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Münster: Katholische Erpho-Pfarrei bietet Luxusmahl im Gotteshaus

Motto: „Paradiesisch schlemmen in der Kirche“

Während ich diese Zeilen schreibe, findet wenige Kilometer entfernt in der katholischen Erpho-Gemeinde in Münster eine Attraktion der besonderen (Un-)Art statt, nämlich ein Festessen in vier Gängen mit viel Wein und Musik für sage und schreibe 50 Euro. Scannen0002Dazu eingeladen hatte die übergeordnete Mauritz-Pfarrei sowie die Erpho-Ortsgemeinde.

Um 18 Uhr begann die Schlemmerei, doch schon Stunden vorher waren lange Tische derart nobel gedeckt, als handle es sich um ein 5-Sterne-Hotel. Eingeladen wurde im Pfarrei-Prospekt zu diesem „genußvollen Abend“ unter dem Leitwort: „Paradiesisch schlemmen in der Kirche  – ein Verwöhnmenü.“

Ausgerechnet die örtliche KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung)  –  sonst doch angeblich so gerne für die „kleinen Leute“ engagiert  –  betrieb reichlich Reklame für diesen Luxusschmaus.

Mit einigen Freunden  –  darunter den Leiterinnen des Fatima-Weltapostolats im Bistum Münster  –  schauten wir uns die Verhältnisse in der Erhpo-Kirche an, zumal dort seit dem 14. Februar auch eine Ausstellung mit Werken von 60 Künstlern läuft, die uns ebenfalls teils sehr seltsam erscheinen.

Oder soll man es für sinnvoll, geschweige für geschmackvoll halten, wenn sich z.B. mitten in der Seitenkapelle dieses Gotteshauses eine riesige Müllansammlung befindet?  –  Die riesigen weißen Bauschutt-Klötze in Altarnähe sind für ein Gotteshaus ebenfalls sehr gewöhnungsbedürtig. – Das wohl etwas ironisch gemeinte Ausstellungs-Motto „Von wegen Paradies“ trifft auf diese „Action“ genau zu. 

BILDER: Werbe-Postkarten der Kirchen-Ausstellung in der Erpho-Gemeinde MünsterScannen0002 - Kopie

Falls hier „Künstler“ auf das Problem der Umweltverschmutzung hinweisen wollten, wäre der Pfarrgarten als Besichtigungsgelände wohl das kleinere Übel  –  oder wenigstens das Pfarrheim,  nicht jedoch die geweihten Räume einer Kirche. Ähnlich seltsam war ein Gemälde am Kircheneingang mit einer Frau in Evas Kostüm (also splitternackt), die von einigen gierigen Männern „gefangen“ wird.

Im Jahre 2012 fand hier ebenfalls eine Kunstausstellung statt, die noch weitaus gewagtere Stücke enthielt. Besonders skandalös waren einige Gemälde, bei denen direkt auf Blättern von Kirchenliedern und liturgischen Texten entblößte Frauenkörper bzw. nackte Männer ohne Kopf zu sehen waren, deren Genital in allen Details und auffallend abgebildet wurde.

Um 17 Uhr wurden wir von zwei Veranstaltern energisch zum Verlassen der Kirche aufgefordert, selbst als einige von uns betend vor dem Tabernakel knieten, weil sie für diese Verunehrungen und Sakrilegien Sühne leisten wollten. Die Besichtigungszeit sei definitiv zu Ende, wurde uns vorgehalten, ja sogar mit der Polizei gedroht, falls wir nicht sofort gehen.

Vermutlich begannen schon bald die Vorbereitungen für das Vier-Gänge-Menü.

Meine Freunde und ich kamen mit etlichen Kirchen- und Ausstellungsbesuchern ins Gespräch, wobei es durchaus einige gab, die sich ebenfalls skeptisch äußerten. Andere gaben sich neutral bzw. unschlüssig („Man muß erst abwarten, welche Hintergründe diese Darstellungen wohl haben“)   – oder sie verteidigten sowohl den Müllberg in der Kapelle wie auch das Luxusmenü im Kirchenraum ohne Wenn und Aber.

Noch heute Vormittag fand eine hl. Messe in diesem Gotteshaus statt – auch das Ewige Licht am Tabernakel brannte und zeigte so die eucharistische Gegenwart unseres HERRN an. Umso befremdlicher, daß in diesem Gotteshaus alle Kirchenbänke entfernt wurden  – und stattdessen ein Schlemmermahl stattfindet, als handle es sich um ein Gasthaus!

Grundsätzliche Argumente gegen derartige“Attraktionen“ in der Kirche siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/2016/02/28/ein-gotteshaus-ist-keine-passende-staette-fuer-gastmaehler-und-weltliche-aktivitaeten/

 

 

 

 

Kommentare

11 Antworten

    1. Viele schämen sich, zu sagen: Ich gehe zur Kirche um zu beten😩

      Jugendliche gehen gerne zur chiller church und beten dort stundenlang.

      Dann gibts in der Kirche noch ne spezielle „Night……?“ Das ist nichts anders als Abendgebet.

      Marketing schadet ja nichts.

      Junge Menschen gehen oft nicht regelmäßig zum Gottesdienst, stellen aber mehr Fragen, wenn sie zu so einem Event gehen.

      Bei Priestern kommt das ja sogar besser an.

      Wie ist das so bei Euch in den Gottesdiensten?

      Ich unserer Gegend sind wir still, hören zu, beten und singen mit.

      In anderen Gegenden von Deutschland würde es zumindest bei der Predigt Zwischenfragen geben, das geht bis zu Diskussionen.

      Möglicherweise gehen junge Menschen lieber in den Gottesdienst, wenn sie dort auch Fragen stellen können und diese beantwortet werden.

      1. Die Gottesdienste sollten von der Sprache und der Musik zeitgemäß sein.

        Die katholische Kirche ist in den 70er Jahren stecken geblieben.

        Deshalb sind Freikirchen im Trend.

        Schade für die katholische Kirche. Aber vielleicht gelingt irgendwann die Wende bei den Mitgliedern. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, dass die nächste Generation wieder bessere Entscheidungen trifft.

  1. Es wird immer schlimmer mit den Aktionen der Modernisten und Erneuerer.
    Ich glaube schon, dass es objektiv eine schwere Sünde ist, so ein Mahl in der Kirche abzuhalten.
    Einen Weihnachtsmarkt in der Kirche zu veranstalten, ist meines Erachtens geschmacklos.
    Auch in der Silvesternacht haben Thermoskannen und Picknick nichts in der Kirche zu suchen.
    Auch ständiges Gequatsche im Kirchenraum ist Missachtung vor dem Allerheiligsten.
    Hätte ich bei den oben genannten Aktionen der Kommentatoren mitgemacht, würde ich diese ganz schnell beichten.
    Wir wissen doch aus der Bibel, wie Jesus angesichts solchen Treibens reagiert hat.
    Es ist nicht zu fassen. Da werden teure Pfarrheime gebaut und nun soll die „feine Gesellschaft“ für Geld in der Kirche speisen und fragwürdige Ausstellungen bestaunen.
    Hoffentlich finden sich noch ein paar redliche Menschen, die sich beim Bischof beschweren.
    Das kann doch nicht im Sinne Genns sein.

  2. Ich zitiere aus einem Leserbrief an die DT über diese Veranstaltung, veröffentlicht am 13. Februar 2016, dem ich nur zustimme:
    „Nach katholischem Kirchenverständnis ist die Kirche das Herzstück der Gemeinde. Die Kirche ist ein Gott geweihter Raum und damit auch ein heiliger Ort. Als sakraler Raum grenzt er sich so ganz bewusst von profanen Räumen ab. In liturgischen Handlungen dient Gott zunächst und vor allen Dingen den Menschen. Die Antwort des Menschen ist der Lobpreis Gottes… Als praktizierender Katholik bin ich über diese Veranstaltung entsetzt und erschüttert! Solche Events haben in einer Kirche nichts zu suchen. Wenn in einer Gott geweihten katholischen Kirche solch ein opulentes Mahl mit Weinausschank stattfindet, das ja gut andernorts seinen Platz haben kann, wird dieser heilige Ort entweiht. Falls diese Veranstaltung nicht doch noch kurzfristig abgesagt wird, möchte ich an dieser Stelle alle Christen guten Willens einladen, diese Veranstaltung zu meiden. Um der Ehre Gottes willen, zur Bewahrung unseres Gespürs für Seine Heiligkeit und Seine außergewöhnliche Liebe zu uns.“

  3. Ein vegetarisches Schlemmermahl😮

    Sicher gibt’s in der Pfarrei auch ein Pfarrheim, wo man Gemeinschaft pflegen kann.

    50 Euro sind ne Menge Geld für eine Person, dies kommt noch dazu.

    Wenn wir in unserer Pfarrei zusammensitzen, bringt jeder was zu Essen mit. Da kann man das Essen teilen und es bleibt noch übrig.

    Wenn der Pfarrer aus Platzmangel „Arme und Bedürftige“ in der Kirche verköstigt hätte, würde mich das gar nicht so sehr stören.

    Obwohl – „Bischof verteilt Erbsensuppe an 400 Bedürftige im Fuldaer Dom“ passt auch nicht so wirklich in unsere Vorstellungen.

    Das Essen genießen an einem besonderen Ort, ein besonderes Ambiente – alles schön und gut –

    letztendlich ist das Gotteshaus ein Haus zum Beten – Zitat von Jesus. Was war er damals erregt, vornehm ausgedrückt.

    Wir haben heute von dem Unterschied der inneren Einstellung von Pharisäern und demütigen Christen gehört und ich will kein rechthaberischer Pharisäer sein, der denkt, alles richtig zu machen.

    Vor vielen Jahren haben wir mal einen Silvesterabend mit Thermoskannen und auch etwas essen in der Kirche verbracht – da wurde auch sehr sehr viel gebetet und gesungen.

    Jesus interessierts ja eh am meisten, wie wir innerlich denken, wie demütig wir sind usw.

    Alle, die nicht die 50 Euro für ein einziges Essen haben, wurden von dieser Gemeinschaft ausgeschlossen und genau das wäre Jesus eh nicht passiert.

    Es handelt sich um einen HANDEL IM GOTTESHAUS und das will Jesus nicht.

    Ist die Kirche denn kurz vorm Schließen? Überlegt man sich schon, wie man das Gotteshaus mal später nutzen will?

  4. Die verantwortlichen Priester und der Bischof von Münster müssen sich einmal für so ein Angebot in sakralen Räumen vor dem ewigen Richter rechtfertigen. Ich möchte dann nicht in ihrer Haut stecken.

    1. Na ja, bei aller Kritik ist das wohl doch keine Sünde, die die ewige Verdammnis nach sich zieht.

      In der Nachbarstadt meines Wohnorts wird in der Kirche immer ein Weihnachtsmarkt abgehalten (angeblich, weil andere Räumlichkeiten wie z.B. Pfarrheim fehlen). Auch keine Gute Sache. Ich bekenne, dass ich auch einmal hingegangen bin. Heute würde ich das wohl nicht mehr machen. Ob ich deswegen vor dem ewigen Richter werde zittern müssen, weiß ich nicht…

      1. Ein Priester sollte immer das ewige Heil der Menschen im Auge behalten. Don Bosco hatte als Leitmotto: „Herr, gib mir Seelen, alles Übrige nimm!“ In der Fastenzeit wäre es etwa gut, den Kreuzweg, Ölberg- oder Passionsandachten anzubieten. Man kann immer noch in einem anderen Raum mit anderen Agape halten, aber nicht in dem Kirchenraum, zumal dort ja auch im Tabernakel der eucharistische Herr gegenwärtig ist.

    2. Anscheinend kennen Sie Gott sehr gut.

      Jesus spricht in seinen Gleichnissen viel vom Hochzeitsmahl. Essen ist für Gott also nichts verwerfliches. Die Herzenshaltung schon.

      Jesus hat selbst mit Zöllnern sehr ausgelassen gefeiert. Warum sollte Jesus etwas gegen wahrhaftige Lebensfreude haben.

      Es waren Heuchler und Geschäftemacher, welche Jesus aus dem Tempel getrieben hatte.

      1. Guten Tag,
        ein Luxusessen für 50 Euro ist für Sie wohl kein „Geschäft“?!
        Zudem hat Jesus mit den Zöllnern in ihren Wohnungen gegessen und gefeiert, nicht im Tempel oder der Synagoge.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

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