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"Münstersche Zeitung" desinformiert einseitig und bietet Zerrbild der Kreuze-Aktion

Von Felizitas Küble

Alle Jahre wieder fühlt sich die Münstersche Zeitung (MZ) offenbar dazu aufgerufen, die friedliche, betende und singende Schar der Lebensrechtler, die sich stets Mitte März zu einem Gebetszug in Münster zusammenfindet, durch rüde Wortwahl und unfaire Desinformation ins Zwielicht zu rücken und als „radikal“ zu verunglimpfen.  PICT0191

Die tatsächlichen Radikalen, nämlich linksextreme Chaoten, werden hingegen nicht mit derart herabsetzenden Begriffen definiert, sondern allenfalls sanft ermahnt.

Bereits im Vorjahr betätigte sich die MZ auf diese manipulative Art bzw. Abart: http://charismatismus.wordpress.com/2013/03/10/manipulation-pur-munstersche-zeitung-verunglimpft-friedliche-lebensrechtler-als-radikal-und-bezeichnet-krawall-als-bunten-protest/

Das FOTO zeigt Polizeibeamte, die den Gebetsmarsch vor ultralinken Randalen schützen

Schon der Titel des Artikels in der heutigen MZ-Montags-Ausgabe vom 24. März läßt tief blicken: „Provokation mit Madonna“  – wohlgemerkt: die christlichen Lebensrechtler werden sogleich als Provokateure diffamiert, weil sie ein  – wahrlich harmloses  – Mariengemälde mit sich trugen:
Das Bild der Jungfrau von Guadalupe (siehe Foto), einem Wallfahrtsort in Mexiko, zu dem dort seit Jahrhunderten Millionen Einheimische pilgern. Was an diesem Madonnenbild „provokativ“ sein soll, wird weiter das Geheimnis der „Münsterschen Zeitung“ bleiben.
FOTO: Ist dieses Marienbild „provokativ“?PICT0189

Auch beim Untertitel bleibt die MZ ihrer Desinformationslinie treu: „Kreuz-Zügler und deren Gegner lieferten sich Scharmützel in der Innenstadt.“
Tatsache ist, polizeilich bestätigt, daß allein seitens der Abtreibungsbefürworter gegen das Vermummungsverbot verstoßen und Übergriffe gegen Demonstranten, Passanten und Journalisten (!) erfolgten, was zu mehreren Strafanzeigen durch die Polizei führte.
Die Zeitung hingegen erweckt mit ihren beiden Überschriften den irreführenden Eindruck, als hätten erstens die friedlichen Lebensrechtler „provokativ“ gehandelt  –  und als seien zweitens beide Seiten quasi aufeinander losgegangen, obwohl die Krawalle ausschließlich von linken Chaoten ausgingen.
Auch der einleitende Satz des Artikels paßt ins gängige (Zerr-)Bild der MZ: „Auf der einen Seite die radikalen Abtreibungsgegner, auf der anderen Seite die Gegendemo: die Polizei verrichtete Schwerstarbeit, um die beiden Gruppierungen voneinander zu trennen.“  –  Sodann ist vom „lautstarken Aufeinandertreffen“ die Rede, das viele Einkaufsbummler „irritiert“ habe.
Erneut wird somit die tatsächliche Situation nicht nur einseitig, sondern direkt falsch dargestellt. PICT0133

Unklar ist auch, wie die MZ zu ihrer schlicht unsinnigen Behauptung gelangt, die Lebensrechtlerseite habe „drastische Fotos“ vorgezeigt: es gab in Wahrheit kein einziges Abtreibungsbild, sondern lediglich durchaus ansprechende Fotos, wie man sie in jedem Biologiebuch finden könnte: sie zeigen die Entwicklung des ungeborenen Babys im Mutterleib.
FOTO: Handelt es sich hier um „drastische Bilder“, wie die MZ behauptet?
Weiteren Unfug liefert die Zeitung mit ihrem lächerlichen Satz, die Abtreibungsgegner hätten am Denkmal des Kardinal von Galen „gläserne Kindersärge“ niedergelegt: es handelte sich um einen einzigen kleinen Kindersarg aus weißem Holz, der durchaus nicht gläsern war.
Im Verlauf des weiteren Berichts ist erneut davon die Rede, der Gebetszug habe es mit seinem „Auftreten“ verstanden, „zu provozieren“. Hält die MZ christliche Gebete und Gesänge etwa für „provokativ“?

Ist das JA zum Lebensrecht „menschenverachtend“?

Erst später läßt sich MZ-Autor Nils Dietrich dazu herab, die rechtswidrigen Störungen und Pöbeleien der linken Protest-Szene zu erwähnen. Typisch freilich der Schlußsatz des Beitrags, in dem die Sprecherin des „Gegenbündnisses“ das letzte Wort erhält mit ihrer dreisten Äußerung, ihre Aktion habe ein „entschlossenes Zeichen gegen menschenverachtende Ideologien“ gesetzt.
Das friedliche Eintreten für das Lebensrecht eines jeden Menschen, ob geboren oder ungeboren, gesund oder behindert, ist also „menschenverachtend“?
Von ähnlicher „Logik“ samt linker Brille ist auch der Kommentar des MZ-Chefredakteurs Stefan Bergmann geprägt:
Mit dem Kurz-Titel „Disqualifiziert“ meint der Autor nicht etwa die Randalierer, sondern  –  aber sicher doch  –  die betende Schar der Lebensrechtler.
Als vermeintlichen Grund dafür wird vorgeschoben, daß deren Organisator Wolfgang Hering (der in der MZ unrichtig als „Klaus“ Hering bezeichnet wird) einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und NS-Euthanasie herstellte (womit er grundsätzlich durchaus recht hat, denn die getöteten Kinder im Mutterleib sind schließlich keine „Opfer zweiter Klasse“).
Nachdem der Herr Chefredakteur die Lebensrechtlerseite (die er abfällig als „die 1000-Kreuzer“ benennt) schon allein durch seine Wortwahl ins Zwielicht zu rücken versucht, rafft er sich abschließend zu einem sanfter Hinweis hinsichtlich der ultralinken Störer auf: diese sollten doch mal „ihr Verhältnis zum Rechtsstaat überprüfen“, denn der Zweck heilige nicht die Mittel.
Diese Bemerkung ist immerhin der einzige kleine Lichtblick in diesem unfairen Zerrbild, das die MZ von jenen Vorgängen am vergangenen Samstag zeichnet.

Fotos: Felizitas Küble

Kommentare

15 Antworten

  1. Dieses Jahr war ich erstmals in Münster dabei, nicht im Gebetszug, aber am Rande, was mir einen Einblick in das Umfeld bescherte. Leider bekam man akustisch vom Gebetszugs kaum etwas mit. Das lies das antidemokratische Verhalten der Gegen“demonstranten“ nicht zu. Offensichtlich waren die überzeugt, nicht mit den Argumenten der Lebensschützer konkurrieren zu können und versuchten diesen Mangel mit Sirenengeräuschen aus einem Megaphon und Trillerpfeifen wettzumachen. Ebenso entwendeten ein paar von ihnen die Stühle eines nahen Straßencafés für eine Sitzblockade. Immer wieder probierten einige zu den Betern zu gelangen, um sie einzuschüchtern. Bei der abschließenden Versammlung wurden die Lebensschützer mit Gegenständen beworfen. Der Hass und die aggressive Stimmung bei den Gegnern stand im krassen Gegensatz zur Ruhe und Besonnenheit der Beter. Wie Letztere hat sich auch die Polizei deeskalierend verhalten. Der Fahrer eines Polizeimannschaftsbusses bat! darum durchgelassen zu werden. Dabei war der Aufmarsch der Gegen“demonstranten“ weder genehmigt (von einer Spontandemo kann angesichts der verteilten Flugblätter nicht ausgegangen werden) noch machten sie aus ihrer staatsfeindlichen Gesinnung einen Hehl. Mein Bruder und ich wurden mehrmals von Passanten angesprochen, was dort abliefe, einige der Fragestellenden äußerten sich entsetzt über das Verhalten der Gegen“demonstranten“.
    Ein Gutes hatte die Situation: Die Gebetszugstörer, diese selbsternannten Frauenschützer, haben einen Offenbahrungseid geleistet. Bei Außenstehenden haben sie sich sicher keine Sympathien erworben. Schade nur, dass sich überregionale Zeitungen fast? nicht der Sache annehmen.
    Es entbehrt auch nicht tragischer Komik, dass die Lebensschutzgegner eins nicht bedenken (wollen): Was wäre gewesen, wenn ihre Mütter bei ihnen von ihrem „Frauenrecht“ Gebrauch gemacht hätten?

  2. Ich bin entsetzt, dass sich eine Zeitung sowas erlauben darf. Immer wenn ich in Münster bin,
    lese ich die Münstersche Zeitung. Jetzt werde ich aber etwas vorsichtiger sein. Denen kann
    man ja nichts mehr glauben.
    Hier in Berlin bin ich im letzten Jahr selbst mit einer Lebensschützer-Demo gegangen: Der Ktv-Chef hat uns vor dem Losgehen mit den weißen Kreuzen gründlich eingepaukt, dass wir auf jeden Fall ruhig und schweigend gehen sollten und uns nicht durch Provokation verführen lassen sollten, auch nicht durch Angriffe. Die Randale war ganz eindeutig von den Störern. Ich habe es direkt hinter mir erlebt, wie ein Body-Building-Polizist die Rowdies herausfischte, und
    niemand von uns hatte sich handgreiflich gewehrt. Wir hatten nur Angst.

    1. In Münster gibts noch mehr Zeitungen und die Artikel, die man im Internet lesen kann, sind doch verhältnismäßig neutral geschrieben.
      Wenn die Online-Version von der gedruckten Version abweicht, ist es für uns sowieso nicht einfach, alles nachzuvollziehen.
      Die Online-Version ist eine verkürzte Fassung, das stimmt schon.
      Artikel, die zu einem bestimmten Thema aufgenommen werden, müssten
      doch komplett in beiden Versionen aufgenommen werden.
      Ich werde demnächst mal Fulda-Online mit der Fuldaer Zeitung vergleichen, speziell wenn es um ein Thema geht.

      1. Ich hab nachgeschaut und behaupte nun das Gegenteil.
        Nicht alles, was im Internet unter Fuldaer Zeitung zu lesen ist, das steht such in der gedruckten Version.
        Es lohnt sich also, beides anzuschauen.
        Aber, wenn ein Journalist zu einem Thema etwas schreibt und dieser Artikel wird für beide Versionen genommen, dann ist er identisch.
        Apropos Einseitigkeit oder Verwirrtheit. Ich finde es besser, wenn den Lesern vom Christlichen Forum alle Artikel angeboten werden, die zu dem Thema vom Kreuzzug in der Münsterschen-Zeitung angeboten werden, egal ob online oder gedruckt.

        1. Guten Tag,
          es ist nicht unsere Aufgabe, eine Art Presseschau zu erstellen (googeln kann jeder selber!), sondern wir haben gegen einen ganz bestimmten Artikel protestiert – und das ist gut so!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  3. Die Polizei hat die Gegendemonstration bewusst nicht gestoppt, um die Meinungsfreiheit zu wahren. Das passt zwar nicht zu dem Thema, aber damit kann ich noch eher Leben als mit der Aussage, dass die Gegen-1000-Kreuze Demo die Einstellung der anderen als menschenverachtliche Ideologie darstellt – das raffe ich nicht.
    Am liebsten würde ich mir die Originalzeitung kaufen wegen des Artikels.

    1. Guten Tag,
      die Polizei hat die angemeldete Demonstration der Abtreibungsbefürworter und linken Kreise am Vormittag nicht gestoppt, aber sehr wohl deren Randale gegen den Lebensrechtler-Gebetszug am Nachmittag, weil es hier darum ging, die allgemeine Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit zu schützen, die immerhin auch für Christen und Lebensrechtler (noch?) gilt. Die „Meinungsfreiheit“ in Deutschland geht gottlob nicht so weit, daß man dabei die Rechte anderer mit Füßen treten könnte.
      Den hier kritisierten MZ-Artikel, den es nur in der Print-Zeitung und nicht online gibt, kann ich Ihnen kopiert zusenden. Er ist n i c h t identisch mit dem dortigen Internetbericht (weshalb sich eine Verlinkung zu demselben erübrigt und nur für Verwechslungen sorgen würde).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  4. Sie fragen, ob das „drastische Bilder“ sind, die die beiden Demonstrantinnen da zeigen? Selbstverständlich sind das drastische Bilder. Laut Fremdwörterbuch bedeutet „drastisch“: stark oder schnell (wirkend).
    Und genau so sind diese Bilder: Sie sind stark und irritieren „schnell wirkend“ den, der sich in oberflächlicher Beurteilung von Abtreibungen „schnell und sicher“ hinter dem „Zellklumpenargument“ verschanzt hatte. Das ist schon drastisch.
    Die MZ gebraucht den Begriff „drastisch“ – so viel gibt der Kontext her – aber sicher nicht, um zu erhellen. Sie verläßt sich, wahrscheinlich zu Recht, darauf, daß kein Leser weiß oder nachschlägt. Und dann klingt doch „drastisch“ fast unmittelbar wie „dramatisch“, „dramatisierend“ oder „theatralisch“(?) oder – wie man heute vielleicht sagt: „übergriffig“ (mit allen Konnotationen). Und dann paßt es doch wieder zum Feindbild. Angepaßter „Journalismus“ eben. Wer hätte etwas anderes erwartet?

  5. Nur wieder ein Beispiel, wie heruntergekommen unsere Medien und ihre „Macher“ sind: die deutschen Journalisten sind mit wenigen Ausnahmen (hervorstechende Ausnahme: JUNGE FREIHEIT!) nur noch Produkte der „PISA“-Schulen.
    Was anderes wäre da noch zu erwarten, als dieser Schmäh der „Münsterschen Zeitung“?

  6. Das ist ja eine unerhörte Desinformation seitens der MZ. Es sollte eine Richtigstellung in der Zeitung erfolgen. Aber das wird sicherlich ein Wunsch bleiben.
    Ich selbst war auch auf dem Gebetszug und kann voll und ganz Ihren Berichterstattungen zustimmen. Besonders ergreifend sind die Bilder vom Gebetszug.

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