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Münster: Pfarrei Hl. Kreuz stellt den Hl. Josef ins Eck und eine „Maria 2.0“ aufs Podest

Von Felizitas Küble

Von der katholischen Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz in Münster ist man seit Jahrzehnten Kummer gewohnt, Experimente sind im Gotteshaus dieses vornehmen Stadteils an der Tagesordnung, ob man z.B. Kniebänke durch Stühle ersetzte, Kunstwerke direkt in der Kirche verkaufte oder ob wie jetzt merkwürdige Gemälde ausgestellt werden.

Genau in dieser Pfarrei ist passenderweise die „reformkatholische“ Initiative Maria 2.0 entstanden, die mit ihrer Forderung nach einer „zeitgemäßen“ Sexualmoral, Abschaffung des Zölibats und Einführung des Frauenpriestertum im Vorjahr viel von sich reden machte und sogar von einigen progressiven Bischöfen unterstützt wurde.

Somit verwundert es wenig, daß die Statue des Heiligen Josef in der Pfarrkirche offenbar nur störte und der Nährvater Jesu daher kurzerhand seinen Abstieg vom Podest antreten mußte, um sich mit einem hinteren Eck in der Kirche zu begnügen, wo er regelrecht „abgestellt“ wurde (siehe 1. Foto).

Schließlich brauchte man wieder einmal Platz für „Kreatives“, nämlich eine gewöhnungsbedürftige Gemäldeausstellung (darunter ein naseputzender Bubi), wobei das Bild, das an Josefs Stelle gesetzt wurde, besonders merkwürdig anmutet.

Offensichtlich handelt es sich um eine modern sein wollende und sollende Darstellung der Madonna, die unbändig lacht und grinst, was eher abschreckend als anziehend wirkt.

Daß es sich wohl um eine „Marienbild“ handelt soll, ergibt sich erstens aus der mehrfach eingearbeiteten Schriftzeile „Magnificat“, zweitens aus einer daneben aufgehängten Erklärung, die von einer der fünf Gründerinnen von „Maria 2.0“ verfaßt und unterzeichnet ist.

Die Künstlerin Lisa Kötter nennt dabei zugleich ihre Gründe, weshalb sie gemeinsam mit gleichgesinnten Frauen die Aktion „Maria 2.0“ ins Leben rief.

Theologisch ist der Text ebenfalls reichlich durchwachsen, etwa wenn es dort heißt: „Jesus wollte keine neue Religion gründen. Jesus war ein frommer Jude. Er wollte den Menschen eine neue Gottesbeziehung schenken…“

Ja, Christus war ein frommer Jude – und eben deshalb hat er eine neue Religion gegründet, das Christentum nämlich, das seine Wurzel freilich im Alten Testament hat. Auf dem Fundament der Erwählung Israels gründete ER einen neuen Bund, der sich nicht auf das „Haus Israel“  beschränkt, sondern Juden und andere Völker umfaßt, die an IHN glauben.

ER wollte den Menschen nicht nur eine „neue Gottesbeziehung schenken“, sondern sie vor allem erlösen und ihnen durch sein Heilswerk und seinen Opfertod das Tor des Himmels öffnen. Aber diese „alte“ biblische Theologie paßt vermutlich nicht so ganz ins Konzept von „Maria 2.0“.

Fotos: Felizitas Küble

 

 

Kommentare

16 Antworten

  1. Esther Vilar als Schriftstellerin und Feministin mit anderen Ansätzen, ähnlich Eva Hermann:
    Mit ihrem Buch „Der dressierte Mann“ wurde Vilar 1971 als Schriftstellerin durch ihren Auftritt in der Eurovisionssendung Wünsch Dir was bekannt. In diesem Buch formulierte sie die provokante These, dass nicht – wie von der damals aufkommenden Frauenbewegung postuliert – die Frau durch den Mann unterdrückt werde, sondern umgekehrt der Mann durch die Frau.[2] Mit dem Buch löste sie große Kontroversen aus und war teilweise heftigen Anfeindungen, körperlichen Angriffen – sie wurde auf der Toilette der Münchner Staatsbibliothek von vier jungen Frauen zusammengeschlagen – bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Nach ihrer eigenen Aussage war dies der Grund für ihre fluchtartige Emigration aus Deutschland.[3] Im Jahre 1975 lieferte sie sich ein TV-Duell mit Alice Schwarzer,[4] die als Vertreterin der Frauenbewegung zu dieser Zeit bekannt wurde. Der Spiegel nannte Vilar in seinem Bericht über die Sendung „modisch-populäre Manneshelferin im Geschlechterkampf“. Nach der Ausstrahlung wurde die Sendung kontrovers diskutiert.[5] Die Meinungen darüber, wer als dominierend aus diesem Fernsehduell hervorging, waren geteilt.[6] In ihrem Buch Das Ende der Dressur (1977) richtete Vilar sich ausführlich gegen die angebliche Meinungsführerschaft von Lesben, denen sie vorwarf, heterosexuelle Frauen zu verführen, die „normalerweise für ihre ausgefallenen Wünsche absolut unzugänglich wären“.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Vilar

  2. Die Problematik der Erscheinung
    Kultur
    04. Juni 2004
    JF

    Medjugorje – ein kleiner Ort nahe Citluk im unfruchtbaren Karstgebiet der Herzegowina auf dem Balkan – entzweit seit einigen Jahren die konservativen Katholiken, vor allem im deutschsprachigen Raum: Die einen betrachten Medjugorje als einen von Gott gesegneten Ort, weil dort seit dem 24. Juni 1981 die Jungfrau Maria einem kleinen Personenkreis der Dorfbewohnern („Sehern“) regelmäßig erscheine. Seit 1987 soll die Gottesmutter durch die Seherin Marija Pavlovic an jedem 25. des Monats bis heute Botschaften mitteilen. Kritiker halten „Medjugorje“ für eine große Täuschung, durch die fromme und rechtgläubige Katholiken sukzessive für die kommende Welteinheitsreligion reif gemacht werden. Nachdem bisher von katholisch-konservativer Seite sehr viel, aber fast ausschließlich einseitig und unkritisch zugunsten dieser angeblichen Marienerscheinung publiziert wurde, erschienen erst in jüngster Zeit Bücher aus glaubenstreuer Perspektive, die sich gegen „Medjugorje“ aussprachen. In dem neuesten Buch zu diesem Thema, das den Titel „Der Stellenwert von Privatoffenbarungen am Beispiel der ‚Gospa‘ von Medjugorje“ trägt, versucht nun Thomas Lintner, der ehemalige Vorsitzende des Initiativkreises katholischer Laien und Priester im Bistum St. Pölten, die Vorgänge von Medjugorje zu analysieren und die Geister zu unterscheiden. Zunächst gibt der Autor den Verlauf der Erscheinungen sachlich wieder, bevor er eigene Wertungen vornimmt. Sehr gründlich arbeitet er die Umstände des ersten Erscheinungstages heraus und bringt alle bisher verbreiteten Versionen der Ereignisse dieses Tages. An den Fußnoten kann man erkennen, daß er umfangreiche Literaturstudien betrieben hat, denn er behauptet keine Tatsachen, ohne eine Quellenangaben zu machen und auf weiterführende Literatur hinzuweisen. Erschütternd sind die Ergebnisse im Detail: Nach der glaubwürdigsten Darstellung, der durch eine Tonbandaufnahme dokumentierten Aussage der „Seher“ unmittelbar nach der ersten Erscheinung, erschien Maria, während die „Seherkinder“ gerade heimlich rauchten. Die später verbreitete Version, daß die Kinder die Schafe hüteten, sei nur beschönigend und bereits „geltenden“ Marienerscheinungen nachgeahmt. Erschreckend ist auch, was man als „schlechte Früchte“ des in Medjugorje zweimal in der Woche geübten Fastens bei Wasser und Brot ansehen muß: So erlitt infolge dieses rigorosen Fastens die Frau eines amerikanischen Medjugorje-Publizisten eine Fehlgeburt. Ferner zeige sich, daß Medjugorje untrennbar mit den Aktivitäten der charismatischen Bewegung verbunden ist, deren Netzwerke für die schnelle Verbreitung von „Medjugorje“ sorgten. Auch der Umstand, daß die „Erscheinung“ klar unkatholische Praktiken empfehle, etwa die Spendung des Sakraments der Krankensalbung durch Laien, deute auf charismatische Einflüsse hin, da die charismatische Bewegung pfingstkirchlichen Ursprungs ist. Detaillierte Vergleiche mit kirchlich anerkannten Marienerscheinungen, zum Beispiel Guadalupe und La Salette, und gegenwärtig noch geprüften, wie die Visionen der Maria von Agreda, runden die Darstellung ab. Lintners Abhandlung ist zwar umfassend, aber leider behandelt der niederösterreichische Verwaltungsjurist das zentrale theologische Problem der „Erscheinung“ viel zu knapp, nämlich die Aussagen der „Gospa“ dahingehend, daß vor Gott alle Religionen gleich seien. Mit dieser Behauptung verneint die „Gospa“ das Dogma vom exklusiven Heilsanspruch der Kirche. Extra Ecclesiam nulla salus – außerhalb der Kirche gibt es kein Heil, wie es die Kirche seit Cyprian von Karthago formuliert, ist unfehlbare Lehre, deren Verneinung eine Häresie darstellt. Da aber ausgeschlossen werden kann, daß die Mutter Gottes Häresien von sich gibt, kann die „Gospa“ nicht Maria sein. Thomas Lintner: Der Stellenwert von Privatoffenbarungen am Beispiel „Gospa“ von Medjugorje. Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2003, 128 Seiten, 20 Euro

    https://jungefreiheit.de/kultur/2004/die-problematik-der-erscheinung/

  3. „Maria, eine von uns“. War das nicht das Motto zu einem Werk: Maria mal oben ohne, Maria mal unten ohne.
    Krass die Vulva-Maria an der Studentenkirche in Freiburg.
    Was treibt Menschen an zu solchem Tun?

    Während die „wilde Frau“ da oben noch wie in einem Rohrschach-Test verschiedene Auslegungen erfahren kann, ist das in anderen Fällen ganz unmöglich.

  4. Das einst katholische Münsterland – meine Frau stammt von dort – wird für mich immer mehr zu einem glaubensmäßigen Monsterland nach dem Motto: Nichts!!! ist unmöglich.
    Dass Ideologie blind macht, sieht man an den Frauen von 2.0, die eher dem Teufel zuarbeiten als Gott und den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Unser Glaube braucht keine Selbstdarsteller, sondern Menschen, deren Tun zur größeren Ehre Gottes!!! geschieht:

  5. Woran mich das Bild erinnert:
    „Großmutter, warum habt Ihr so große Zähne?
    Großmutter. warum habt Ihr so lange Tatzen?“

    Die Fratze des Dämons zeigt sich immer ungenierter.

  6. Das Gemälde ist schlecht. Beinahe gut und haarscharf daneben. Die Künstlerin oder Graphikerin hat echt Schwächen. Dieses Niveau würde besser als Kunst-Leistungskurs-Ausstellung in der Aula eines Gymnasiums passen. Dafür fände ich das Bild ganz gut gelungen, aber von einer ausgebildeten Künstlerin würde ich mir mehr erwarten.
    Wenn es sich lediglich um eine Hobby-Künsterlin handeln würde, fände ich das auch Ok, mehr würde man nicht erwarten. Das ist ja das Übliche, dass Dilettanten stets von ihrem eigenen Ergebnis überrascht sind.

  7. Also nein, wie kann man nur in dem Kirchenraum die Ausstellung anbringen. Dafür gibt es doch viele andere Orte. Aber wahrscheinlich kommen die Leute sonst nicht zur Ausstellung, deswegen zwingen sie diese den Gottesdienstbesuchern in der Kirche auf. Unerhört!
    Aber man ist tatsächlich aus dieser Hl.Kreuz-Gemeinde Kummer gewohnt.

  8. Wenn schon die Statue des hl. Josef von seinem Platz genommen wird,
    wäre es doch konsequent, auch gleich den Namen der Kirche und Pfarrei abzulegen und durch einen moderneren zu ersetzen.
    Hl. Kreuz ist doch viel zu altmodisch, oder etwa nicht?
    Maria stand unter dem Kreuz!
    Ihr Frauen 2.0 von Hl. Kreuz allerdings habt Besseres zu tun, schließlich ist es Euer Wille, dass die Maria´s von heute Priesterinnen werden sollen, mindestens.
    Noch besser wäre Bischof – oder gar Papst?
    Unter dem Kreuz wie die Mutter Jesu zu stehen verschafft zu wenig Ansehen.

    1. Guten Tag,
      tatsächlich fordert Maria 2.0 ausdrücklich den Zugang zu „allen“ Ämtern der Kirche für Frauen, somit auch die Bischofsweihe und das Papstamt – nach der Devise: Wenn schon, denn schon – und: Höchstforderungen stellen, um wenigstens die Hälfte zu erreichen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  9. Vielen Dank für das Einstellen dieses Artikels. Ich werde mir das vor Ort ansehen, wenn es so ist, wie ich oben erfahren habe, werde ich mich bei der Gemeinde beschweren (haben die denn schon wieder einen Pfarrer oder machen die das mittlerweile alles selbst?). Mal sehen, was die einem dann antworten….

    1. Guten Tag,
      allerdings weiß ich nicht, wie lange die Ausstellung dort noch dauert, also lassen Sie sich nicht zu lange Zeit. Meines Wissens hat die Gemeinde im Moment noch keinen festen Pfarrer, da dieser zwar feststeht, aber erst noch kommen wird; es gibt eine Übergangsleitung (durch Ordensgeistliche?)
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  10. …..die an IHN glauben.
    Deshalb die Wiederkunft,so banal sich das
    auch lesen mag.
    ER WIRD IHNEN DIE TRÄNEN VOM GESICHT WISCHEN.
    DAS LACHENDE GESICHT IN DIESER KIRCHE IST JEDOCH VÖLLIG UNPASSEND.
    HERAUSFORDERUNG AN UNSEREM SCHÖPFER TAT NIEMALS JEMANDEM GUT.
    ZERSTÖREN TUT GOTT DEN FREVEL AUCH DORT.

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