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Münster: Pfarrer Jürgens will Gläubige „nicht am Gängelband der Hierarchie“ sehen

Von Felizitas Küble

„Kirche und Leben“, die amtliche Bistumszeitung für die Diözese Münster, veröffentlichte in ihrer Ausgabe Nr. 24/2018 bei den Dekanats- und Pfarrei-Meldungen eine Stellungnahme von Pfarrer Stefan Jürgens (Gemeinde Hl. Kreuz in Münster-Innenstadt) zur Auseinandersetzung um die Interkommunion.

Bekanntlich gibt es auch unter Bischöfen unterschiedliche Ansichten darüber, ob evangelische Ehepartner unter bestimmten Bedingungen zum Tisch des HERRN gehen dürfen. Aber selbst die „liberaleren“ Oberhirten in Deutschland (nämlich 2/3) wollen diese Erlaubnis auf „Einzelfälle“ begrenzt sehen.

Pfarrer Jürgens sieht hingegen alles viel „lockerer“.

Er schreibt an seine „Liebe Gemeinde“ daher folgendes:

„Streit um die heilige Kommunion: Unsere Bischöfe wollten den konfessionsverbindenden Ehepaaren die gemeinsame Teilnahme an der Kommunion ermöglichen. Einige von ihnen hatten jedoch Bedenken und wandten sich an den Vatikan. Von diesem kam zunächst nur der Hinweis, man solle vor Ort eine einmütige Lösung finden. Jetzt hat Rom gesprochen: Das Ganze sei doch eine weltkirchliche Angelegenheit und könne nicht allein auf Ebene einer Bischofskonferenz geregelt werden.

Ein Trauerspiel. Auch die allerkleinsten Reformen werden im Keim erstickt. Und dabei wäre sehr viel zu tun, wenn die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen endlich in der Gegenwart ankommen möchte. Was in Rom mühsam diskutiert wird, ist vor Ort längst geklärt. In unserer Gemeinde gehen alle Getauften, die in ihrer Kirche zum Abendmahl zugelassen sind, zur Kommunion. Dafür muss man nicht in einer konfessionsverbindenden Ehe leben, sondern einfach Christ sein.

Die Gläubigen von heute sind eben keine gehorsamen Kinder am Gängelband der Hierarchie, sondern mündige Erwachsene. Sie tun, was ihnen ihr Gewissen sagt. Auf die Bischöfe hört leider keiner mehr, dafür ist es wohl zu spät. Selbst der sympathische Papst ist offenbar gegen römische Seilschaften machtlos. Jetzt kommt es darauf an, dass wir den Glauben selbst in die Hand nehmen, ihn verkünden, feiern und leben. Vielleicht hierarchiefrei, aber wahrhaftig.

Ein couragiertes und fröhliches Christsein wünscht
Pfarrer Stefan Jürgens“

Hierzu seien einige Punkte angemerkt:

  1. Der Geistliche unterschlägt, daß „unsere Bischöfe“ (genau genommen: eine Mehrheit derselben) keineswegs pauschal den protestantischen Ehepaaren die hl. Kommunion ermöglichen wollte, sondern dies begrenzt auf bestimmte Fälle vorsah.
  2. Daß Rom die ökumenebewegten Oberhirten zurückgepfiffen hat, ist also für Pfarrer Jürgens ein „Trauerspiel“, schließlich gehe es nur um die „allerkleinsten“ (!) Reformen. Die Kirche müsse „endlich in der Gegenwart ankommen“ – und zwar ausgerechnet „um ihrer Glaubwürdigkeit willen“. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Eben deshalb ist die Kirche dem Heiligen Geist verpflichtet, nicht dem Zeitgeist –  und sie muß auch nirgendwo „ankommen“, sondern klar verkündigen, worauf es ankommt.
  3. Die Krönung der saloppen Stellungnahme dieses (theologisch noch katholischen?) Priesters ist sodann seine Bemerkung, was in Rom „mühsam diskutiert“ werde, sei „vor Ort längst geklärt“, jedenfalls in seiner Pfarrei, denn dort gehen „alle Getauften“ zur Kommunion, selbst eine Misch-Ehe ist dafür nicht nötig noch sonst irgendeine Voraussetzung außer der Taufe. Der Glaube an die Realpräsenz (sakramentale Gegenwart Christi in der Eucharistie) ist offenbar völlig entbehrlich, ebenso die Beichte.
  4. Immerhin handelt es sich, so versichert der Geistliche, bei seinen Gläubigen nicht um „gehorsame Kinder am Gängelband der Hierarchie“, sondern um „mündige Erwachsene“. Abgesehen davon, daß  in seiner Gemeinde wohl auch Kinder zum Tisch des  HERRN gehen, sind noch lange nicht alle Erwachsenen allein ihres Alters wegen schon „mündig“. Ein wirklich mündiges Christsein orientiert sich aus eigener Überzeugung und Glaubenstärke am Willen Gottes, wie er sich in der Heiligen Schrift und der kirchlichen Überlieferung ausdrückt. Hingegen schreibt Pastor Jürgens ganz unverbindlich, die von ihm propagierten Gläubigen „tun, was ihnen ihr Gewissen sagt“. Auf ihr sogenanntes Gewissen haben sich schon zahlreiche Irrlehrer berufen – und all jene, die das hören wollen, was in ihren Ohren juckt und ihren Wünschen entgegenkommt. Es klingt sicherlich besser, wenn man den Ungehorsam gegenüber Gott, Kirche und den Sakramenten als großartige Tugend präsentiert, gar als Gewissenhaftigkeit und erwachsen gewordener Glaube. So wird aus Minus ein Plus (zumindest in der eigenen Einbildung).
  5. Obwohl Papst Franziskus die Klarstellung der Glaubenskongregation ausdrücklich gebilligt und somit die deutschen Reformbischöfe in ihre Grenzen gewiesen hat, gibt sich Pfarrer Jürgens ignorant und neigt sogar zu Komplott-Theorien, denn der Pontifex sei gegen „römische Seilschaften machtlos“. Also wenn der Papst nicht nach der Pfeife der Gemeindeleitung von Heilig Kreuz zu Münster in Westfalen tanzt (offenbar der Nabel der Weltkirche), dann kann es sich nur um finstere vatikanische Netzwerke  – oder vielleicht gar Verschwörungen?  –  handeln.
  6. Was tun, wenn der Papst in dieser Causa nicht so spurt, wie es dem Wunschzettel von Pfarrer Jürgens entspricht? – Ganz einfach, so das simple Rezept: Man nehme den Glauben „selbst in die Hand“ – und damit klar ist, was zu solcher „Selbständigkeit“ dazugehört, setzt der Geistliche noch eins drauf: „Vielleicht hierarchiefrei, aber wahrhaftig.“ – Nun klar: auf ihre Weise waren viele Irrgeister im Laufe der Häresiegeschichte durchaus „wahrhaftig“, glaubten sie doch ganz „authentisch“ und mit innerster Überzeugung an ihre Sonderlehren.
  7. Bei soviel hierarchiefreier Mündigkeit wünscht der fröhliche Pfarrer seinen Schäflein zum guten Schluß ein „couragiertes“ Christsein  – ohne freilich die Frage zu beantworten, wofür es denn des Mutes bedarf oder was bittschön daran tapfer sein soll, wenn man bequem den Weg des geringsten Widerstands wählt, sich dem Zeitgeist verschreibt, ganz auf der Welle eines flachen Ökumenismus segelt und ernsthafte Glaubensthemen mit ein paar flotten Sprüchen niederwalzt.

Aufschlußreich erscheint in diesem Zusammenhang ein Bericht im Nachrichtenportal „Kath.net“ aus dem Jahr 2003: http://www.kath.net/news/5585

Bischof Reinhard Marx hat damals als Oberhirte von Trier dem Priester und Professor G. Hasenhüttl die Lehrerlaubnis entzogen und ihn sogar suspendiert (seiner priesterlichen  Amtsvollmachten enthoben). Der Theologe hatte zuvor bei einer hl. Messe auf dem Ökumenischen Kirchentag alle teilnehmenden Protestanten zur hl. Kommunion eingeladen.

Nun würde man gerne wissen, ob sich nach zwei Jahrtausenden die katholische Eucharistie-Lehre vielleicht in den letzten 15 Jahren geändert hat?!

Von Reaktionen der Kirchenleitung auf die öffentlich bekannte Interkommunion-Praxis von Pfarrer Jürgens ist jedenfalls nichts bekannt; er durfte sein theologisch abenteuerliches Statement sogar in der Bistumszeitung unwidersprochen ausbreiten. Das ist freilich wenig erstaunlich angesichts der Tatsache, daß dort bereits im Vorjahr äußert wohlwollend über seine Forderung nach einem Frauenpriestertum berichtet wurde (siehe hier: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/pfarrer-stefan-juergens-frauen-zu-allen-weiheaemtern-zulassen/).

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

Kommentare

49 Antworten

      1. Herr Vucina,

        ich denke nicht, dass Herr Berski in der Sache selbst und intellektuell der Diskussion mit Frau Jüngling gewachsen ist.

  1. Liebe Frau Küble,

    Sie schreiben:

    „Die katholische Kirche hat hier u.a. deshalb die „Deutungshoheit“, weil sie auf Christus zurückgeht – schon rein historisch gesehen dürfte das klar sein. …“

    Das wird gern behauptet, ist aber meines Erachtens nicht richtig.

    Vielmehr hat die Papstkirche etwa ab dem fünften Jahrhundert rückwirkend in die Bibel und in eine selektive Auswahl von „Kirchenvätern“, deren Äußerungen passend ausgelegt wurden, das hinein gelesen, was Sie als Tatsachen behaupten. So zu tun, als habe „die Kirche“ das NT verfasst u.a. und nicht Gott durch einzelne Menschen ohne irgend einen kirchlichen Auftrag, sondern selbstinitiiert durch persönliche Anrede Gottes und als habe die Kirche „entschieden“ was zum Kanon gehöre und nicht lediglich konstatiert, was zum NT gehört, ist eine Verkehrung der Realität und die Vergöttlichung der Kirche als unfehlbar Handelnde.

    Eine Kirchengeschichte, die jeden Dissens einfach ausblendet, ist nichts wert. Davon abgesehen, ist es gerade nach dem mahnenden Worten von Paulus, Petrus und Johannes rein zeitlich überhaupt kein Problem, davon auszugehen, dass schon zu Lebzeiten der Apostel Feinde in der jungen ecclesia Fuß fassten, deren Nachfolger sie sich später organisatorisch unter den Nagel gerissen haben.

    Und dennoch konnte die wahre ecclesia Gottes nie ausgelöscht werden, weil sie aus Menschen besteht, die von Gott wiedergeboren sind und insofern keiner angeblich göttlich gestifteten Organisation bedürfen. Der Heilige Geist weht, wo er will. Die katholische Kirche musste das wohl oder übel akzeptieren, als sie spätestens seit dem frühen 20. Jahrhundert erkannte, dass ER sich nicht an ihre Spielregeln hielt, sondern in der Azusa-Street und anderswo einfach mit Vollmacht zu wirken begann. Natürlich versucht der Feind Gottes auch das zu zerstören wie alles, was von Gott kommt. Das macht es aber im Grundsatz nicht falsch und ist eine andere Geschichte.

    Die Anerkennung der charismatischen Erneuerung – die Sie, Frau Küble, nicht müde werden, zu bekämpfen – als einer Bewegung des Heiligen Geistes, die AUSSERHALB der katholischen Kirche begann wie auch Teile des Vaticanum 2 sind der Einsicht unter den meisten Kardinalen und und den Konzilspäpsten geschuldet, dass dieser Gott in seinem Wirken auch ohne die katholische Kirche auskommt. Das deckt sich mit dem, was ich seit meiner Bekehrung 1989 erleben durfte.

    Es ist auch nicht von ungefähr, dass die katholische Kirche, seitdem sie nicht mehr über staatliche Machthaber verfügt, die sie selbst installiert hatte und die ihren Machtanspruch verteidigten, mächtig ins Straucheln geraten ist. Die wahre ecclesia Gottes ist „wie Schafe unter die Wölfe“ gesandt und wird nicht selbst durch staatliche Hilfe zum Wolf, der Dissidenten u.a. foltert und ermordet.

    Wenn man also schon die Geschichte bemüht, Frau Küble, dann sollte man diese Aspekte nicht außer Acht lassen.

    Gute Nacht!

    1. Guten Tag,
      erneut halten Sie der katholischen Kirche einseitig die Häretiker-Verfolgung in einer Weise vor, als sei das etwas typisch oder gar singulär Katholisches (siehe letzter Abschnitt), obwohl ich Sie zum x-ten Male darauf hinwies, daß sich Luther im Vergleich dazu weitaus stärker der staatlichen Mächte bediente, vor allem der Fürsten, die übrigens mehrheitlich auf seiner Seite standen. Luther hat zudem den Hexenwahn geteilt und war auch in diesem Punkt seiner Zeit um keinen Millimeter voraus. Sodann hat er die staatliche Obrigkeit (schon mal etwas von der jahrhundertelangen Obrigkeitsmentalität im Protestantismus gehört?) nicht allein zum Massenmord an aufständischen Bauern aufgefordert, sondern auch zur Hinrichtung von Täufern, Wiedertäufern (Münster), Anhängern von Müntzer, Bilderstürmern und sonstigen innerprotestantischen Konkurrenten.
      Sie zitieren typisch für Charismatiker gerne diese Bibelstelle: „Der Heilige Geist weht, wo er will.“ – Ja, genau: Wo ER will, denn ER ist keine dem Menschen verfügbare „Kraft“, sondern eine göttliche Person, die wir respektieren sollen, die wir nicht vereinnahmen können, auf die wir uns nicht schwarmgeistig berufen können, um damit z.B. unsere eigenen psychisch-„spirituellen“ Erlebnisse zu verklären. Während Sie die Pfingstbewegung als Wirken des Heiligen Geistes idealisieren, sehe ich hier vor allem der Herren (und Damen) eigener Geist am Werke.
      Nachdem wir das Thema Charismatik seit Jahren debattieren, drehe ich hierüber jetzt keine erneute Runde.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Das Verfolgen der Häretiker hat Luther von seiner katholischen Kirche gelernt. Das Verhalten der katholischen Kirche wird keinen Deut besser, nur weil Andere das auch (nach)gemacht haben. Ihr Vergleich hilft Ihnen kein bisschen weiter.

        1. Guten Tag,
          in meinen Ausführungen ging es ersichtlich nicht darum, als ob Luthers Fehlleistungen die katholischen Mißstände in ein besseres Licht rücken würde, sondern einzig und allein darum, daß Sie zuvor die Ketzer-Verfolgung allein der katholischen Kirche angelastet haben.
          Von Luther hätte man doch – da er sich selbst in der Minderheiten-Position sah – erwarten dürfen, daß er dann Minderheiten in den eigenen Reihen toleranter behandelt, da er sich ja über die kirchlichen Methoden ihm gegenüber massiv beschwerte.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. „… dass Sie zuvor die Ketzer-Verfolgung ALLEIN der katholischen Kirche angelastet haben….“

        Nein, habe ich nicht. Von „allein“ keine Spur. Für mich waren die Verfolgten auch nicht pauschal „Ketzer“ oder „Häretiker“.

        Ich habe Luther auch noch nie für einen Heiligen gehalten.

        1. Guten Tag,
          damit Sie klar sehen: Man spricht von Häretiker- und Ketzer-Verfolgung auch in der wissenschaftlichen Literatur, weil das feststehende Begriffe sind, ohne daß die davon damals Betroffenen damit pauschal negativ gekennzeichnet werden sollen. Ich habe genügend kirchenkritische Geschichtsbücher gelesen, um das zu wissen.
          Im übrigen hatten Sie diesen Verfolgungs-Vorwurf tatsächlich allein an die katholische Adresse gerichtet, das geht aus Ihrem von mir kritisierten Abschnitt deutlich hervor.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  2. Herr Stjepan Vucina,

    Sie dürfen mich persönlich ansprechen, wenn Sie mich kritisieren oder gar beurteilen.

    1. Gott verlangt keinen blinden Glauben. Frau Küble kann Ihnen das erläutern.
    2. Ich habe mich gerade DAFÜR ausgesprochen, einfach dem zu gehorchen, was Christus sagt, nämlich das, was er beim letzten Abendmahl getan hat, zu seinem Gedächtnis zu tun, ohne es völlig verstehen zu müssen.
    3. Meine Fragen haben zum Gegenstand, was die katholische Kirche fordert, über die Eucharistie zu glauben. Es ist doch Ihre Kirche, die das „Geheimnis des Glaubens“ nicht wirklich so stehen lassen kann, sondern meint, über eine ausgefeilte Theologie, die dann auch von dem Einzelnen zu glauben sei, das Geheimnis zu erklären bzw., fassbar zu machen. Und der Ausschluss von Protestanten vom Abendmahl wird ja gerade damit begründet, dass diese die theologischen Deutungen der katholischen Kirche nicht (uneingeschränkt) glauben. DAS aber hat Jesus zum Vollzug des Herrenmahls nie gefordert.

    1. Hallo Herr Merl,

      sind Sie immer noch nicht in der Lage dort zu antworten, wo auch die Antwort hingehört?

      Warum hätte ich Sie denn persönlich ansprechen sollen, da ich doch nur Gerd auf seinen Kommentar hin ansprechen wollte!

      Zu 1:
      Von „blinden Glauben war meinerseits nicht die Rede. Also noch mal genau lesen, was ich schrieb!

      Zu 2:
      Das haben Sie eben nicht getan, weil Sie seine eucharistische Realpräsenz aufgrund Ihres Nicht-Verstehens immer noch leugnen.

      Zu 3:
      a) Das tut nicht meine Kirche, sondern Gott durch seine Kirche, dass Er durch sie den Seinen das erklärt, was zu verstehen sie in der Lage sind. Und wenn Sie das dann immer noch nicht verstehen, und es deshalb nicht glauben, ist das Ihr Problem!
      b) Es sind keine theologischen Deutungen der Kirche, sondern Gottes Erläuterungen durch seine Kirche. Und wenn Protestanten Gott nicht glauben wollen, dann ist das deren Problem, und sie haben mit dem Messopfer und der Kommunion nichts zu tun! So einfach ist das!
      c) Das Jesus DAS nie gefordert hätte, steht in der Bibel nicht. Nennen Sie mir die Bibelstelle, in der steht, dass Jesus „DAS … zum Vollzug des Herrenmahls nie gefordert“ habe! – Vielmehr lesen wir in Joh. 8 ff, dass wer nicht in der Lehre ist, Gott nicht hat. Folglich sind Protestanten, weil sie nicht in der kirchlichen Lehre sind, von der Kommunion ausgeschlossen!

  3. @Claus Stephan Merl,
    zu Ihrer gesamten Diskussion hin und her schreibe ich mit meinem eigenen Kopf einige Sätze und Überlegungen. Ihre Diskussion ist mir zu abgehoben.

    1. Ich halte es geradezu für eine Frechheit, dass Protestanten auch noch Pfarrer oder Bischöfe mit ihren Privatangelegenheiten belästigen, warum sie die hl. Kommunion in der kath. Kirche wollen. Weil sie einen kath. Partner/in geheiratet haben, ist das kein Grund!
    Gar keinen gibt es, wenn sie evangelisch sind. Warum wollen sie dann nicht das Abendmahl in ihrer Kirche?
    Oder konvertieren zu unserem Glauben? Entweder/oder, sie sollen sich entscheiden. Das ist nicht zuviel verlangt.

    2. Gut gemeint ist schlecht gemacht von diesen Bischöfen, die sich nicht an die Anweisung von Papst Franziskus halten, der es untersagt hat, dass Protestanten unsere Kommunion bekommen.
    Diese können jederzeit mitgehen mit ihrem Partner/in in unsere Kirche. Beten kann man in jeder Kirche, das hat ihnen zu reichen; sie sind aber nicht katholisch, sondern evangelisch getauft!
    Dann haben sie gefälligst in ihrer Kirche das Abendmahl zu empfangen.

    Was ist das für ein Glaube? Nur halb evangelisch und katholisch unsere Kommunion wollen?

    3. Ihre Diskussionen (und Frau Küble kann noch ihre Zeit opfern) erübrigen sich, wenn Sie an an Luther denken:
    Es ist auch NICHT im Sinn von Martin Luther, dass Protestanten in der kath. Kirche die Hl. Messe feiern und unsere Kommunion wollen.

    1. Hallo Vitella,

      Punkt 1 Ihrer Ausführungen halte ich für überheblich. Er spiegelt in meinen Augen eine Wagenburg-Mentalität wider, die mit den offenen Armen Jesu am Kreuz nicht kompatibel ist.

      Zu Punkt 2: Wo genau ist dies „Anweisung“ des Papstes enthalten? Dieser harsche Ton, was Protestanten zu tun und zu lassen haben, erinnert an Ihre Ausführungen zu Punkt 1. Ist die Heilige Kommunion das „Eigentum“ Ihrer Kirche, das Sie gegen Protestanten zu verteidigen hätten? Wirklich? Oder ist das Herrenmahl etwas für alle, die durch Glaube und Taufe zu Christus gehören? Wenn das so ist, warum darf man dann Christen davon ausschließen?

      Punkt 3 geht von mehreren Fehlannahmen aus. Nicht katholische Christen haben nicht Luther zum „Papst“ und sind auch nicht Luther verpflichtet. Folglich sind sie auch nicht daran gebunden, was angeblich nicht im Sinne Luthers sei. Dies ganz abgesehen davon, dass Luther die Eucharistie nicht in Bausch und Bogen abgelehnt hat.

      1. @Claus Stephan Merl

        Zu Punkt 1:
        Sie vergessen, dass Jesus mittels seiner Lehre Grenzen gesetzt hat. Seine „offenen Arme am Kreuz“ laden ein, ihn und seine Lehre anzunehmen, um gerettet zu werden. Sie laden also ein, katholisch zu werden, um dann auch die Kommunion zu „genießen“. Wer in diese seine offenen Arme nicht will, der bleibt auch von der Kommunion ausgeschlossen.

        Zu Punkt 2:
        a) Gläubige Katholiken haben das Recht, zu sagen, was Protestanten in ihrer katholischen Kirche zu tun und zu lassen haben, auch im angeblich oder tatsächlich harschem Ton!
        b) Ja, die Kommunion ist das „Eigentum“ der katholischen Kirche, weshalb wir Katholiken sie gegen Eindringlinge zu behüten haben!
        c) Eben, dass ist der Punkt, dass nicht alle den apostolisch überlieferten und vom Heiligen Geist entfalteten Glauben haben, weshalb sie denn auch nicht zur Kommunion zugelassen sind!

        Zu Punkt 3:
        a) Doch, Luther bezeichnete die Heilige Messe als „Ausgeburt der Hölle und schändliche Abgötterei“.
        b) Wenn Protestanten nicht an Luther und Co. mitgebunden sind, dann dürfen sie auch die „Reformation“ nicht feiern. Sie tun es aber, also sind sie ihr und somit den Reformatoren mitverpflichtet. Folglich sind sie auch daran gebunden, was Luther und Co. gesagt und gelehrt haben.

  4. Das ganze ist der SUPERGAU! Im Grunde genommen wird nun ganz deutlich, wie tief das Bistum Münster unter dem „Pontifikat“ des Bischofs Felix Genn gesunken ist. Von der progressiven Seite dürfen seit Jahren einige Priester machen und sagen, was sie wollen. Der Katechismus scheint hier außer Kraft gesetzt zu sein, die liturgische Ordnung sowieso. Was muss noch alles passieren, damit endlich die Kirchenleitung gegen solche Priester einschreitet? Man wird vergeblich darauf warten. Warum? In der Gemeinde des besagten Pfarrers leben betuchte Kirchensteuerzahler (Münsters „ehrenwerte“ Akademiker mit liberaler Gesinnung), die genauso denken wie dieser gut bezahlte Kirchenfunktionär Jürgens. Und die will man schließlich nicht verlieren. Darum wird man diesem Pfarrer, der unlängst auch ganz unverfroren die Frauenordination einforderte, kein Haar krümmen.
    Ganz anders sieht es bei den aus Bischofssicht konservativen „Dissidenten“ aus. Falls in Münster eine Beschwerde über konservative Priester oder auch Laienmitarbeiter auftaucht, wird umgehend gehandelt. Diese Priester oder Mitarbeiter werden versehen mit dem Stempel „eng“ oder „pastoral ungeeignet“. Sie werden gefeuert oder in Nischen versetzt, wo sie nie wieder rauskommen. Ich erspare mir mal lieber die Nennung einiger konkreter Fälle. Den Laien geht es nicht anders.
    Mir, einem ganz normalen Laien, wurde vor Jahren ein unverschämter Brief des stellvertretenden Generalvikars geschrieben, in dem ich an meine „Gehorsamspflicht“ gegenüber dem Bischof erinnert wurde. Hintergrund: Meine Beschwerden gegen den liturgischen Missbrauch.
    Nein, die Situation in dieser Diözese ist unsäglich. Was meinen Sie, was auf bischöflichen Schulen los ist: Obszöne Aufklärungsaktionen seitens des sogenannten Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF); Romreisen ohne verpflichtende Hl. Messe am Sonntag (zudem auch keine Gelegenheit für die Schüler, die gehen wollen), katastrophaler Religionsunterricht mit mitunter völlig häretischen Ansichten der Lehrpersonen usw….. Wenn hier nicht bald ein grundlegender Wechsel erfolgt, sehe ich SCHWARZ für diese Diözese.
    Ich bin unendlich traurig darüber, was aus diesem einst so wunderbar katholischen Bistum geworden ist. Und noch eine Anmerkung: Sollte der werte Herr Bischof hier nicht gegen Pfr. Jürgens einschreiten, hätte dieser ja „de facto“ Recht: Das Bistum wäre dann wirklich eine hierachiefreie Zone, da die kirchliche Autorität sich zum zahmen Bettvorleger hat degradieren lassen, allerdings nur bei den ach so fortschrittlichen „Brüdern und Schwestern“.

    1. @Dr. Markus Büning

      Sie schreiben:
      „Ganz anders sieht es bei den aus Bischofssicht konservativen „Dissidenten“ aus. Falls in Münster eine Beschwerde über konservative Priester oder auch Laienmitarbeiter – wie jüngst im Offizialat Oldenburg – auftaucht, wird umgehend gehandelt. Diese Priester oder Mitarbeiter werden versehen mit dem Stempel „eng“ oder „pastoral ungeeignet“. Sie werden gefeuert oder in Nischen versetzt, wo sie nie wieder rauskommen.“

      Diese gefeuerten oder in Nischen versetzten Priester sollten sich zu der Priesterbruderschaft St. Pius X. begeben. Viele Bistümer sind sowieso abgefallen und sind häretisch. Was hat man dort noch zu suchen?

      Dieses Dilemma, das Sie sehr gut beschreiben, kann man nur dadurch beseitigen, dass man keine Kirchensteuern mehr zahlt und zu der Priesterbruderschaft St. Pius X. wechselt und diese als Gegenfront unterstützt und fördert. Einen anderen Ausweg gibt es nicht!

      1. „Viele Bistümer sind sowieso abgefallen und sind häretisch. Was hat man dort noch zu suchen?“

        Vielleicht beim Herrn wachen und beten. Bei allem Ärger und Mutlosigkeit sollten wir den Herrn im Ölgarten betrachten. Oder seine Frage auf uns wirken lassen: „Wollt auch nicht ihr gehen?“ Oder seine Verheißung ernst nehmen: „Nur wer standhält bis zum Schluss, der wird gerettet werden.“
        Weglaufen und wechseln ist nicht das Merkmal des Christen. Häresien und Irrlehren bekämpft man nur an der Stelle, wo sie stattfinden. Es ist immer noch SEINE Kirche, nicht die Kirche der Päpste, Bischöfe, Priester oder Laien. Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Ergo: Standhalten, einstecken und für die Wahrheit eintreten. Der Rest wird uns dazu gegeben.

      2. Hallo Gerd,

        es geht nicht um weglaufen oder wechseln, sondern auf von mir bezeichnete Weise den abgefallenen Bischöfen und Priestern die Macht und den Einfluss wegnehmen. Einen anderen Weg gibt es nicht!

    2. Sehr geehrter Herr Dr. Büning,

      mich wundert es, dass Sie sich über die Ermahnung zur „Gehorsamspflicht“ so echauffieren. Diese „Pflicht“ spiegelt wider, was den Katholizismus in Wahrheit zusammen hält. Meiner bescheidenen Meinung nach. In allen innerkirchlichen Auseinandersetzungen seit der Einführung des Papsttums im 5. oder 6. Jahrhundert wurden letztlich alle Streitfragen über die Autoritätsschiene „gelöst“. Das betrifft auch die beiden Schismen 1064 und 1517.

      Jeder Katholik weiß doch, dass er letztendlich Untertan von Papst und Bischöfen ist. Denn diese hierarchische Kirche mit umfassenden Vollmachten für Papst und Bischöfe hat Jesus Christus ja angeblich gestiftet.

      Sie versuchen, inhaltlich zu argumentieren und auf diese Weise Mißstände aufzudecken. Das ist wirklich aller Ehren wert und für mich auch völlig nachvollziehbar. Auch Luther oder Andere haben das versucht. Aber das wurde in Ihrer Kirche spätestens ab der konstantinischen Wende nicht mehr geschätzt.

      Mit freundlichen Grüßen

      1. Hallo Herr Merl,

        haben Sie was dagegen, dass wir uns gegen die falsche Gehorsampflicht echauffieren? Wenn ja, welche Gründe liegen da bei Ihnen vor?

        Das Papsttum besteht seit der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten. Petrus war der erste, dann kam Linus als dessen Nachfolger usw.

        Dass wir Katholiken wüssten, dass wir letztlich Untertan von Papst und Bischöfen wären, kursiert wohl nur in Ihrem Kopf. In der Realität ist uns das jedoch völlig fremd, da wir Päpsten und Bischöfen nur dann nicht untertan sind, wenn sie von uns etwas verlangen, was nicht mit der Lehre im Einklang steht.

        Die katholische Kirche hat Jesus christus nicht angeblich gestiftet, sondern tatsächlich. Welche denn sonst?

        Luther und andere haben keine Missstände „auf diese Weise aufzudecken“ versucht, sondern selber Missstände hervorgebracht. Das, was sie angriffen, war das von Gott Gegebene, während gläubige Katholiken das attackieren, was in Kirche und Welt widergöttlich ist. Und das ist der feine Unterschied, den Sie nicht beachten.

      2. Nun, es gab gerade in der katholischen Kirche schon eine gewisse regionale Freiheit und Eigenständigkeit der Bischöfe und Bistümer, und auch das Unfehlbarkeitsdogma des Papstes ist ja relativ jung. Es war notwendig zur Abwehr des Modernismus als Irrlehre und ideologische freimaurerische Geistmacht mit ihrem Relativismus und ihrer Sophistik und Rabulistik und Irreführung.

    3. Zur Heiligen Messe und zur Heiligen Eucharistie und zur Kritik der falsch verstandenen Ökumene als Protestantisierung der katholischen Kirche bzw. Modernismus und Postmodernismus als ideologie des absoluten Relativismus mit irrationaler Sophistik und Rabulistik und Auflösung und destruktiver Zersetzung des Glaubens und Irrlehren usw.
      https://antiprotestantismusseite.jimdo.com/sakramente/
      Die „Zeugen der Wahrheit“ Website mit Forum, siehe auch das „Kreuzgang“ Forum
      kath-zdw.ch

  5. Liebe Frau Küble,

    Sie schreiben: „Sodann wird Christus in der hl. Messe keineswegs „erneut als Opfer dargebracht“, sondern sein einmaliges Opfer auf Golgatha wird auf sakramentale Weise gegenwärtig.“

    Dazu zitiere ich Frau Jüngling:

    „Um zu vermeiden, in der Messopfertheologie das einmalige, historische Opfer erneut zu opfern, definierte die Kirche, dass es „nur“ sakramental, also im Mysterium, ein Opfer sei. Casel zitiert die bekannten Sätze:

    „Christus in mysterio, in sacramento iterum moritur, iterum immolatur.“

    „In mysterio“ bzw „in sacramento“ meint hier „in sakramentaler Seinsweise“. Das Kreuzesopfer werde „sakramental vervielfältigt“. Was aber soll das heißen? Wer ist in der Lage, diesen Gedanken wirklich zu verstehen?

    Das alles klingt ungeheuer gelehrt, schwärmerisch und „geschwollen“, aber als „simplex“ frage ich dennoch: „Warum muss es denn vervielfältigt werden? Genügt das eine Mal denn nicht als Faktum in der historischen Zeit für alle Ewigkeit, eben weil der, der es vollzog, vom Himmel und aus der Ewigkeit kam?“

    Wenn man eine Schuld tilgt, muss man sich bis ans Ende des Lebens täglich erneut vor Augen halten, dass man einst ein Schuldiger war? Muss man allezeit wie Lots Frau erstarren im Stand des Zurückblickens auf Sodom?

    Was soll andernfalls der Satz Jesu heißen: „Nemo mittens manum suam ad aratrum, et respiciens retro, aptus est regno Dei.“ (Lk 9, 62) — „Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, ist geeignet für das Reich Gottes.“

    Quelle: http://zeitschnur.blogspot.com/

    Damit formuliert sie aus, was auch mich beschäftigt: Warum wurde die schlichte Größe und Einfachheit des Glaubens, der – wie Jesus sagt – den Unmündigen offenbart wurde – durch die katholische Kirche in vielerlei Hinsicht – nicht nur, was die Eucharistie betrifft – dermaßen verkompliziert und akademisiert? Können Sie mir das erklären?

    Was hat das mit dem Thema zu tun? Nun, es geht, wie Sie schreiben, in der theologischen Debatte um verschiedene Auffassungen, was sich denn beim Vollzug des Mahles, das Christus uns in Erinnerung an ihn geboten hat, denn tatsächlich ereigne. Oder anders gesagt: Wir streiten um die „theologische Erklärung“ eines jedenfalls mit natürlichen Sinnen nicht wahrnehmbaren Geschehens. Dabei verlangt Jesus von den Jüngern gar nicht, völlig zu verstehen, was da abläuft. Sie sollen einfach seiner erinnern, indem sie das Selbe tun, was er tut. Und jetzt kommt es:

    Wenn der in Erinnerung an Jesus Christus nachvollzogene Akt dessen, was Paulus schlicht „Herrenmahl“ nennt (vgl. 1. Kor. 11, 20) eine eigene „übernatürliche“ Realität entfalten sollte, die nicht sinnlich wahrnehmbar ist, dann ist diese logischerweise völlig unabhängig davon wirksam, was sich der jeweilige Teilnehmer darunter vorstellt. Nachdem Jesus Christus bei der Einsetzung des Herrenmahls auch gar nicht von den Jüngern fordert, völlig zu verstehen, was da abläuft, sondern einfach ihren Gehorsam, zu tun,was er ihnen aufträgt, voraussetzt, sehe ich schlicht keinen Grund, einen nicht katholischen Christen von der Eucharistie auszuschließen, solange dieser einfach nur der Aufforderung Jesus: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ nachkommen will. Es sei denn, die Eucharistie ist etwas Anderes als ein schlichtes Herrenmahl. Dann sollte uns die katholische Kirche das sagen und begründen, warum und aus welcher Vollmacht sie so etwas überhaupt eingeführt hat.

    1. Guten Tag,
      wenn Sie auf meine Sichtweise antworten, dann bleiben Sie bitte bei der Sache. Es kommt hier auf die amtliche Lehre der Kirche an, nicht auf die Ausdrucksweise eines Pater Casel oder die Auslegungen von Frau Jüngling etc.
      Den Ausdruck, die hl. Messe würde das Kreuzesopfer sakramental „vervielfältigen“, gibt es weder im Katechismus noch auf dem Konzil von Trient noch sonst in offiziellen Stellungnahmen.
      Dort ist eben nicht von „Vervielfältigung“ die Rede, sondern von einer Vergegenwärtigung oder Gegenwärtigsetzung.
      Natürlich genügt das einmalige historisches Heilsopfer Christi für alle Zeiten; der Einwand mit dem „Rückwärtsschauen“ geht somit von einer Fehldeutung aus, einem Zerrbild der kirchlichen Eucharistielehre. Christus ist den Aposteln (siehe Thomas!) als der Auferstandene erschienen, zugleich auch als der für uns Geopferte (Seitenwunde!). Unser Erlöser ist auch im Himmel weiterhin unser priesterlicher Mittler zum Vater, unser Hohenpriester in Ewigkeit. Dieses sein priesterliches Amt wird in der heiligen Messe wirksam, dort teilt ER die Früchte seines Heilsopfers aus.
      Die hl. Messe ist Opfer und Mahl zugleich. Im Hebräerbrief wird die Eucharistie ausdrücklich als „Opfer“ bezeichnet. Das ergänzt sich doch gut mit dem Ausdruck „Herrenmahl“ von Paulus. Es handelt sich jeweils nur um verschiedene Akzentsetzungen. Deshalb ist es so wichtig, die Bibel nicht selektiv zu lesen und zu deuten, sondern in ihrem gesamten Kontext. Wenn dies nicht geschieht, entstehen zahllose Konfessionen, Sondergruppen und Sekten, wie die Geschichte des Protestantismus bezeugt.
      Nicht die katholische Kirche hat die Eucharistie als Opfermahl „eingeführt“, sondern Christus selbst, der seine Apostel beauftragt hat: „Tut dies (so oft ihr es tut) zu meinem Gedächtnis!“
      Das ist eine eindeutige AUFFORDERUNG.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. @Carl Stephan Merl: Sie schreiben: „Was aber soll das heißen? Wer ist in der Lage, diesen Gedanken wirklich zu verstehen?“
        Das deckt sich mit den Fragen der Zuhörern der sog. Brotrede Jesu, wo er seinen Leib als Speise und seine Blut als Trank den Menschen angeboten hat. Es ist und bleibt ein Geheimnis, welches mit dem Verstand nicht gefasst werden kann.

      2. Liebe Frau Küble,

        ich habe hier offene Fragen gestellt, die mich wirklich innerlich beschäftigen. Leider ist bei Ihnen dann oft zu beobachten, dass Sie dergleichen mit harschem Ton abbügeln, etwa, wenn Sie mir vorwerfen, ich würde nicht „bei der Sache bleiben“. Es ist dieser leicht überhebliche, belehrende katholische Duktus, den nicht nur ich gründlich satt habe. Er entspricht auch nicht dem Wesen Christi.

        Ich habe kein Problem damit, wenn Sie freundlich Ihre katholische Sichtweise darlegen und mir auf diese Weise inhaltlich widersprechen. Dann kann ich das auch einfach überdenken und ggf. meine Sichtweise korrigieren. Aber das allein scheint Ihnen zu wenig zu sein.

        Dass die Aufforderung lautet, dies zu seinem Gedächtnis zu tun, habe ich längst mehrfach geschrieben. Ihrer Hervorhebung in Großbuchstaben war daher überflüssig. Es geht hier aber ja um die Frage, worum es sich bei dem „dies“ in der Aufforderung handelt. Und wenn sie glauben, die katholische Kirche habe diesbezüglich die Deutungshoheit, dann können Sie das natürlich tun. Ob es freilich zutrifft, wird damit nicht beantwortet.

        1. Guten Tag,
          gerade Sie haben anderen Kommentatoren bisweilen unnötig hart geantwortet und dabei derart scharfe Ausdrücke verwendet, daß ich Sie um mehr Sachlichkeit bat. Sie selber reagieren aber auch auf harmlose Anmerkungen manchmal überaus empfindlich – siehe jetzt, wo Sie mir vorhalten:
          „…..dass Sie dergleichen mit harschem Ton abbügeln, etwa, wenn Sie mir vorwerfen, ich würde nicht „bei der Sache bleiben“. Es ist dieser leicht überhebliche, belehrende katholische Duktus, den nicht nur ich gründlich satt habe. Er entspricht auch nicht dem Wesen Christi.
          Zu Ihrer harschen Belehrung sei angemerkt, daß mein von Ihnen hier so schwer beanstandeter Satz, der Sie soo kränkte, in Wirklichkeit lautet:
          „….wenn Sie auf meine Sichtweise antworten, dann bleiben Sie bitte bei der Sache. Es kommt hier auf die amtliche Lehre der Kirche an, nicht auf die Ausdrucksweise eines Pater Casel oder die Auslegungen von Frau Jüngling etc.“
          Es handelt sich hier um eine B i t t e , während Sie quasi mit Kanonen auf Spatzen schießen. Bitte auch vor der eigenen Haustür kehren und sich ans „Wesen Christi“ halten.
          Zum Auftrag Christi hinsichtlich der Eucharistie: Die katholische Kirche hat hier u.a. deshalb die „Deutungshoheit“, weil sie auf Christus zurückgeht – schon rein historisch gesehen dürfte das klar sein. Übrigens ist auch der Kanon der Heiligen Schrift und damit die Sammlung der neutestamentlichen Schriften eine Entscheidung der frühen Kirche (beginnend mit dem Ende des 2. Jahrh.).
          Päpste und Konzilien haben den biblischen Kanon festgelegt, die Heilige Schrift fiel nicht vom Himmel, wenngleich sie himmlisch bzw. göttlich inspiriert ist.
          Auch das NT ist aus der kirchlichen Verkündigung entstanden (nicht umgekehrt).
          Ob Neues Testament, Kanon-Festlegung, Sakramente, Missionierung der damals noch heidnischen Völker: alles ein Werk der frühen Kirche, auch das Erleiden und Überstehen von immer wieder aufflammenden Christenverfolgungen in den ersten drei Jahrhunderten.
          Auch die heilige Messe ist nicht erst seit Konstantin entstanden, Opfercharakter und Realpräsenz sind erstens biblisch bezeugt, zweitens apostolisch grundgelegt, drittens in der Zeit der Apologeten (2. Jahrh.) und danach in der Patristik weiter entfaltet. Es gibt keinen Bruch, sondern eine kontinuierliche Entwicklung, wie Christus es seinen Aposteln ankündigte: „Der Heilige Geist wird euch in die volle Wahrheit einführen.“ – Christus hat kein Buch geschrieben, sondern eine Kirche gegründet, aus der das NT entstanden ist.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. @Gerd
        Ja, Claus Stephan Merl will göttliche Geheimnisse verstehen, begreifen! Er glaubt nur das, was er versteht oder meint zu verstehen. Er beurteilt also alles nach seinen persönlichen Maßstäben, nach den Maßstäben seines Verstandes. Er ist sich selbst der Maßstab, nicht Gott, nicht SEINE Kirche, nicht SEINE Lehre, und auch nicht die Bibel. Der Christ hingegen glaubt auch, was er nicht versteht!

    2. Odo Casel als Benediktiner-Mönch mit seiner Mysterien- und Bogumil-Theologie und seinem Pascha-Mysterium als Messe und Meßform mit Eucharistie ist theologisch gesehen relativ jung. Älter sind der Heilige Augustinus und der Heilige Thomas von Aquin und Dionysios Areopagita und Johannes „Scottus“ Eriugena mit seiner johannäischen Urbild-Theologie und Nikolaus von Oresme als christlicher Neuplatoniker und Scholastiker.
      Die orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens und Ostkirchen folgen als Theologen mehr dem Heiligen Irenäus von Lyon, welcher von Justin dem Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater die Logos-Theologie übernommen hat und zudem auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum Neuen Testament der Bibel zählt.
      Ich persönlich bevorzuge auch noch Clemens von Alexandrien als Heiligen Klemens und seinen Schüler Origenes und dessen Schüler Gregor Thaumaturgus und Lactantius bzw. Laktanz und Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus und den Heiligen Bernhard von Clairveaux und Stephen Harding und den Heiligen Albertus Magnus als Kirchenlehrer und die Heilige Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin und Meister Eckhart als Theologen.

  6. Liebe Fr. Küble,
    ist es richtig, dass nun doch eine schriftl. Handreichung für und von den Bischöfen herauskommen soll, indem doch die Zulassung für konfessionsverschiedene Ehepaare nach Einzeleintscheidungen kommt?

    1. Guten Tag,
      der Vatikan hat klargestellt, daß die sog. „Orientierungshilfe“ von und für Bischöfe (von der Bischofskonferenz für die einzelnen Bischöfe) quasi nicht veröffentlichungsreif ist. Nun haben einige Oberhirten ihre eigenen Erklärungen herausgebracht, teils liberale, teils theologisch konservative – wie jene von Bischof Voderholzer: http://www.kathnews.de/regensburger-bischof-eucharistiegemeinschaft-ist-nicht-mittel-sondern-ziel
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  7. „Pfarrer“ Jürgens jammerte:

    „Ein Trauerspiel. Auch die allerkleinsten Reformen werden im Keim erstickt. Und dabei wäre sehr viel zu tun, wenn die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen endlich in der Gegenwart ankommen möchte.[…] Sie tun, was ihnen ihr Gewissen sagt.“

    Die Kirche, von der Herr (Pfarrer) Jürgens spricht, ist mehrheitlich so in der Gegenwart angekommen, dass sie den Gestank nicht mehr wahrnimmt, den diese Gegenwart verbreitet, da sie ihn sich zu eigen gemacht hat.

    Mein Gewissen sagt mir soeben, dass der Herr „Pfarrer“ auf seine Leitungsfunktion und Dienststellung verzichten kann. Ich leite mich selbst, denn in meiner Gegenwart sind Pfarrer überflüssig und kosten nur Steuergelder.

    MfG

    1. Halte „GsJC“,

      Sie schreiben:

      „Mein Gewissen sagt mir soeben, dass der Herr „Pfarrer“ auf seine Leitungsfunktion und Dienststellung verzichten kann. Ich leite mich selbst, denn in meiner Gegenwart sind Pfarrer überflüssig und kosten nur Steuergelder.“

      Na, das nenne ich jetzt mal einen lupenreinen freikirchlich-protestantischen Ansatz. 🙂

      1. Hallo „GsJC“,

        Sie gefallen sich in billiger Polemik. Wie waren Sie denn sonst zu verstehen? Sie schrieben WÖRTLICH, dass Sie

        a) sich selbst leiten würden, womit sie die Leitung durch die Kirche mittels deren Priester ablehnen, dass Sie
        b) auf seine Dienststellung verzichten können, womit Sie zum Ausdruck bringen, dass die nach katholischer Lehre NUR durch einen geweihten Priester zu erbringenden „Dienstleistungen“ wie vor allem die Eucharistie und die Gemeindeleitung entweder für Sie ohne Bedeutung sind oder eines Priesters nicht bedürfen; und
        c) das Priester dort wo Sie sind (= „in Ihrer Gegenwart“) überflüssig sind.

        Dazu stelle ich fest, dass diese Auffassungen diametral der katholischen Lehre entgegen gesetzt sind und dem entsprechen wie viele Mitglieder von Freikirchen denken.

        Von welchem „Anbieter“ Sie diese Ihre Auffassungen haben, ist mir nicht bekannt.

      2. Ach Herr Merl,

        ich erwarte doch nicht, dass Sie mich verstehen. Wie sollten Sie auch? Nennen Sie es von mir aus „billige Polemik“, wenn Sie nicht dazu in der Lage sind, die letzte Konsequenz zu erkennen, die der Aufforderung von Herrn (Pfarrer) Jürgens innewohnt. Sie müssen meine Art, diese Aufforderung zu umschreiben, nicht verstehen.

        Dass Ihre „Anbieterin“ eher bodennah grunzend nach irgendetwas sucht und Ihnen damit sehr imponiert, ist bekannt.
        Ich wünsche Ihnen bei der nächsten Begegnung mit Heidi Baker viel Freude.

        Dass Sie sich hier am „Katholischen“ abarbeiten müssen, zeigt doch nur, dass Sie mit Ihrem Austritt immer noch nicht abgeschlossen haben und damit auch nicht klarkommen.

        Möge die innere Unruhe von Ihnen weichen und der Friede des Geistes mit Ihnen sein! 🙂

        MfG

  8. Frau Küble,

    nur ein Punkt dazu:

    Josef Ratzinger hat in dem Buch „Das Salz der Erde“ geäußert, dass in der nicht katholischen Abendmahlsfeier Christus gleichfalls in Brot und Wein (letzterer wird den Katholiken ohnehin mehrheitlich verweigert) gegenwärtig ist oder sein kann.

    Woher nimmt man eigentlich die Annahme, Nichtkatholiken würden nicht glauben, dass sie mit Brot und Wein Jesu Fleisch und Blut empfangen? Eine „Lehre“ und theologische Ausdifferenzierung ist das Eine und meistens für Christen nicht so wahnsinnig bedeutend. Der normale Christ denkt nicht in Kategorien wie „Realpräsenz“ oder „Transsubstantiation“ (Begriffe, die ohnehin in der Bibel nicht vorkommen). Meine Erfahrung – gerade in Freikirchen – ist, dass die Gläubigen schlicht das tun wollen, was Jesus gesagt hat: In der Erinnerung an ihn feiern, dass das Brot sein Leib und der Wein sein Blut ist. Und allein das zählt und nicht, was man sich theologisch jetzt im Einzelnen darunter vorstellt.

    Beim Jüngsten Gericht wird es keine Theologieprüfung geben, die zu bestehen sei.

    Ich war heute seit langem wieder einmal in einem katholischen Gottesdienst und konnte bei fast allem innerlich mitgehen. Nur halt nicht dabei, dass man hier bei der Eucharistie erneut Christus als Opfer darbringe. Das genau steht auch in meiner Bibel nicht. Deshalb und weil ich es respektiere, dass die Eucharistie nur für Katholiken ist, habe ich daran nicht Teil genommen.

    1. Guten Tag,
      von Ihnen als Nicht-Katholik wird nicht erwartet, daß Sie den Glauben an die Realpräsenz (im kath. Sinne) und an den Opfercharakter der hl. Messe teilen. Von daher ist es dann auch konsequent, nicht an der hl. Kommunion teilzunehmen, so daß ich Ihnen insoweit zustimme.
      Das Ratzinger-Buch „Salz der Erde“ kenne ich auch, doch ist es dieser Kardinal bzw. Papst gewesen, der – mit Recht – häufig auf das unterschiedliche Eucharistie-Verständnis zwischen katholischer Kirche und protestantischen Konfessionen hinwies. Christus ist in der protestantischen Abendmahlsfeier nicht sakramental gegenwärtig, sondern in jener spirituellen Weise, wie dies auch beim Zusammentreffen von Christus geschieht: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
      Für den Glauben an Realpräsenz und Opfercharakter bedarf es übrigens keiner „Theologieprüfung“, weshalb bekanntlich schon Grundschulkinder zum Tisch des HERRN dürfen.
      Sodann wird Christus in der hl. Messe keineswegs „erneut als Opfer dargebracht“, sondern sein einmaliges Opfer auf Golgatha wird auf sakramentale Weise gegenwärtig.
      Durch die Eucharistie werden uns die Früchte bzw. „Gnaden“ dieses einzigen Erlösungsopfers zuteil – sowohl durch andächtige Teilnahme, aber noch mehr durch eine würdige hl. Kommunion.
      Gerade die evangelischen Freikirchen – die ich sonst in ethischen Fragen oftmals wertschätze – sind sich in puncto Realpräsenz mit der katholischen Kirche n i c h t einig, weitaus eher noch die altlutherischen Konfessionen (wie z.B. die SELK oder die Hochkirchlichen).
      Zudem geht es bei der Interkommunion-Debatte nicht in erster Linie um subjektive Absichten (die ja vielfach löblich sein mögen), sondern um objektive Lehrunterschiede, die auf beiden Seiten zu respektieren sind.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Liebe Frau Küble,

        ich lese hier im Katechismus: „In diesem göttlichen Opfer, das in der Messe vollzogen wird, [ist] jener selbe Christus enthalten und [wird] unblutig geopfert … der auf dem Altar des Kreuzes ein für allemal sich selbst blutig opferte“ (K. v. Trient: DS 1743).

        Jesus wird also jedesmal ERNEUT, wenn auch unblutig, geopfert.

        Das verstehe, wer will. Oder besser, wer kann. Ich kann es nicht. Diese ganzen Rationalisierungen sind wenig hilfreich. Meiner Meinung nach. Sie können sich auch mal die mittlerweile achtteiligen Erörterungen von Frau Jüngling zu „Die sakramentale Anderwelt der Eucharistie“ zu Gemüte führen, um zumindest mal die Problematik zu erfassen, die das Ersetzen des schlichten Glaubens durch rationalisierende Theologie hervorruft, auch wenn Sie die Schlussfolgerungen der Autorin nicht teilen müssen und werden.

        1. Guten Tag,
          natürlich ist die hl. Messe ein Opfer, aber ein sakramentales – ich erwähnte ausdrücklich den „Opfercharakter“ der Eucharistie.
          Der Opferpriester und die Opfergabe ist dieselbe wie auf Golgotha – nämlich Christus, wobei ihm der Priester gleichsam als Werkzeug dient.
          Das Opfer der hl. Messe ist aber keine Erneuerung oder gar „Wiederholung“ des Kreuzesopfers, das übrigens in dem von Ihnen zitierten Konzilstext von Trient auch ausdrücklich als „ein für allemal“ (blutig vollzogen) bezeichnet wird. Dieses Opfer des Kreuzes wird aber sakramental-geheimnisvoll gegenwärtig gesetzt.
          Christus ist auch im Himmel weiterhin unser Mittler und Hohenpriester (vgl. Hebräerbrief), was in der Eucharistie auf besonders gnadenreiche Weise wirksam wird.
          Die hl. Messe ist zugleich im weiteren Sinne ein Opfer der Kirche: Die Kirche „opfert“ Brot und Wein (eine Darbringung ähnlich der Speiseopfer des Alten Bundes – und getrau dem Vorbild von Melchisedechs Opfer, ebenfalls Brot und Wein!). Entscheidend ist freilich die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi, die den Gläubigen die Früchte des Heilswerks Christi zuwendet.
          Das hat nichts mit „Rationalisierungen“ zu tun (auch wenn es diese in akademischen Gefilden gibt, aber doch auch bei anderen Themen!), sondern entspricht dem biblischen Auftrag und zugleich dem Zeugnis der frühen Kirche.
          Ich habe mich mit Frau Jüngling über diese Themen monatelang „unterhalten“ (auch über diesen Kommentarbereich hinaus), kenne daher im wesentlichen längst ihre Ausführungen; wenngleich sie manche „Problemlagen“ zu Recht anschneidet, stimme ich – wie Sie vermuten – ihre Schlußfolgerungen vielfach nicht zu. Die „Problematik“ liegt m. E. nicht in der Eucharistielehre als solcher, sondern in manchen Ausfaltungen von Theologen, die man nicht der Kirche anlasten kann, solange diese nicht dogmatisiert oder wenigstens per Konzil dekretiert sind.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. Liebe Frau Küble,

        gestatten sie mir noch einen Nachsatz, weil ich erst beim erneuten Durchlesen über diesen Satz bei Ihnen gestolpert bin:

        „Zudem geht es bei der Interkommunion-Debatte nicht in erster Linie um subjektive Absichten (die ja vielfach löblich sein mögen), sondern um objektive Lehrunterschiede, die auf beiden Seiten zu respektieren sind.“

        Ja, bei einer DEBATTE mag das so sein. Mir geht es aber nicht um abgehobene theologische Debatten, sondern um die REALITÄT des christlichen Lebens. „Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an.“ Und genau darauf will ich auch bei der Frage der Eucharistie/des Herrenmahls hinaus. Entscheidend sind für Gott – das jedenfalls glaube ich fest – nicht unsere theologischen Deutungen, sondern das, was wir im Herzen bewegen und glauben – und zwar auch im Hinblick auf das göttliche Licht, das wir erfassen können. Und deshalb sind die Debatten zweitrangig.

        Die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ zeigt übrigens beispielhaft sehr gut, was passiert, wenn man genauer hinschaut, was in den jeweiligen Theologien mit bestimmten Aussagen tatsächlich GEMEINT ist Dann verschwinden buchstabenorientierte Unterschiede oder stellen zumindest keine schroffen Gegensätze, sondern wertvolle Ergänzungen dar.

        Auf entsprechende Einsichten kann man bei der „Interkommunion-Debatte“ noch hoffen.

        Oftmals sind theologische Aussagen ja nicht in Stein gemeiselte Standpunkte, sondern der Versuch, sprachlich zu fassen, was innerlich geglaubt wird. Doch anstatt das zu beachten, wird zu oft dogmatisch am Wortlaut festgehalten.

        Ich weiß nicht, ob verständlich wird, was ich meine.

        1. Guten Tag,
          natürlich sieht Gott „das Herz an“, aber da wir eben gerade nicht Gott sind, also auch keine allwissenden Herzenskenner, geht es bei der kirchlichen Verkündigung und Sakramentenpraxis vor allem um Grundsätze und objektive Glaubenslehren, nicht um die subjektiven Ansichten und Absichten einzelner Christen.
          Für Sie mögen entsprechende Debatten „zweitrangig“ sein, für die Kirche gehören sie aber zu ihrem Lehr- und Sendungsauftrag und sind daher wesentlich.
          Wegen lediglich „buchstabenorientierter“ Unterschiede ist die Reformation sicherlich nicht entstanden, vielmehr haben sich hier durchaus „Gegensätze“ aufgetan, wenngleich gerade Luther (im Unterschied zu Calvin und Zwingli) noch an einigen katholischen Essentials festhielt, darunter sein Marienlob („Gottesmutter“), die Beibehaltung der Beichte als Andacht (wenngleich nicht als Sakrament), sein subjektiver Realpräsenz-Glaube usw.
          Allerdings haben sich vor allem an der Rechtfertigungslehre dann die Geister geschieden. Die „Gemeinsame Erklärung“ konnte manches klären, soweit es die eher begriffliche Ebene betrifft, aber beileibe nicht alle damit verbundenen Lehrinhalte „glätten“.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  9. „Erschütternd“ stellt Pfarrer Jürgens fest, dass leider keiner mehr auf die Bischöfe hört. Wie recht er doch hat. Selbst Pfarrer, die ja in ihrer Weihe dem Bischof Gehorsam versprochen haben, feiern lieber „fröhlich“ ihren Jesus und scheren sich einen feuchten Kehricht um das Glaubensgut, welches ihnen nur anvertraut ist. Nun denn, immer fröhlich und couragiert in die Häresie. Glaubensspaltung statt Seelsorge für die Gläubigen. Herzlich willkommen im Kampf um den rechten Glauben. Ob ein sympathischer Papst reicht, um diesen auszukämpfen, wage ich zu bezweifeln.

  10. Sehr gut gemacht, Fr. Küble!

    Was fällt diesem Pfarrer überhaupt ein? Jegliches Gespür für die Gegenwart Jesu in der Hl. Eucharistie scheint ihm verloren gegangen zu sein. Ein jahrhundertelanges Durchtragen der Lehrmeinung über die Eucharistie wird von dem einfach vom Tisch gewischt.
    Für solche Priester kann man nur beten und hoffen, dass sie sich bekehren.

    Auch sollten diese P. bedenken, dass auch sie mal vor dem Richterstuhl Gottes stehen. Es fehlt doch die Gottesfurcht als Gabe des Hl. Geistes.

    1. Philosophia Perennis – Ein Blick auf die Welt mit von der philosophia …

      https://philosophia-perennis.com/

      David Berger · Kontakt · Philosophia perennis · PP-Gastautoren · PP-Spezial: Israel · Medienkritik ·
      ‎Worüber deutsche Medien … · ‎Islamisierung · ‎Migration · ‎David Berger

      1. Zur Heiligen Messe und zur Heiligen Eucharistie und zur Kritik der falsch verstandenen Ökumene als Protestantisierung der katholischen Kirche bzw. Modernismus und Postmodernismus als ideologie des absoluten Relativismus mit irrationaler Sophistik und Rabulistik und Auflösung und destruktiver Zersetzung des Glaubens und Irrlehren usw.
        https://antiprotestantismusseite.jimdo.com/sakramente/
        Die „Zeugen der Wahrheit“ Website mit Forum, siehe auch das „Kreuzgang“ Forum
        kath-zdw.ch

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