren Kindern nicht nur Steine, sondern verkaufen sie dem Fürsten der Welt.
        Und ich sage Ihnen: die wissen das, man müsste völlig bescheuert sein, wenn man sich so verhält und nicht merkt, was man da tut.
        Wenn man davon ausgehen muss, dass diese Herren wissen, was sie tun, dann bleibt einem nur ein Schluss übrig.

      4. Was soll ich sagen?
        Es ist die alte Frage, an der man nicht weiter kommt, die da lautet:
        Ist es Bösartigkeit oder Dummheit?
        Man kann sich als normaler Mensch gar nicht vorstellen, dass es Bösartigkeit ist, das ist das Problem.
        Möglicherweise kann man sich als normaler Mensch auch gar nicht vorstellen, was für eine Wirkung die Droge Macht hat.
        Auf jeden Fall bekommen vor dem Hintergrund die Worte Jesu ein erschreckendes Gewicht, auch das Wort, dass man nicht zwei Herren dienen kann und das Wort vom Nadelöhr.
        Dazu kommt natürlich von Seiten der Gläubigen eine doch, bei Licht betrachtet, grenzenlose Naivität, wie man an der Forderung eines Internet-Rankings für „gute“ Gottesdienste gut sehen kann, wenn man denn will.
        Es ist, wie Sie sagen, heillos.

      5. @ Ester

        Bosheit ist natürlich eine Form der Dummheit – vielleicht die himmelschreiendste. Es ist das, was in der Schrift „Narr“ oder „Tor“ genannt wird. Nur so kann man verstehen, warum für Jesus die Beschimpfung des Bruders als „Narr“ so schwer wiegt wie ein Mord an ihm. Der „Narr“ vor Gott ist tot, er ist böse, abgrundtief böse.
        Nun heißt das ja nicht, dass man Böses nicht als böse benennen darf oder sichtlich böse Menschen nicht als böse Menschen. Es geht drum, dass man dem Bruder (dem echten Bruder!) unterstellt, dass er sich der Boshiet verschrieben hat – das kommt einem Mord gleich. Dennoch sagt Johannes, dass aus unserer Mitte solche Bösen hervorgehen und wir sie auch erkennen müssen. Nicht umsonst gibt es die Gabe der „discretio spirituum“ (Unterscheidung der Geister), die wiederum sehr viel mit kühler Vernunft und Nüchternheit (im Hl. Geist) zu tun hat.
        Böse ist, wer das Böse tut, die Gebote Gottes (nicht zwingend irgendwelche Kirchengebote!), die wir im AT und vor allem in den Reden Jesu finden, bewusst und vorsätzlich und ohne Reue missachtet.
        Der Ausverkauf der Kirche, den wir vor unseren Augen erleben müssen, ist eindeutig böse und hat auch böse Folgen. Geradezu absurd-böse ist auch vieles, was sich in der EKD gerade tut. Nicht nur der Ratsvorsitzende, der zusammen mit unserem Kardinal sein Kreuz ablegte, sondern auch etwa der Kirchentag, diese unsägliche Rede Käsmanns, oder dass man einen Kriegstreiber und Mörder wie Obama dort auftreten ließ, einen Mann, unter dessen Herrschaft der Krieg so eskalierte wie unter keinem zuvor.
        Da sind keinerlei Schranken und Bremsen mehr, es ist, als hätten die finstersten Fluten die Tore geöffnet bekommen, und F. in Rom fällt außer Leisetreten nichts weiter ein, als die Klima-Legende zu verbreiten und daneben die Beichte zu fördern – so, dass man sich aussuchen kann, welchen F. man sehen will: den Sakramentenförderer oder den UNO-Papst. Niemand kann mir erzählen, dass der nicht selbst weiß, dass er völlig gegenläufige Signale sendet… oder aber bewusst Dinge zusammenbindet, die nicht zusammengehören… oder eine Tradition fortsetzt, die in der Kirche schon sehr lange fortgeführt wird. ich glaube ja persönlich an das letztere, und da ist es herzlich egal, ob einer Piusbruder ist oder Progressiver: sie gehören alle, alle demselben Kartell an. Und wenn man erlebt, wie harmlose Priester oder Laien in diesem Räderwerk, wenn sie kritisch denken, aus all diesen Zirkeln zentrifugal weggeschleudert werden und keinen Ort mehr für sich finden, dann sollte einem ein Licht aufgehen über das, was hier vorgeht.
        Naive Gegenargumente, die mit „Ich kenn aber einen, der ist doch gar nicht so…“ sind und bleiben naiv, denn natürlich hat nicht jeder in diesen finsteren Netzwerken Anteil an allem oder auch nur einem Fetzen davon. Man braucht all jene Harmlosen als Kanonenfutter und Vertrauensschaffer, die nicht mal begreifen, wem sie dabei Schützenhilfe geben.

        Man kann sich doch als normaler Mensch denken, dass man, sobald man eine herausgehobene Funktion hat, Seilschaften bildet, in die man sich nicht unbedingt hineinsehen lassen will. Und man will diese Seilschaft auch behalten und oben schwimmen, so lange es geht. Sehr schnell ist dabei nicht nur jedes Fairplay, sondern auch die Gesetzestreue vergessen, um von der Treue zu den Geboten Jesu gar nicht zu reden…
        Wer sich das einmal klarmacht, muss erkennen, dass wir versponnen sind in eine unübersehbare Intrige, deren Urheber und Merkmale unmöglich vollständig erkannt werden können, denn sie funktionieren wie ein Schwarm. Es ist eine Schwarm-Macht-Intrige mit schwankenden Teilnehmern und wechselnden Exponenten und einem Schattenbereich, den niemand von außen erkennen kann, ja: nicht mal genau von innen.

        Jesu Warnung vor den Herrschern der Welt, die ihre Völker ausbeuten, Jesu Abstinenz, sich mit dieser Macht überhaupt anzulegen oder sie gar erledigen zu wollen – wer das einmal begreift, der erkennt auch sofort, dass die Kirche sich selbst verkauft an den Fürsten der Welt, weil sie all diese bösen Herrscher noch toppen wollte und sich selbst bzw. den Papst als „caput mundi“ ausgerufen hat – gegen den Willen der anderen Fürsten. Dass die Konservativen und v.a. Tradis der Tiara mit den drei Ringen nachheulen, zeigt, dass sie exakt dieselbe böse Einstellung haben, wie sie sie den „Freimaurern“ unterstellen: sie haben doch dieselben Ziele wie die FM und wer sagt uns, dass sie nicht zusammengehören und uns nur „Krieg“ vorspielen? Was die Kirche aufrecht hält, das ist die Treue Jesu – aber nicht gegenüber den Seelenverkäufern, sondern gegenüber denen, die die Schrift die „Auserwählten“ nennt, die, die von Anbeginn der Welt an im Buch des Lebens stehen“.
        „Wer jetzt sündigt, soll weiter sündigen“, heißt es sinngemäß in der Apokalypse, und das lässt uns den Abgrund an Brisanz erahnen: Eine Umkehr ist in dieser Finsternis kaum mehr möglich. Wer sich dem einmal ergeben hat, kann kaum mehr zurück und wird in der Logik der Bosheit weitermachen und sich dabei im schlimmsten Fall auch noch gut finden.

        Jesus sagte, als er den Hl. Geist ankündigte, dass er nun zum Vater gehe:

        „Ich werde nun nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt und an mir hat er nichts. Aber die Welt möge erkennen, wie ich den Vater liebe, und wie ich tue, was der Vater mir aufgetragen hat.“ (Joh 14)

        Darüber müssen wir alle gerade hier und heute ganz präzise nachdenken.

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