Menschenrechtler, Antikommunist, Verfechter der Deutschen Einheit
Den Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen erhält dieses Jahr der aus dem Kreis Mährisch Schönberg stammende Milan Horáček (siehe Foto), Menschenrechtler, ehem. Mitglied des Europäischen Parlamentes und des Deutschen Bundestages von Bündnis 90/Die Grünen.
Die nach Kaiser Karl IV., zugleich deutscher und böhmischer König, benannte Auszeichnung wird am Pfingstsamstag beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg durch den Sprecher der Volksgruppe, den Europa-Abgeordneten Bernd Posselt, überreicht und zwar „für Verdienste um eine gerechte Völkerordnung in Mitteleuropa“.
Die feierliche Preisverleihung wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 65. Sudetendeutschen Tages am Pfingstsamstag, den 7. Juni, um 10.30 Uhr in Augsburg in Anwesenheit von Vertretern aus Politik und Gesellschaft stattfinden.
In einer Erklärung würdigte Posselt als oberster politischer Repräsentant der Sudetendeutschen den designierten Karlspreisträger:
„Horáček sprengte von Jugend an alle Kategorien. Als Tscheche mit sudetendeutschen und slowakischen Wurzeln im nordmährischen Groß Ullersdorf geboren, legte er sich schon früh mit der kommunistischen Staatsgewalt an.
In die Bundesrepublik Deutschland geflohen und dort als Aussiedler anerkannt, vergaß er niemals, dass Deutschland und Europa nicht am Eisernen Vorhang endeten.
Der Jungstar der Frankfurter alternativen Szene war dort einer der wenigen leidenschaftlichen Antikommunisten, der Mitbegründer der Grünen gleichzeitig ein unerschrockener Verfechter der Wiedervereinigung.
Als Menschenrechtler hatte er nicht die geringste Scheu, auch die Vertreibung offen als das anzusprechen, was sie ist, nämlich eine elementare Menschenrechtsverletzung.
Sein Wirken als Bundestagsabgeordneter, Aktivist, Publizist, führender Mitarbeiter der Heinrich- Böll-Stiftung und Europaparlamentarier machte diesen paneuropäischen Grünen zum Hoffnungsträger für viele geschundene Menschen, die in Gefängnissen und Gulags schmorten oder immer noch schmoren, zum engagierten Ansprechpartner für alle Entrechteten.
Überall, wo es im deutsch-tschechischen und sudetendeutsch-tschechischen Dialog Fortschritte gab oder gibt, war Milan Horáček als Vermittler und Tabubrecher, gegen nationalistische Scheuklappen kämpfend, mittendrin.
In dieser Funktion und als erfreulicher Mensch mit viel Humor und Lebensfreude wird er im komplizierten Beziehungsgeflecht der Völker und Volksgruppen im Herzen Europas mehr denn je gebraucht“.
Quelle (Text/Fotos): www.sudeten.de